Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

Ich frage mich manchmal, wenn ich Kinder beobachte, ob es mittlerweile wirklich so viele Kinder mit Verhaltensproblemen wie z.B. ADHS gibt oder ob es nur ein Erziehungsproblem ist und die Eltern es nicht hinbekommen, ihren Kindern Regel und Grenzen beizubringen. Auf jeden Fall gibt es viele Kinder, die auf mich "drüber" wirken, aus welchen Gründen auch immer. Ob im Hort, Restaurant, Strand, Hotel. Ich habe das Gefühl, dass das in den letzten Jahren mehr geworden ist.
 
  • 16. April 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich frage mich manchmal, wenn ich Kinder beobachte, ob es mittlerweile wirklich so viele Kinder mit Verhaltensproblemen wie z.B. ADHS gibt oder ob es nur ein Erziehungsproblem ist und die Eltern es nicht hinbekommen, ihren Kindern Regel und Grenzen beizubringen. Auf jeden Fall gibt es viele Kinder, die auf mich "drüber" wirken, aus welchen Gründen auch immer. Ob im Hort, Restaurant, Strand, Hotel. Ich habe das Gefühl, dass das in den letzten Jahren mehr geworden ist.
Also mein oft "drüber" Kind kann sich in Restaurant und hotels sehr gut benehmen.
Das war sehr sehr sehr anstrengend die ersten 4 Jahre. Aber es geht. Und so langsam, finde ich auch, ernte ich was ich gesäht habe. Oma und Opa, die mit ihr eine Woche in Ägypten waren, konnten sich jedenfalls nicht beschweren und das hotelpersonal auch nicht.
Aber ich verstehe auch Eltern, die neben Beruf und allem nicht mehr die Kraft haben sich im Restaurant auch noch damit auseinanderzusetzen. Daher möchte ich weniger den Eltern da die ganze Schuld geben. Oder besser gesagt es liegt schon an den Eltern, denke ich. Aber ich glaub nicht, dass die das so schön finden oder eben nur sehr wenige, denen das einfach egal ist.
 
Ich denke, wenn du konkret "in den letzten Jahren" meinst, @Paulemaus , dann hatten Eltern mit jüngeren Kindern kaum Gelegenheit, das zu üben, und es fehlt den Kindern sicher insgesamt einiges an "Umwelterziehung" und "-gewöhnung", das man bis 2019 ganz selbstverständlich machen konnte.

Wenn es eher um die letzten 10-15 Jahre geht, dann denke ich, liegt es auf jeden Fall mit daran, dass viele Eltern ihre Kinder tatsächlich nur sehr selten längere Zeit ungefiltert im Alltag erleben. Es gibt doch sehr viele Familien, wo beide Kinder voll berufstätig sind und die Kinder im Hort oder dem offenen Ganztag oä untergebracht sind.

Da wird schon auch eine Menge vermittelt, was man zuhause nicht kann, etwa das Benehmen in größeren Gruppen und so weiter. Aber es ist eben nicht dasselbe wie zuhause.

Und selbst wenn die Kinder sich dort leidlich gut benehmen können - ist "Familie" und "Essen gehen" und "Urlaub" eben nicht der Alltag für sie, und da wissen sie es eben dann nicht, oder testen ihre Grenzen aus, weil sie sonst nicht dazu kommen.

Ich weiß, dass zB in der Grundschulklasse vom Großen, wo sehr viele so hochgebildete Doppelberufstätige Eltern waren, vielen Eltern gar nicht bewusst war, was ihre Kinder an ganz normalen Grundverhaltensweisen eben nicht selbstverständlich beherrschten. Weil sie sie zu normalen Zeiten gar nicht so oft gesehen hätten, dass ihnen das aufgefallen wäre.


Ein weiteres, davon unabhängiges Problem ist, dass man das Einschulungsalter immer weiter heruntergesetzt hat. Ursprünglich sollten mal alle Kinder, die in einem Kalenderjahr 6 Jahre alt werden, in diesem Jahr im August in die Schule kommen. Und man hat sukzessive den Stichtag von 30 Juni jedes Jahr um einen Monat weiter verschoben - und dafür die Option eingeführt, dass "nicht schulreife" Kinder das erste Jahr dann problemlos und "ohne Eintrag ins Zeugnis" zweimal machen könnten. Möglichkeiten, nicht schulreife Kinder wieder in Kindergärten aufzunehmen, wurden dafür abgeschafft. In NRW und vielen anderen Bundesländern haben die Lehrer bei Stichtag 30.09. gestreikt, weil sich zunehmend zeigte, dass Monate in diesem Alter viel ausmachen und übermäßig viele der jüngeren Kinder 2 x die erste Klasse machen mussten. (Zudem wurden die Möglichkeiten, bei jüngeren Kindern evtl. direkt ein Jahr mit der Einschulung zu warten, mittlerweile wieder eingeführt. Die waren nämlich auch komplett abgeschafft worden. Als der Große in die Schule kam, war das Motto: "Die Schule macht die Kinder schulreif". Wie die Lehrer das leisten sollten, hatte sich allerdings keiner überlegt.

