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Nö nicht Krümmelchen
…komm bitte kein Tumor ,- und wenn ja - wächst der hoffentlich langsam - ganz langsam … und er hat keine Schmerzen

Am wichtigsten ist natürlich die Schmerzfreiheit. Der Kleine war mein Hochzeitsgeschenk von Chris. Krümel kennt alle unsere Hunde außer Vaksi und Pocak. Er kennt Meg-Meg, Franzi, Paco und Smuti und die jetzigen Hunde, ganz abgesehen von den Katzen. Er ist hier quasi eine Institution.

Obwohl rückblickend die Zeichen deutlich sind. Irgendwann habe ich ihn nicht mehr gerufen, wenn wir ins Bett gegangen sind, sondern ihn hochgetragen. Er bekam eine Höhle, eigentlich eine Katzenhöhle. Die ist sein sicherer Hafen. Früher ist er zu mir aufs Bett gesprungen und hat erwartet, dass ich die Decke lüpfe und er sich unter der Decke in meinen Kniekehlen zusammenrollen kann. Vor einiger Zeit wollte er das nicht mehr, nahm aber das offene Hundebett vor dem Bett gerne an. Dann kam der Herbst und er fror. Wir kauften besagte Katzenhöhle und er nahm sie sofort an. Er schnüffelte sie lange von außen ab, stieß auf die Öffnung, schnuffelte lange rein, stapfte dann entschieden in die Höhle, rollte sich dort eng zusammen und schnarchte kurz darauf. Die Höhle hatten wir auch über Weihnachten im Ferienhaus dabei, als wir Christine begleiteten. Heiligabend waren wir ja bei Anne eingeladen und wir brachten die Hunde, Hundebetten und natürlich Krümels Höhle mit. Der schlüpfte rein, nachdem ich sie ihm gezeigt hatte und nahm dort gerne Fleischreste an. Ann meinte, er erinnere sie ein bisschen an eine Schildkröte, die ihr Haus gleich mitbringt.

Auf Spaziergängen müssen wir ihn fest im Auge behalten, weil er nicht nur nicht sehen kann, sondern auch das Gehör nachgelassen hat. Am besten funktioniert noch sein Geruchssinn und er schnuppert uns eifrig nach und tippelt fröhlich hinterher. Gelegentlich schnuppert er sich irgendwo fest, verliert die Duftspur und tippelt energisch in die falsche Richtung oder der Wind weht unsere Gerüche in die entgegengesetzte Richtung. Dann müssen wir Krümel hinterher spurten und wieder in die richtige Spur bringen. Erstaunlich, wie schnell der Kleine in falscher Richtung unterwegs sein kann. Er ist auch seit einiger Zeit von Spaziergängen im Regen suspendiert, wenn er nicht mag. Wobei er manchmal mag und manchmal nicht. Manchmal möchte er auch, aber wenn er dann feststellt, dass es nicht nur im Garten regnet, will er dann doch nicht mehr und darf zuhause bleiben.

Das ist natürlich um Welten entfernt von dem 7-jährigen Krümel aus Polen, den wir im Internet entdeckt hatten. Wir bewarben uns um ihn und besuchten ihn auf seiner PS in Deutschland, um ihn nach dem gemeinsamen Spaziergang mit unseren Hunden quasi einzupacken. Er lebte mit zwei großen Hunden, Katzen und Kaninchen auf der PS, aber der Geruch unserer Hunde war neu. Zuerst kläffte er an der Leine, als er Franzi, Paco und Smu roch und beruhigte sich nur langsam, während unsere Hunde so taten, als wäre er gar nicht da. Sie hatten genug damit zu tun, in dem Hundegebiet zu schnuppern und zu markieren und keine Zeit, auf das Dackeltier zu achten. Irgendwann wurde Krümel, der damals noch "Zesary" hieß, ruhiger und schnüffelte, anstatt zu bellen, unseren Hunden nach. Es dauerte nicht lange, bis er sich respektvoll dem Markieren unserer Hunde anschloss und so mitpieselte, dass er einerseits Respekt zeigte, andererseits aber auch deutlich machte, dass er gerne dazugehören möchte.

