Der Weg zum Traumhund.. eure Meinungen/Fragen an euch.

chromia.

Hallo liebe Kampfschmuser-Gemeinde,

viele Jahre ist es nun her seit unser letzter Hund Sally gestorben ist. Nach ihr kam erstmal kein neuer Hund in Frage, die Umstände haben es einfach nicht zugelassen.

Über die Jahre ist meine Sehnsucht immer größer geworden, ich kenne es einfach nicht anders, seit dem ich denken kann hatten wir Hunde & andere Haustiere. Nun bin ich an einem Punkt angelangt wo ich mir sage: es ist Zeit für einen neuen Hund in deinem Leben.

Erstmal zu mir: Ich bin weiblich, 26 Jahre jung & wohne im schönen Ruhrpott (NRW). Wie schon erwähnt bin ich mit Hunden & allen möglichen anderen Tieren groß geworden. Mein Opa hat viele viele Jahre Rottweiler gezüchtet.
Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zur Hörgeräteakustikerin & wohne Zuhause bei meinen Eltern. Für den ein oder anderen mag das erstmal komisch sein, 26 Jahre alt; noch in der Ausbildung wohnt bei Mami & Papi. Ich bin nicht dumm & auch nicht zurückgeblieben oder sonstiges in der Art, sagen wir mal so; ich war ein ziemlich rebellischer Teenager mit den ein oder anderen Problemen.

Ich möchte ehrlich zu euch sein, denn ich denke, nur so kann ich auch ehrliche Antworten von euch erwarten..

Seit ich 16 Jahre alt bin leide ich unter starken Depressionen & Stimmungsschwankungen.
Von einem auf den anderen Augenblick kann ich unheimlich traurig, böse oder gleichgültig werden. Es muss nicht einmal einen Grund oder Auslöser dafür geben, es ist wie eine schwarze Wolke die plotzlich über mir ist & alle Personen die sich dann in dem Augenblick in meiner Nähe befinden, kriegen das volle Kanne zu spüren. Das ganze geschieht unbewusst & ich kann es oftmals nicht kontrollieren.
Zu dem habe ich immer mal wieder Phasen wo ich mich vollkommen zurück ziehe, mein Handy ausmache, den Kontakt zu Freunden kurzzeitig abbreche & mich in meinem Zimmer verkrieche.
In so einer Phase befinde ich mich zur Zeit auch wieder, weshalb ich seit Ende Mai diesen Jahres krank geschrieben bin.

Seit dem Tod von unserem letzten Hund & unserer Katze, fühle ich mich sehr einsam & allein, auch wenn ich es dank meiner Familie & meiner Freunde eigentlich nicht bin. Ich bin wirklich sehr unglücklich, es fehlt einfach etwas in meinem Leben.
Tabletten, Klinikaufenthalte, Gespräche mit Psychologen - alles Mist! Es ändert nichts an der Tatsache das ich unglücklich bin.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht einfach einen Hund haben damit es mir besser geht. Ein Tier zu haben bedeutet für mich so viel mehr, Tiere machen mich glücklich. Ein Leben ohne Tiere ist für mich kein Leben. Es gibt für mich nichts schöneres als sich um ein Tier zu kümmern, ihm Liebe/Zeit zu schenken & dem Tier ein tolles Leben zu bereiten.
Wenn ich mit Tieren zusammen bin, sind meine Depressionen & Stimmungsschwankungen wie weggeblasen. Als ob sie nie exestiert hätten..

Mit Listenhunden habe ich keine Erfahrung. Warum soll es also gerade so ein Hund sein?

Staffordshire Bullterrier & Pitbulls gefallen mir schon lange, es war Liebe auf den ersten Blick als ein Bekannter vor vielen Jahren mit einem Staff ankam. Es ist nicht nur das Aussehen der Hunde was mir so gefällt, sondern auch ihr Wesen. Freundlich, loyal, liebevoll, intelligent, stur, anhänglich, tapfer - all diese Charakterzüge treffen auch auf mich zu. Vllt. gefallen mir deshalb die Hunde so sehr.. weil wir vieles gemeinsam haben.

