Das wilde Dorfleben - von der Stadt aufs Land :-)

Upps. Das hätte auch richtig böse in die Hose gehen können:

Ich wollte heute morgen ein paar Sachen in die Waschmaschine werfen. Direkt daneben ist ein Schrank, in dem der Gasboiler untergebracht ist. Der speist das Warmwasser in Küche und Bad. Sowohl Waschmaschine als auch Boiler sind außerhalb vom Ferienhaus.

Als ich die Waschmaschine füllen wollte, nahm ich einen merkwürdigen Geruch wahr, zudem hörte ich etwas zischen. Auf der Suche nach der Ursache öffnete ich den Schrank mit dem Gasboiler und stellte fest, dass offensichtlich Gas ausströmte. Sicherheitshalber verzichtete ich darauf, die Waschmaschine zu füllen und rief Chris, der gerade die Spülmaschine einräumte.

Nun sind weder Chris noch ich in irgendeiner Form handwerklich begabt, aber auch Chris fand das nicht wirklich gut und wir informierten den Vermieter. Der schickte sofort seinen Schwiegervater Roberto. Roberto dachte zunächst an eine defekte Dichtung, stellte aber schnell fest, dass das Problem grösser war. Eine defekte Leitung war schuld, dass das Gas ausströmte. Ganz und gar nicht gut und ziemlich gefährlich.

Roberto stellte das Gas ab und rief den Notdienst. Der kam immerhin drei Stunden später und stellte fest, dass da nichts mehr zu retten ist. Die Leitung ist definitiv hin und es braucht eine grössere Reparatur, um das wieder ins Lot zu bringen.

Also bleibt das Gas bis morgen abgeschaltet. Morgen früh wird anstelle des Gasboilers ein Elektroboiler installiert und die Gasleitung wird komplett aus dem Betrieb genommen. Bis morgen Mittag haben wir folglich weder warmes Wasser im Bad noch funktioniert der Herd. Letzteres bedauert Chris besonders, weil er seinen geliebten Nachmittagstee nicht aufbrühen kann gg.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn wir das nicht bemerkt hätten. Ein Funke hätte ausgereicht, um das Ganze in Brand zu setzen. Angesichts der angesagten heftigen Gewitter heute Nacht eine richtig ungute Vorstellung. Boah, bin ich dankbar, dass das gut ausgegangen ist und wir das rechtzeitig bemerkt haben.
 
  • SaSa22
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
Milli hat uns heute am Strand so zum Lachen gebracht. Sie hatte heute das Vergnügen, Kalle zum Strand zu begleiten und fand das ganz ganz toll.

Am Strand haben wir eine klare Routine: Ein richtig grosses Strandtuch wird für die Hunde ausgelegt, Wasser bereitgestellt, die Schleppleinen ausgepackt und das Spielzeug rausgekramt.

Dann schwimme ich mit Kalle, während sich Chris um den anderen Hund kümmert. Milli fegte an der Schlepp durch das warme Wasser, fand einen angespülten großen Krebs und markierte ihn, stöberte durch die Tangberge, die der Sturm vor ein paar Tagen hinterlassen hat und wälzte sich mit albernen Gesicht im Sand, derweil Kalle und ich uns im tiefen Wasser amüsierten. Wenn die Hunde müde sind, bringen wir sie zu unserem Platz und binden sie an der Schlepp an, dann gehen Chris und ich zu zweit ins Wasser und geniessen das Meer.

Die Hunde dösten schon, als wir ins Wasser gingen. Chris und ich schwammen weit raus und ließen uns von der Brandung zurücktragen. Als wir aus dem Wasser kamen, schliefen die Hunde, aber das grosse blaugemusterte Strandtuch (2,50x2,20 Meter) war weg.

Auf dem Weg zum Platz grübelten wir, ob und wie jemand das Tuch geklaut hat, wie er es unter den Hunden rausgezogen haben mag und wieso er sich das angesichts der Hunde überhaupt getraut hat. Und wie er an unserer "Nachbarschaft" vorbeigekommen sein mag, denn mittlerweile kennt man sich.