Es ist so schwer, sich damit auseinander setzen zu müssen, dass unsere Zeit nicht wirklich überraschend nun sehr begrenzt ist.



 

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Egal was bei rauskommt, ihr werde die verbleibende Zeit mit ihm mit jedem Sinn geniessen, da bin ich sicher.
Und wenn es so weit ist, ihm den letzten Liebesdienst erweisen...
 
Ich kann nicht schlafen.

Heute Abend kam eine Mail von der Murka-Katzenhilfe, die das Katzenheim in St. Petersburg unterstützt und von der wir Trevor und Noel übernommen haben. Sie sorgen sich, dass Russland aus SWIFT ausgeschlossen wird, denn dann haben sie keine Möglichkeit mehr, das Tierheim finanziell zu unterstützen. Deswegen sammeln sie Geld, um das noch schnell an das Katzenheim zu schicken, damit das eine Zeitlang abgedeckt ist. In der Hoffnung, dass sich die Lage bald wieder normalisiert und die Unterstützung danach normal weitergehen kann.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt seit 2 Jahren ein bisschen aus den Fugen gerät.
 
Tano hatte heute morgen seinen 2. Anfall. Bereits am Donnerstag fiel er nach dem Fressen steif auf die Seite und lag ein paar Momente zitternd da. Ich habe ihn wieder auf die Beine gestellt, er machte ein paar wackelige wegknickende Schritte und berappelte sich danach wieder. Gestern war er fit und hat fröhlich einen langen Spaziergang mitgemacht.

Vorhin ist er wieder nach dem Morgenfressen kollabiert. Ein kurzer Aufschrei, dann steif zur Seite fallen und zittern. Kurz darauf versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, war zuerst sehr wackelig, berappelte sich und ist nun wieder normal. Das erinnert mich fatal an Dackeline
 
Wie furchtbar, das mit ansehen zu müssen Er selbst bekommt da hoffentlich nicht viel von mit.

Nein, er ist kurz darauf wieder fit und war heute Nachmittag wieder über eine Stunde mit spazieren.

Aber ich stelle mich darauf ein, dass nun damit die anstrengende (auch psychisch) Zeit beginnt, in der wir die Lebensqualität genau im Auge haben müssen, um zur richtigen Zeit Entscheidungen zu treffen.
 
Auffällig ist, dass das beide Male direkt nach dem Fressen morgens passiert ist: Er hatte aufgefressen, stand vor dem leeren Napf und kippte um. Zweimal eins zu eins das selbe Szenario. Chris und ich zerbrechen uns darüber den Kopf und wechseln morgen früh versuchsweise das Futter.
 
Oha. Ich habe heute Nachmittag überrascht festgestellt, dass ich seit Anfang Oktober die luxemburgischen KFZ-Steuern hinterziehe. In Luxemburg kann man die Steuer halbjährig oder jährlich bezahlen, weil viele Expats nur kurze Zeit bleiben. Meine Steuer war im April letzten Jahres fällig und ich habe nur für ein halbes Jahr überwiesen. weil ich meinen Wagen ja schnell in Frankreich anmelden wollte.

Als wir hier im Haus halbwegs alles fertig hatten, schaute ich, was ich für die Ummeldung alles brauche. Nun ist Frankreich das Land mit der meisten Bürokratie, in dem ich jemals gelebt habe. Ich las mir die lange Liste durch und lebte erst mal Prokrastination. Irgendwann nervte mich, dass das bei mir trotzdem immer im Hinterkopf als "unerledigt" motzte, ich mich aber auch nicht aufraffen konnte, das anzugehen. Also fragte ich Chris, ob er das übernehmen könnte. Er versprach, sich zu kümmern. Da er aber viel zu tun hatte, dauerte es etwas, bis er das in Angriff nehmen konnte. Derweil fuhr ich fröhlich zwischen Luxemburg und Frankreich hin und her. Kürzlich verkündete er zufrieden, dass er eine Firma gefunden hat, die Ummeldungen als Dienstleistung anbietet. Dort habe ich morgen Nachmittag einen Termin und muss nur 8 Dokumente mitbringen. Den Rest übernehmen sie.