Was ich dem Hund bieten kann:
  • ein tolles Zuhause; wir wohnen ländlich, in einem Eigentumshaus mit großem Garten. Grundstück ist hoch genug eingezäunt.
  • viel Liebe, Zeit & Aufmerksamkeit
  • ich bin bereit dazu regelmäßig die Hundeschule zu besuchen
  • natürlich wird der Hund nicht nur geliebt & darf tun & lassen was er will, er soll auch eine angemessene Erziehung erhalten
Ich werde jetzt nicht den Rest meines Lebens krank geschrieben sein, ab nächstes Jahr werde ich auch wieder arbeiten gehen. Wenn ich auf der Arbeit bin, würden meine Eltern sich um den Hund kümmern. Mehr als 1-2 Stunden wäre das Tier nicht alleine.

Es muss kein reinrassiger Staff oder Pitti sein, zu dem kommt für mich auch nur ein Tier aus dem Tierheim, Tierschutzverein oder der Tiernothilfe in Frage. Ein Welpe muss es auch nicht unbedingt sein, wäre zwar schön, ist aber kein Muss. Das Tier sollte jedoch nicht älter als 1 Jahr sein.

Da ich in NRW wohne, weiß ich was auf mich alles zu kommen würde:
  • Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis für das Halten, die Ausbildung und das Abrichten eines Hundes nach dem Landeshundegesetz stellen
  • Sachkundenachweis erbringen
  • sauberes Führungszeugnis
  • Haftpflichtversicherung
So, ich denke ich habe genug geschrieben & ihr könnt euch ein Bild von mir machen. Ich hoffe wirklich das sich ein paar Leute meinen Text durchgelesen haben.

Ich würde gerne eure Meinung zu dem Ganzen hören. Hund ja oder nein? Meint ihr ich könnte ihm ein schönes Leben bieten?
Was wäre außerdem der erste Schritt den ich gehen, müsste was den ganzen Papierkram betrifft? Welcher Schritt folgt dann usw.

Im Voraus schon mal vielen Dank fürs lesen & danke für eure Antworten!

Viele liebe Grüße
 
  • 19. April 2024
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Hi chromia. ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo,

du hast seit 10 Jahren chronische psychische Probleme die dich im Moment soweit bringen das du nicht arbeitsfähig bist. Dabei finde ich auch ausschlaggebend, dass du noch in einer Lehre steckst und so garnicht den Druck in einem normalen Arbeitsleben aushalten musst. Dein Alter finde ich, spielt garnicht so eine große Rolle, eher das du noch bei deinen Eltern wohnst. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du in den nächsten Jahren ein eigenes Leben aufbauen möchtest. Das Paket: chronische psychische Erkrankung, die Ausbildung und später das ganz normale Arbeitsleben, zukünftig ein Auszug mit all den Belastungen die beispielsweise ein eigener Haushalt mit sich bringt in Verbindung mit der Verantwortung für einen eigenen Hund ist momentan nicht kalkulierbar. Auf eine Zeit von irgendwo 10 Jahren in der du für einen Hund verantwortlich bist, überwiegt leider das Risiko das etwas voll in die Hose geht. Dazu geht es dir im Moment um einen "Listenhund", dessen Folgen, sollte wirklich etwas in den nächsten 10 Jahren in die Hose gehen, dramatische Auswirkungen für ihn haben kann.

Sorry, aber nein, aus meiner Sicht ist aktuell nicht die Zeit für einen eigenen Hund.

Gruß
Matthias
 
Deine Eltern wollen keinen Hund mehr?
Um den könntest du dich ggf. genau so kümmern, wie du es hier beschreibst.
 
Off-Topic: warum hast du ein Avatarbild von der Minnie Maus? Hast du Interesse an ihr?
 
Wenn man unter depressionen leidet, ist das fuer ein hund nichts gutes.

fuehre in deine nicht depressive zeiten doch hunden aus, die im tierheim sitzen, vielleicht sieht deine situation in ein paar jahre anders aus. Im moment rate ich es stark ab.
 
