So, nun werde ich mich mal daran machen zu antworten.
PerlRonin schrieb:
Geht so'ne Richtigstellung auch ohne Provokativen Unterton?
Ich denke, du beziehst deine Frage auf Legolas? In dem Fall ist es durchaus möglich auf den provokanten Ton nicht verzichten zu können. Das Christentum ist ähnlich dem Islam eine der aggressivsten und Religionen, die extrem zum Dogmatismus neigen. Dies haben leider viele monotheistische Religionen an sich und das überträgt sich offensichtlich auch auf deren Angehörige.
Nun aber zum Thema:
legolas schrieb:
Na da hast du mal ne Breitseite abgefeuert, bin mal gespannt ob du auch antwortest.
Nein, eine Breitseite habe ich nicht abgefeuert. Das Abfeuern von Breitseiten überlasse ich der Kirche. Ich bin lediglich der Fels, der seit Jahrhunderten in der Brandung steht und dem Sturme stand hält
legolas schrieb:
Also das Christentum, ich meine damit alle christlichen Kirchen, hat nie behauptet das Kreuz sei christlichen Ursprungs, sondern das Kreuz war einfach eine beliebte Hinrichtungsmethode der Römer, das wird in der Bibel lang und breit erklärt, weshalb also dieser Vorwurf ?
Wenn ich behaupte, dass das Kreuz keinen christlichen Ursprung hat, ist das kein Vorwurf, sondern eine Feststellung, die du ja sogar bestätigt hast.
Das Kreuz ist aber ein Symbol der Christenheit, welches schon in seiner Form dem Heidentum entlehnt wurde. Die Bestrafungsmethode für Schwerverbrecher im römischen Reich um die Zeitenwende war die Kreuzigung – soweit gebe ich dir Recht. Jedoch war das Kreuz kein Kreuz im heutigen Sinne – es war lediglich ein senkrechter Balken.
Die Form des heutigen Kreuzes entspricht eher der des Mjölnir. Dies war ein „Kulthammer“ der vorchristlichen Zeit. Der Gott Donar ist träger dieses Hammers. Mit diesem Hammer weiht er Äcker, Häuser, Ehen und anderes.
legolas schrieb:
Weiter, also alle christliche Feste sind geklaut, gut , dann steh mal zu deiner Aussage und sage mir von welchem Fest:
Weihnachten
Ostern
Pfingsten
geklaut wurden. Um es gleich mal klar zustellen, bestimmte Symbole wurden von heidnischen Religionen übernommen, z. B. der Tannenbaum und der Osterhase. Aber du hast ja geschrieben alles wurde geklaut. Also steh zu deiner Aussage und bring mal die Fakten.
Weihnachten
Eine Begründung liegt schon im Begriff Weihnachten. Wäre es die heilige Nacht, die uns die Bibel nennt, so müsste es Christnacht heißen. Es heißt aber nicht Christnacht und auch nicht Weihnacht, sondern Weihnachten – also Plural, was wiederum bedeutet, dass es mehr als eine geweihte Nacht ist. Christus ist aber nicht über mehrere Nächte zur Welt gekommen. Allerdings gibt es mehrere geweihte Nächte, nämlich die „Rauhnächte“, welche sich in der Zeit des 13ten Mondes – als zwischen den Jahren befinden. Dies ist seit Alters her die Zeit der Winterstürme und der dunkelsten Tage des Jahres. Diese Zeit erstreckt sich von der Weihnachtszeit bis anfang Januar (um den 5.)
Daneben gibt es einen Weihnachtsmann aber keinen Christmann. Der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen ist tatsächlich von Coca-Cola ausgestattet. Nichts desto trotz stammt der Weihnachtsmann aus vorchristlicher Zeit. Der Weihnachtsmann ist der Mann der geweihten Nächte. Es ist der Mann der in den Sturmnächten umherzieht. Er trägt seinen Wanderstab, langes, weißes Haar und einen langen weißen Bart als Zeichen seiner Weisheit und heiligen Macht (das entspricht der vorchristlichen Vorstellung der Haar-und Barttracht) und einen langen tiefblauen, mit Sternen besetzten Mantel welcher den Himmel darstellt. Er ist der Mann, der stürmend durch den (Winternacht-)Himmel fährt. Uns ist er als Wodan bekannt.
Weihnachten ist zudem ein Lichtfest. Es ist das Fest, der Wiederauferstehung des Lichtes also ein Fest zu Ehren der Rückkehr der Sonne. Die Menschen in früheren Zeiten waren wesentlich abhängiger von der Sonne als wir. Deshalb haben sie sich auch intensiver mit ihr auseinander gesetzt. Christus hat man mit dem Lichtfest verbunden, indem man ihm Sonnenstrahlen um den Kopf malt. Die Bibel sagt:“ Ich bin das Licht“ Das bedeutet sie setzt Christus mit dem Licht gleich. Wenn Heiden die Rückkehr ihrer Sonne feiern, sollen sie nicht die Sonne sondern Jesus damit verbinden.
Jesus wurde aber nicht am 24.12.0000 geboren. Niemand kann genau sagen wann er geboren wurde - nicht mal das Jahr ist bekannt aber es war an einem 24.12.?
Nein, es wurde einfach das höchste christliche Fest auf das höchste heidnische Fest gesetzt und um gedeutet.
Ostern
Wir feiern Ostern in der Zeit von März bis April.
Seinen Ursprung findet das Osterfest um den 21.März. Dies ist die Zeit der Tag-und Nacht gleiche. Sie bedeutet das endgültige Ende der lebenswidrigen Winterzeit und den Beginn der Entstehung neuen Lebens. Die Natur blüht neu auf und die Felder werden bestellt. Dies ist die Zeit in der man die Götter um Hilfe bittet, ihnen für die Feldarbeit, fruchtbare Böden und eine reiche Ernte zu bescheren.
Der Osterhase und die Ostereier sind Zeichen dieser Fruchtbarkeit und repräsentieren eben diesen Wunsch.
Was Pfingsten betrifft, so hast du in deinem Link ja schon die Antwort gegeben.
Allerdings ist der Verweis auf ein Onlinelexikon, in welches ein ein jeder nach Belieben seine Ansichten schreiben kann sicher eine fragwürdige Grundlage.
Ich möchte niemanden bekehren und ein jeder soll mit seinem Glauben glücklich werden aber ich weigere mich, mir eine Meinung auf zwängen zu lassen, wie es durch die Kirche versucht wird.
Sicher werde ich deine Fragen nicht sehr ausfüllend beantwortet haben, dies geht schon allein aus Platzgründen nicht, aber falls du Fragen hast, werde ich gerne darauf eingehen. Wirklich verstehen kann man das Ganze erst, wenn man sich mit den Grundlagen der Religion auseinander setzt. Das würde hier aber sicher den Rahmen sprengen.
Wer Literaturhinweise benötigt um sich mit dem Thema auseinander zu setzen findet ein Meer an Möglichkeiten. Als Beispiel seien hier die "Edda" genannt oder die "Deutsche Mythologie" von Jakob Grimm. Gut sind auch sämtliche Märchenbücher hinter deren Geschichten viele wahre Kerne stecken - man muss sie nur lesen und verstehen können. Für Themeneinsteiger empfehle ich "Die Germanen" von Döbler.