Mittlerweile gibt es Studien dazu, und die besagen, dass, je jünger ein Kind eingeschult wird, desto wahrscheinlicher es mit "Verhaltensproblemen" und "ADHS" diagnostiziert wird, was sich dann oftmals prägend durch die Grundschulzeit zieht. Die Autoren gehen davon aus, dass diese Kinder einfach altersentsprechendes Verhalten zeigen und schlicht noch zu jung für die Schule sind. Allerdings ist diese den Kinder dann so vergällt, dass sich die Probleme dann oft weiter durchziehen.


Das betrifft sicher nicht Massen von Kindern, aber doch einen gewissen Anteil in jedem Jahrgang, da im August ja immer recht viele Kinder Geburtstag haben.
 
Ich meinte natürlich: „Familien, wo beide Eltern berufstätig sind“ :tuete:
 
Mittlerweile gibt es Studien dazu, und die besagen, dass, je jünger ein Kind eingeschult wird, desto wahrscheinlicher es mit "Verhaltensproblemen" und "ADHS" diagnostiziert wird, was sich dann oftmals prägend durch die Grundschulzeit zieht. Die Autoren gehen davon aus, dass diese Kinder einfach altersentsprechendes Verhalten zeigen und schlicht noch zu jung für die Schule sind. Allerdings ist diese den Kinder dann so vergällt, dass sich die Probleme dann oft weiter durchziehen.
Das würde ich voll und ganz so unterschreiben. Meiner hätte auch noch locker ein Jahr in Kindergarten gehen können weil er viel zu verspielt und unkonzentriert war.

Aber die Norm hat es verlangt ich habe keine Rückstellung bekommen und das Ende vom Lied war ADS.
Ich finde auch zu DDR Zeiten wurde das in dem Sinne übergangen, da die Kinder ja von der ersten bis zur zehnten Klasse in ein und dem selben Klasse lernten. Somit sind die Defizite einfach mit gewachsen und die Kinder konnten das zum Schluss wieder aufholen.
Bei meinem hat es sich auch ab der 7/8. Klasse normalisiert. Ich bin auch bis heute noch der Meinung wäre er erst mit sieben Jahren eingeschult worden, hätte er ein einfacheres Schulleben gehabt.
 
Ich erlebe es nicht so, dass Eltern, denen es egal ist, was ihre Kids im Restaurant (als Beispiel) so anstellen, die Ausnahme sind.
Ich erinnere mich lebhaft, an die Kinder, die Steine auf die befahrene Straße warfen, während die Eltern tiefenentspannt auf der Restaurantterrasse saßen. Das war lange vor Corona. Oder die, die bei 30 Grad+ die Schafe auf dem Deich jagten. Oder oder. Es ist einfach bequem.

Natürlich gibt es auch andere, wie @kitty-kyf Aber ich sehe das Problem wirklich nicht darin, dass "Übung" fehlt. Und auch nicht in ADHS. Gibt's auch, keine Frage. Aber ich denke, vielen Kindern fehlen tatsächlich Grenzen und klare Regeln.
 
Ich erlebe es nicht so, dass Eltern, denen es egal ist, was ihre Kids im Restaurant (als Beispiel) so anstellen, die Ausnahme sind.

Da kann ich nichts zu sagen, weil wir einfach nicht oft essen gehen.

Meine können das, sie sind aber ja auch schon etwas älter.

Was ich meine, betrifft ja auch maximal die Kinder, die jetzt 4 Jahre alt sind.

Und das mit dem Fehlen von Grenzen ist sicher ebenfalls korrekt.

Eine Bekannte von mir ist Kinderärztin, und sie sagt: Seit wenigen Jahren nimmt es extrem Überhand, dass die Eltern mit ihren kranken Kleinkindern darüber diskutieren, ob diese sich bitte ausziehen, damit die Ärztin sie untersuchen kann. - und erwarten, dass diese wartet, bis das Kind dieses von sich aus tut oder diesem zustimmt.