Als wir am Platz ankamen, wachten die im Sand schlafenden Hunde auf und begrüssten und verschlafen, während Chris und ich immer noch fassungslos waren. Dann sah ich einen kleinen blauen Stoffzipfel aus dem Sand blitzen und das Mysterium klärte sich auf: Milli hatte sich abseits der Decke eine Sandkuhle gegraben und dabei die komplette Decke mit Sand verdeckt. Wir gruben die Decke wieder aus und freuten uns, dass sie wieder da war gg
 
Heute habe ich ausgiebig geschnorchelt, weil ich meine Taucherbrille prüfen wollte. Ich habe die Taucherbrille seit 1999. Da ich ziemlich kurzsichtig bin, hat sie optische Gläser. Das letzte Mal bin ich 2013 geschnorchelt, seitdem lag die Brille gut verpackt in der Tauchertasche neben den Tauchschuhen und den Flossen.

Wir fliegen Ende Oktober nach Ägypten zu einem traumhaft schönen Riff. Deswegen wollte ich vorab prüfen, ob die Taucherbrille und der Schnorchel noch okay sind und habe beides hierher mitgenommen. Außerdem wollte ich checken, ob ich mich noch genau so sicher fühle wie früher und notfalls ein bisschen üben, falls dem nicht so ist.

Als ich heute mit der Taucherbrille ins Wasser ging, war es so, als hätte ich gestern erst das letzte Mal geschnorchelt. Die Brille sitzt immer noch optimal und alle Handgriffe waren Routine. Als ich unter Wasser war, war es pures Glück, auch wenn es nicht viel zu sehen gab. Ich hatte null Probleme, tief abzutauchen, ruhig zu atmen und hatte das Gefühl, im Wasser zu schweben. Dabei habe ich komplett die Zeit vergessen und das Glücksgefühl genossen.

Etwas weiter draussen, aber immer noch im relativ flachen Wasser sah ich einen Seestern. Offensichtlich war er durch den Sturm recht nah an den Strand gespült worden und ich war überzeugt, dass er tot war, weil er am Meeresboden trieb. Ich nahm ihn in die Hand, um ihn genauer anzusehen und liess ihn danach wieder auf den Meeresboden sinken. Dort landete er mit der Oberseite nach unten und ich sah ihm traurig nach. Ich blieb noch ein bisschen, um ihm nachzutrauern, als ich sah, dass er anfing, sich zu bewegen. Es dauerte etwas, aber er schaffte es, sich umzudrehen und mein Bedauern wechselte sich in große Freude. Allerdings war mir klar, dass er dort, wo er war, Gefahr lief, weiter an den Strand gespült zu werden. Also schnappte ich ihn mir wieder und brachte ihn weit ins richtig tiefe Wasser, wo die Brandung nicht nach unten reichte. Dort setzte ich ihn am Meeresboden ab und wünschte ihm viel Glück.

Als ich aus dem Wasser kam, meinte Chris zu meiner Verblüffung, dass ich 90 Minuten unterwegs gewesen sei, während es mir vorkam, als wären es nur ein paar Minuten gewesen. Er stellte fest, dass ich so glücklich wirke und fragte mich, wieso ich zehn Jahre darauf verzichtet habe.

Ich weiss selbst nicht genau, wieso ich mein liebstes Hobby zehn Jahre lang vernachlässigt habe. Mir ist heute klar geworden, wie sehr ich das Schnorcheln und die Unterwasserwelt vermisst habe. Ich freue mich schon so auf das Riff in Ägypten
 
Wir wollten heute ganz besonders clever sein: Unser Stammplatz am Strand ist an einem richtig grossen, vor Jahren angespülten Baumstamm. Der bietet den Vorteil, dass wir die Schleppleinen für die Hunde sicher befestigen können. Heute war Milli wieder mit und wir ahnten, dass sie sich wieder eine Kuhle graben wird. Deswegen kamen wir auf die Idee, den Rucksack mit den Hundesachen und die Tasche mit den Decken und den Hammamtüchern diesmal hinter den Baumstamm zu stellen. Das Hundeliegetuch breiten wir zwar immer sofort aus, unser Liegetuch und die Hammamtücher holen wir aber erst nach unserem ersten Bad aus der Tasche.

Nach ihren jeweiligen Beschäftigungen waren Milli und Kalle müde und wir legten sie an unserem Platz an die Schlepp. Chris und ich gingen ins Meer, warfen aber aus 150 Meter immer mal wieder einen Blick zu unserem Platz, wo die Hunde friedlich lagen und schlummerte.

