Chris und ich haben es beide grade am Rücken *seufz*.
Zuerst ist Chris ausgerutscht und hat sich zwar abgefangen, aber in der Wirbelsäule war er ab da ziemlich "autsch". Zwei Tage später ging er zum Arzt, weil es so gar nicht besser wurde und ist diese Woche krankgeschrieben. Wobei es mittlerweile wesentlich besser ist, aber die ersten Tage krauchte er ziemlich herum.
Da mein Auto in der Werkstatt steht, konnte ich mit den Hunden nur in der Umgebung
an der Leine laufen. Sie haben das brav mitgemacht, aber ihnen fehlte trotzdem das freie Rennen. Chris ging es gestern schon wesentlich besser und bot an, mich und die Hunde in unser Auslaufgebiet zu fahren und dort zu warten, während ich mit den Hunden gehe. Als ich mit den Hunden losstapfte, fuhr Chris noch schnell zur Post, um seine Krankmeldung abzuschicken.
Derweil trödelte Kalle auf dem Feldweg, Lotta und Tano sausten entfernt auf den Wiesen herum und Milli an der Schleppleine fand alles spannend und wechselte zwischen Rennen und ausgiebigen Schnüffeln. In der Ferne sah ich, dass eine Frau mit ihrem unangeleinten Hund auf "unseren" Weg einbog und der Hund weit in unsere Richtung vorauslief. Sicherheitshalber nahm ich Kalle an die Leine und ging ein bisschen schneller bis zur nächsten "Kreuzung" in der Hoffnung, die Frau möge nicht den völlig matschigen Weg nehmen und abbiegen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass der Hund mittlerweile richtig weit weg von Frauchen und sehr gut zu uns aufgeschlossen hatte und erkannte ihn auch: Ein liebenswürdiger, fast zwei Jahre alter, völlig distanzloser Staffbull mit einem sehr in ihn verliebten Halter. Wir kennen uns, seitdem der Staffbull herrchenlos um die Ecke bog, als ich die Hunde nach dem Spaziergang ins Auto lud. Kalle, Tano und Lotta waren glücklicherweise schon hinter Gitter und Milli fand ihn toll. Der Halter kam dazu, nahm seinen Hund an die Leine und entschuldigte sich. Ich lud Milli ein, knuddelte danach den wirklich hinreißenden Staffbull und antwortete, dass Kalle glücklicherweise schon in der Box lag, weil er nicht mag, wenn ein fremder Hund in unsere Gruppe stürmt.
Gestern waren wir ca. 100 Meter von der rettenden Kreuzung entfernt und entsprechend der Situation hurtig unterwegs, als ich beim Rückblick sah, dass der Staffbull sich hinlegte und uns nachschaute. Um kurz darauf loszustürmen und auf Milli zuzustürmen. Die freute sich offensichtlich, ihn zu sehen, Kalle war aber absolut not amused. Das hinderte den Kleinen nicht daran, Kalle anzuspringen. Ich pflückte sie auseinander und hielt sie mit ausgestreckten Armen voneinander fern, wobei Kalle im Gegensatz zum wibbeligen Staffbull ruhig da saß. Ich hoffte, dass die Dame möglichst schnell nachkommt, um ihren Hund einzusammeln. Dabei spürte ich ein Knacksen in meiner Wirbelsäule und ahnte, dass das weh tun wird. Besagtes Frauchen kam nicht so schnell, wie ich es erhofft hatte, weswegen ich ihr zurief, sie möge bitte ihren Hund abholen und zwar sofort. Was sie nur ein bisschen schneller machte. Als sie endlich ankam, leinte sie den Staffbull an und übernahm ihn, während sie vorwurfsvoll meinte, dass er doch gar nichts gemacht hätte. Ich erklärte ihr, dass es Hunde gibt, die es nicht mögen, wenn ein fremder Hund ran stürmt und sie anspringt und dass Kalle zusätzlich nicht mag, wenn ein fremder Rüde in unsere Gruppe stürmt, weswegen ich ihn immer in meiner Nähe halte. Sie fragte mit Blick auf Kalle: "Ah, er ist böse?" Das ist Kalle natürlich nicht, er ist einfach nur ein Hund und verhält sich dementsprechend. Ich stimmte aber trotzdem zu, damit sie zukünftig Abstand hält. Ich vermute, dass sie die Mutter vom Besitzer ist.
Sie zog den Staffbull also weg, der so gerne bleiben wollte. Als sie ein paar Meter entfernt waren, schimpfte sie mit dem Hund und gab ihm einen festen Klaps auf den Kopf. "Was hast Du gemacht? Schäm Dich!" Ich rief ihr zu, dass es nicht die Schuld vom Hund gewesen sei und es unfair wäre, ihn dafür zu strafen, weil sie nicht vorausschauend gehandelt und ihn abgerufen hat. Ich hoffe, dass ich den Halter bald wieder treffe und ihm von der Situation erzählen kann. Bis dahin kuriere ich meinen verschobenen Wirbel aus.