Das wilde Dorfleben - von der Stadt aufs Land :-)

Oh Mann...
Die Dramaqueen hat, auch wenn sie eine ist, wirklich allen Grund zum Leiden. Chris und ich haben was übersehen. Wobei die Hunde mein Resort sind, also habe in erster Linie ich es vergeigt.

Heute war sie bis zum späten Nachmittag fit. Sie fraß, lag in der Sonne und bettelte beim späten Frühstück. Dann ging ich mit den Hunden auf die große Runde. Auf der Runde hatte ich den Eindruck, dass ihre Backe wieder anschwoll und sie wirkte immer matter, so dass wir uns bald wieder auf den Heimweg machten. Irgendwann blieb sie stehen und kratzte sich an der Backe. Kurz darauf quoll eine Mischung aus Eiter mit ein bisschen Blut über ihre Backe. Das war glücklicherweise schon am Auto, denn sie wurde fast sofort danach von Fliegen belästigt.

Wir fuhren sofort nach Hause, wo ich Chris aus dem Homeoffice rief. Wir wuschen erst mal ihr Gesicht mit lauwarmen Wasser ab, um uns einen Überblick zu verschaffen. Das Loch, dass ich behandelt habe, war verkrustet und sah gut aus. Etwas darüber hatte ich aber offensichtlich ein winziges Loch übersehen und nicht desinfiziert. Aus dem floss es stetig in kleinen Tropfen. Ihre Ohrenspitze liegt auf der Wunde auf und war entsprechend auch verklebt. Da unser Haustierarzt schon im Wochenende war und wir ihn erst wieder morgen früh erreichen können, haben wir erst mal selbst Hand angelegt. Nach dem Waschen habe ich flüssiges Betaisadonna in das kleine Loch gegeben, wobei ich mich gewundert habe, wie groß das Loch unter der kleinen Öffnung ist. Lotta wirkte schnell erleichtert und legte sich schlafen. Zum Abendessen kam sie und leckte ihren Napf blitzeblank. Danach löste sie sich im Garten und legte sich in die Kudde, um weiter zu schlafen. Wir schauten regelmäßig nach ihr und aus der Wunde tropfte es stetig.

Wir haben eben noch mal alles vorsichtig abgewaschen, wobei sich die Flüssigkeit, die aus der Wunde tropft, verändert hat. Sie ist viel flüssiger, hellrot statt gelblich und riecht auch nicht so unangenehm wie die Flüssigkeit, die am Nachmittag heraus kam. Wir haben das Loch noch mal mit Betaisadonna gespült, was sie dankbar angenommen hat. Es schien ihr auch nicht unangenehm gewesen zu sein. Heute Abend hat sie noch aufgequietscht, als ich an das Loch gekommen bin.

Ich hoffe, sie hat eine gute Nacht, nachdem der Druck nun nachgelassen hat. Sicherheitshalber schlafe ich bei ihr im Wohnzimmer.
 
  • 19. April 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Aber du hast es doch nicht vergeigt, weil du ein Miniloch übersehen hast!

Immerhin habt ihr sie versorgt und untersucht und hättest du es gesehen, hättest du es logischerweise mit versorgt.

Das Risiko, etwas zu übersehen, ist menschlich und auch bedingt durch die Tiere, denn die können ja nicht genau sagen, wo was weh tut. :)

Gute Besserung der Samtschnute.
 
Aber du hast es doch nicht vergeigt, weil du ein Miniloch übersehen hast!

Immerhin habt ihr sie versorgt und untersucht und hättest du es gesehen, hättest du es logischerweise mit versorgt.

Das Risiko, etwas zu übersehen, ist menschlich und auch bedingt durch die Tiere, denn die können ja nicht genau sagen, wo was weh tut. :)

Gute Besserung der Samtschnute.

Das ist lieb, danke. Ich zermartere mich deswegen auch nicht, stelle aber fest, dass ich das nächste Mal aufmerksamer sein muss.
Nee, es ärgert mich schon ein bisschen. Chris war im Büro im Meeting, ich musste zur Arbeit. Da habe ich etwas in Zeitnot einen kurzen Check gemacht und desinfiziert. Hätte ich mir mehr Zeit genommen oder zumindest abends noch mal genauer angesehen, wäre es mir vielleicht aufgefallen. Das kleine Loch ist aber genau an der Stelle, an der Ihre Ohrspitze am Kopf anliegt und die Haut hatte sich über dem Loch wieder zusammen gezogen. Ich hätte die Haut auseinanderziehen müssen, um es überhaupt zu sehen.

