bei den anderen wird die Herkunft der Kinder innerfamiliär offen kommuniziert und auch die Kontaktaufnahme zur Herkunftsfamilie bei Wunsch der Kinder gefördert.
Letzteres war bei meiner Kollegin und ihrem Mann nicht möglich. Aber der Kontakt zum Waisenhaus besteht noch. Bzw. bestand zumindest so lange noch, wie ich noch Kontakt zu ihr hatte. Aber das sollte wohl definitiv so bleiben.
Ich glaube, wenn das Kind deutlich anders aussieht als die Adoptiveltern, ist es auch schwieriger, das Thema gar nie anzusprechen.
Die beste Freundin meiner Cousine ist auch aus Indien adoptiert und hat 3 oder 4 ältere deutsche Geschwister (leibliche Kinder ihrer Eltern) - ihre Eltern waren da völlig offen, aber sie meinte mal selbst: Selbst wenn nicht, und wenn sie schon als Baby adoptiert worden wäre (was sie mW auch nicht ist, auch sie war, bis alles durch war, schon im Kleinkindalter) hätte sie nicht umhin gekonnt, den einen oder anderen Unterschied zu ihren Geschwistern zu bemerken.
Eine andere Cousine hat ein Pflegekind, und fährt einen anderen Weg - die leibliche Mutter hat erst relativ kürzlich endgültig das Sorgerecht abgegeben, und das Hin und Her davor war für das Kind sehr belastend. Die Pflegeltern sprechen das also von sich aus nie an, dass sie "Pflegeltern" sind - und da ihre Kinder auf den ersten Blick durchaus leibliche Geschwister sein
könnten - fragt idR auch keiner.