Das wilde Dorfleben - von der Stadt aufs Land :-)

Oh je. Ich habe selbst schon eine Tumorkatze begleitet, immer wenn ich dachte sie gehen zu lassen gab es wieder gute Momente. Schlussendlich war es eindeutig, was aber auch am Tumor (Nase) selbst lag. Auch Gini bekam Kortison.
Der alte Kater einer Freundin ist letzte Woche bei ihr zuhause an einem großen Impfsarkom verstorben, begleitet von einer sehr erfahrenen Tierheilpraktikerin. Ich maße mir nicht an dagegen etwas zu sagen, hab aber trotzdem ein mentales Problem. Ich persönlich bin skeptisch wenn es heißt "ist schmerzfrei" während ein Mensch in ähnlicher Situation frühzeitig mit starken Schmerzmitteln versorgt werden würde... bei Gini war mir wichtig meinen subjektiven Eindruck immer wieder mit dem behandelnden Arzt abzugleichen. Das hat zum Glück recht gut geklappt.
Euch wünsche ich viel Kraft.
 
  • 29. März 2024
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Hi Carli ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wir kommen grade vom Tierarzt. Der Tumor zieht nun hoch bis zur Schulter und er hat seit der letzten Untersuchung vor einem Monat noch mal ziemlich abgenommen. Der Tumor ist aber laut Aussage des TA nicht schmerzhaft und Kambi hat auch bei ihm gurrend geschmust und Köpfchen gegeben. Da er noch Lebensqualität hat, hat er nun noch mal ein Cortisondepot bekommen und freute sich, als er zuhause wieder aus dem Transportkorb durfte.

Wie lange er noch bleibt, ist schwer vorauszusagen. Eher Wochen als Tage, meinte der TA nach dem jetzigen Zustand, das kann aber jederzeit kippen. Wir sollen ihn sehr gut beobachten und immer wieder neu prüfen, wie seine Lebensqualität ist. Sobald wir merken, dass es nicht mehr geht, lassen wir Kambi gehen. Der TA ist jederzeit für uns da.
 
Jetzt wird es ernst mit Kambi :(

Er hat heute wieder ein Cortisondepot bekommen und der TA meinte, dass das auch sein letztes sein wird.
In den letzten drei Wochen seit der letzten Spritze hat er wieder 700 Gramm abgenommen und wiegt nun nur noch 2,8 Kilo von ehemals 7 Kilo. Das ist mehr als 1/5 seines Gewichts, weil der Tumor noch mal böse gewachsen ist. Er ist unglaublich mager - die Luft wird dünn.

Und trotzdem isst und trinkt er, schmust mit uns, läuft durch das Haus und legt sich in den Garten in die Sonne. Sein Gesichtchen wirkt, als wäre er ein Kitten, weil es so spitz ist. Er schläft viel, tief und ruhig. Seine klugen Augen schauen uns intensiv an und er mag es, wenn die Hunde bei ihm sind. Beim Schmusen macht er den Milchtritt oder legt seinen Kopf an meinen, reibt sein Bäckchen und schnurrt. Es ist, als ahne er, dass er nicht mehr viel Zeit hat.

Er ist so tapfer. Obwohl ihn der Tumor am Stumpf behindert, lässt er es sich nicht nehmen, aufs Sofa zu hüpfen, auf den Kratzbaum zu klettern und herum zu humpeln. Ich könnte heulen, wenn ich ihn dabei sehe, aber gleichzeitig fühle ich so viel Liebe für ihn und bewundere ihn für seine Hartnäckigkeit und seinen Lebenswillen.

Unser TA fragte mich heute, wie es mir dabei geht und ich meinte, dass ich glücklich bin über jede Minute mit ihm und es mir gleichzeitig wehtut, ihm beim Sterben zuzusehen. Mein Tierarzt korrigierte mich: "Sie sehen ihm nicht beim Sterben zu. Bevor das passiert, helfen wir ihm. Wir versuchen, ihm noch ein paar gute Tage zu geben, in denen seine Lebensqualität so hoch wie möglich ist. Dabei begleiten Sie ihn. Sie und Ihr Mann müssen nun sehr genau hinschauen und entscheiden, wann er nicht mehr möchte. Sie können mich jederzeit anrufen"

Vor fast drei Wochen habe ich ihn fotografiert und hänge die Bilder als Miniaturbilder an. Sie sind nicht schön. Ob ich ihn noch mal fotografieren werde, weiß ich noch nicht.


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Hab Euch lieb ,- und sehe Babymau vor mir.
Sie wollte leben ,- hatte keine Schmerzen- in der Nacht ist der Tumor aufgegangen ( ich hätte eine Woche früher Schluss gemacht - allerdings ist mir unverhofft meine Tochter in die Parade :( ) ... so hat sie die letze Nacht wie immer / bei mir im Bett ( hab danach eben alles 95 c mit Chor gewaschen ..) und morgens zum TA . Auf meinem Arm gegangen. Sie hatte irgendwie keine Schmerzen. Einmal hat sie ein Stückchen vom Zahn abgebrochen ( hab ihn entfernt..noch an dem Tag ) da hatte sie Schmerzen,- ein Dorn manchmal eingefangen,- immer hab ich reagiert... bei dem Tumor - NEIN . Mein Ta sagte ,- das kommt vor - er tut nicht weh .
Es ist unfassbar schwer den rechten Moment ab zu passen. Drücke euch lieb von ganzem Herzen
 