Also ich persönlich denke, dass ein Hund auch gut helfen kann, sich aus dem Schneckenhaus heraus zu trauen, denn der Hund MUSS raus. Ich bin mit Dira auch bei 40° Fieber um den Block gelaufen, macht ja sonst keiner ;)

Sonst denke ich, dass man eh nicht alles bis ins letzte planen kann. Für mich hat sich das Mädel vernüftig Gedanken gemacht, ob udn wie ein Tierheim allerdings hier vermitteln würde, kann ich nicht sagen. Bist du denn in Behandlung? Was sagt der Therapeut, der kann ja am ehesten einschätzen, ob du der Aufgabe gewachsen bist. Wichtig ist, dass du dir bewusst ist, dass du hier die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmst udn unabhängig von deinem Befinden muss geklärt warden, dass der Hund vernüftig versorgt wird.

Für mich wären die rein praktischen Fragen zu klären, zum Beispiel ob die Eltern zum Gassi gehen auch die Sachkunde brauchens usw.... und ob sie wirklich dahinter stehen.
 
Für mich stellt sich da die Frage, ob die Eltern voll dahinter stehen und ob sie im Notfall auch längere Zeit einspringen können.
Wenn ja, wieso nicht?
Wir wissen wohl alle, dass Hunde zu den besten Therapeuten überhaupt zählen. Und die TE scheint sich viele Gedanken gemacht zu haben. Ich bin selbst chron. krank. Nicht psychisch, aber physisch. Und bei mir springen notfalls auch die Eltern oder Freundinnen ein, wenn ich selbst nicht mit Belle gehen kann, was vielleicht 1 Woche pro Jahr ist.
Falls du einen Therapeuten hast, würde ich den tatsächlich fragen, wie er / sie das findet. Das kann dir auch ein wichtiger Anhaltspunkt sein, ob es der richtige Moment für dich ist.
 
Ich sehe das wie Pyrrha, allerdings würde ich nochmal drüber nachdenken, ob es ein Listenhund sein soll.
Es sind ganz wunderbare Hunde, das steht hier im Forum ja nicht zur Debatte. Nur...bei einem Listenhund muss man sozialen Druck aushalten können. Du wirst draussen evtl angefeindet werden. Hunde helfen eigentlich neue Kontakte zu knüpfen, bei Listenhunden stimmt das nur teilweise.
Mit einem Listenhund eine Wohnung zu finden, ist sehr sehr schwierig. Enorm schwierig.
Mit ihm evtl einen stationären Therapieplatz, oder eine Wohngruppe zu finden...noch schwerer. Und ich würde an Deiner Stelle in Betracht ziehen, dass das vielleicht irgendwann mal nötig sein könnte.
Und sie kosten im Unterhalt vergleichsweise mehr, durch Steuern, Versicherungen, Tests, usw.

Ich finde da solltest Du nochmal hinterfragen, ob ein Listenhund der richtige Begleiter für Dich ist. Du wirst jeden anderen Hund genauso liebhaben und von ihm profitieren, aber mit viel weniger Hindernissen im Zusammenleben.
 
Mit ihm evtl einen stationären Therapieplatz, oder eine Wohngruppe zu finden...noch schwerer.

Dem kann ich nur zustimmen. Ich war ja selbst rund 6 Monate krankgeschrieben wegen Burn Outs und sollte eigtl. stationär in eine Reha. Ich habe es letzten Endes abgelehnt, weil es nur ganz wenige Rehas gab, die Listenhunde aufnehmen und meine Krankenkasse das dann nicht bezahlen wollte, weil es Rehastationen gab, die näher an mir dran waren (die lehnten aber Listenhunde ab).
 
Hm, schwierige Frage.

Ich kam zum Hund aus einem Spontanentschluss heraus und hatte im Gepäck n fetten Burn-Out. War das Beste was mir je passieren konnte, also der Hund. Allerdings schleppte ich das Burn-Out Paket noch nicht lange mit mir herum, wohnte nicht zuhause und stand (eigentlich) fest im Leben.
Was ich sagen kann, das ab dem ersten Moment wo ich sie kennenlernte, sich mein Leben radikal änderte. Bis heute bin ich der Meinung das sie der Schlüssel war, zügig wieder "klarzukommen". Ich war länger AU geschrieben, erlebte intensive Monate mit ihr und konnte mich verhältnismäßig schnell stabilisieren. Ich bin seitdem nie wieder in diesem Bereich erkrankt.