Ich packte heute Nachmittag also schon mal die Mappe mit den benötigten Papieren und stieß dabei auf meine Steuerbescheinigung, die leider leider Anfang Oktober ausgelaufen war. Wäre ich in eine Verkehrskontrolle gekommen, hätte es richtig Mecker gegeben und teuer wäre es auch geworden. Eventuell wäre der Wagen auch stillgelegt worden, bis ich bezahlt hätte. Ich habe mir lebhaft vorstellen müssen, wie ich in Lux auf dem Weg zu meinen Nannykids mit luxemburgischen Nummernschild in eine Verkehrskontrolle gerate und hektisch Chris anrufe, damit er eine Blitzüberweisung macht und ich weiterfahren kann.

Keine Ahnung, wieso ich vergessen konnte, dass ich die Steuer nur für ein halbes Jahr bezahlt habe. Ich habe heute Nachmittag die Steuer sofort überwiesen und vermute, dass da noch eine Mahngebühr kommen wird.

Glücklicherweise brauche ich für die Anmeldung hier zwar viele Dokumente, aber keine Steuerbescheinigung. Dafür den luxemburgischen Versicherungsnachweis, Kaufvertrag, Führerschein, Perso, Konformitätsbescheinigung, die Gasrechnung und die graue und die grüne Fahrzeugkarte. Damit bekomme ich ein Übergangskennzeichen, mit dem ich auch ins Ausland darf. Das Übergangskennzeichen darf ich maximal 4 Monate führen. In der Zeit muss ich einen französischen Versicherungsvertrag vorlegen und die französische Steuer bezahlen und bekomme danach mein endgültiges Kennzeichen.

Dass es diese Möglichkeit gibt, haben Chris und ich nicht gewusst. Wir hatten natürlich nachgelesen, aber nur gefunden, dass wir meinen Wagen zunächst in Luxemburg abmelden müssen und dann erst das Prozedere auf einem französischen Amt machen können. Das Schnellprogramm ist auch nur möglich, weil wir im Grenzgebiet leben. Insofern bin ich sehr froh, dass Chris die Firma gefunden hat. Andernfalls wäre es ein ziemlicher Aufwand gewesen, das Auto in Luxemburg abzumelden und dann in F wieder anzumelden. Chris hätte mich fahren müssen, weil ich mit dem abgemeldeten Auto nicht mehr hätte fahren können, bis es in F angemeldet wäre. In der Zeit wäre mein Auto quasi staatenlos gewesen. Ich hätte in der Zeit nicht arbeiten können und auch nicht mit den Hunden ins Auslaufgebiet fahren können und Chris hätte für An-und Abmeldung jeweils einen halben Urlaubstag gebraucht. Mann, bin ich froh, wenn das Auto endlich umgemeldet ist.

Chris war übrigens sehr verständnisvoll, dass ich das vergeigt habe. Kein Wunder: Er hat die Steuererklärung 2020 prokrastiniert. Die sollte eigentlich bis zum Umzug erledigt sein und fällt in Chris Verantwortungsgebiet. Nach dem Umzug blieb sie dummerweise weiter liegen, während Chris von Zeit zu Zeit neue Daten durchgab, bis zu denen er das erledigt haben wollte. Im Januar war es dann endlich soweit und er verbrachte ein Wochenende im Büro, um die Erklärung fertig zu machen. Als er Sonntag Abend ins Wohnzimmer kam, fragte er mich, ob ich zuerst die positive oder die negative Nachricht hören möchte. Die gute Nachricht: Die Steuererklärung sei grundsätzlich fertig. Also es sei alles eingetragen, geltend gemacht, die Papiere seien geordnet. Es gäbe aber ein kleines Problem: Er fände unsere Einkommensnachweise nicht mehr. Dabei handelt es sich um seine Jahresgehaltsabrechnung, meine zwei Renten und meine Jahresgehaltsabrechnung.