(Mittlerweile geht sie einfach wieder und behandelt andere Kinder vorher… )

Und eine andere Freundin, die Lehrerin ist, beklagte Ähnliches beim Computerspielen in der Pause. Früher waren die Eltern einverstanden, wenn man das Handy konfisziert hat, weil das Spiel aus der Pause im Unterricht fortgesetzt wurde - heute beschweren sie sich darüber und informieren den Vorgesetzten.
 
Meine Orthopädin hatte letztens eine Mutter mit knapp vier Jahre altem Kind, das Schuhe und Strümpfe ausziehen sollte und sich weigerte, woraufhin die Mutter dem Kind erklärte, dass sie ihm dabei hilft und sie öffnete die Schuhe. Für das Kind Anlass genug, die Mutter zu schlagen.
Beide bekamen eine Pause zur Beruhigung und zum Ausziehen alleine im Raum.
Als die Orthopädin zurück kam, erklärte die Mutter ihrem Kind wiederholt, dass das Kind ja Recht habe, wenn es die Mutti haut, denn sie hätte schließlich versäumt, dass Kind darauf vorzubereiten, dass es Schuhe und Strümpfe ausziehen muss.
Die Mutter war nicht bereit, diese Position zumindest zu überdenken und die Orthopädin nicht bereit, noch mal zuzusehen, wie das Kind beim erneuten Versuch ihm zu helfen, die Mutter haut. Sie hat die Auswahl eines anderen Arztes empfohlen und beide weggeschickt.
 
Krasse Beispiele. Ich kenne um ehrlich zu sein solche Eltern nicht.
Würde mir auch nicht in den Sinn kommen mich schlagen zu lassen oder sowas.
 
Ich meinte mit "letzten Jahren" einen längeren Zeitraum und auch vor Corona. Es ist mir aber auch schon früher aufgefallen, als ich noch im Wohnheim und im Internat gearbeitet habe. Es kamen immer mehr Kinder, die mit Grenzen massive Probleme hatten.

Was mir oft auffällt, wenn ich Eltern mit Kinder sehe: Es wird vieles erst mal ausdiskutiert, was ich im Umgang mit Kindern allein entscheiden würde. Zum Beispiel bei einer Dreijährigen das Tragen einer warmen Jacke, wenn es draussen kalt ist. Das Kind kann sich doch die Konsequenzen gar nicht vorstellen, die bei Unterkühlung drohen. Und den Eltern muss doch klar sein, dass eine warme Jacke in so einer Situation ein Muss ist.

Meine Nannykinder habe ich mit knapp 5 und 6 Jahren "übernommen" und die kamen natürlich auch mal auf die Idee, über die warme Jacke diskutieren zu wollen. Ich habe darüber nicht mit ihnen diskutiert, sondern nur geantwortet, dass sie die Jacke brauchen, weil es kalt ist und sie sich entweder jetzt die Jacke anziehen und wir auf den Spielplatz gehen können oder dass wir zuhause bleiben. Danach war das Thema durch und wenn ich später wollte, dass sie eine warme Jacke anziehen, war das nie ein Thema.
 
Krasse Beispiele. Ich kenne um ehrlich zu sein solche Eltern nicht.

Ich weiß nicht, ob ich solche Eltern kenne, ich bin so selten mit anderen Eltern und ihren Kindern zusammen beim Arzt. Bei meiner Bekannten sind diese Eltern nicht die Regel, aber es werden wohl immer mehr.

Das Computerspielproblem in der Schule ist - sagt meine Freundin - dass jetzt Leute Eltern sind, die als Kinder selbst schon gespielt haben (wenn auch nicht alle am Handy), und es darum "nicht schlimm" finden, dass die Kinder spielen. Und auch "verstehen", dass man sich von einer Runde nicht gleich lösen kann. Die gucken ja selbst teils während jedes Gesprächs noch permanent auf's Handy und merken nicht, dass das andere Leute extrem unhöflich finden.