Aus meiner Arbeit kenne ich viele Menschen mit der Kombi chronische Depression/Tiere. Und ehrlich gesagt... war das immer recht suboptimal. Alle liebten ihre Tiere, die Versorgung scheiterte aber mehr als häufig an dem depressiven Verhaltensmustern. Und auch das Hund raus muss etc., war kein "Aufsteh" - Grund, weil oft einfach nicht der Antrieb ausreichte.

Du beschreibst genau das, wie ich es selber erlebte. Ich traf auf Tiere und alles an eigenen Problemen erschienen nichtig und ich war plötzlich in der Lage gesund zu agieren. Der Einzug meines Hundes umfasste eine Verantwortung, die ich mehr als gewissenhaft erfülle. Ich bin aber auch nicht depressiv. Ich frage mich, ob du auf sehr lange Zeit dieses Pensum an Verantwortung tragen kannst?

Du könntest auch auf anderen Wegen, ohne Verantwortung, mit Tieren zusammenkommen. Werde Gassigeher (das habe ich nebenher auch gemacht, trotz eigenem Hund), suche dir eine Reitbeteiligung....es gibt zig Wege sein Leben mit tierischen Begleitern zu füllen.

Ich bin da also eher bei Matthias...
 
Aus meiner Arbeit kenne ich viele Menschen mit der Kombi chronische Depression/Tiere. Und ehrlich gesagt... war das immer recht suboptimal. Alle liebten ihre Tiere, die Versorgung scheiterte aber mehr als häufig an dem depressiven Verhaltensmustern. Und auch das Hund raus muss etc., war kein "Aufsteh" - Grund, weil oft einfach nicht der Antrieb ausreichte.

So habe ich das leider auch erlebt - das Befinden verbesserte sich durch die Tiere, aber halt langfristig nicht weit genug. Und wenn man dann kein Netz hat, dass notfalls die Tiere auffängt, kann das übel enden. Und das wäre den Tieren gegenüber nicht fair.
 
Hi!

Schonmal darüber nachgedacht ob nicht eher ein Assitstenzhund in Frage käme? In Amerika z.b werden die ja schon mit großen Erfolg bei psychischen Beschwerden eingesetzt.
LG Ines mit Ginger&Zoe
 
Ich finde nicht , dass hier alles gegen einen eigenen Hund spricht , ich sehe das aber auch so wie Crabat : von einem Listenhund würde ich aus den genannten Gründe Abstand nehmen ,- es gibt ja bestimmt auch andere Rasse , die Dir gefallen und zu Dir/Euch.
Und wenn Du mit deinenElter gut klar kommst , die mit einem Hund im Haus einverstanden sind und sich auch mit kümmern mögen , finde ich die Idee ganz prima !!

Und ich finde es toll , wie ehrlich Du bezüglich deiner psychischen Einschränkung bist , Respekt !!

LG Barbara
 
Hi!

Schonmal darüber nachgedacht ob nicht eher ein Assitstenzhund in Frage käme? In Amerika z.b werden die ja schon mit großen Erfolg bei psychischen Beschwerden eingesetzt.
LG Ines mit Ginger&Zoe

Sorry , das finde ich ehrlich gesagt jetzt arg überzogen;)
Da brauchte ja die halbe Bundesrepublik so ein Tier :D, aber echt !

LG Barbara
 
Seit dem Tod von unserem letzten Hund & unserer Katze, fühle ich mich sehr einsam & allein, auch wenn ich es dank meiner Familie & meiner Freunde eigentlich nicht bin. Ich bin wirklich sehr unglücklich, es fehlt einfach etwas in meinem Leben.
Tabletten, Klinikaufenthalte, Gespräche mit Psychologen - alles Mist! Es ändert nichts an der Tatsache das ich unglücklich bin.
in dem Abschnitt sehe ich ein echtes Problem - denn kein Lebewesen kann einem anderen "alles" sein, das Glück, der Sinn des Lebens, einfach alles ..... das geht nicht.

lange Zeit hieß es, man muss zunächst sich selber lieben um einen anderen lieben zu können und ihm dann in einem nächsten Schritt auch als eigenständige Persönlichkeit gerecht zu werden.
Ich wäre da weniger resolut und denke, es reicht schon, wenn man seinen Frieden mit sich selbst gemacht hat.