Er sammelt über das Jahr alle Unterlagen in einem Ordner und es waren alle anderen Dokumente in dem Ordner. Nur die Einkommensnachweise blieben verschollen. Also mussten wir die Dokumente neu beantragen. Meine Betriebsrente war genau so schnell wie die luxemburgische Behörde mit meiner Jahresabrechnung, leider hatte die luxemburgische Behörde die falsche Bescheinigung geschickt und ich musste noch mal neu beantragen. Die gesetzliche Rentenversicherung versprach, dass sie es so schnell wie möglich los schicken, warnten aber, dass es dauern könne. Chris alter AG hat die Personalsachen vor kurzem nach Polen ausgelagert. Chris hat die Bescheinigung schon zwei mal angefordert, ohne jegliche Reaktion. Er bleibt aber dran . Wir fragen uns übrigens immer noch, wieso diese vier Bescheinigungen aus dem Ordner verschwunden sind. Chris hat quasi sein Büro auseinandergenommen und im Haus an allen möglichen und unmöglichen Stellen gesucht, die Bescheinigungen aber nicht gefunden. Das wird wohl eines der Mysterien in unserem Leben bleiben. *gg*

Chris und ich hatten heute einen schönen Spaziergang mit den Hunden. Gestern war Sebastièn da und wir haben die Projekte geplant, die wir letztes Jahr nicht geschafft haben. Die Projekte sind das Gartenhaus, um in der Garage Platz zu schaffen, eine Terrassenüberdachung und ein Metallgeländer an der Terrassenseite, an der der Garten abfällt, damit die Blindis nicht runterfallen. Bisher hatten wir dort als Abgrenzung ein Holzgitter. Das ist eigentlich nur als Indoor-Abtrennung gedacht und zum Aufstellen. Im Sommer und warmen Herbst war das super. Da war aber auch kein Wind, der das Gitter von der Terrasse wehte. Mittlerweile ist es oft herunter gefallen und hat das nicht ohne Schäden überstanden. Es wird also Zeit, da eine dauerhafte Lösung zu schaffen.
 
.. mir scheint durch den Umzug ,- sind euch diese Papiere nicht zugestellt worden. Das würde das Mysterium erklären. Zumal Papiere aus Polen ,- ja eh schwierig sein können( habe ich hier durch andere Quellen mitbekommen).
Das mit Tano ist doch mega unglücklich, eventuell hat er was blödes ,- der Auslöser zu der Leich. und was die Krampfattacken auslöst. Mano
Mano auch bei Krümmel, der liebe Schatz. Wir wollen nicht das sie alt werden ..
 
Ich habe den Eindruck, es könnte nun schnell gehen.
Krümel hat einen aufgedunsenen Bauch und ich habe den Eindruck, das ist der Tumor bzw. das sind Auswirkungen vom Tumor. Er frisst, er war heute noch eine Stunde mit spazieren, wobei mir erstmals aufgefallen ist, dass sein Bauch geschwollen und straff ist. Er hat trotzdem auf dem Spaziergang Leckerli gesucht, sich interessiert festgeschnuppert und mit den anderen markiert. Zwischendurch haben wir eine Pause im Gras in der Sonne gemacht und er saß zufrieden dabei, die Kippöhrchen neugierig gespitzt und in die Luft schnuppernd. Allerdings war er heute um einiges langsamer als noch vor 3 Tagen, wobei er gestern schon langsamer war, aber sein Bauch noch normal wirkte.

