Ja, machen wir. Ich freue mich so sehr, dass ich grade mal nicht schlafen kann und dabei wollen wir früh los. Gut, dass ich nicht fahre und Chris mit wenig Schlaf sehr gut klar kommt und ich den Schlaf auf der Fahrt nachholen kann.
Ist schon irgendwie merkwürdig, dieser erste Kurzurlaub mit Corona. Chris und ich hatten den am Anfang des Countdowns auf unsere Wunschliste "Was wir machen, wenn der Lockdown aufgehoben ist" gesetzt. Ich habe damals naiverweise gedacht, dass wir nur diszipliniert den Lockdown durchziehen müssen, danach allmählich und vorsichtig nach und nach wieder öffnen und dadurch das Virus insofern im Griff haben, dass einzelne Infektionen schnell nachvollzogen und ausgebremst werden können. Zu der Zeit hätte ich nie gedacht, dass wir Mitte Juni wieder nach Holland fahren können. Allerdings mischt sich in die große Freude, dass es möglich ist, auch Besorgnis, weil die Infektionszahlen in D wieder steigen.
Ich habe in Holland aber keine Sorge, dass wir uns da infizieren könnten. Das Hotel hat uns vorab eine Liste der Hygieneregeln geschickt. Es werden nur noch Außenzimmer vermietet, die einen eigenen Eingang haben, so dass man nicht durchs Hotel muss. Eingecheckt wird mit Sicherheitsabstand und Plastiktrennwand, nach jedem Gast wird desinfiziert. Zum Frühstück bekommen wir eine Frühstücksbox und können im Restaurant, auf der Terrasse, im Zimmer oder an einem Tisch im Garten essen, je nach Belegung. Wir müssen vorab eine Zeit angeben, in der wir unsere Frühstücksbox abholen dürfen und hoffen, dass die späten Zeiten nicht schon alle belegt sind, wenn wir ankommen. Auf der Packliste standen an erster Stelle Masken. Hätte man mir dies im letzten Herbst prophezeit, hätte ich denjenigen für irre erklärt.
Der zweite Punkt auf der Liste lädt grade noch: Das lange in der Schublade verschwundene GPS bekommt Tano ans Halsband, sobald wir am Strand sind. Ich habe keine Ahnung, wie er auf den Hundestrand reagieren wird. Bei den sehr seltenen Begegnungen mit anderen Hunden, die wir beim Spazierengehen treffen, benimmt er sich nicht grade einnehmend. Die anderen drei Hunde sitzen angeleint brav bei mir, wenn wir uns ins Feld geschlagen haben, um den anderen Hund auf dem Feldweg vorbei zu lassen. Nur Tano hängt an der auf Leinenlänge verkürzten Schlepp, an der er immer hängt und regt sich auf: Er macht das Erdmännchen, quietscht und bellt. Ehrlich: Ich bin froh, dass es der Kleinste ist, der sich so benimmt. Daher grinsen die vorbeigehenden Besitzer/innen und deren Hunde nur. Ich glaube aber, dass er bei realem Kontakt mit anderen Hunden (und den wird er an dem Hundestrand ganz sicher bekommen, wenn wir nicht ganz nach hinten abwandern) nett sein wird. Mal schauen, wie es wird. Auf jeden Fall spannend.