Auf jeden Fall ist aus dem kleinen Loch ein großes Loch geworden. Unten am Loch hat sich eine fette Entzündung ähnlich einem Abszess gebildet und ist nach oben aufgeplatzt. Anfangs lief der Eiter ununterbrochen und verklebte immer wieder ihr Gesicht. Mittlerweile greift das Antibiotikum, sie hat eine Spritze als Kampfansage an die Bakterien bekommen und wir führen die Therapie mit Tabletten für 5 Tage weiter. Das Loch muss von unten her zuwachsen und ich muss jeden Tag den Eiter ausdrücken, der immer weniger wird. Es suppt auch kaum noch. Merkwürdigerweise scheint es sie nicht sehr zu stören, sie rennt über die Wiesen, frisst und hat auch keine Schmerzen mehr, wenn man an die Wunde kommt. Schön findet sie es trotzdem nicht, wenn ich sie verarzte.
Ich finde es immer wieder grusig, was so ein Bakterium auslösen kann und denke dabei auch an Straßenhunde, um die sich keiner kümmert. Da kann so ein Tacker lebensbedrohlich werden.

Das erinnert mich an Lassie (der Hund hieß tatsächlich so), die mein Exmann und ich auf Sri Lanka getroffen haben, als wir auf eine Mönchsinsel gefahren sind. Lassie war ein weißer Wuschel, dessen Hinterbeine zusammengebunden waren, so dass sie hinten nur hoppeln konnte.
Wir fragten nach, warum sie so gefesselt ist. Die Mönche hatten sie vom TA gegen Tollwut impfen lassen, der TA hat nicht sauber gearbeitet und es hatte sich ein suppender Abszess an der Schulter gebildet. Die Mönche dachten, die Wunde wächst nicht zu, weil Lassie sich kratzt. Deswegen haben sie die Hinterbeine zusammengebunden, damit sie das nicht mehr kann.

Die Mönche fuhren abends wieder aufs Festland ins Kloster, das nur ein paar Kilometer von unserer Unterkunft entfernt war. Ich fragte, ob ich Lassie abends im Kloster behandeln dürfe und sie versprachen, Lassie mitzunehmen. Ich hatte noch antibiotische Ohrentropfen im Gepäck und überlegte, die Wunde damit zu spülen. In den Apotheken bekommt man auf Sri Lanka quasi alles und wir holten noch eine Packung Antibiotikatabletten. Nach dem Abendessen gingen wir ins Kloster in den Versammlungsraum. Außer Lassie waren neben einigen erwachsenen Mönchen auch eine Gruppe von kichernden zuckersüßen Kindermönchen anwesend, die gespannt zuhörten, als ich ihnen erklärte, dass Lassie zwei Mal am Tag eine Achtel Tablette braucht. Dann zeigte ich ihnen, wie man die Wunde mit den Ohrpipetten spült. Ich fragte einen der kleinen Jungen nach einem Messer, um die Tablette zu teilen und er brachte mir ein Riesenmesser :D
Die Jungen versprachen, sich mit einem erwachsenen Mönch gut um Lassie zu kümmern.
Die Medikamente gab ich meinem Mann, der sie dann an die Mönche weitergab. Der direkte Kontakt von Frauen und Mönchen ist nicht so sehr erwünscht. Unter vielen Verbeugungen verabschiedeten wir uns rückwärts und versprachen, jeden zweiten Abend wieder zu kommen. Lassies Wunde heilte quasi im Schnelldurchgang und nach 14 Tagen war die Wunde zu. Lassie hüpfte wieder fröhlich auf 4 freien Beinen. :love:
Da Sri Lanka in meiner Erinnerung nicht allzu gut weg kommt, ist die Erinnerung an Lassie und die Mönche immer wieder tröstlich *lach*
 