Ich habe überlegt, ob wir einen Notfalltierarzt anrufen, bin dann aber erst mal mit den Hunden nach Hause gefahren und habe das "normale Programm" abgespult. Das bedeutet, Garage aufmachen, Krümel Richtung offener Garage aus dem Auto setzen, von wo aus er brav in die Garage tippelt, die anderen Drei aus dem Auto holen, in der Garage das Garagentor schließen, mit den Hunden in den unteren Wohnbereich gehen, Hunde ausziehen, dreckige Pfötchen reinigen. Danach bekommen Tano, Kalle und Lotta ein Lecker, das sie im Garten knabbern, während Krümel drinnen bleiben darf und einen Hühnerfuß bekommt. Den frisst er genüßlich im unteren Flur und kommt dann in die Küche, wozu er 6 Stufen nehmen muss. Er hat heute trotz des dicken Bauchs ungeduldig den Hühnerfuß erwartet, ist dann in den Wohnbereich getippelt, hat wie üblich getrunken und sich für ein Schläfchen in seine Lieblingskudde neben meinem Schreibtisch verzogen, um dort ratzfatz einzuschlafen und zu schnarchen.

Als Chris heimkam und die Hunde fütterte, stellte er sich mit den anderen an, leckte ausgiebig den Napf leer, trank an der Wasserschüssel, ging durch die Hundetür in den Garten, um zu pieseln, kam zielstrebig wieder rein und legte sich schlafen. Da liegt er immer noch und schläft tief und ruhig. Ich habe allerdings vorhin gemerkt, dass es ihm zwar nicht weh tut, wenn ich seinen Bauch streichele, dass es ihm aber sehr unangenehm ist, wenn ich ihn auf den Arm nehme. Daher bleibe ich heute Nacht mit ihm ins Wohnzimmer, damit ich ihn nicht hochtragen muss, wie ich es seit einiger Zeit normalerweise mache.

Der Plan ist, morgen früh in der Praxis hier im Dorf anzurufen und um einen dringenden Termin zu bitten. Wir möchten wissen, wie die TÄ die Lage einschätzt, werden aber keine Untersuchungen machen lassen, die Krümel unangenehm findet. Kein Blut, kein US, kein Röntgen. Ich gehe davon aus, dass die TÄ die Euthanasie empfehlen wird und werde sie bitten, Krümel noch mal mit nach Hause nehmen zu dürfen und sie kommt später zu uns.

Krümel war nie ein wehleidiger Hund auf der körperlichen Ebene. Die drei gebrochenen Zehen steckte er damals locker weg und er zeigte nichts, was darauf hinwies, dass unter dem Gips das Fleisch faulte. Die TÄ damals hat ihn komplett falsch behandelt, der Gips hatte gerieben und es war eine Wunde entstanden, durch die man den Knochen sehen konnte. Das muss sehr weh getan haben, aber er zeigte das kaum. Physisch ist er nicht so taff. Er ist ein "Muttersöhnchen" und seine Mama ist ihm heilig. Er hat sich jahrelang geweigert, den Spaziergang mitzumachen, wenn nur Chris ging. Er will immer in meiner Nähe sein und orientierte sich lange nach an seinem Gehör. Als die Hörkraft nachließ, suchte er mich durch Schnuppern und in letzter Zeit musste ich öfter zu ihm gehen und an meiner Hand schnuppern lassen, weil er sich verirrt hatte. Wenn er mich wahrgenommen hatte, lotste ich ihn in die Kudde neben mir.

Mein Gefühl sagt mir, dass es nur noch Stunden bzw. maximal Tage sind, an denen er bei uns ist. Chris und ich möchten es nicht bis zum letzten Moment ausreizen. Es kommt nicht wirklich unerwartet, aber die Geschwindigkeit, in der das jetzt passiert, überrascht mich doch sehr. Es passt aber zu Krümel, der immer ein Sturkopf und ein bisschen skurril war und der nicht gerne verhandelt hat.

Wenn heute der letzte Spaziergang für ihn war, wird das eine schöne Erinnerung sein, Es war warm und er brauchte keinen Mantel. Es gab viele spannende Gerüche und sogar frische Pferdeäpfel, von denen er naschte. Sorgfältig markierte er da, wo sich schon Kalle, Lotta und Tano verewigt hatten. Wobei Kalle Krümel fest im Blick hatte und sich nicht von ihm entfernte, während Lotta und Tano herumwetzten. Kalle ist auch nicht zur Begrüßung von Chris an die Haustür gekommen, als der nach Hause kam, sondern blieb bei Krümel, der fest schlief. Aber auch Lotta und Tano zeigen im Haus Besorgnis, schnuppern ihn freundlich ab und schlabbern ihm übers Gesicht.

