Jeder Artikel, der von der "Rettung" Griechenlands spricht, richtet moralisch. An solcher Berichterstattung zeigt sich, wie manipulativ ein Journalismus agiert, der vor allem von deutschen Interessen handelt.
Bin ich irgendwelcher Propaganda aufgesessen, als ich gelesen habe, dass Griechenland von Anfang an nie die Kriterien erfüllt hat, um in die Eurogruppe zu kommen, und dass sie einen riesigen Schuldenberg aufgehäuft hatten, BEVOR sie das erste "Rettungspaket" und die damit verbundenen Reformauflagen bekamen? Stimmt es nicht, dass Griechenland keine wettbewerbsfähige Wirtschaft hat und hatte, dass es keine funktionierende Verwaltung, kein funktionierendes Fiskalsystem hatte und bis heute nicht hat?
Alles nur Propaganda? Warum, wenn ich vorsichtig fragen darf, haben sie die Rettungsschirm-Milliarden denn genommen, wenn es ihnen vorher besser ging?
Und wieso geht es den anderen Krisenstaaten, die sich nicht wie Griechenland gegen das so untaugliche und kontraproduktive Sparprogramm sperrten, nicht so schlecht, wieso stehen die nicht vor der Staatspleite?
Dass die Syriza das alles nicht verschuldet hat, steht außer Frage. Aber mir ist entgangen, dass sie irgendwelche wirklich konstruktiven Änderungen in ihrem Land angestoßen hätten. Was, außer den Sparkurs abzulehnen, haben sie getan? Vielleicht klärt ihr mich da ja auf?
Snowflake..erst neulich hast du auf einen Beitrag von mir mit einem Springer-Link geantwortet, nämlich einen Welt-Artikel. Womöglich hast du eine Quelle gesucht, die deine Behauptung stützt oder du liest halt die Welt, ist mir am Ende egal.
Die selbe Welt hat diesen offenkundig rassistischen Beitrag rausgehauen:
Das war der bisherige Gipfel der Schmutzkampagne und Demütigungsversuche den Griechen gegenüber und so was pflanzt man 2015 in deutsche Gehirne. In der "Welt", nicht in der "Nationalzeitung". Das muss man sich auf auf der Zunge zergehen lassen..die heutigen Griechen sind gar keine "echten" Griechen, sondern hauptsächlich Slawen und deshalb muss sich auch keiner wundern, daß alles so gekommen ist. Ist das nicht widerlich ?
Was die Aufnahme in die EU angeht, da waren auch (nicht griechische) Banken beteiligt, die dafür gesorgt haben, dass in den "Bilanzen" alles hübsch aussah und auch offenbar unfähige und unwillige EUler, die offenbar nicht ausreichend geprüft haben. Denn all das war ja bekannt. Wenn nun aber die EU dennoch das Land aufgenommen hat, dann ist mMn nicht nur Griechenland schuld. Und der "faule griechische Rentner", auf den hier in D so gerne geschimpf wird, schon mal gar nicht.
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Ich finds auch sehr traurig, dass man seitens der Politik Sparmaßnahmen, die die Bevölkerung betreffen, so schnell umsetzen konnte, eine Regulierung der Finanzmärkte (die an der Krise wahrlich nicht unbeteiligt waren) aber ebenso wenig hinbekommt wie wirksame Mittel gegen Steuerflucht und -hinterziehung in den höheren Einkommensklassen. Und da finde ich es eben auch wirklich traurig, dass man sich damit begnügt, auf die Griechen bzw. Griechenland oder die griechische Regierung sauer zu sein und auf diese zu schimpfen - da gäbe es genug andere Adressen, auf die man zumindest auch wütend sein könnte und sollte.
