Der letzte macht das Licht aus...

Die Esoteriker unter den hiesigen würden vielleicht sagen, dass es durchaus auch für den Hund einen Unterschied macht, ob er selbst geht (und wenn's ist, weil der Körper nicht mehr mitmacht), oder "gegangen wird", ohne schon absolut dazu bereit zu sein... dann klebt der Rest vielleicht noch ne Weile am Körper oder verweilt da, weil er eigentlich das Gefühl hat, noch dort sein zu müssen.
Im anderen Fall dagegen nicht.

So simpel wird das nicht sein, fürchte ich. Weil diese "übergeordneten Instanzen" sich ja nicht danach richten, was das einzelne Lebewesen "meint".

Bei Panino hatte ich ja das Gefühl, er sei "bereit" bzw. einverstanden. Trotzdem blieb er und im Grunde genommen sogar weit mehr als Cara. Physischer wenn du so willst. Selbst als Natascha und ich ihn die Pathologie gefahren haben, haben wir uns noch mit ihm unterhalten, so wenig "tot" fühlte er sich für uns an.
Ich sah ihn oft hier auf dem Teppich liegen, auf der Strasse vor mir her tapsen, teilweise hatte ich fast schon real das Gefühl, ich könnte die Hand ausstrecken und ihn berühren - all diese Erinnerungsflashes. Das verschwand eigentlich erst, nachdem das Gutti hier eingezogen war. Vielleicht weil er ihm ein bißchen ähnlich sieht, vielleicht weil das Gutti auf einer ähnlichen Gefühlslage bei mir liegt wie Panino? Vielleicht weil Cara's Tod den von Panino überdeckt hat und mir das erst bei Gutti so wirklich aufgefallen ist? Ich weiss es nicht wirklich. Auf jeden Fall ist Panino mittlerweile weg, was natürlich nicht heisst, dass ich ihn vergessen habe.

Ich hatte mal ein Kaninchen, das auch selbst gestorben ist und das bis heute immer wieder mal als Flash auftaucht.

Bei Cara dagegen habe ich diese "Flashes" eben nicht. Ich kann sie zwar "hervorrufen", mir bildlich vorstellen - aber sie kommen nicht von alleine. Das hat mich von Anfang an sehr irritiert. Aber ich fühle sie in mir selbst und das dafür umso deutlicher. Die einzigen Ausnahmen sind Sekundenbruchteile in Verbindung mit Gutti's Hundefreundin Loba. Bewusst seh ich mittlerweile null wirkliche Ähnlichkeit mehr mit Cara, aber da gibt es diese Flashes.

Das wäre dann sozusagen genau umgekehrt. Panino, der erlöst wurde und dazu bereit war ist lange Zeit geblieben. Cara dagegen hab ich schon aus relativ weiter Entfernung her sofort als "weg" und "tot" empfunden. Genau dieses "aus und vorbei", das du bei Garri beschreibst. Das war im Grunde eigentlich schon so, als sie hier zusammenbrach. Alles danach war irgendwie ein bißchen unwirklich. Und real besehen ja auch völlig sinn- und zwecklos.

Cara hat bei der Hündin einer Freundin mal eine Sterbebegleitung gemacht; die Hündin starb auch selbst, aber nicht unvermittelt oder unvorhergesehen. Fast unbemerkt könnte man sagen, obwohl sie mitten im Wohnzimmer lag. Hätte Cara diesen Übergangspunkt nicht so überdeutlich durch ihr Verhalten "markiert", hätte niemand sagen können, wann sie gegangen ist - sie war schon lange vorher "weg".


