@sleepy
Es geht nicht um „vornehme Zurückhaltung“, es geht darum, dass in dem Moment uU -
nicht immer - die Kompetenzen nicht klar verteilt sind und darum keine Seite „handelt“, weil jede es von der anderen erwartet.
Aber ich will überhaupt nicht abstreiten, dass es auch viele Eltern gibt, die dieses Verhalten ihres Kindes als „Schicksal“ und „Normal“ ansehen, weil ihnen überhaupt nicht aufgeht, dass sie auch etwas anders machen könnten, als sie es tun, und dass sich ihr Kind auch anders verhalten könnte.
@snowflake
Das ergab sich aus dem Gesprächsverlauf.
Und, wie gesagt, ich weiß nicht, was vorher passiert ist und ob es sich um ein brüllendes oder einfach nur ein still unkooperatives Kind gehandelt hat, oder was auch immer da vorgefallen ist.
Nur hat die Kommunikation zwischen den beiden eben in der Praxis, vor Leuten - wo es evtl. sinnvoll gewesen wäre - nicht stattgefunden, sondern diese spezielle Mutter hat sich noch lächelnd von den Leuten am Empfang verabschiedet und ihrem Kind erst die Meinung gegeigt, als keiner mehr zugehört hat.
(Außer mir, unfreiwillig, weil sie so laut gebrüllt hat, das man es durch die geschlossenen Scheiben und trotz des Motors gehört hat.)
Ich hatte zuweilen ähnliche Anwandlungen, als der Große in ein Alter kam, wo der Arzt ihn selbst nach seinem Zustand befragt hat und von mir nichts mehr hören wollte.
Was ja an sich ok ist.
Da hat das Kind mir zuhause die Ohren vollgejammert, was ihm weh tut, ich bin mit ihm zum Arzt und dem erzählte er dann, es ginge ihm gut und alles sei super… wenn ein Arzt dannso schlau war und gefragt hat, warum er da sei, meinte er, er wisse es nicht, ich habe ihm
gesagt, er solle hingehen.
ich brauche wohl nicht zu sagen, dass alles, was danach von mir noch kam, null ernst genommen und das Kind idR nur noch sehr oberflächlich untersucht wurde…
Sodass wir regelmäßig noch ein zweites Mal hinmussten, weil das Kind ja mitnichten gesund war.
Irgendwann ist mir da auch mal der Kragen geplatzt (wenn auch weniger spektakulär - hoffe ich zumindest ) und ich habe meinen Ältesten wirklich entnervt gefragt, warum er dem Arzt das eine erzählt und mir das andere… und dass er sich dann nicht wundern müsse, wenn ihm nicht geholfen wird. Und dass ich stinksauer sei, weil ich dann da stünde, als würde ich mir für ihn Krankheiten ausdenken.
Und da meinte also das liebe Kind, fast den Tränen nahe, man könne doch nicht auf die Frage, wie es einem geht, „schlecht“ antworten und dem Arzt alle seine Probleme erzählen. Das wäre ja unhöflich.
Und der würde einen dann hinterher doch untersuchen, dabei würde er dann schon rausfinden, was einem fehlt.
Hachja. Wir mussten dann erstmal klären, dass ab einem gewissen Alter das Gespräch mit zur Untersuchung gehört, weil man selbst ja am besten weiß, was einem wehtut.
Dann war das Thema durch… aber darauf, dass ihm das gar nicht so klar war, wäre ich nie gekommen. Er war ja wirklich von klein auf viel beim Arzt.
Aber gerade
das war tatsächlich das Problem. „Mama, der hat doch auch früher nie mich gefragt, wie es dir geht, sondern dich!“
Ja, im Kindergarten war das so…
Das war einfach ein Missverständnis - aber, bis es geklärt war, ein recht frustrierendes.