Noch 3 Tage bis zum Bootcamp gg
Zur Vorbereitung auf die Klinik brauche ich nur noch den negativen Covidschnelltest. Netterweise liegt auf unserer Strecke in den Südschwarzwald ein "Laboratoire", in dem ich den Test machen lassen lassen kann, ohne dass wir einen Umweg machen müssen. Wenn die Wettervorhersage stimmt, werden wir eine gute Fahrt haben und meine ersten Tage im Südschwarzwald werden strahlend-sonnig sein, wenn auch kalt.
Von der Idee, mit nur einem Koffer anzureisen, bin ich nach Abarbeiten meiner Packliste schnell abgekommen. Ich brauche dicke Klamotten und Wanderstiefel für die frühmorgendlichen Außenaktivitäten bei -5° in der Pampa und Kleidung für 14 Tage im Haus und im Ort. Dann die Dinge, die die Klinik vorgegeben hat und dazu die Dinge, die ich mitnehmen möchte, um mich heimisch fühlen zu können.
Der Wäschekorb, in dem ich die Dinge (außer Klamotten) sammele, die ich für die Klinik brauche (oder meine, zu brauchen) war eigentlich schon gut gefüllt. Dann kam ein Anruf der Oberärztin, die sich mit "meiner" Ärztin aus dem Vorgespräch ausgetauscht hatte, um noch ein paar Fragen "abzuklopfen" und Informationen zu geben. Sie fragte mich, ob ich ein Instrument spiele und wenn ja, ob ich Lust hätte, es in die Klinik mitzubringen. Das musste ich bedauernd verneinen. Ich treffe selbst beim Singen keinen einzigen Ton korrekt. Tragisch eigentlich, denn ich singe super gerne. Nur leider sehr schräg
Dann kam die Frage, ob ich ein Kuscheltier hätte. Ich war im ersten Moment ziemlich perplex, weil ich mit der Frage überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich meinte nach längerem Nachdenken, dass ich kein "aktuelles" Kuscheltier hätte, aber immer noch meinen nun 60jährigen, ziemlich abgewetzten Teddy. Der sitzt im Regal in meinem Schmollraum und hat mich mein Leben lang begleitet. Die Oberärztin fragte, ob ich ihn vielleicht mitbringen möchte und ich ja noch Zeit hätte, das zu entscheiden.
Meine erste Reaktion war "Echt jetzt? Ne, nä?", nachdem das Gespräch beendet war. Die Frage ließ mich aber nicht los und ich kramte irgendwann den abgewetzten Teddy namens "Peter" aus dem Regal. "Willst du tatsächlich mit?". Danach parkte ich ihn im Wäschekorb und so, dass er eine solide Basis hat, auf der er sitzen kann und sich sein Kopf und seine Arme über dem Rand des Wäschekorbs befinden. Die Fahrt in die Klinik wird er in meiner Kankentasche verbringen, aber natürlich so, dass er rausgucken kann.