Krümel wird so sehr fehlen, aber Chris und ich können das akzeptieren. Er ist etwas länger bei uns, als er in Polen im Tierheim war. Er war bei unserer Hochzeit dabei, war in Österreich, Spanien, Italien, Holland, Schweden und Norddeutschland. Er hat sich mit jedem Hund, den wir nach ihm aufgenommen haben, nicht nur arrangiert, sondern angefreundet. Auch mit den Katzen gab es nie Probleme. Er war nie wirklich krank und tippelte zufrieden durch seine kleine große Welt. Ich werde nie vergessen, wie er fröhlich am Hundestrand mit vielen anderen Hunden, ob groß oder klein, kommunizierte und wie imposant er sich gab, wenn er dabei auf eine Hündin stieß. Er schloss sich früher gerne mal einer fremden Hundegruppe an und war dann auf Abruf taub, weswegen wir ihm öfter hinterhersprinten und ihn zurückholen mussten. Was Krümel richtig doof fand.

Ich habe das Dackeltier so so lieb.
 
Unsere Hunde wissen es eh schon lange vor uns, Kalle wird sich leider nicht irren . Alles Gute und viel Kraft wenn es soweit ist.
 
Ich versuche mal, in Worte zu fassen, wie es Krümel und uns gestern morgen ergangen ist. Krümel hat in der Nacht davor ruhig geschlafen. Ich habe auf dem Sofa geschlafen, Chris hatte die Höhle von Krümel ans Sofa gestellt und Krümel ist sofort reingekrabbelt und hat sich so wie immer darin zusammengerollt, die Nasenspitze am Einstiegsloch. Morgens wurden wir alle durch Chris geweckt und er und ich tranken vor seinem HO noch einen Kaffee. Chris bereitete die Morgenmahlzeit vor und Krümel kam mit seinem noch etwas mehr geschwollenem Bauch aus seiner Höhle, fraß den Napf leer, tippelte tapfer in den Garten, löste sich, kam wieder rein und verschwand wieder in seiner Höhle. Ich hatte in der Zeit einen Termin mit der TA-Praxis hier im Ort um 11 Uhr vereinbart. Um 8.30 Uhr kamen die Gärtner, die die Hecke schneiden sollten und ich meldete mich auf der Arbeit als arbeitsunfähig ab. Ich hatte kaum geschlafen und Chris und ich wussten, dass wir Krümel am Vormittag gehen lassen müssen.

Um 10.50 Uhr fuhren Chris und ich zur TÄ. Ich hatte Krümel auf dem Arm und merkte, dass er große Schmerzen hatte, wenn ich ihn am Bauch berührte. Das war am Abend vorher noch nicht so. Ich versuchte, ihn so zu halten, dass der Bauch ein bisschen gestützt war, aber keinen Druck hatte. Krümel weinte dabei kaum hörbar vor sich hin.

Wir mussten nur 10 Minuten warten, wobei Krümel weiter ganz leise weinte und zitterte, ich denke, vor Schmerzen. Die TÄ stellte fest, dass im Bauch jede Menge Flüssigkeit ist und egal, was der Grund dafür wäre, wäre es eine durchaus üble Prognose. Er hatte seit letztem Mittwoch ein Kilo zugenommen, also einen Kilo Tumor und Bauchflüssigkeit. Wir kamen überein, dass Krümel an Ort und Stelle gehen wird. Chris und ich wollten ihm nicht die schmerzhafte Fahrt zurück zumuten und auch nicht das 3-stündige Warten auf die TÄ unter Schmerzen, nur damit er zuhause gehen kann.