Könnte auch bestimmt noch andere, rationalere Begründungen für diesen Eindruck geben, aber im Moment bin ich dafür glaube ich zu müde.
Ja mei, rein biochemisch entstehen diese Eindrücke sicher aufgrund irgendwelcher Neurotransmitter und sind ohnehin alles nur unsere eigenen "Einbildungen". Die Unterschiede rühren dann lediglich daher, aus welchem Gehirnareal diese Einbildungen entstehen: Abrufen von akustischen und/oder visuellen bzw. emotionalen Erinnerungen, Wünsche, Träume, unsere Phanatasie und Vorstellungsvermögen und alle Produkte die sich daraus zusammenmischen lassen.

Kriegt man so unvermittelt den Stecker gezogen wie du jetzt bei Garri zB - dann entsteht sowas wie ein Kurzschluss. Da geht dann einfach nichts mehr. Medizinisch vielleicht im Sinne eines Schocks, der es ja sicher auch für dich war.

Rein esoterisch gesehen widerspricht sich das dann aber widerum nicht. Weil unser Gehirn ja auch Fähigkeiten hat, die wir noch nicht beschreiben und nachvollziehen können. So gibt es zB diese Theorie der Akasha-Chronik. Sowas wie ein universale Bibliothek, in der absolut alles gespeichert wird, was Lebewesen irgendwo im Universum mit ihren jeweils vorhandenen Sinnen produzieren.

Dann widerum hängt es von deinen eigenen Fähigkeiten ab, auf diese Chronik zugreifen zu können, die aber natürlich nicht im Bewusstsein, sondern im Unterbewusstsein liegen. Und das ist vielleicht durch so unvermittelt eintretende Ereignisse vielleicht wirklich einfach nur in einer Art Schockzustand und deshalb sozsuagen "funktionsunfähig".

So würden wir beide tatsächlich auch wieder auf einen Nenner kommen. Für uns beide war es ein völlig unvermittelt eingetretenes Ereignis, mit dem so nicht zu rechnen war. Für uns beide gibt es einen Moment schon vor dem eigentlichen physischen Tod, den wir als "vorbei" beschreiben. Und unser beider Hunde, die ja immer ein ganz zentraler Mittelpunkt unseres Leben waren, sind völlig weg.

Dass ich Cara so in mir fühle, ist dann vielleicht das, was sich meine Seele als Rettungsanker zurechtlegt, weil alles andere für mich einfach nicht zu ertragen wäre. Oder schlichte Gewohnheit, weil ich sie so (als Teil von mir) eigentlich auch schon zu Lebzeiten immer gefühlt habe.
 
  • 29. März 2024
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Hi Gabi ... hast du hier schon mal geguckt?
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ich persönlich bin froh, das die beide letzten hunde mir nicht "nachlaufen", ich denke schon noch an sie in gewisse situationen, aber das wars denn auch, wenn mann jedes tier was stirbt und zu was mann einen tiefen band hatte, immer um sich herum haben würde, wäre das eine tagesbeschäftigung in meinem fall, ich käme vor lauter geister zu nichts mehr.
 
@Liesbeth:

Vielleicht können die besagten Geister es auch nicht so gut vertragen, sich da im sprituellen Off gegenseitig anzurempeln, wenn sie dich umflattern, und halten sich vornehm zurück. ;)

Ach, keine Ahnung. Aber heute Morgen geht's mir schon wieder besser.

Danke euch beiden. :hallo:
 
Ach, so lange ich net für alle in der U-Bahn stempeln muss, hab ich da nix dagegen :D
 
Es tut mir sehr leid für dich (auch wenn schon eine Zeit vergangen ist).
 
Ich habe beide Malis einschläfern lassen müssen. Yaco hatte eine sehr kurze Vorgeschichte (umgefallen , Blut aus Maul und Ohren, Tierarzt......), Ajax war 3 tage krank, ihm ging es immer schlechter, da war nix mehr zu machen.
Ich habe keine Yaco-flashs, denke manchmal lächend und manchmal unter Tränen an ihn zurück, aber er war WEG!
Ajax ist schon über 7 Monate tot, aber es vergeht kein Tag, an dem er nicht bei mir ist.... Ich spüre seinen Atem an meinem körper, wenn ich schlafe oder sein Fell unter meinen Händen. Ich sitze in einem Büro und plötzlich meine ich, da guckten 2 schwarze Ohrspitzen hervor....Manchmal träume ich von ihm, aber keinen schlimmen Träume, oft ist es schön und wir beide sind froh, dass wir zusammen sind......
So unterschiedlich kann es sein...
 
