Wie hat sie reagiert: die alte Heimat zu sehen?
Völlig gelassen. Sie hat Ann wiedererkannt und hat sich überschwänglich gefreut. Am Strand, den sie von früher kennt, hat sie großen Spaß und im Ferienhaus fühlt sie sich wohl und geborgen.
Auch auf der Hinfahrt war sie völlig entspannt. Ihre Hundefreunde und wir waren da, also war für sie alles okay. Sie hat mit Kalle im Wohnzimmer geschlafen, Lotta und Tano bei uns.
Im Hotel hatten wir eine schöne Begegnung: Am nächsten Morgen trank ich auf unserer Terrasse einen Kaffee und rauchte eine Zigarette, als die Hotelmanagerin einen Rundgang machte und wir ins Gespräch kamen. Sie erzählte von ihren Hunden aus Italien und es stellte sich heraus, dass sie zum Team von Pro Canalba gehört und Tano und Lotta aus den Vermittlungsseiten kennt. Natürlich lud ich sie ins Zimmer ein, damit sie alle Hunde sehen kann. Sie erzählte mir auch, dass mit einer Spende am Vortag die 350.000 Euro für den Kauf des "sicheren Hafens" in Italien erreicht worden ist. Das war ein genialer Urlaubsanfang. Zufälle gibts...
Der Urlaub hier ist super schön. Die Hunde geniessen die Spaziergänge, aber auch die Zeit mit uns auf dem Sofa, wenn wir nachmittags beim Ostfriesentee oder abends beim Rumpunsch lesen und es draussen stürmt. Es ist behaglich und gemütlich im Haus und am Strand traumhaft.
Vor zwei Tagen hat Tano es abends geschafft, ein Schlupfloch im Zaun zu finden und sich mal die Nachbarschaft genauer anzusehen. Das merkten wir allerdings erst, als es an der Haustür klopfte und davor eine Frau und ein etwa 9-jähriges Mädchen standen. Das Mädel hatte Tano auf dem Arm. Nach dem obligatorischen "Moin" wurden wir gefragt, ob der "süsse entzückende Hund" zu uns gehöre. Sie hätten ihn auf ihrer Terrasse aufgegabelt. Wir baten um Entschuldigung, nahmen Tano in Empfang, entschuldigten uns noch mal, worauf die nette Dame meinte, dass das doch kein Problem wäre und sie uns einen schönen Urlaub wünscht. Das Mädchen fügte hinzu: "Die Mama hat gesagt, dass wir ihn erst mal aufnehmen, wenn wir niemanden finden, dem er gehört. Bei dem Wetter können wir ihn ja nicht auf der Straße lassen". Ich hätte Mutter und Tochter knutschen mögen.