Nö nicht Krümmelchen
…komm bitte kein Tumor ,- und wenn ja - wächst der hoffentlich langsam - ganz langsam … und er hat keine Schmerzen
Am wichtigsten ist natürlich die Schmerzfreiheit. Der Kleine war mein Hochzeitsgeschenk von Chris. Krümel kennt alle unsere Hunde außer Vaksi und Pocak. Er kennt Meg-Meg, Franzi, Paco und Smuti und die jetzigen Hunde, ganz abgesehen von den Katzen. Er ist hier quasi eine Institution.
Obwohl rückblickend die Zeichen deutlich sind. Irgendwann habe ich ihn nicht mehr gerufen, wenn wir ins Bett gegangen sind, sondern ihn hochgetragen. Er bekam eine Höhle, eigentlich eine Katzenhöhle. Die ist sein sicherer Hafen. Früher ist er zu mir aufs Bett gesprungen und hat erwartet, dass ich die Decke lüpfe und er sich unter der Decke in meinen Kniekehlen zusammenrollen kann. Vor einiger Zeit wollte er das nicht mehr, nahm aber das offene Hundebett vor dem Bett gerne an. Dann kam der Herbst und er fror. Wir kauften besagte Katzenhöhle und er nahm sie sofort an. Er schnüffelte sie lange von außen ab, stieß auf die Öffnung, schnuffelte lange rein, stapfte dann entschieden in die Höhle, rollte sich dort eng zusammen und schnarchte kurz darauf. Die Höhle hatten wir auch über Weihnachten im Ferienhaus dabei, als wir Christine begleiteten. Heiligabend waren wir ja bei Anne eingeladen und wir brachten die Hunde, Hundebetten und natürlich Krümels Höhle mit. Der schlüpfte rein, nachdem ich sie ihm gezeigt hatte und nahm dort gerne Fleischreste an. Ann meinte, er erinnere sie ein bisschen an eine Schildkröte, die ihr Haus gleich mitbringt.
Auf Spaziergängen müssen wir ihn fest im Auge behalten, weil er nicht nur nicht sehen kann, sondern auch das Gehör nachgelassen hat. Am besten funktioniert noch sein Geruchssinn und er schnuppert uns eifrig nach und tippelt fröhlich hinterher. Gelegentlich schnuppert er sich irgendwo fest, verliert die Duftspur und tippelt energisch in die falsche Richtung oder der Wind weht unsere Gerüche in die entgegengesetzte Richtung. Dann müssen wir Krümel hinterher spurten und wieder in die richtige Spur bringen. Erstaunlich, wie schnell der Kleine in falscher Richtung unterwegs sein kann. Er ist auch seit einiger Zeit von Spaziergängen im Regen suspendiert, wenn er nicht mag. Wobei er manchmal mag und manchmal nicht. Manchmal möchte er auch, aber wenn er dann feststellt, dass es nicht nur im Garten regnet, will er dann doch nicht mehr und darf zuhause bleiben.
Das ist natürlich um Welten entfernt von dem 7-jährigen Krümel aus Polen, den wir im Internet entdeckt hatten. Wir bewarben uns um ihn und besuchten ihn auf seiner PS in Deutschland, um ihn nach dem gemeinsamen Spaziergang mit unseren Hunden quasi einzupacken. Er lebte mit zwei großen Hunden, Katzen und Kaninchen auf der PS, aber der Geruch unserer Hunde war neu. Zuerst kläffte er an der Leine, als er Franzi, Paco und Smu roch und beruhigte sich nur langsam, während unsere Hunde so taten, als wäre er gar nicht da. Sie hatten genug damit zu tun, in dem Hundegebiet zu schnuppern und zu markieren und keine Zeit, auf das Dackeltier zu achten. Irgendwann wurde Krümel, der damals noch "Zesary" hieß, ruhiger und schnüffelte, anstatt zu bellen, unseren Hunden nach. Es dauerte nicht lange, bis er sich respektvoll dem Markieren unserer Hunde anschloss und so mitpieselte, dass er einerseits Respekt zeigte, andererseits aber auch deutlich machte, dass er gerne dazugehören möchte.
Es ist so schwer, sich damit auseinander setzen zu müssen, dass unsere Zeit nicht wirklich überraschend nun sehr begrenzt ist.