Das Wasser war wunderbar warm, wenn auch kühler als am Anfang vom Urlaub und wir ließen uns im wahrsten Sinn des Wortes treiben. Dann sahen wir aus der Ferne, wie Milli aufstand und zum Wassernapf ging. Als sie fertig war, ging sie zurück zur Decke. Als nächstes sahen wir eine richtig grosse und hohe Sandwolke und eine Milli, die sich offensichtlich abarbeitete. Ich meinte ahnungsvoll zu Chris, dass, so gross wie die Sandwolke war, sie sicherlich auch hinter dem Baumstamm gelandet ist.

Als wir zu unserem Platz zurück kamen, zeigte sich, dass ich Recht hatte. Milli lag sehr zufrieden in einer grossen Kuhle und die Hundedecke war ebenso wie Kalle mit Sand bedeckt und im Wassernapf war mehr Sand als Wasser. Ein Blick hinter den Baumstamm ergab, dass meine Trekkingsandalen nicht mehr sichtbar waren und die Tasche und der Rucksack mit einer dicken Sandschicht bedeckt waren. Während Chris das Wasser im Napf wechselte, kramte ich meine Sandalen unter dem Sand wieder aus. gg

Zum Abschluss vom Strandaufenthalt gingen wir mit den Hunden noch mal ins Wasser, bevor wir zusammenpackten. Dabei haben wir auch unsere Routine: Ich bin dafür zuständig, alles Sandige im Meer abzuwaschen, bevor es eingepackt wird, während Chris Decken und Handtücher entsandet. Zuerst gehe ich mit dem Wasserspielzeug und den Napf ins Meer, dann kommen die Hunde an die normale Leine und ich wasche die Schleppleinen und wickele sie auf. Mit den Handtùchern und unserem Liegetuch hat Chris keine Mühe. Das Hundetuch muss er allerdings vorsichtig händeln, damit es unter den Massen von Sand nicht reißt. Wenn alles eingepackt ist, nehme ich den Rucksack, Chris die Tasche und jeder einen noch nassen Hund. Der Parkplatz ist mit ausgiebigen Hundeschnüffeln und Pieseln 10 Minuten entfernt. Er ist nicht gepflastert und durch die Trockenheit extrem staubig.

Ich hatte heute Kalle an der Leine und als Chris zuerst Milli in die Box hob, kam Kalle auf die Idee, sich in den Staub zu werfen und sich genüsslich zu wälzen. Worauf Hund und Geschirr einheitlich staubgrau waren, weil der Staub durch die Nässe trotz Schütteln wunderbar haften blieb. Ne, nä?

An "unserem" Strand sind fast nur Italiener mit ihren Hunden, Touristen gibt es kaum. Ich mag die Diszipliniertheit der Italiener sehr. Die Hunde laufen nicht frei herum, sondern sind entweder am Platz der Besitzer oder mit ihnen im Wasser. An den Leinen der Hunde sind Hundetüten angeknotet und jeder Haufen wird sofort entsorgt. Ich habe bisher noch keine unangenehme Situation erlebt. Bevor Hunde im Wasser oder an Land zu anderen Hunden gelassen werden, wird freundlich gefragt, ob das okay ist und ein "Nein" wird sofort akzeptiert. Die Hunde wirken durchweg gut erzogen und sind tiefenentspannt. Sie haben einen Schattenplatz unter dem Sonnenschirm oder liegen unter den Liegestühlen. Bisher habe ich keinen Hund gesehen, der kein frisches Wasser hatte und nicht liebevoll behandelt wurde.

