@toubab
Ja, aber auch solche Vorstellungen kommen ja nicht aus dem Nichts, sondern bauen oft auf einer Vorstellung auf, die vorher schon da war.
Bei meinem Vater zumindest war das so.
Und ich habe von mehreren Leuten, deren Eltern älter waren als meine, gehört, dass die, als sie so in Prä-demente Zustände kamen und so Ideen entwickelten, in das zurückfielen, was sie in der Schule bzw. in diesen Fällen in der Hitlerjugend gelernt hatten.
Der Vater einer Kollegin wurde so im „Alter”, also ab 70 oder kurz danach, mehr und mehr zum Antisemiten und kloppte antisemitische Sprüche (er hatte aber seine Tochter noch anders erzogen!, und für sie war das ganz schlimm) was im
Rückblick erste Zeichen einer beginnenden Demenz waren (etwa 10 Jahre später erkannte er sie nur noch an guten Tagen).
Aber: Hätte er nicht in seiner Jugend diese Vorurteile eingeimpft bekommen, hätte er nicht darauf zurückfallen können, als der Rest seines Wissens nach und nach verloren ging.
Also, man driftet nicht automatisch in die „rechte“ oder „linke“ Ecke ab, wenn man psychotisch oder verwirrt wird, sondern in eine, die man sich quasi mitbringt.
Dieser Mann (der frühere Abgeordnete) hätte auch einfach so immer weltfremder oder verwirrter werden können, er wurde aber „rechtsverwirrt“ - und das mutmaßlich nicht, weil er früher ein Linker gewesen wäre.
Macht das noch Sinn, was ich hier schreibe?