Ja, das habe ich mittlerweile verstanden. Diese Information ist ein alter Hut und davon abgesehen erheblich komplexer, als es dargestellt wird. Helki hat doch schon drauf hingewiesen und auch Quellen verlinkt ? Liest du denn die Sachen auch, die man dir zur Verfügung stellt ? Immerhin macht sich in dem Moment ja jemand Mühe für dich.
Hier kannst du es auch nochmal nachlesen, daß nicht "Die Griechen" sich in die EU geschummelt haben. Zumindest nicht die, die jetzt darunter leiden. Die tragen dafür genau soviel Verantwortung wie du und ich.
Da hab ich Helki doch längst zugestimmt. Liest du denn auch, was ich schreibe?
Dass das ein alter Hut ist, ist mir klar. Schien mir nur als Beispiel dafür zu taugen, meine Kriterien für das Anerkennen von Sachverhalten als Fakt aufzuzeigen.
Okay, da bin ich als Skeptiker bei dir. Ich habe hier nur logisch geschlussfolgert, denn es macht überhaupt keinen Sinn, daß es anders wäre. Du fragtest mich ja anfangs, wie ich darauf komme, daß er für sein Volk kämpft. Das impliziert (und hat mich geärgert), daß du Grund hast, das anders zu sehen. Daß er und seine Partei dermaßen niveaulos, auch auf persönlicher Ebene, behandelt wird und man sich nicht scheut, eine fast rassistische Kampagne gegen ein ganzes Volk zu führen ("denn die Spanier und Iren haben es ja auch geschafft"..was stimmt also mit den Griechen nicht ? Genetischer defekt ? Faulheitsgen ?) zeigt mir deutlich, daß er sich mit genau den richtigen Leuten angelegt hat. Kannst du mir im Gegenzug sagen, ob und warum du das anders siehst ?
Tja, hier werden wir uns wohl nicht verständigen können, denn da liegen wir auf völlig verschiedenen Linien. Nach deiner Logik macht es keinen Sinn, dass es anders wäre; nach meiner macht es keinen Sinn, dass es so wäre.
Habe ich Grund zu bezweifeln, dass er für sein Volk kämpft? Vielleicht keinen stichhaltigen, ganz sicher nicht in deinen Augen. Ich habe halt, zugegeben ohne mich tief in das Thema hineinzuknien, nur anhand der Medienberichte, nicht wahrgenommen, dass konstruktive Vorschläge gekommen wären. Und ich denke, als Regierungschef eines krisengebeutelten Landes sollte man doch einen eigenen Plan haben. Die Vorschläge der anderen Seite abzulehnen, reicht nicht. Und habe mich, wie schon erwähnt, über solche Sachen wie nichts gegen die Steuerflucht der Reichen tun und dagegen die kleinen Leute auffordern wollen, einander anzuzeigen, tierisch geärgert.
Deine Interpretation des Themas "die Spanier und Iren haben es ja auch geschafft" lässt mich mit offenem Mund hier sitzen. Ich weiß nicht, ob die Leute, mit denen du das sonst diskutierst, wirklich
so argumentieren. Ich jedenfalls nicht. Ich rede von Missständen im griechischen Staat, von einem - laut Medienberichten - korrupten System. Und hatte insofern ursprünglich Hoffnungen in die Syriza gesetzt, sie würde dies endlich aufbrechen, weil sie ja nicht von Haus aus Bestandteil dieses korrupten Systems der Politikerkaste und Oligarchen ist. Aber da kam nichts, ich habe jedenfalls nichts gesehen.
Wenn ich sage, mit den anderen Staaten, die sich dem Spar- und Reformdiktat unterwarfen, geht es wieder bergauf, soll das nicht heißen, mit "den Griechen" stimmt was nicht, sondern es soll heißen, es ist nicht so, dass sparen grundsätzlich falsch ist und nur ins Verderben führen kann. Dass dieses Programm bei Griechenland nicht verfängt, kann ich mir laienhaft z.B. damit erklären, dass in Griechenland von Anfang an die geforderten Reformen nicht wirklich angegangen wurden, sondern immer nur das Notwendigste versprochen wurde, um überhaupt unter dem Rettungsschirm bleiben zu können, und das Versprochene nicht wirklich umgesetzt wurde (wie Aufbau einer funktionierenden Verwaltung und eines ebensolchen Fiskalsystems), und/oder grundsätzlicher, dass die griechische Wirtschaft so weit von Konkurrenzfähigkeit entfernt ist, dass das Land in der gemeinsamen Währung einfach keine Schnitte machen kann. Womit sich der Kreis schließt: Griechenland gehört nicht in die Eurogruppe. Es wäre mit einer eigenen Währung vielleicht besser bedient. Ich bin keine Ökonomin und lasse das dahingestellt, da streiten sich ja die Fachleute drüber.
Ansonsten weiß ich nicht, was du für Vorstellungen hast, wie ein Neuling auf der internationalen Bühne in wenigen Monaten den Sumpf jahrezehntelanger Misswirtschaft austrocknen kann. Ja, mit Zustimmung zu den Sparpakten wäre das vielleicht länger kaschiert worden, alles ginge so weiter bis zum nächsten Crash. dafür wurde er aber nicht gewählt.
Natürlich kann keiner diesen Sumpf in wenigen Monaten trockenlegen. Ich hätte halt nur gern gesehen, dass er es überhaupt angeht.
Nein, dafür wurde er nicht gewählt. Er wurde gewählt, um das Sparpaket abzulehnen und die Schulden nicht zurückzuzahlen. Das war ja wohl sein Wahlprogramm. Das hat er getan - brav. Dann hat er ja alles richtig gemacht. Nur - steht Griechenland jetzt besser da?