Ich erinnere mich gut an meine Campingurlaube mit meinem Eltern Ende der 60er/Anfang der 70 Jahre. Damals gehörten streunende Hunde zum Alltagsbild. Seitdem hat sich so viel getan. Es gibt viele Strände, an denen Hunde erlaubt sind. In den Restaurants sind Hunde willkommen und es gibt immer eine Schüssel mit Wasser. Ich weiss aber natürlich auch, dass das im Süden
Italiens leider ganz anders aussieht. Da haben es Hunde richtig richtig schwer :(

In Spanien, wo wir früher waren, sah das anders aus als hier. Ich erinnere mich noch mit Schaudern an das "Stammrestaurant" meiner Eltern, die dort seit Jahren Gäste waren. Wir saßen auf der Terrasse, wo Hunde geduldet wurden und hatten die kleine Meg-Meg dabei. Als das Essen kam, kamen auch jede Menge Wespen. Ich bin allergisch gegen Wespen und hatte Sorge, gestochen zu werden. Also schnappte ich mir meinen Teller, um drinnen zu essen. Meg-Meg nahm ich mit, weil sie sich bei mir am sichersten fühlte. Wir hatten sie erst ein paar Tage vorher aufgenommen. Meg-Meg hatte sich völlig unauffällig auf meinem Schoss zusammengerollt, während ich drinnen essen wollte und war quasi unsichtbar. Der Wirt hatte jedoch beobachtet, wie ich Meg-Meg mit rein nahm und warf mich aus dem Restaurant. Ich liess mein Essen stehen und ging hungrig wieder raus. Da wäre hier never ever passiert.

In einem Restaurant auf der Terrasse in Nordspanien hatten wir Kalle mit, der brav auf seiner Reisedecke sass und freundlich die Umgebung beobachtete. Der Kellner, gestandener Spanier, traute sich nicht, die Speisekarte an ihm vorbei zu reichen und warf sie uns quasi zu gg. Hier werden unsere Hunde vom Personal begrüsst und geknuddelt, egal welchen wir dabei haben.

Fazit: Mit Hunden immer wieder Norditalien. Ob mit oder ohne Hunde: Nie wieder Spanien.
 
2:0 für die Schlafzimmermaus gg

Wir hatten gestern Abend, als wir alle draussen waren, die Tür vom Schlafzimmer aufgelassen in der Hoffnung, dass sie wieder ins Wohnzimmer zieht. Chris ging zuerst ins Bett, kam aber nach ein paar Minuten wieder raus und meinte, dass die Maus nun an unseren Rucksäcken herumturnt, die an Garderobenhaken hingen. Dort hing auch Chris Fleecejacke, in der sich die Maus versteckte, als wir ins Schlafzimmer gingen. Ich schnappte mir die Jacke, knüllte sie vorsichtig zusammen und war überzeugt, sie zu haben. Auf der Terrasse schüttelte ich die Jacke vorsichtig aus, unter den wachsamen Augen von Chris. Natürlich keine Maus.

Wieder im Schlafzimmer suchten wir und fanden sie am Bügelbrett, das in einer Lücke zur Wand neben dem Kleiderschrank stand. Da blieb sie natürlich nicht. Unglaublich, wie schnell die sind.

Also baute ich eine Falle direkt neben dem Bett: Ein Pappkarton mit einem Stück Schokolade, den "Deckel" so, dass ich ihn schnell schießen kann, wenn sie drin ist. Dann legte ich mich ruhig hin und wartete ab. Es dauerte nur wenige Minuten und sie kam eifrig schnuppernd, trippelte mehrfach um den Karton und ich machte mich bereit. Dummerweise sauste sie in den Karton, schnappte sich die Schoki und war wieder draussen, bevor ich "Piep" sagen konnte.

Wir gaben auf, legten uns ins Bett und hofften, dass Tano nicht auf die Idee kommt, mitten in der Nacht auf Mausjagd zu gehen. Der war aber glücklicherweise so platt, dass er sich unter die Bettdecke verzog und bis heute morgen tief schlief
 
3:0

Chris meinte gestern abend erfreut, dass er die Maus unter den Wohnzimmerschrank huschen sah. Wir hörten sie dort auch kurz rascheln, als wir ins Bett gingen.

Chris schläft immer ratzfatz ein, während ich länger brauche. Folglich hörte er nicht, was ich hörte: Zuerst Rascheln im Kleiderschrank, danach Tippelfüsse auf einer Plastiktüte außerhalb vom Schrank und um jeden Zweifel auszuräumen, piepste die Maus leise. Ich schloss daraus messerscharf, dass eine Maus im Wohnzimmer wohnt und eine zweite im Schlafzimmer.