Die TÄ gab ihm eine Spritze in den Muskel, damit er einschläft. Wenn er tief schläft, sollte er die Spritze bekommen, die ihn tötet. Das kennen wir auch so. Normalerweise schläft ein Tier, was schon so krank und geschwächt ist, sehr schnell ein und die tödliche Spritze wirkt schnell. Nach der Spritze dauerte es aber lange, bis Krümel schläfrig wurde. Chris und ich streichelten ihn dabei und erzählten ihm, was für ein toller Hund er ist und wir ihn sehr lieben, es jetzt aber Zeit wäre für die Himmelswiese. Als die TÄ wieder reinkam, konnte sie ihm ohne Probleme und ohne eine Reaktion von Krümel eine Infusionsnadel setzen und die zweite Spritze geben. Wir kennen es so, dass der Hund dann sehr schnell komplett zusammensackt und kein Herzschlag mehr spürbar ist, aber Krümel starb nicht. Er begann zu hecheln und schwer zu atmen, während wir ihn beruhigten und hofften, dass es gleich vorbei ist.

Das war es aber nicht. Die TÄ wirkte fassungslos und ich fragte, was wir tun können. Sie zog eine weitere Spritze auf und versuchte, diese in das andere Vorderbein zu setzen. Den Zugang im anderen Vorderbein hatte sie nach der Spritze herausgezogen und Chris und mir ist mittlerweile klar, dass das der erste große Fehler war. Sie versuchte es mit der neu aufgezogenen Spritze im anderen Bein, fand aber keine Vene. Chris und ich bemühten uns um Fassung und hielten und streichelten Krümel weiterhin. Die TÄ sagte, dass sie keine Vene finden würde und bat uns um Erlaubnis, die Spritze direkt ins Herz zu spritzen. Wir gaben unsere Zustimmung, wir wollten nur noch, dass es vorbei ist und Krümel geht. Also spritzte sie direkt in Krümels Herz, nachdem sie abgetastet hatte, wo es war. Krümel hechelte weiter und starb nicht. Die TÄ war mittlerweile kalkweiß und meinte, dass sie das noch nie erlebt hätte. Chris und ich sahen uns fassungslos an, wussten aber wortlos, dass wir sie später ohrfeigen können und es jetzt darum geht, das alles ruhig zu beenden, im Sinne von Krümel. Also meinte Chris nur recht deutlich, dass sie etwas machen möge. Sofort.

Krümel bekam nochmal eine Spritze ins Herz und endlich, 3 Minuten später, hörte sein Herz auf zu schlagen. Die TÄ wankte quasi ins Büro, um die Papiere für das Krematorium zu holen und ich stürmte nach draußen, nachdem ich Krümel noch mal auf den Kopf geküsst und um Entschuldigung gebeten habe und überließ es Chris, die Formalitäten zu erledigen. Ich hätte sonst wahrscheinlich etwas gesagt oder gemacht, was nicht wirklich gut gewesen wäre. Die Euthanasie hat von der Schlafspritze bis zum Ende 40 Minuten gedauert. Die erste tödliche Spritze wurde 15 Minuten nach der Schlafspritze gegeben. Es hat also 25 Minuten gedauert, bis Krümel es hinter sich hatte.

Wie Chris mir erzählte, hat die TÄ sich mehrmals entschuldigt und immer wieder wiederholt, dass sie das nicht verstehe. Sie hat nur die Einäscherung in Rechnung gestellt, die Euthanasie hat sie nicht berechnet. Sie ist nicht die Chefin der Praxis, sondern angestellt. Ich überlege, ob ich mit der Chefin noch mal das Gespräch suche. Für mich ist der bedeutsame Fehler, dass sie den Venenzugang gezogen hat, nachdem sie die erste Spritze gesetzt hat. Hätte sie das nicht getan, hätte sie schnell nachspritzen können. Vielleicht hat sie auch die Dosierung bei der ersten Spritze falsch berechnet.

