Die OP von Milli musste ich absagen, weil ich an dem Tag einen Mietwagen hatte. Die OP wird nun am Freitag nachgeholt. Ich soll sie um 8.45 Uhr bringen und kann sie um 14 Uhr wieder abholen. Sie wird im normalen Behandlungsraum in meiner Anwesenheit schlafen gelegt, auf eine Trage umgebettet und in den OP gerollt.
Wie ich in einem anderen Thread schon schrieb, hatten wir ein spannendes Wochenende. Chris arbeitet bei der CS. Da er letzte Woche wegen Bandscheibe nicht im Büro war, war er gespannt, wie es Montag auf der Arbeit sein würde und was der Flurfunk so meint. Sieht wohl ein bisschen nach "allgemeinen Fluchtgedanken" aus, auch wenn die Arbeitnehmer nach einer Übernahme ihres Betriebs einen zweijährigen Kündigungsschutz haben.
Ich habe Montag auch gearbeitet und mein Nannysohn kam schon sehr blass von der Schule und bekam kaum die Zähne auseinander. Dann bekam er noch einen Anpfiff von mir, weil er auf der Rückbank unerlaubt auf seinem Handy im Internet war. Vom Vater erfuhr ich, dass er am Wochenende bei den Scouts war und nach einer 10-Kilometer-Wanderung zwar rechtschaffen müde war, aber trotzdem nachts mit den anderen Jugendlichen ewig auf war. Als er Sonntagabend heimkam, war er vom Erlebten gleichzeitig todmüde und aufgekratzt und schlief zu spät ein. Weswegen er am nächsten Morgen schon "grumpy" war und sich daran bis zum Ende des Schultags offensichtlich nichts geändert hatte.
Das "grumpy" ist bei ihm ein Zeichen, dass er sich überfordert fühlt und ihm alles zu viel wird, vor allem das Sprechen. Deswegen haben wir vor langer Zeit mal für solche Situationen eine "Zeichensprache" ausgemacht. Wir haben das aber schon lange nicht mehr gebraucht. Er hat sich trotzdem daran erinnert und als ich ihn etwas fragte, das Zeichen für "nicht sprechen" gemacht. Eigentlich war Hausaufgabenzeit, aber das hielt ich in dem Moment nicht für die beste Idee. Ich fragte, ob er Lust auf einen Kakao hätte, was er benickte und bedeutete, dass er einen für uns drei machen würde. Er machte Milch warm, rührte Kakaopulver ein und servierte mir und seiner Schwester einen Becher. Beim Trinken schlug ich vor, dass wir "Hangman" auf dem großen TV spielen könnten. Seine Schwester wandte ein, dass er ja nicht mitmachen könne, weil er nicht sprechen möchte. Ich schlug vor, dass er das Notebook bekommt und unsere Anworten eintippt. Die Kids stimmten zu. Es geht immer reihum mit dem "Buchstabenvorschlag"
Ich liebe dieses Spiel, weil es mein Vokabular enorm erweitert. Zudem macht es uns allen wirklich Spaß: "Ich weiß es, ich weiß es. Nimm ein H!"
Wir gewannen 4 Spiele und sammelten viele Punkte, bis mein Nannysohn einknickte und die Lösung herausprustete. Danach sprach er wie üblich wieder normal und wir spielten weitere 4 Spiele, bis er zu seinem Leidwesen doch noch an die Hausaufgaben musste. Was er sehr gut hinbekam.
Ich bin so begeistert von Kalle. Vor 19 Monaten hatte er seinen schweren gesundheitlichen Einbruch, wo schon seine Cauda Equina-OP geplant war. Ich erinnere mich, wie er anfangs noch bei zu schnellen Bewegungen auf dem linken Hinterbein einknickte und die Zehen über den Boden schliffen. Er ist so unglaublich fit: Er trabt und galoppiert, fordert zum Spielen auf und freut sich, wenn wir bei dem Pferdepaar vorbei kommen. Ein weißes und ein schwarzes Pferd mittlerer Höhe, die miteinander eng verbunden sind und ein riesiges Auslaufgebiet zur Verfügung haben. Inklusive einem Bach, der durch das Gebiet verläuft.
Die Pferde mögen Hunde und unsere Hunde mögen Pferde. Anfangs hatten die Hunde großen Respekt vor den Pferden, aber die Pferde fanden die Hunde sofort spannend. Sie hörten uns schon auf weite Entfernung kommen, kamen an den Zaun dorthin, wo wir vorbeikommen müssen und warteten geduldig auf uns, wie aus der Ferne zu sehen war. Sie begrüßten uns mit leisem Wiehern und folgten uns auf der anderen Seite des Zauns auf unserem Spaziergang. Mittlerweile laufen die Hunde auch auf Weide der Pferde, während die Pferde ihnen interessiert dabei zusehen. Ich habe natürlich sehr darauf geachtet, dass die Pferde keinen Stress dabei haben. Die zeigten durch zärtliches gegenseitiges Beknabbern, dass ihnen die Hunde, die ein paar Meter entfernt über die Weide schnuffelten, nicht bedrohlich vorkamen.
Während es Lotta und Tano eher um die Gerüche dort geht und sie sich in sehr großem Abstand von den Pferden bewegen, sind die Pferde für Kalle das Highlight. Sie begleiten ihn auf seinem Weg nach unten dahin, wo wir umkehren und warten geduldig, wenn er sich festschnuffelt. Dies in angemessenem Abstand, der von beiden Parteien respektvoll eingehalten wird und mir die Sorge nimmt, dass Kalle in seiner Freundlichkeit unter die Hufe gerät.
Die Pferde haben aber noch eine zweite, genauso große "Weide". Dann können wir sie zwar in der Ferne sehen, aber wir können nicht zu ihnen. Das ist für Kalle jedes Mal ein trauriger Tag. Er sucht die Pferde auf der Weide bis ganz nach "unten", wo wir dann wieder umkehren. Die Pferde haben uns gehört und sind an den fernen Zaun gekommen, wo sie uns "am nächsten" sind und sie uns gut sehen können. Kalle sieht sie auch und sein Blick von ihnen zu mir sagt deutlich, dass wir sofort dahin müssen. Er braucht dann ein bisschen, um zu verstehen, dass wir wirklich zurück gehen und Widerstand zwecklos ist gg.
Ich hatte heute "Böden putzen" auf dem Programm, um Hundepfotenspuren und Sabber zu entfernen und freute mich wieder über den Dampfreiniger, der damit mühelos klarkommt. Mit Putzeimer plus Bodenreiniger habe ich die doppelte Zeit gebraucht, zudem war es anstrengender. Und ich brauche wesentlich weniger Wasser als mit Eimer. Das macht fast schon Spaß mit dem Teil.
Montag musste ich ein bisschen Zeit überbrücken, bevor ich nach Hause gefahren bin. Ich hatte um 18 Uhr Feierabend und das ist die schlechteste Zeit, um sich auf die Grenzgängerautobahn zu begeben. Um die Zeit sind Staus unvermeidbar. 40 Minuten später sieht das wesentlich besser aus. Also fuhr ich nach der Arbeit ins Einkaufszentrum auf dem Weg zur Autobahn und fand in der Gartenabteilung eine Hyazinthe und zwei Stiefmütterchen. Die pflanzte ich heute mittags ein, wobei die Pflanzen nicht glücklich wirkten. Sie wirkten aber von Stunde zu Stunde zufriedener und richteten sich immer mehr auf. Ich freue mich schon darauf, ihnen beim Wachstum zuzuschauen. Heute Abend: