Ich kann meine Erfahrung nur aus Arbeitnehmersicht schildern.
Ich habe noch nie Probe arbeiten gemacht.
Bewerbung, Gespräch, eingestellt. Zweimal wurde ich dann in der Probezeit gekündigt. Einmal (angeblich) wegen meinen Krankheitsgeschehen (und das ausgerechnet bei der Arbeitsstelle, die vom Team wie arbeitsinhaltlich absolut meins war
), das andere mal, weil die erst gute Auftragslage wegbrach (das war mir aber egal, da der Job eh kurzfristig angelegt war und ich auch schon eine neue Stelle sicher hatte).
Dafür ist die Probezeit aber ja auch da. Das man sich unkompliziert trennen kann. War übrigens wirklich schlimm die Kündigung von meiner Traumstelle, ich wurde nämlich bis dato noch nie gekündigt.
Als ich diese Erfahrung erstmalig machte... und auf ne Art und Weise da bekomm ich bis heut ne Hasskappe, sah ich ja auch erst das wahre Gesicht der "Obersten". Ihr Stellvertreter war bei dem Kündigungsgespräch dabei und wusste dies gar nicht. Als sie mich rauswarf, fiel der echt entgeistert vom Stuhl und beschwor sie, dies nicht zu tun. Unschwer zu sehen... geholfen hat`s nicht.
Würde ich noch arbeiten, würde ich zukünftig Probe arbeiten wollen. Das Betriebsklima zu erfassen, den Chef/Chefin im miteinander mit Kollegen zu erleben, wie sind die hierarchischen Strukturen, Arbeitseinstellungen zu erfahren, gibt es wirklich ein - Team - ...da würde ich heutzutage sehr drauf achten. Ich denke da reichen zwei, drei Tage für ein grobes! erfassen der Situation aus.
Ich befand mich damals in drei Arbeitsverhältnissen die vom Betriebsklima her eine Katastrophe waren. Die Arbeitszeit bestand aus lästern, mobben, rauchen und völliger Desorganisation.
Und hätte ich das vorher gewusst/gespürt, hätte ich erst gar nicht angefangen dort zu arbeiten. Aber man lernt ja oft erstmal nur den Chef kennen, beim Bewerbungsgespräch. Die restlichen Menschen/den Arbeitsplatz sieht man ja oft erst am ersten Arbeitstag. Also zumindest war das bei mir so.
Das sieht ja auch irgendwann oll im Lebenslauf aus, wenn man da - weiß nicht wie oft - nur für wenige Wochen/Monate in einem Betrieb verweilte. Hatte ich ja auch und das nur einmal... aber erkläre das dann mal dem nächsten Arbeitgeber. Du darfst ja nicht schmählich über deine letzte Stelle reden und dann muss man sich da diplomatisch was aus den Fingern saugen.
Da finde ich dann vorheriges Probe arbeiten für mich wirklich mittlerweile einen guten Ansatz.
Das gleiche habe ich bei der Mutter beobachtet. Die steckt nun im dritten Arbeitsverhältnis in Folge, was (menschlich) eine einzige Katastrophe ist. Arbeiten muss nicht durchgehend Spaß machen und darf auch anstrengend sein, wenn dann aber wirklich alles andere zusätzlich so gar nicht stimmt... Und man sich mittlerweile dem 60. Lebensjahr nähert, findet man ja jetzt auch nicht so schnell etwas Neues.
Sie möchte trotzdem weitersuchen und unbedingt gehen. Für sie ist klar, nur noch mit vorherigem Probe arbeiten.
Und wenn ich mir nur mal, bezogen auf sie und mich den Schnitt anschaue wie oft man sich per Anwalt und/oder Gericht wiedersah oder der Betriebsrat einschreiten musste, ist das schon bedenklich. Egal ob großer Träger, Familienunternehmen oder Kleinstbetrieb. Überall lief Schmu. Dafür stimmte dann aber z.B., ausgenommen Chef, das Team.