So wie Du es aktuell formulierst, würde ich Dir von einem Hund abraten, wenn Du es alleine "wuppen" musst.
Steht die restliche Familie dahinter, sehe ich es wie manche Vorredner auch: das kann dann gut gelingen. Und Dir dann auch Hilfe im Gesamtprozess sein.

Machst Du es hingegen alleine gegen evt. Widerstände und packst es dann nicht, wird Dich das schlimmer treffen als jemanden, der ein solches Projekt vielleicht aus einer Laune heraus oder was auch immer angefangen hat (und ohne Erkrankung im Hintergrund).
Ein solches Disaster solltest Du Dir und auch einem Hund ersparen.

Das Thema Listenhund sehe ich ähnlich wie andere hier - es ist schwierig und die Gesellschaft sowie staatliche oder öffentliche Institutionen legen einem da sehr viele Steine in den Weg, die gerade im Fall einer nötigen Therapie oder ähnlichem schnell zu Stolpersteinen werden können.

Den Wunsch nach einem Listi musst Du deswegen ja nicht gleich zu den Akten legen - vertag es auf einen späteren Zeitpunkt, wenn die "Sterne insgesamt günstiger stehen".
Der Weg zum Ziel beginnt immer mit dem ersten Schritt - um anzukommen gilt es diesen besonders wohlüberlegt zu setzen.
 
Ich sehe gar nicht eine Depression an sich als Problem, da kann ein Hund durchaus heilsam wirken, weil er Struktur und Sinn durch die Übernahme von Verantwortung geben kann.

Was ich aber gerade bei sehr sensiblen, menschenbezogenen Rassen als Problem sehe, sind die von Dir beschriebenen Unruhe-/Wut-/Rückzugs-Zustände. Keiner meiner Listis könnte damit unbeschadet umgehen, das ist mir gerade neulich aufgefallen.
Da war ich (die normalerweise relativ ausgeglichen ist) stinksauer und verstimmt und meine Hunde reagierten gestresst, obgleich ich weder gepöbelt habe noch sonst irgendwie meinen Ärger raus gelassen. Es reichte, dass in mir die Stimmung brodelte, das haben sie sofort gemerkt. Meine Hunde brauchen allesamt eine ausgeglichene und souveräne Führung und vertragen keine "Launen".

Ansonsten würde auch ich deshalb die Rasse nochmal überdenken, weil Listis nicht nur zu Anfeindungen führen, sondern auch einsam machen können. Ist der Hund unverträglich, bist Du ständig alleine unterwegs und auch mit verträglichem Listi machen andere Hundehalter eher einen Bogen und Hundewiesen braucht man gar nicht erst zu besuchen. Gibt es nämlich doch mal Ärger, ist garantiert Dein Hund schuld und viele Hundehalter machen sofort klar, dass ihr Hund nicht mit "Kampfhunden" spielen darf.
Auch kannst Du, wenn Du mal länger total ausfällst, nicht mal eben unerfahrenen Freunden oder Bekannten den Hund in die Hand drücken - denn wenn auch nur eine Kleinigkeit schief geht, gibt es schnell eine Riesenwelle.

Aus diesen Gründen würde ich Dir raten, noch zu warten, bis es Dir besser geht, die Ausbildung beendet ist und dann nach einem Hund zu suchen, der unkompliziert integrierbar und vor allem im Notfall unkompliziert unterzubringen ist.
 
Eine depression ist eine krankheit, wobei die transmitters nicht mehr richtig transmittern, das kann man mit antidepressiva in den griff bekommen, sodas man funktionionstuechtig bleiben kann.

Die anschaffung eines hundes aendert an das grundprinzip der erkraenkung nichts. Je nach schwere der erkrankung geht manchmal absolut gar nichts mehr. Da ist ein haustier arm drann.
 
