Ja, die Kapitänin geht sicher kein Risiko ein. Wir sind da recht gelassen. Zumal es wesentlich schlechtere Orte gibt, um irgendwo festzuhängen. Die Passagiere haben den Rat bekommen, vorsorglich Tabletten gegen die Seekrankheit zu nehmen und den Rat haben wir natürlich befolgt.
Um 12.30h meldet sich die Kapitänin, um zu verkünden, wie es weitergeht. Die Motoren fahren aber schon hoch, also gehe ich davon aus, dass wir bald ablegen.
Der Reiseplan ist durch den ersten Sturm schon durcheinander gebracht worden, denn eigentlich sollten wir zuerst in Vigo anlegen und danach in Lissabon.
Ich bin sehr froh, grade nicht in Sturmgebiet in Deutschland zu sein. Vor Sturm und umfallenden Bäumen habe ich grosse Sorge, nachdem meine Freundin nach einem Sturm von einem gelockerten Baum erschlagen wurde. Das hat sich mir tief eingebrannt. Sicherer als auf diesem Schiff können wir gar nicht sein, deswegen bin ich recht sorglos. Und wenn wir seekrank werden, müssen wir eben da durch.
Wobei ich absolut fasziniert bin von der Gewaltigkeit des Atlantiks bei Sturm. Die Wellen auf der Hinfahrt waren locker 6-7 Meter hoch. Keine Überlebenschance, wenn da jemand über Bord geht. Das macht schon ein bisschen demütig, zu merken, wie klein und hilflos der Mensch ist, wenn die Natur "loslegt"