Trotzdem, die formulierte Frage dreht sich um ihn, nicht um sie. Das sagt schon viel aus.
Das passt für mich aber total ins Bild - der war ja sehr reflektiert, aber von der ganzen Denke her mindestens semi-autistisch. Halt so jemand, wo man meint, der stimmt einem zu, weil er nichts sagt - aber in Wirklichkeit vermeidet er den Konflikt und zieht sich auf sich selbst zurück. Ne innere Verbindung zu anderen hat er gar nicht so wirklich.
Eine Partnerin hat er sicherlich auch nur gehabt, weil man das halt so hatte und er das nie hinterfragt hat, aber eigentlich war ihm die ganze Beziehung schon ohne Kinder zu viel. - Musst mal auf die Bilder aus der frühen Beziehung achten: sie wirkt glücklich, aber auch leicht besitzergreifend, er wirkt immer etwas verkrampft/gestresst.
(Außer tatsächlich auf dem Hochzeitsfoto.)
Auf den späteren Bildern, vor allem nach dem zweiten leiblichen Kind, wirkt er nach wie vor etwas verkrampft, und sie eindeutig depressiv.
Wobei der Typ dann ja auch über sie sagte: „sie hat versagt“
Naja, wenn ich es richtig mitgeschnitten habe, hat sie allen gegenüber, ihn eingeschlossen, sehr deutlich gemacht, dass sie als Erzieherin weiß, wie alles geht. Und er ja eigentlich nichts kann.
Also hat er sich rausgezogen, es ist dann aber trotzdem nicht gut gegangen. Ich glaube, in die Bemerkung spielte noch einiges an altem Ärger mit hinein, weil sie mit all ihren angeblichen Qualifikationen und ihrer Bestimmtheit und ihren Ideen ihm Vorwürfe gemachzt, aber letztlich selbst die Sache vergeigt hat.
Wobei ich sie übrigens für die Bemerkung zum Thema "begleiteter Umgang" nicht so hart aburteilen würde.
1. war ihr zweiter Sohn ja wirklich noch sehr klein. Wenn der Vater sich mit Wickeln etc etwas schwertut, oder auch das Kind sehr fremdelt, würde das allein für mich als Grund schon ausreichen. - Und sie war ja eben panisch und hatte ständig Angst, dem jüngeren Kind passiert was - die hätte über jede Fremdbetreuung so geredet.
2. musste der angeblich unfähige (und laut Doku zumindest nur eingeschränkt engagierte) Vater in diesem Fall mit dem Kind ja gar nicht groß agieren. Die saßen mehrere Stunden im Auto, dann spielte das Kind 2 stunden unter Aufsicht mit der Schwester und dann fuhren sie halt wieder zurück. - Und sowohl ihre Eltern als auch er selbst sagte, dass er zu der Zeit mit ihr besser klarkam als seine Frau, weil er das Pflegekind einfach so hingenommen hat, wie wes halt war, und sich nicht über alles aufgeregt hat, was es sagte oder machte - also war es, egal wie schräg die Mutter es formuliert, definitiv die bessere Lösung, dass er sie fährt.
Ich denke, das war sogar der Hauptgrund, warum es ihm überhaupt nahegegangen ist, dass sie wegmusste. Weil er ja so doch recht viel allein mit ihr unternommen hat.