In vielen Fragebögen der Ordnungsämter in NRW wird gefragt ob man psychisch erkrankt ist oder war. Dies stellt eine Haltungserlaubnis in Frage. Und wenn man diese Frage wissentlich falsch beantwortet und es dann rauskommt ist der Hund der Leidtragende.

Und da ich nun mal vom Fach bin mal ein Tipp: Bei der Symptomatik, die Du schilderst, würde ich, wenn nicht schon geschehen, mal auf einen SKID 2 Test hinsichtlich F60.31 bestehen.
 
Aus meiner Arbeit kenne ich viele Menschen mit der Kombi chronische Depression/Tiere. Und ehrlich gesagt... war das immer recht suboptimal. Alle liebten ihre Tiere, die Versorgung scheiterte aber mehr als häufig an dem depressiven Verhaltensmustern. Und auch das Hund raus muss etc., war kein "Aufsteh" - Grund, weil oft einfach nicht der Antrieb ausreichte.

.

Genau das erlebe ich bei jemandem. Seit 5 Jahren EU geschrieben wegen Depressionen. Sie hat ihre Hunde lieb, zweifelsfrei. Und ihre Hunde mögen sie auch, zweifelsfrei.
Sie nimmt Antidepressiva, aber die helfen auch nur bedingt. Manchmal geht es ihr gut, manchmal nicht.
Wenn sie depressive Phasen hat, geht es den Hunden einfach nicht gut. Die Hunde kommen dann Tage- und Wochenlang nicht vor die Tür, werden in den Garten gelassen (oder machen in die Bude) und liegen dann den ganzen Tag mit Frauchen im Bett. Frauchen behauptet, dass das den Hunden gefällt, aber das sind 4 junge Hunde... na ja.
Und 4 sind es, weil sie der Meinung war, dass ein süßer Welpe ihr wieder auf den Tritt hilft, weil mit dem muss sie ja...
Aber dann war der Welpe erwachsen und schwupp, kam der nächste Welpe... und nochmal... und nochmal... Na ja...

Probleme der Hunde werden entweder übersehen oder aber verdrängt. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, wären immer noch alle 4 Hunde samt der kompletten Wohnung verfloht bis dorthinaus. Es fehlte an Antrieb, zur Apotheke zu fahren und Flohmittel zu holen, da wurde lieber mit den Hunden und Flöhen im Bett gelegen. Das ging über Wochen...
Zwei der Hunde sind zu dick, der dritte ist auf bestem Weg zum Übergewicht, nur ein Hund ist normalgewichtig, weil der total mäkelt und nicht gut frisst. Jeglicher Hinweis, dass das Übergewicht nicht gut für die Hunde ist, wird ignoriert. Das Füttern kriegt sie hin, mehr oder minder regelmäßig, aber den Napf vom Mäkelhund hoch zu nehmen, damit die dicken den nicht auch leer machen... das klappt nicht.
Wenn ich die Hunde nicht bürsten und scheren würde, wären sie verfilzt, weil sie sich einfach nicht aufraffen kann, die Hunde zu bürsten. Wenn sie mal die Bürste zur Hand nimmt und der Hund zuckt mal, dann packt sie die Bürste sofort weg, weil sie "ihrem Baby ja nicht wehtun will". Ich muss dann die Filzknoten rausschneiden.

Wenn sie traurig ist und Fressattacken bekommt, werden die Hunde mit vollgestopft.

Die Hunde werden nicht gequält und es geht ihnen auch nicht wirklich schlecht, aber sie könnten ein definitiv besseres Leben haben. In nicht-depressiven Phasen sagt sie auch, dass ihr die Hunde oft leid täten, weil sie es nicht gebacken bekommt, spazieren zu gehen... aber dabei bleibt es dann auch.

Ich halte die Kombination Depression und Hunde für eine brisante Mischung - zumindest für den Hund alles andere als optimal, wenn da nicht jemand voll hintersteht und die Versorgung des Hundes sicherstellt, wenn der depressive Mensch gerade nicht kann...

Gruß
tessa
 
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