Ich kannte allerdings Eltern (selbst gesehen habe ich diese Episode aber nicht), von denen wurde mir glaubhaft berichtet, dass ihr damals knapp zweijähriges Kind auf einer Feier im Hochstuhl saß und munter das Essen auf den Fußboden warf, und sie gluckten um es rum und sagten nur immer wieder "Nein, nein!" - übrigens auch noch, während jemand vom Personal dort sauber machte... :wand:

(Ich frage mich gerade... da das besagte Paar an der Ostseeküste lebt - ob wohl ihr Besuch der Anlass für den Entschluss in dem Restaurant war...? :gruebel: :eg: )

Besagtes Kind und seine Eltern bekamen übrigens massive Probleme miteinander, als einige Zeit später Kind No. 2 zur Welt kam und auf einmal nicht mehr die absolute Aufmerksamkeit auf No. 1 ruhte. (Das war allerdings bei meinem Bruder ebenso, der ansonsten sehr vernünftige bis altbackene Vorstellungen von Erziehung hat.)

Edit:

Was mir oft auffällt, wenn ich Eltern mit Kinder sehe: Es wird vieles erst mal ausdiskutiert, was ich im Umgang mit Kindern allein entscheiden würde. Zum Beispiel bei einer Dreijährigen das Tragen einer warmen Jacke, wenn es draussen kalt ist. Das Kind kann sich doch die Konsequenzen gar nicht vorstellen, die bei Unterkühlung drohen. Und den Eltern muss doch klar sein, dass eine warme Jacke in so einer Situation ein Muss ist.

Da hast du allerdings Recht, und den Fehler habe ich grundsätzlich definitiv auch gemacht... allerdings habe ich in der Tat so lange diskutiert, bis die Jacke angezogen war (und diskutiere so etwas heute gar nicht mehr. Das war schwierig, aber sogar ich habe es gelernt. :D ) - und sie notfalls dem Kind am Ende auch unter Protest angezogen. Ich wollte also, dass die Entscheidung verstanden wurde, aber getroffen habe meistens doch ich sie.

Und, wie gesagt, beim Arzt oder in ähnlichen Situationen gab und gibt es kein Vertun und keine Diskussionen. Nichts ist nerviger als ein Kind, das bei jedem Arztbesuch die Hölle entfesselt.

Ich meine, ok, kann man sich nicht immer aussuchen. Die Tochter einer Freundin ließ sich als Baby von genau 2 Personen anfassen und auf den Arm nehmen, ohne wie am Spieß zu schreien, und das ging so, bis sie etwa in die Schule kam - da geht man nicht entspannt zum Arzt.

Aber das hatte nichts mit Diskutieren zu tun, so weit kam es ja regelmäßig gar nicht erst.

Aber da, denke ich, sind viele Probleme hausgemacht. Das Kind soll nie etwas müssen müssen und wird totgelabert, bis es den Eltern zustimmt... oder eben auch nicht und gar nicht mehr hinhört, je nach Kind und Eltern... :eg:

Und in Situationen, wo es wirklich nicht anders geht und dieses Ritual nicht stattfindet, geht direkt gar nichts mehr.
 
Ich war mal mit meinem Exmann auf eine Gartenfeier eingeladen und wir trafen dort auf eine Mutter, die ganz stolz war, dass ihr Kind einen Kaka ins Töpfchen machte und zwar genau neben dem Esstisch. Als das Kind fertig war, zeigte sie allen am Tisch das volle Töpfchen, damit wir das Kind mal dolle loben.
 
Ah, diese Episode will ich euch nicht vorenthalten. :D

Die besagten obigen Eltern - beide hoch gebildet, übrigens, und von ihrer Intelligenz auch sehr überzeugt - hatten in einem pädagogischen Buch gelesen, dass Kinder einen größeren Wortschatz bekommen, wenn man viel mit ihnen redet und Alltagsgegenstände, die man benutzt, dabei benennt.

Das taten sie auch, mit akademischer Akribie, und zwar in Stereo. Die Mutter sagte also zB zu ihrem Kleinkind: "So, jetzt ziehe ich dir die Schuhe an!" - und der Vater echote: "Ja, das sind Schuhe. Die Mama zieht dir Schuhe an!" - Und so ging das den ganzen Tag. Permanent wurde alles mit Audiokommentar unterlegt, so auch beim Essen.

Welches besagtes Kind, da dezent überreizt und auch schon satt, wie oben berichtet in erster Linie zum Matschen verwendete.

Und, um mal meinen Bruder zu zitieren:

"Das war ja schon etwas anstrengend. Aber wie dann beim Abendessen im Restaurant der Broccoli im hohen Bogen ins Lokal flog und die beiden ihm nachstarrten und unisono sagten: "O guck mal - ein Broc-co-li ..." - da dachte ich endgültig, ich bin im falschen Film."
 