Ich lese es erst jetzt, Margit :(

Es tut mir leid für euch, ich hoffe du machst dir bald keine Gedanken mehr ob du Schuld bist oder nicht. Es ist ein "schöner" Tod gewesen den ich mir für so manchen meiner Begleiter wünschen würde. Dabei fällt es mir schwer das Wort "schön" zu benutzen, ich denke du weißt wie ich es meine.

Lass dich drücken

Ich habe mich schon lange vor der Einschläferung bei Spike viel damit beschäftigt. Ich wusste das es bald soweit ist, wollte es aber nicht wahr haben. Ich habe dann ständig davon geträumt das er stirbt, mal erschossen, mal wird er mir weggenommen und stirbt, alles nicht sehr schöne Träume.

Heute träume ich oft das er wieder da ist. Immer noch alt und krank, aber er ist da. Und wenn ich aufwache dann vermiss ihn ihn umso mehr. Aber die Flashs wie Gabi sie beschreibt, habe ich nicht. Nur eben im Traum
 
Ich sehe es erst jetzt und lese es mit Bestürzung. Lekto es tut mir unendlich leid. Für die nächsten Wochen und Monate wünsche ich Euch allen ganz viel Kraft. Er ist nicht fort, er lebt weiter, tief in Deinem Herzen, denn da hat er seinen Platz auf Lebenszeit gefunden.

R.I.P Spacko, grüß mir all meine Lieben und pass schön von Oben auf deine Familie auf.
 
Jetzt mußte ich auch erstmal Schlucken, hab Tränen in den Augen und einen ganz dicken Kloß im Hals...

Der Garry ist gegangen ich kanns immer noch nicht glauben :heul:
 
Meike schrieb:
Es tut mir leid für euch, ich hoffe du machst dir bald keine Gedanken mehr ob du Schuld bist oder nicht.

Mittlerweile eher weniger. Es würde ja auch doch nichts ändern.

Im Endeffekt hat es wohl so sollen sein... oder selbst wenn nicht, es war dann halt so.

Hier im Haus, und bei allem anderen atme ich mittlerweile auf. Es geht mir besser (ohne Hund), das merke ich selbst.

Und meine Freundin, die Garri von Anfang an kennt und sehr gemocht hat, und heute noch gesagt hat, das Haus wirke leer ohne ihn, es würde etwas fehlen, sagte das auch, fast im selben Atemzug.

Es ist einfach eine ungeheuere Erleichterung, sich nicht mehr ständig sorgen zu müssen. Um den Hund, um das, was kommt, und wie man das, was ist, finanziert bekommt. Ob man dieses, jenes oder welches nicht auch noch schafft, und um wen oder was man sich eigentlich außerdem noch kümmern müsste...
Und ich brauche das jetzt. Ich brauche einfach mal ein sorgenfreies Jahr, vielleicht zur Abwechslung nur mit "normalen" Kinderkrankheiten, ohne seltsame Episoden und ohne ein ständiges Leben im oberen Drehzahlbereich...
Ohne so viel Verantwortung.

Seine Sachen andererseits, auch speziell die Medis, kann ich immer noch nicht durchsortieren oder endgültig wegpacken. Geht einfach noch nicht. Und es gibt immer wieder Situationen, wo er mir besonders fehlt.
Beim Käsekuchenbacken, zB, wo er immer geduldig stehend und warten konnte (untemalt von dezentem Schmatzen...), weil er die Quarkbecker zum Auslecken gekriegt hat. Oder wenn die Margarine alle ist.
Oder neulich, beim Bettenmachen, als ich als letzten Gruß einen halb angefressenen Kauknochen unter der Matratze meines Mannes entdeckt hat (den er kurz vor dem Urlaub noch dort hingeschoben haben muss...) - bin ja durchaus gespannt, wo in den nächsten Wochen und Monaten noch überall welche auftauchen...