Leider hörte Tano das Piepsen auch und wollte sich jagdlustig unter der Bettdecke vorarbeiten, bekam aber einen deutlichen Anpfiff und liess es bleiben. Stattdessen rollte er sich mürrisch wieder in meinen Kniekehlen zusammen, wo er brav bis heute morgen blieb. Ich habe einen leichten Schlaf und sofort gemerkt, wenn er sich entfernt hätte.

Da wir übermorgen heimfahren, ist Chris nach Follonica gefahren und klappert die Geschäfte nach Lebendfallen ab. Ich befürchte nämlich, dass die Gäste nach uns vielleicht nicht so mäuseaffin sind wie wir gg
 
Chris hat leider keine Lebendfallen bekommen. Wir müssen die Mäuse also ihrem Schicksal überlassen. Es gab nur die "normalen" Schlagfallen und eine ganz besonders widerliche Art von Falle: Darauf kleben die Mäuse fest und können auch nicht mehr abgelöst werden. Welches kranke Hirn lässt sich so was einfallen? :(

Ansonsten macht uns die Toskana den Abschied schwer: Heute am Strand hatten wir auflandigen Wind und dementsprechend eine schöne Brandung. Zumindest für Kalle, Chris und mich. Milli fand die Wellen eher unheimlich und ging nur bis zum Bauch rein. Und das auch nur kurz. Sie wollte schnell wieder zu unserem Platz, um sich dort eine richtig grosse Kühle zu buddeln. In der lag sie dann zufrieden schlafend.

Kalle hingegen machte die Brandung nichts aus. Munter stapfte er mit mir durch die Wellen, sein Spielzeug fest im Blick. Wir waren noch gar nicht weit draussen, das Wasser war für mich hüfthoch, als ich hinter einer Welle nicht weit entfernt etwas dreieckiges Schwarzes sah, was sehr an eine kleine Haiflosse erinnerte. Danach tauchte die Flosse ab. Ich blieb stehen und schnappte Kalle am Geschirr, da ich den gefilmten Haiangriff in Hurghada vor knapp zwei Monaten im belebten hüfthohen Wasser vor einem Hotel noch gut vor Augen hatte. Der Hai war ein Tigerhai und der junge Mann hatte keine Chance. Das Video ist ganz ganz übel und nichts für zarte Gemüter. Immerhin ging es schnell. Schlimm war aber auch das Video, in dem gezeigt wurde, wie der gefangene Hai am Strand lag und von einer erbosten grösseren Menge junger Männer zu Tode geprügelt wurde.

Ich scannte, Kalle dicht neben mir, das Meer ab und sah kurz darauf, wie der vermeintliche Hai wieder auftauchte. Es war ein grosser schwarzen Wasservogel, der ins Meer abgetaucht war, um zu jagen. Er tauchte kurz darauf wieder ab und erinnerte dabei wirklich an eine Haiflosse.

Später wieder im Ferienhaus googelte ich, welche Haie sich hier im Meer eigentlich herumtreiben und es sind tatsächlich erstaunlich viele. Inklusive weisser Hai und Tigerhai. Die Chance, auf sie zu treffen, ist aber eher sehr gering und die anderen sind sowieso sehr scheu und eher ungefährlich.

Kalle durfte also weiterschwimmen und schien es deutlich zu geniessen, sich von der Brandung tragen zu lassen.

Als Chris und ich dann allein im Wasser waren, war es traumhaft schön. Das Wasser war warm, wir ließen uns auf dem Rücken treiben und blinzelten in die Sonne. Es roch nach Meer und nach Pinien.

Nachdem wir uns nach einiger Zeit wieder an den Strand begaben, kam gerade der Fahrer mit dem Elektrofahrzeug und den kühlen Getränken. Ich nahm wie üblich das sardinische leckere eiskalte Bier und Chris eine Granita. Wir kennen den Fahrer schon vom letzten Jahr und wie üblich plauderten wir noch ein bisschen. Letztes Wochenende sind die meisten italienischen Touristen abgereist. Der Strand war sowieso nie überfüllt, aber nun sind kaum noch Leute am Strand und der Verkäufer erzählte uns, dass er nach dem Wochenende aufhört.

Heute Abend waren wir noch mal in Follonica essen und der Restaurantbesitzer füllte uns zum Abschied mit Grappa ab. Wir versprachen, dass wir uns nächsten Sommer wiedersehen werden und fuhren ein bisschen wehmütig zurück ins Ferienhaus.