Immer, wenn er wach ist, ruft er nach uns und sucht die Nähe.
Er liebt es, wenn Chris unrasiert ist und schmeichelt gerne an seinen Wangen, woraufhin Chris heute morgen die Gelegenheit genutzt hat, ein Selfie zu machen :love:



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Ich habe das Gefühl, dass er ganz bewusst Abschied nimmt. Wir haben eben die beiden Lieder zusammen gehört und zwischendurch schaute er mir mit dem tiefen Blick in die Augen, den er Chris und mir in den letzten Tagen immer wieder zeigt. Das fühlt sich an, als ob er ganz tief in meine Seele schaut.
Wir haben schon viele Tiere bis zum Schluss begleitet und immer waren die letzten Tage so intensiv. So, als ob uns das jeweilige Tier noch etwas vermitteln möchte. Sie sind dann irgendwie sehr abgeklärt, sehr ruhig und innig. So, als ob sie sagen möchten: "Nicht traurig sein. Es ist kein Grund zum traurig sein." Trotzdem zerreißt es mir ein bisschen das Herz. Diese letzten innigen Momente sind so wertvoll.
 
Übrigens finde ich die Bilder von Kambi gar nicht so schlimm. Nach deinen Berichten hätte ich sie mir schlimmer vorgestellt.
Also ja, er hat struppiges Fell und sieht dünner aus. Aber rein von den Fotos her sieht er eben aus wie ein alter Kater. Selbst die Tumorgeschwulst erkennt man auf den Bildern nur, wenn man es weiß.
Ihr habt wesentlich mehr Sinneseindrücke, um das ganze "Bild" aufzunehmen. Daher werdet ihr auch rechtzeitig entscheiden können, wann Kambi gehen möchte oder sollte. Ich glaube da fest an eure Kompetenz. :) Trotzdem ist es nie leicht, die Entscheidung im richtigen Moment zu treffen. Ich drücke euch die Daumen.
Knuddelt Kambi von uns allen bitte nochmal. Gerade meine Große hatte einen Narren an ihr gefressen. Sie hätte ihn gern mitgenommen. :herzen:
 
Übrigens finde ich die Bilder von Kambi gar nicht so schlimm. Nach deinen Berichten hätte ich sie mir schlimmer vorgestellt.

"Live" sieht er richtig schlimm aus, das ist auf den Bildern nur nicht erkennbar. Ihr kennt ihn mit 6-7 Kilo, nun wiegt maximal 2,8 und davon fällt einiges auf den fetten Tumor. Selbst auf dem Kopf ist jeder Knochen fühlbar. Kambi bedankt sich übrigens für die Knuddeleinheiten.

Kambi zieht sein Abschiednehmen übrigens gnadenlos ohne Rücksicht auf Verluste durch :love:
Letzte Nacht war er mit Muffin und Xaroula im Flur vor dem Wohnzimmer und gurrte. Was die beiden anderen durchaus richtig als Spielaufforderungen deuteten. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie der "Trumm" Muffin mit seinen 8 Kilos einstieg und Kambi mal eben von den Füssen hebelte. Ich ging freundlich dazwischen, um Kambi wieder auf die Beine zu stellen, wobei Kambi das wesentlich gelassener sah als ich.
Xaroula ist fast immer an seiner Seite, auch wenn er schläft.

Kambi kann sehr gut klarmachen, was er grade braucht und entweder Chris oder ich stehen natürlich bereit, um ihm seine Wünsche zu erfüllen.
Wenn er sich unten an die Treppe setzt und fordernd maunzt, tragen wir ihn ins Katzenzimmer in der oberen Etage. Oben geht er zum Futternapf und maunzt ebenso fordernd, auch wenn der voll ist. Wir wissen, was er will und füllen den Napf gehorsam mit ein paar Brocken frischen Trofu auf, denn Trofu, welches länger als eine Stunde im Napf ist, ist für ihn unakzeptabel. Da er sehr oft am Tag winzig kleine Mahlzeiten frisst, füllen wir ebenso oft auf. Ebenso zeigt er uns an, dass das Wasser nicht frisch genug ist und wir sorgen natürlich für Frisches. Auch, wenn wir das schon 30 Minuten vorher gemacht haben. Und natürlich ist sein Lieblingsklo immer frisch entklumpt, wenn er mal muss.:love::love::love:
 
Nehmt ihr in notfalls mit nach Italien in den Urlaub?

Darüber brauchen wir uns wohl keine Gedanken zu machen. Er nimmt so rapide ab, dass der TA ihn nicht noch mal mit Cortison versorgen wird, wenn diesmal die Wirkung nachlässt. Es sind wirklich die letzten Tage, die wir zusammen verbringen.

Sollte er sich allerdings wider Erwarten doch noch mal berappeln, kommt er natürlich mit. Das wäre insofern auch kein Problem, da er die einzige Katze hier ist, die damit kein Problem hätte und die Vermieterin unserer Ferienwohnung Tierärztin ist.
 
ich hatte eben auch die Tierärztin als Vermieterin im Hinterkopf, würde mich sehr beruhigen, ich drücke die Daumen dass er es deutlich zeigt wenn es so weit ist und wenn es eben in Italien erst ist
 
ich hatte eben auch die Tierärztin als Vermieterin im Hinterkopf, würde mich sehr beruhigen, ich drücke die Daumen dass er es deutlich zeigt wenn es so weit ist und wenn es eben in Italien erst ist

Danke.
Für den Fall, dass er doch noch mitkommen möchte, haben wir schon geplant. In dem Fall käme er in eine große Gitterbox auf den Rücksitz und wir würden für unser Gepäck eine Dachbox nehmen.
 
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