Ich habe auch immer Wert darauf gelegt, dass meine Kinder vernünftig sprechen.
Aber da ziehe ich auf jeden Fall die Grenze.
Ich würde nie erwarten, dass sie sagen "ich wartete auf den Bus", statt, "ich habe auf den Bus gewartet."
Dabei genügt es mir völlig, dass sie den theoretischen Unterschied kennen.
Weil es in meinen Augen ganz normales Umgangsdeutsch ist, was überall, von wirklich fast jedem, so gesprochen wird und auch nicht als falsch gilt.
Ich bin überzeugt davon, dass es irgendwann auch amtlich als völlig korrekt gelten wird, so wie man immer schon Sprachliches angepasst hat.
Wenn das bisher nicht so gewesen wäre und man stets darauf bestanden hätte die Sprache nicht zu verkrüppeln sprächen wir immer noch wie im Mittelalter.
Das bedeutet ja nicht, dass wir uns deswegen alle irgendwann nur noch wie Neandertaler verständigen werden oder in Gossensprache miteinander kommunizieren, es ist lediglich eine Abwägung von praktischem Nutzen der Sprache.
Für mich ist das nichts Negatives.
Auch wenn zeitweise solche Blüten damit getrieben werden, wie mit der Rechtschreibung.
Im Übrigen lese ich auch sehr viel.
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