Zu den Träumen:

Ich habe zu Anfang, als er zu uns gekommen ist, viel von Garri geträumt. Meist ist er mir (in den unmöglichsten Situationen, zB in einem überfüllten Zug) entwischt, und hatte am Ende doch nichts Schlimmes angestellt, sondern sich wundersamerweise mit allen Hunden, denen er begegnet ist, vertragen... (jaja, träumen darf erlaubt sein). Zum Glück mussten wir das nie in echt austesten.

Einen solchen oder ähnlichen Traum von einer Hundebegegnung hatte ich neulich wieder. Diesmal war Garri allerdings angeleint, und ich habe so schnell reagiert, dass er gar keine Zeit mehr hatte, sich deeskalierend zu verhalten, weil ich die Situation so schnell aufgelöst habe.

Fazit: Auch da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken... - und schönen Gruß ans Unterbewusstsein: Natürlich wär es viel besser gewesen, ich wäre insgesamt entspannter gewesen. :rolleyes:

Ist Wasser nass?

Kann ich drauf laufen?

Okay, vielleicht sollte ich es können. Hat aber halt nicht geklappt.

Auch das war dann halt so...
 
Ich habe das gar nicht mit bekommen .... es tut mir leid und doch auch wenn ich jetzt gegeißelt werde...ein wunderschöner Tod...

R.I.P Garry
 
Nö, wirst du nicht.

Mittlerweile sehe ich das auch vom Bauch her genauso.
 
Oh nein! Und noch dazu ein so dramatischer Abgang - ganz schrecklich für Dich, das kann ich mir vorstellen. Vergiss die Selbstvorwürfe, er hatte das große Glück, über dich und dein großes Herz zu stolpern!

Nun können unsere zwei hochkomplizierten Dramaqueens also gemeinsame Wege gehen, da oben auf ihren Wolken! Da wird was los sein, na viel Spaß!
 
Ich kriege es mal wieder nur sehr spät mit, aber umso mehr möchte ich Dir sagen, wie leid es mir tut, Margit. :(

Ich möchte mich Biggy anschließen, die es wieder einmal geschafft hat, auch meine Gefühle genau auszudrücken:

Für Garri und auch Dich freue ich mich, dass es ihn so mitten aus dem Leben abberufen hat, er noch eben ganz wichtig an seinem Loch gebuddelt hat und dann mit Erstaunen feststellte, dass es Zeit zur Abreise ist ..........

Nach meiner Vorstellung ist das ein schöner Tod, so ohne Siechtum, ohne Schmerz, einfach abgehen von der Bühne ....

Garri, ich werd Dich und die schrägen Storys, die Du Deinem Frauchen eingebrockt hast, vermissen hier in der KSG

Mach Dir keine Vorwürfe wegen des Medikaments. Zunächst einmal passieren jedem Fehler (ich erinnere mich, daß ich Tiptoe nach ihrer OP die doppelte Medikamentendosis gegeben habe und die arme Maus gereihert hat ohne Ende) und zudem wird ein einmaliges Vergessen sicherlich nicht solch eine Auswirkung haben, zumal er es, wie Du ja schreibst, ohnehin noch nicht allzulange bekommen hatte.

Ich glaube, Garri war ein ganz besonderer Hund, von dem Du sicherlich auch viel gelernt hast. Und ich kann nur den Hut davor ziehen, wie Du Dich ihm angenommen und nahezu Dein ganzes Leben nach ihm ausgerichtet hast.

Einen besseren Beschützer hätte er nicht haben können. :)
 
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