Ich freue mich, dass es so gut mit Snow läuft. Die ersten drei Tage fand sie die Treppen unheimlich und musste getragen werden. Am vierten Tag nahm sie wie selbstverständlich von sich aus die Treppe, um in den Garten zu kommen. Ihr
Fell sieht schon viel besser aus und sie schläft tief und träumt viel. Klar, sie hat ja einiges zu verarbeiten.
Als ich 2008 in der Schweiz gelebt habe, habe ich einen Mittagstisch geleitet. An dem nahm ein jüdisches Geschwisterpaar teil. Das ältere neunjährige Mädchen war ein stilles Mädchen mit ganz sanftem Wesen. Ihr knapp sechsjähriger Bruder war ein Wirbelwind.
Es gab eine Situation, die ich hoffentlich nie vergessen werde: Es war Vorweihnachtszeit und die Kids tauschten sich über ihre Adventskalender aus. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass die beiden Juden sind. Ich wollte den Kleinen nur einbeziehen, der neben mir saß und wibbelte. Daraus ergab sich folgendes Gespräch: "Ich habe keinen Adventskalender. Wir sind Juden und feiern Chanukka"
Einige ältere Kinder machten sich ein bisschen lustig. "Hanuta--haha". Ich ermahnte sie, ruhig zu sein und fragte den Kleinen, was an Chanukka gefeiert wird. Er erzählte anrührend die Geschichte vom Öl, das eigentlich nur für einen Tag reichte, aber trotzdem acht Tage brannte. Deswegen dauert Chanukka acht Tage und jeden Tag wird eine Kerze mehr angezündet, wie er uns wissen liess.
Dann liess er die Bombe platzen und erzählte zufrieden, dass es jeden Abend Geschenke und Süssigkeiten gibt. Was zu neidischen Reaktionen führte. "Ihr kriegt wirklich jeden Abend Geschenke?" Der Kleine bejahte fröhlich und ich verkniff mir ein fettes Grinsen.
Ich hoffe, es geht ihnen allen gut. Die Eltern meldete die Kids 2010 ab,.weil sie nach Israel umzogen.