Das bleibt doch nicht so heiß !- Fahr`trotzdem , das kriegst du bestimmt alles gut ALLEINE geregelt,- also , ich an deiner Stelle würde es machen,du ärgerst dich sonst schwarz , -
LG Barbara
So weit bin ich bei dir. Mein Zorn gilt keineswegs dem griechischen Rentner, sondern der Politik, und da auch nicht nur der griechischen Seite. Wenn ich moniere, dass Griechenland gar nicht in die Eurozone hätte aufgenommen werden dürfen, meine ich damit alle Beteiligten.
Ebenso wie ich das Schmierentheater der letzten Wochen von Seiten aller Beteiligten absolut ätzend finde.
Aber speziell der jetzigen griechischen Regierung, als Linke, nehme ich u.a. übel, dass sie mW (aber vielleicht lese ich ja wirklich nur die falschen Medien) noch nichts gegen die Steuerflucht und -Vermeidung der Superreichen unter unternommen hat
Ich wüsste jetzt auch nicht, warum eine linke Partei die Reichen schützen sollte? Das würden die Griechen selbst wohl als erste durchschauen.
„Die griechische Regierung war zu sehr weitreichenden Kompromissen bereit, aber die Gläubiger fordern nichts weniger als die komplette Unterwerfung. Gegen jede ökonomische Vernunft halten IWF, EZB und Euroländer an einem Kürzungsprogramm fest, das in jeder Hinsicht gescheitert ist und eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt hat. Eine Fortsetzung dieses Kurses würde kein Problem lösen, sondern die griechische Wirtschaft weiter einbrechen lassen, den Schuldenberg noch größer machen und der griechischen Bevölkerung noch mehr Armut und Arbeitslosigkeit bescheren. Wenn die griechische Bevölkerung selbstbewusst mit "Nein" stimmt, wird nicht nur verhindert, dass die Tragödie der letzten Jahre eine erneute Fortsetzung erfährt. Auch die deutschen Steuerzahler könnten ihr dann dankbar sein, denn ein Nein würde Merkel und Co. daran hindern, erneut europäische Steuermilliarden für eine komplett verfehlte Politik zu verschleudern."
Aber speziell der jetzigen griechischen Regierung, als Linke, nehme ich u.a. übel, dass sie mW (aber vielleicht lese ich ja wirklich nur die falschen Medien) noch nichts gegen die Steuerflucht und -Vermeidung der Superreichen unternommen hat (falls ich da falsch informiert bin, teile ich dieses Unwissen z.B. mit Sarah Wagenknecht, die wohl der Springer-Hörigkeit unverdächtig ist). Stattdessen aber einen Vorschlag machte (wenn das nicht die Medien, von denen ich es habe, erfunden haben), der für mein Verständnis das Denunziantentum offiziell einführen wollte. Bei sowas stellen sich mir die Nackenhaare. Wer so was vorschlägt, hat bei mir jeden Kredit verspielt.
Kannst du das bitte mal irgendwie belegen bzw. erläutern, was mit Denunziantentum gemeint ist ?
Ich gehe davon aus, daß du eigentlich interessiert bist, dich aber etwas schwertust, die Fakten anzuerkennen.
Ja, das habe ich mittlerweile verstanden. Diese Information ist ein alter Hut und davon abgesehen erheblich komplexer, als es dargestellt wird. Helki hat doch schon drauf hingewiesen und auch Quellen verlinkt ? Liest du denn die Sachen auch, die man dir zur Verfügung stellt ? Immerhin macht sich in dem Moment ja jemand Mühe für dich.Wenn die Medien ziemlich einhellig berichten, Griechenland habe nie die Kriterien erfüllt, in die Eurogruppe zu kommen, und ich kein Dementi höre, neige ich dazu, das für einen Fakt zu halten. Nur als Beispiel.
Wenn Tsipras in einer Rede an sein Volk behauptet, man habe ihn gehindert, die Reichen zu besteuern, und im Gegenteil zwingen wollen, es von den Ärmsten zu holen, sehe ich keinen Anlass, das für einen Fakt zu halten.