Die Wölfe im Visier
Besorgte Mütter haben Angst um ihre Kinder
NEUSCHÖNAU – Ein Abschuss der entlaufenen Jungwölfe aus dem Bayerischen Nationalpark wird immer wahrscheinlicher. Alle Versuche, die beiden Ausreißer lebend einzufangen, waren bisher ohne Erfolg.
„Die Wölfe sind keine Gefahr, so lange es zu keinem menschlichen Fehlverhalten kommt“, räumt Rainer Pöhlmann, Sprecher des Nationalparks, ein. Trotzdem sind die Nationalparkjäger jetzt nicht mehr nur mit Narkosepfeilen, sondern auch mit scharfer Munition ausgerüstet.
Mittlerweile melden sich immer häufiger besorgte Anwohner zu Wort. Vor allem Mütter äußerten Angst um ihre Kinder. Die Nationalparkverwaltung nimmt die Sorgen der Menschen ernst. „Wir sind die Besitzer der Tiere und haften für sie“, sagte Pöhlmann gegenüber unserer Zeitung. Niemand könne garantieren, dass keine Gefahr von den Wölfen ausgehe.
Bisher respektieren und meiden sie jedoch die Menschen. Anders bei den Tieren. Die beiden Wölfe sollen nach Einschätzungen der Wildhüter seit ihrem Ausbruch Anfang April mehrere Hühner, ein Schaf, ein Reh sowie zwei Hunde gerissen haben.
Bisher sind alle Fangversuche fehl geschlagen (wir berichteten). Der tödlich Schuss kann aus 100 Meter Entfer nung abgegeben werden, bei einer Narkose muss man sich den Tieren auf 30 Metern nähern. Dennoch hofft Pöhlmann „auf einen glücklichen Ausgang“ für die Vierbeiner.
Chance im Freien
Eine Auswilderung hält Rainer Pöhlmann für ausgeschlossen, „da es Gehegetiere sind, ist ihr Verhalten nicht einschätzbar“. Dass sieht Hans Aschenbrenner, Leiter des Bayerwald-Tierpark in Lohberg, ganz anders. Er glaubt, dass die Jungwölfe problemlos im Freien überleben können, „die letzten Wochen waren dafür wohl der beste Beweis“. Im Bayerwald Tierpark sind die beiden Vierbeiner im Mai letzten Jahres geboren. Im Laufe des Sommers gab der Tierpark vier Welpen des Wurfes an den Nationalpark Bayerischer Wald ab.
„Ich verstehe nicht, warum man wegen der beiden Halbstarken so ein Theater macht!“, so Aschenbrenner. Er appelliert an die menschliche Vernunft. Wenn sich die Anwohner auf die Situation einstellen und die Jungwölfe nicht provozieren, kann nichts passieren. Dass heißt für die angrenzenden Bauernhöfe: Nutztiere über Nacht wegsperren und auf keinen Fall Hunde in der „Gefahrenzone“ frei laufen lassen.
CLAUDIA BEYER
Quelle:
xana
Besorgte Mütter haben Angst um ihre Kinder
NEUSCHÖNAU – Ein Abschuss der entlaufenen Jungwölfe aus dem Bayerischen Nationalpark wird immer wahrscheinlicher. Alle Versuche, die beiden Ausreißer lebend einzufangen, waren bisher ohne Erfolg.
„Die Wölfe sind keine Gefahr, so lange es zu keinem menschlichen Fehlverhalten kommt“, räumt Rainer Pöhlmann, Sprecher des Nationalparks, ein. Trotzdem sind die Nationalparkjäger jetzt nicht mehr nur mit Narkosepfeilen, sondern auch mit scharfer Munition ausgerüstet.
Mittlerweile melden sich immer häufiger besorgte Anwohner zu Wort. Vor allem Mütter äußerten Angst um ihre Kinder. Die Nationalparkverwaltung nimmt die Sorgen der Menschen ernst. „Wir sind die Besitzer der Tiere und haften für sie“, sagte Pöhlmann gegenüber unserer Zeitung. Niemand könne garantieren, dass keine Gefahr von den Wölfen ausgehe.
Bisher respektieren und meiden sie jedoch die Menschen. Anders bei den Tieren. Die beiden Wölfe sollen nach Einschätzungen der Wildhüter seit ihrem Ausbruch Anfang April mehrere Hühner, ein Schaf, ein Reh sowie zwei Hunde gerissen haben.
Bisher sind alle Fangversuche fehl geschlagen (wir berichteten). Der tödlich Schuss kann aus 100 Meter Entfer nung abgegeben werden, bei einer Narkose muss man sich den Tieren auf 30 Metern nähern. Dennoch hofft Pöhlmann „auf einen glücklichen Ausgang“ für die Vierbeiner.
Chance im Freien
Eine Auswilderung hält Rainer Pöhlmann für ausgeschlossen, „da es Gehegetiere sind, ist ihr Verhalten nicht einschätzbar“. Dass sieht Hans Aschenbrenner, Leiter des Bayerwald-Tierpark in Lohberg, ganz anders. Er glaubt, dass die Jungwölfe problemlos im Freien überleben können, „die letzten Wochen waren dafür wohl der beste Beweis“. Im Bayerwald Tierpark sind die beiden Vierbeiner im Mai letzten Jahres geboren. Im Laufe des Sommers gab der Tierpark vier Welpen des Wurfes an den Nationalpark Bayerischer Wald ab.
„Ich verstehe nicht, warum man wegen der beiden Halbstarken so ein Theater macht!“, so Aschenbrenner. Er appelliert an die menschliche Vernunft. Wenn sich die Anwohner auf die Situation einstellen und die Jungwölfe nicht provozieren, kann nichts passieren. Dass heißt für die angrenzenden Bauernhöfe: Nutztiere über Nacht wegsperren und auf keinen Fall Hunde in der „Gefahrenzone“ frei laufen lassen.
CLAUDIA BEYER
Quelle:
xana