Krasse Beispiele. Ich kenne um ehrlich zu sein solche Eltern nicht.
Würde mir auch nicht in den Sinn kommen mich schlagen zu lassen oder sowas.
Wenn ich zurück schaue, auf über 30 Jahre Erfahrung mit Kindern (und Eltern, natürlich) in der Zahnarztpraxis, dann kann ich manchmal selbst nicht glauben, wie sich in dieser Zeit der Umgang von Eltern mit ihren Kindern, Kindern mit ihren Eltern (auch absolut erschreckend zum Teil), aber auch von Kindern und Eltern mit den Ärzten verändert hat (vom restlichen Personal will ich ja gar nicht reden).

Ich muss sicher nicht extra betonen, daß es auch tolle Kinder und vernünftige Eltern gibt, aber deren Anteil hat sich, im Vergleich zu früheren Jahren, eindeutig minimiert. Sie sind inzwischen tatsächlich die Ausnahme und fallen im Tagesgeschäft so angenehm auf, wie früher die besonders Anstrengenden unangenehm auffielen. :(

Ewige Debatten, Diskussionen, theatralische Auftritte (von Kindern UND ihren Müttern gleichermaßen) sind längst Alltag. Vom enormen Stressfaktor für ALLE (!) Beteiligten abgesehen, ist diese ganze Entwicklung zusätzlich ein unvorstellbarer Zeitfresser. Denn Patienten einfach mal wegschicken, die so gar nicht kooperativ sind, bis sie sich beruhigt haben, wird als absolute Todsünde angesehen und selbstverständlich sofort als Ungeduld und Kinderfeindlichkeit des Arztes ausgelegt. Also erklärt, diskutiert und redet man regelmäßig "stundenlang" (nicht selten im wahrsten Wortsinn) auf bockige, schon ohne Anlass tobende Kinder und ihre pädagogisch unantastbaren Mütter ein, oft nur, um lediglich einen einzigen Blick in die Mundhöhle zu werfen und nicht einmal eine Behandlung durchzuführen - und kann sich am Ende regelmäßig auch noch patzig fragen lassen, wie man eigentlich dazu käme, auf der Rechnung den Zeitfaktor zu erhöhen.

Ich habe oft und lange darüber nachgedacht, wie genau diese Entwicklung zustande kommt und ob es nicht schon immer, zu jeder Zeit so war, daß man diese "Es wird alles immer schlimmer, früher war's besser."-Empfindung hatte? Aber selbst wenn das tatsächlich schon immer so war, sind wir inzwischen dann trotzdem an einem Punkt angelangt, wo das Ganze nicht mehr weiter "steigerungsfähig" ist. Der Zenit des Egoismus, der Rücksichtslosigkeit und des schlechten Benehmens ist wohl allmählich erreicht.

Wer es nicht glaubt, dem kann ich nur empfehlen, mal eine Woche, oder auch nur einen ganzen, voll bestellten Tag ein kleines "Praktikum" in einer Zahnarzt- oder Arztpraxis zu absolvieren und sich sein eigenes Bild zu machen. ;)
 
Ich habe oft und lange darüber nachgedacht, wie genau diese Entwicklung zustande kommt und ob es nicht schon immer, zu jeder Zeit so war, daß man diese "Es wird alles immer schlimmer, früher war's besser."-Empfindung hatte? Aber selbst wenn das tatsächlich schon immer so war, sind wir inzwischen dann trotzdem an einem Punkt angelangt, wo das Ganze nicht mehr weiter "steigerungsfähig" ist. Der Zenit des Egoismus, der Rücksichtslosigkeit und des schlechten Benehmens ist wohl allmählich erreicht.


Hier treffen einfach zwei Extreme aufeinander. Wir sind noch das Produkt in erster oder zweiter Folgegeneration der militärischen Hitlererziehung. Die war schon noch geprägt von der Erwartung, dass die Eltern sagen und die Kinder gefälligst tun. Und das wurde durchaus auch körperlich durchgesetzt.

Das jetzt moderne Attatchment Parenting, vor allem wenn auch noch falsch verstanden, ist schon von der Idee her ein völlig anderer, quasi gegenteiliger Erziehungsansatz.
 
Ich glaub auch man kann noch überhaupt nicht sagen was jetzt "besser" oder "schlechter" ist. .
Jetzt mal von den ganz extremen Steine schmeißenden kinder weg.

