@BlackCloud
Vielleicht irre ich mich, aber da scheint mir schon auch ein bisschen eine selbst erfüllende Prophezeiung im Spiel zu sein.
Du bist geschockt und kannst dich nicht so richtig freuen - warum eigentlich? - Weil du genau das befürchtest, was du jetzt quasi heraufbeschwörst? - Sie ist verstimmt, weil sie merkt, dass du über etwas unglücklich bist, das sie derzeit hoffentlich glücklich macht - "Differenzen bauen sich auf". Du merkst,d ass sich Differenzen aufbauen und reagierst entsprechend (unglücklich) und voila - noch mehr Differenzen bauen sich auf...
Ich bin ja eine sehr späte Mutter gewesen, sprich, alle meine damaligen Freundinnen, auch die, die nie Kinder wollten und überhaupt und so, hatten am Ende vor mir welche. Von daher war ich tatsächlich einige Male selbst in der gleichen Situation.
Ich kann dir ja einfach mal schreiben, wie es bei mir war:
Ich habe tatsächlich zu den meisten Freundinnen, die Kinder bekamen, den Kontakt erstmal verloren, bzw. er ist eingeschlafen, speziell, wenn man ohnehin sehr weit auseinander lebte. Wie du schon geschrieben hast: Die Prioritäten verschieben sich, der Tagesablauf ändert sich, die Themen eventuell auch... der erste Besuch einer Freundin mit Kind bei mir mit dem Spacko im Haus endete um's Haar in einer Katastrophe, weil die Gutste (immerhin Tierärztin von Beruf) völlig den "Ich bin Mutter und ansonsten betriebsblind"-Film fuhr und ich mit der Situation komplett überfordert war...
Als ich selbst noch keine Kinder wollte, war das alles - später kam dann auch noch ne gute Portion Frust dazu und ich habe mich von Freunden mit Kindern auch bewusst etwas zurückgezogen.
"Kaputtgegangen" ist darüber aber keine Freundschaft. Es gibt Leute, mit denen schreibe ich einmal im Jahr, oder wir treffen uns ebenso oft - und machen an der Stelle weiter, wo wir letztes Mal aufgehört haben, nachdem wir uns gegenseitig auf den "Ist-Stand" gebracht haben. Teils haben dabei beide Seiten Kinder, teils sind es Freundinnen, wo jetzt ich diejenige mit Kindern bin. Das spielt letztlich keine so große Rolle.
Wir mögen uns aber immer noch, respektieren uns - wir haben nur seltener Zeit füreinander.
Ich habe allerdings auch
keine Freundin, die sich durch ein Kind um 180 ° gewandelt hat und quasi ein ganz anderer Mensch wurde.
Sowas gibt's ja auch, und ich kann mir gut vorstellen, dass das tatsächlich dazu führt, dass man miteinander nicht mehr so gut kann. Ist mir aber wie gesagt noch nicht passiert.