Wir haben schon einige Tiere einschläfern lassen müssen und in den allermeisten Fällen war das ein friedlicher und auch tröstlicher Abschied. Die schlimmste Einschläferung hält immer noch Dackeline, bei der das Blut in unserem Wohnzimmer an die Decke spritzte und der Nottierarzt in Luxemburg dafür 390 Euro für knapp 20 Minuten verlangte. Danach reiht sich aber auch schon Krümels Einschläferung ein. Chris versichert mir immer wieder, dass Krümel nicht mehr viel davon mitbekommen hat, aber es tut mir trotzdem so leid für Krümel. Das war nicht fair. Krümel wird nun kremiert und wir werden die Asche zurückbekommen und im Garten ausstreuen, wo er so gerne herumgetippelt ist. Ich hoffe, dass er bald wieder bei uns ist.

Als Chris und ich ohne Krümel zurück kamen, wirkten Kalle, Lotta und Tano irritiert. Chris musste ins HO und ich hatte den Eindruck, stehend einschlafen zu können. Also durften alle Hunde mit ins Schlafzimmer. Für Tano ist das normal, aber für Lotta und Kalle war es ein Fest, weil die Beiden immer im Wohnzimmer schlafen und eigentlich nicht mit nach oben dürfen, weil Kalle die Stufen nicht laufen darf. Wobei wir in Krisensituationen diese Regel brechen und somit lagen Kalle, Lotta, Tano und ich quasi zu einem Haufen zusammengekuschelt im Bett und schliefen ein paar Stunden. Danach drehten wir eine lange Runde über die Felder, um den Kopf frei zu bekommen.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Ergebnisse von Tano sind da und alle Werte sind in der Norm. Seine inneren Organe haben unter der schweren Behandlung nicht gelitten. Wir können also, was die Ernährung und die Medis betrifft, so weiter machen wie bisher und hoffen, dass er so wie Kalle über Jahre keinen Ausbruch haben wird.
 
Traurig,- nur traurig
Lucky das war böse ,- er hatte auch 2 Herzspritzen,- wollte nie davon berichten ,- sein Herz war so stark und er wollte und wollte nicht gehen,- dabei konnte er nicht mehr aufstehen durch - keine Gelenke mehr und biblisches Alter… traurig nur traurig.
Komm freier Geist tolle auch beziehungsweise stapfe gerne auch mit deinen hiesigen Freunden durch den Garten, ich hatte Dich so lieb.
Drücke Euch ,-
… diesen Albtraum hatte ich mit Lucky und mit 2 weiteren Hunden ,- von der Tafel. Mit 3 verschiedenen TA ,- alle hatten das zuvor noch nie erlebt und waren hinterher durch… und die 2Hunde waren in den Praxen und hatten gelegten Zugang.
Drücke Euch
 
Manchmal geht schief was nur schief gehen kann...
Nur traurig, das es den Abschied vom Krümelchen betraf...
Aber für Tano, das es ihm seine Leish. künftig so wenig Probleme macht wie bei Kalle und Zabaione.
 
Was für ein Alptraum . Davor hatte ich bei meinem Umzug von Oberbayern in die Oberpfalz richtig Panik. Die Tierklinik, 1 Stunde Fahrzeit entfernt, bestand dann auch tatsächlich darauf dass Emmi im Behandlungszimmer eingeschläfert wird und nicht, wie von mir gewünscht im Auto bei den anderen, wenigstens ohne Komplikationen. Bei Sol hatte ich schon eine sehr liebe Tierärztin, nur 30 Minuten entfernt gefunden. Sie saß, trotz Corona, mit mir gemeinsam im Kofferraum vom Combi und hat ihn in Anwesenheit der anderen einschlafen lassen. Abschied ist immer schlimm, so einen traumatischen kenne ich zum Glück nur von Erzählungen, das tut mir so leid für Krümel, Dich und Chris.
 
Krümel fetzt jetzt mit den anderen Hunden über die Himmelswiese und dankt euch von Herzen für die wunderschöne gemeinsame Zeit
Wünsche euch trotzdem ganz viel Kraft
 
Es tut mir so leid für alle BeteiligtenDie Krankheit hat bis zuletzt ihre Hinterhältigkeit bewiesen.
 

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