Ich kann nur sagen, dass ich aus meiner Altersgruppe viele Leute kenne, die der Meinung sind ihre Kindheit aufarbeiten zu müssen und dass ihre Eltern grundlegendes falsch gemacht haben. Aber die trotzdem im Leben ziemlich erfolgreich sind.
Während ich bei den Mädchen in meiner Studiengruppe, die ja als ich sie kennengelernt habe als sie so 18-25 waren und das was diese mir so erzählen von Gleichaltrigen, leider feststellen muss, dass viele überhaupt nicht in der Lage sind selbstständig zu leben. Die sind volljährig und haben Vorstellungen vom Leben, die ich so mit 15 oder 16 hatte. Vielleicht ist das auch wieder so der Trend, dass die zu früh in die Schule kommen? Ich weiß es nicht. Aber die Ansprüche dieser Kinder an das was das Leben ihnen geben muss und dem was sie dafür leisten sollten, ist doch stark verschoben. Empfinde ich zumindest so.
 
Ich lese hier mit erstauntem Interesse mit. Ich kenne solche Kinder zum Glück nicht. Die paar Kinder, die ich kenne, sind/werden erzogen.

Mir fiel beim Lesen aber die Episode gestern im TA-Wartezimmer ein, als der junge, aber ausgewachsene RR-Rüde auf die Waage sollte.
Jesses, war das ein Theater. Die moderne Hunde"erziehung" geht ja bekanntlich in dieselbe Richtung, und das waren offenbar so moderne Erzieher.
Die machten gefühlte 10 Minuten rum, und die Waage wurde irgendwann in dem Prozess von der Wand abgerückt, damit es dem Hund leichter fallen solle, und es wurde mit Futter gelockt und gelockt und gelockt.
Und als dann eine mittlerweile hinzu gekommene Angestellte anscheinend fragte, wieso man nicht ... (die Frage habe ich nicht gehört, nur die Antwort) wurde sie beschieden, man wolle dem Hund keinen unnötigen Stress bereiten.
Irgendwann, Gott weiß warum, bequemte sich der Hund dann tatsächlich auf die Waage.
 
Hier treffen einfach zwei Extreme aufeinander. Wir sind noch das Produkt in erster oder zweiter Folgegeneration der militärischen Hitlererziehung. Die war schon noch geprägt von der Erwartung, dass die Eltern sagen und die Kinder gefälligst tun. Und das wurde durchaus auch körperlich durchgesetzt.

Das jetzt moderne Attatchment Parenting, vor allem wenn auch noch falsch verstanden, ist schon von der Idee her ein völlig anderer, quasi gegenteiliger Erziehungsansatz.
Also, ich habe keine "militärische Hitlererziehung" genossen. Und meine Eltern auch nicht. Meine Großeltern sowieso nicht. Wenn schon, dann war's schlimmstenfalls "wilhelminische Erziehung". :sarkasmus:

Mir ist völlig egal, welches "Parenting" da betrieben wird, aber Menschen (und auch Tiere) treten, hauen, beißen, bespucken, beschimpfen, notfalls sogar die eigenen Eltern, und permanent ausschließlich um sich selbst kreisen, ist ganz sicher bei keiner Erziehungsform ein erklärtes Ziel, oder?
 
Ich lese hier mit erstauntem Interesse mit. Ich kenne solche Kinder zum Glück nicht. Die paar Kinder, die ich kenne, sind/werden erzogen.

Mir fiel beim Lesen aber die Episode gestern im TA-Wartezimmer ein, als der junge, aber ausgewachsene RR-Rüde auf die Waage sollte.
Jesses, war das ein Theater. Die moderne Hunde"erziehung" geht ja bekanntlich in dieselbe Richtung, und das waren offenbar so moderne Erzieher.
Die machten gefühlte 10 Minuten rum, und die Waage wurde irgendwann in dem Prozess von der Wand abgerückt, damit es dem Hund leichter fallen solle, und es wurde mit Futter gelockt und gelockt und gelockt.
Und als dann eine mittlerweile hinzu gekommene Angestellte anscheinend fragte, wieso man nicht ... (die Frage habe ich nicht gehört, nur die Antwort) wurde sie beschieden, man wolle dem Hund keinen unnötigen Stress bereiten.
Irgendwann, Gott weiß warum, bequemte sich der Hund dann tatsächlich auf die Waage.
Da kannst du nur beten das diese leute nicht auch noch kinder im haushalt haben.
 
Ziel nicht, nein. Aber der Weg zum Ziel. (Und bevor wir uns falsch verstehen: ich finde das weder gut noch richtig ;) )
 
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