Dinas Ergebnisse sind allesamt negativ. Ihre Haufen sind weiterhin normal und es geht ihr richtig gut. Nachdem sie mit unglaublichen Fellmengen ihr
Fell gewechselt hat, hat sie glänzendes weiches Fell. In ihrem Sommeroutfit ist sie einen Tacken heller als im Winter. Das kennen wir schon von Paule. Beim Fell haut der Labradoranteil so richtig durch.
Was bisher noch geblieben ist: Sie kratzt sich zwischendurch kaum und an anderen Tagen wiederum sehr und ihr rechtes Ohr ist immer wieder leicht entzündet und juckt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit könnte das an einer Allergie liegen, wobei dabei ungewöhnlich wäre, dass es nur ein Ohr betrifft. Das gibt es aber zuweilen auch, wie ich nachgelesen habe.
Um sicher zu gehen, dass es sich um eine Allergie handelt, würde ich ihr gerne mal für ein paar Tage Medikamente gegen Allergie geben. Wenn sich die Allergie dadurch bestätigt, müssen wir die Ursache herausfinden und eine Ausschlussdiät beginnen. Wobei ich eher auf Pollen oder Gras oder ähnliches tippe, denn sie kratzt sich besonders oft nach Spaziergängen oder nach ausgiebigem Wälzen im Gras. Aber natürlich kann eine Allergie auch zeitverzögert eintreten.
Abgesehen davon geht es ihr richtig gut. Ich staune immer, wie sie sich in den nun fast vier Monaten entwickelt hat. Anfangs hatte sie so viel Angst, dass sie sich nur ganz vorsichtig bewegte und der Schwanz unter dem Bauch klebte. Wenn wir uns zu schnell bewegt haben, duckte sie sich und wich zurück.
Allmählich wurden unsere Bewegungen normaler, weil Dina weniger Angst zeigte. Als das für sie okay war, bewegten wir uns bewusst sehr großzügig. Sie lernte allmählich, dass das nicht gefährlich war, aber Sorgen machten ihr noch herunter gefallene Dinge, die polternd zu Boden fallen. Das ist mir mit einem Topf und einem Topfdeckel passiert und Dina reagierte panisch. Darum haben wir immer wieder Sachen auf den Boden fallen lassen. Zuerst ganz leichte wie einen Espressolöffel. Wir haben sie nach ihrem erschreckten Zurückweichen angelockt und ihr gezeigt, dass das nur ein kleiner Löffel ist. Die Größe der gefallenen Gegenstände wurde größer und nun weicht sie wie alle Anderen kurz zurück, wenn was fällt und knallt, kommt dann aber hurtig zurück, um vorsichtig zu inspizieren, was da passiert ist.
Gestern war ich stolz auf sie. Chris beobachtete von der Terrasse aus das Dorffeuerwerk, an seiner Seite Tano, der das Feuerwerk mit größtmöglicher Empörung verbellte. Ich blieb drinnen, falls Lotta oder Milli Panik zeigen würden, aber die schliefen unbeeindruckt. Dina war zuerst bei mir, traute sich dann aber doch mal zu Tano und Chris raus. Kurz darauf kam sie zurück ins Wohnzimmer, setzte sich vor mich und schaute mich intensiv an. Ich interpretierte das als "Komm schnell, das musst Du sehen" und stand auf. Offensichtlich lag ich nicht falsch, denn sie lief vor mir her auf die Terrasse, wo Chris staunte und Tano uns tapfer gegen das Feuerwerk verteidigte. Ich stellte mich bewusst entspannt neben Chris und bewunderte das Feuerwerk, während Dina sich hinter mir versteckte. Irgendwann war sie neben mir und ich erklärte ihr quasi nebenbei, dass alles okay ist und sie sich nicht sorgen muss. Sie traute sich sogar kurz an Tanos Seite, kam dann aber doch lieber zwischen Chris und mich.
Sie hat gelernt, sich nicht mehr dazwischen zu drängeln, wenn ich einen der anderen Hunde knuddele und sie weiß auch, dass Leckerlis namentlich übergeben werden und sie erst ihr Leckerli bekommt, wenn wir ihren Namen nennen. Ebenso wie ihre Mahlzeiten. Sie ist die Letzte bei der Fütterung und wartet geduldig im Sitz, bis ihr Napf ins Wohnzimmer getragen wird. Auf den paar Metern zu ihrem Futterplatz gibt es aber kein Halten mehr. Sie hüpft, sie dreht sich fröhlich um sich selbst, zwischendurch sehen wir uns auf Augenhöhe an (auf zwei Beinen und mit Hüpfen von Dina sind wir quasi gleich groß gg).
Noch nie hatten wir einen Hund, der so schnell so gut abrufbar war. Als wir das erste Mal mit Herzklopfen die Leine lösten, hatte Dina zwar große Freude am Rennen, gleichzeitig ließ sie uns aber nicht aus den Augen und kam sofort zurück, als wir sie riefen. Daran hat sich nichts geändert. Sie hält immer wieder Augenkontakt, wenn sie voran läuft. Selbst wenn Lotta oder Tano mit-oder vorlaufen, orientiert sie sich an uns und kehrt selbst ohne Abruf ab einer gewissen Distanz selbstständig zu uns zurück. Sie ist so eine tolle Hündin. Lieb, bescheiden, sie möchte alles richtig machen und jede freundliche Ansprache und jedes Lob findet sie toll