Maximal würde es über die Einsicht in die Bedürfnisse des Opas nach einem Mittagsschlaf gehen. Da müssten die Kinder dann aber schon recht groß sein, damit das funktioniert, stelle ich mir vor.
Ich bin in Erziehungsfragen ja nun wirklich keine Koryphäe, aber ich beobachte genau und war sogar selbst mal ein Kind.
Und da ich in einem Elternhaus aufgewachsen bin, wo drei Generationen unter einem Dach lebten und wo ohne Rücksichtnahme gar nix lief, weiß ich aus eigener Erfahrung absolut sicher, daß auch kleinste Kinder sehr gut verstehen können, welche Bedürfnisse andere Wesen haben. Egal, ob es darum geht, daß es der Katze weh tut, wenn man sie am Schwanz zieht, oder ob der Opa jeden Tag sein Mittagsschläfchen braucht weil er schon so alt oder so krank ist. Das versteht jedes Kind. Und zwar ohne Zwang und Beschränkung, sondern ganz einfach durch Erklären und nötigenfalls "daran erinnern".
Solange meine Erinnerung zurück reicht, war mir klar, was es bedeutete, wenn meine Mutter den Zeigefinger an die Lippen legte und locker ein Augenlied runterklappen ließ, wie so 'ne Schlafpuppe, die wir früher hatten. Das bedeutete "Pssst, nicht so schnell rennen / nicht so laut quieken, Oma / Opa hat heut Kopfweh / will ein Stündchen schlafen."
Und danach richteten wir uns. Kein Problem. Und zwar ohne Zwang oder weitere "Einflussnahme" der Eltern, weil wir Oma und Opa lieb hatten und kapierten, daß man sich selbst manchmal auch zurücknehmen muß, damit es Menschen (oder Tieren), die man gern hat, auch gut geht.
Das begreift jedes kleine Kind. Wenn es allerdings eine Mutter / Eltern hat, die das selbst nie gelernt haben weil die auch schon von Geburt an der Nabel der Welt waren, kann ich mir schon vorstellen, daß da auch gar kein Wert drauf gelegt werden "kann".
Letztendlich wäre mir das alles auch schnurzpiepegal, denn wenn diese Generation die Welt regiert, werde ich wahrscheinlich längst zu Staub zerfallen sein. Aber bis dahin wäre ich unheimlich froh, wenn ich im Alltag, auch im Arbeitsalltag, wenigstens nicht mit diesem Erziehingskonzepte-Unfug und seinen Auswirkungen belästigt werden würde. Aber genau das passiert leider.
So eine Familie wohnt nun auch noch hier im
Haus und man könnte schon nach wenigen Monaten ein ganzes Buch darüber schreiben, wie diese Herrschaften 11 weitere Parteien im Haus nerven und zeitweise echt terrorisieren. Dabei sind die beiden (bislang vorhandenen, Drittes unterwegs...) Kinder eigentlich ganz witzige, pfiffige Typen, nur kennen sie leider keine einzige Grenze - und die Eltern sind halt vollständig bekloppt. Das ist das eigentliche Problem. Extrem anstrengend für das gesamte Umfeld. Eigentlich unzumutbar, aber mit den ewig gleichen Phrasen ("Wat willsde machen, sind halt Kinder." *seufz*) leider trotzdem immer wieder von allen Seiten entschuldigt. Finde ich total traurig und auch falsch, denn so oft man auch betonen mag, daß Kinder ja "unsere Zukunft" sind..., so klar sollte man sich auch immer mal wieder machen, daß da trotzdem noch andere Lebewesen ihre Existenzberechtigung und ihre Bedürfnisse haben.