Der olle Schwede steckt in Schwierigkeiten
Sein Pass läuft ab. Um ihn zu verlängern, muss er zur schwedischen Botschaft in Paris. Leider schwächelt die schwedische Botschaft ein bisschen, was freie Termine betrifft und einen Pass zu verlängern ist folglich ein größerer Akt. Chris hat schon vor 6 Monaten einen Termin für übermorgen ergattern können, auch gut ist, denn sein Pass läuft am 11. Mai ab.
Geplant war, dass er Mittwochmorgen um 11 Uhr den Zug nach Paris nimmt, zur Botschaft geht, den Pass verlängert und abends gemütlich wieder mit dem Zug nach Hause kommt. Die Züge und der Parkplatz am Bahnhof waren gebucht, es war eigentlich alles in trockenen Tüchern. Dummerweise ist morgen in Frankreich großer Streik im Bahnverkehr. SNCF schrieb heute eine eine Mail, dass der Zug nach Paris am Mittwochmorgen aufgrund Streikfolgen gecancelt wird. Der Zug von Paris nach Metz würde nach jetzigem Erkenntnisstand aber fahren. Es gäbe die Möglichkeit, das Hinfahrticket auf einen anderen Zug umzubuchen.
Wir überlegten, ob Chris statt dem Zug das Auto nimmt, aber am Morgen nach einem großen Streik wird der Verkehr in Paris katastrophal sein, weil sich noch nicht alles wieder eingespielt hat. Zudem wäre er laut Routenrechner 4,5 Stunden pro Strecke unterwegs, zumindest wenn er gut durchkommt, was aber nicht passieren wird.
Er hat jetzt sein Ticket auf Morgen umgebucht und fährt um 19.44 Uhr nach Paris, wo er hoffentlich um 21.32 Uhr ankommt. Meine Aufgabe war, ein Hotel in der Nähe der schwedischen Botschaft zu finden, damit er diese am Mittwoch notfalls auch zu Fuß erreichen kann. Darin bin ich richtig gut und ich fand tatsächlich ein kleines gemütliches Hotel zu einem für Paris richtig vernünftigen Preis als Last-Minute-Angebot, allerdings nicht rückerstattbar, weil schon morgen. Wenn alles gut läuft, wird Chris morgen Abend nach Paris fahren. Vom Bahnhof muss er sich irgendwie zum Hotel durchschlagen. Wenn er dort angekommen ist und sich am nächsten Morgen nicht noch auf dem Weg zur Botschaft das Bein bricht, ist der Pass gesichert gg. Wenn der Zug nach Metz dann noch wirklich fährt, war das ein richtig erfolgreiches Unternehmen

. Ich bin gespannt.
Mittwochnachmittag habe ich einen Termin mit Milli in unserer Ortho-Klinik. Sie bewegt sich zwar wesentlich besser als vor 5 Monaten und hat sehr schön abgenommen. Allerdings läuft sie immer noch "unrund" und manchmal humpelt sie nach sehr langen Spaziergängen auf einem Hinterbein. Deswegen habe ich am Samstag eine Mail an die Klinik geschickt, die Symptome geschildert und gefragt, ob wir möglichst viele Untersuchungen bei einem Termin machen könnten, weil ich 45 Minuten zur Klinik fahre. Die Praxis meldete sich heute Morgen und botam Mittwoch um 15.30 Uhr einen Termin an, bei dem Milli wegen der Sedierung nüchtern sein muss. Ansonsten ginge es erst nächste Woche. Ich sagte zu und erst danach fiel mir ein, dass ich am Abend die Yoga-Pilates-Probestunde habe. Ich schrieb also eine freundliche Mail, dass ich die um eine Woche verlegen muss, weil mein Hund eine Untersuchung unter Sedierung braucht und ich ihn danach nicht allein lassen kann. Die Antwort kam schnell: Sie wünscht dem Hund alles Gute und drückt die Daumen und ich könne natürlich auch erst nächste Woche kommen.
Ich ahne, dass Millis Diagnose(n) nicht besonders schön sein werden. Aber wenn wir wissen, was im Argen liegt, können wir gezielt behandeln. Die Osteopathin in der Klinik ist sehr sehr gut und hat Kalle vor der OP bewahrt. Ich staune immer wieder, wenn Kalle über die Felder trabt, wie gut es ihm geht und wie gut und schmerzfrei er läuft. So, wie er jetzt ist, würde niemand glauben, wie schlecht es ihm 2021 ging.
Milli ist gar nicht so wasserscheu, wie wir anfangs dachten. Mittlerweile folgt sie Kalle in den Bach, in dem er gerne herumplantscht und findet es super. Ich bin gespannt, ob sie sich in Italien traut, sich an Kalle anzuhängen und auch ins tiefe Wasser geht. Die Beiden haben eine sehr liebevolle Beziehung zueinander. Sie liegen oft nahe beieinander und einer legt dabei immer die Pfote über die Pfote des Anderen. Sie mögen den gegenseitigen Körperkontakt und schlabbern sich gegenseitig um die Schnauzen. Milli hält auch begeistert still, wenn Kalle ihre Ohren leckt. Bei Lotta bekommt er dabei immer eine deutliche Abfuhr. Sie mag es so gar nicht. Weswegen er glücklich ist, dass es nun eine Hündin in der Gruppe gibt, die das ganz ganz toll findet.
Zur Zeit beträgt die Wassertemperatur in Scarlino 14 Grad. Die nächsten 14 Tage sollen laut Wettervorhersagen warm und sonnig sein. Wir kommen am 2.4 an und bleiben 13 Nächte und ich hoffe, dass Kalle und vielleicht auch Milli ganz viel schwimmen können. Und dann ist da auch noch die Pizzeria, von der wir superleckere, dünne und knusprige Pizzen mit tollem Belag geholt haben. Ich weiß übrigens schon genau, welche Pizza ich am Ankunftstag essen möchte. gg
Um die Schweiz und den St. Gotthard zu umgehen, fahren wir über Frankreich und hoffen, dass das stressfreier sein wird. Bei Lyon und auf ungefähr der Hälfte der Strecke übernachten wir im Motel, in dem wir schon öfter übernachtet haben. Das liegt neben einem S.exshop, hat aber den unschlagbaren Vorteil der Ebenerdigkeit und dem Parken direkt vor dem Zimmer, außerdem ist das Frühstück für Frankreich erstaunlich gut. Wir haben wieder ein Dreibettzimmer gebucht, damit Chris ungestört im Einzelbett schlafen kann, während ich im Doppelbett von 4 Hunden belagert werde, die sich im Laufe der Nacht immer mehr ausbreiten. gg
Vor ein paar Tagen haben Chris und ich im TV eine französische Adaption von einem Krimi von Mary Higgins Clark gesehen. Der Krimi endete dramatisch in einem Motel. Als das erste Mal das Motel gezeigt wurde, meinte Chris, dass ihn das an das "Caribou" erinnern würde. Es war das Caribou, wie wir feststellten, als die Einfahrt mit dem Schild "-->Motel Caribou" gezeigt wurde. Die Täterin wurde tatsächlich in einem Zimmer festgenommen, in dem wir übernachtet haben.
Wir hatten im Motel ganz andere Dramen: Wir sind zwei Mal mit Durchfallhunden im Motel angekommen und haben nach Ankunft noch einige Decken ausgewaschen gg