Wir haben quasi nebenbei schon einiges für die Abreise vorbereitet. Zuhause muss ich nur noch zwei Waschmaschinenladungen mit Hundedecken waschen. Im Ferienhaus sind die Nasenspuren von den Hunden von den Glastüren und Fenstern entfernt. Die Möbel sind entstaubt, die ersten Taschen sind gepackt, das Auto ist vollgetankt. Morgen nach dem Strand wird gesaugt und die restlichen Taschen gepackt. Samstag dürfen wir bis 12 Uhr im Haus bleiben und danach das Gepäck noch bis 16 Uhr stehen lassen. Nach der Hausabnahme fahren wir mit allen Hunden an den Strand und machen sie müde. Dann holen wir das Gepäck und fahren nach Lugano, wo wir übernachten werden.

Ich hoffe, dass wir von dort gut durch den Gotthardtunnel kommen und mit Glück sind wir Sonntag am frühen Nachmittag wieder Zuhause. Chris muss Montag wieder arbeiten, ich habe noch eine Woche Schonfrist.

Wie immer bin ich zwiegespalten. Es war so schön hier, dass der Abschied richtig schwer fällt. Gleichzeitig freuen Chris und ich uns schon sehr auf Zuhause. Auf die Katzen, das Haus, auf die Arbeit und unser Dorf. Und nächstes Jahr kommen wir ja wieder.
 
Ich hätte den Kontakt gerne mal per PM.

Der bringt Dir leider nichts. Nach einer üblen Erfahrung vor ein paar Monaten vermietet er nur noch an Stammkunden. Es ist ja kein normales Ferienhaus, im Frühling wohnt er mit seiner Familie selbst hier. Er hat noch ein weiter entferntes Sommerhaus für die schulfreie Zeit und für Herbst und Winter eine Stadtwohnung. Die Vermietung macht er nur nebenbei.
 
Boah, ich setzte den Mafioso aus, bevor wir morgen fahren. gg

Heute Abend haben wir uns zum Abschied noch mal unsere Lieblingsgerichte aus der Pizzeria geholt. Für Chris gab es Spaghetti Carbonara, für mich 4-Käse-Pizza und zum Nachtisch für uns beide Mascarponecreme.

Nach dem Hauptgericht, von dem die Hunde wie üblich von mir ein Stück Pizzarand bekommen haben, gingen wir auf die Terrasse, um eine Raucherpause vor dem Dessert zu machen. Als wir ins Haus zurückgingen, sahen wir vor dem Haus die zerfetzte Packung von Chris Spaghetti liegen. Chris murmelte etwas wie "diebischer Strassenköter" und sammelte die Fetzen ein, um sie in den Müll zu werfen.

Dummerweise fehlte nicht nur die Spaghettiverpackung auf dem Tisch, sondern auch die Tüte mit den beiden Bechern Mascarponecreme und auch Tano war nicht zu sehen. Chris schnappte sich die Taschenlampe und leuchtete den Garten ab. Er fand Tano hinter unserem Wagen, wo man ihn vom Haus aus nicht sehen kann, vor sich die Desserttüte und bemühte sich redlich, das Papier aufzubeissen, um an die Becher zu kommen. Tano fand es sehr bedauerlich, dass Chris ihm die schon ziemlich zerrissene Tüte abnahm. Immerhin waren die Becher noch intakt und die Mascarponecreme unangetastet. gg
 
(Kann man Beiträge nicht mehr bearbeiten? Ich versuche es seit 5 Minuten, aber ich kann nur meinen einen Bertrag melden.
Oh je zukünftig für mich, wenn es so ist.)

Nachtrag: Zum Glück nicht. Ich habe es probiert und hier geht Besrbeiten. :)
 
Wir haben die erste Etappe geschafft und sind im gleichen Appartement wie auf der Hinfahrt. Wir fragten die Besitzerin, wo wir uns noch etwas zu Essen holen könnten und sie bot an, die nahen Restaurants anzurufen. Kurz darauf kam sie mit der Nachricht wieder, dass alles schon geschlossen ist. Damit wir nicht verhungern, brachte sie uns Pasta, Tomatensugo und Olivenöl als Geschenk. Das schmurgelt jetzt auf dem Herd, nachdem die Hunde versorgt sind.

 
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