Lotta ist wieder gesund und die Wunde ist zu. Alle Hunde sind gut drauf und genießen die Sonne. Sie liegen gerne im Garten, wobei Kalle und Tano zwischendurch immer mal wieder eine Runde toben. Gestern war es für sie spannend, denn ich habe Gartenarbeiten gemacht, während Chris im Homeoffice war. Die wichtigste Aufgabe war, mich endlich um die Hecke zu kümmern. In der leben viele Vögel, weswegen wir sie um einiges höher wachsen lassen als eigentlich erlaubt ist. Mit dem warmen Regen und der Sonne wuchsen nun viele einzelne, richtig lange "Antennen" oben und zu den Seiten raus und wippten zum Teil über Nachbarns Garten. Da die Nachbarin rechts großen Wert auf ihren gepflegten Garten legt, wollte ich im Sinne einer guten Nachbarschaft den Wildwuchs in der Höhe vorsichtig begradigen. Dem Nachbarn zur Linken ist es egal und nach unten hin haben wir keine Nachbarn, sondern nur ein wildes Feld, das zweimal pro Jahr gemäht wird.

Es warteten knapp 30 Meter Hecke auf mich, die nicht nur hoch, sondern auch breit ist. Ich bewaffnete mich mit einem in der Länge verstellbaren Astschneider und einer Leiter und schritt zur Tat. Dummerweise befindet sich der ausbruchssichere Zaun mit den nach innen gebogenen Spitzen vor dem größten Teil der Hecke. Ich musste also über die Spitzen des Zauns schneiden. Ich habe an der Straße angefangen und die Hunde standen gespannt am Zaun und schauten mir zu. Als ich im Garten angekommen war, verloren Lotta und Krümel die Lust und legten sich völlig platt vom Beobachten auf die Sofas. Kalle balgte sich noch ein bisschen mit Tano um einen Zweig, war dann aber auch müde. Also blieben nur Tano und ich. Während ich schnitt, schleppte er Zweige weg, aalte sich in der Sonne oder kaute auf einem Kong, während er mich immer im Blick hatte. Erst als Chris zum Abendfressen rief, sauste er ins Haus und rollte sich nach dem Fressen erschöpft auf dem Sofa zusammen :D
Ich kam nach, als ich nach 4 Stunden Heckeschneiden immerhin 2/3 meines Plans geschafft hatte und völlig erledigt war.

Heute morgen schaute ich nach dem Duschen beim Blick in den Spiegel erschrocken auf meine Arme und konnte das Bild kurz nicht einordnen. Vom Unterarm zum Oberarm habe ich an der Innenseite auf beiden Seiten jede Menge blauer Flecken. Das sieht aus, als hätte ich jede Menge Prügel bezogen. Ich brauchte einen Moment, bis mir klar wurde, dass die blauen Flecken von den Zaunspitzen kommen. Ich hatte mich auf der Leiter balancierend immer wieder darüber gelehnt, um so eine "Antenne" kappen zu können. Und dabei piekten die Spitzen schon mal. Ich habe heute den Rest der Hecke gemacht, mich wieder über die Spitzen gelehnt und muss wohl am Montag bei meinen Nannykids etwas Langärmeliges anziehen. Alternativ erkläre ich den Kids und den Eltern, wie die blauen Flecke entstanden sind, die sie sicherlich bemerken werden. Ich such schon mal die englische und französische Übersetzung für "Zaunspitzen" :D
 
Oh je die arme Lotta ,- Falten - ihre so weiche Haut mit den vielen Falten.- Dem TA hätte es auch passieren können das zu übersehen,- bei ihren Falten. Nun ist wieder alles ok ,- die Hauptsache . :)
.. Hecken schneiden ,- kenne ich und ich kann nicht lange Ärmel anziehen. Hab die Arme und Hände neulich übel zerkratzt und immer wieder : Rosen . Aber sie duften so wunderbar.. ( einen Tot muss man sterben )
 
Ja, alles ist wieder fein. Ich schaffe es aber irgendwie immer, mich bei der Gartenarbeit zu verletzen. Ich werde nie vergessen, wie ich mir selbst die überlange Leiter auf die Nasegehauen habe und es knackste unangenehm. :D

Die Schulen machen hier nächste Woche wieder für meine Nannykids auf, nach fast neun Wochen. Wenn sie nicht das Pech haben, in die zweite Gruppe zu kommen, die erst in 14 Tagen darf, während die erste Gruppe zuhause bleibt. Da gibt es aber noch keine näheren Informationen, welche Kinder wo eingeteilt sind. Auf jeden Fall ist garantiert, dass Geschwisterkinder in den gleichen Rhythmus kommen. Allerdings geht die Schule nur von 8 Uhr bis 13 Uhr und die Betreuung danach ist sehr eingeschränkt in kleinen Gruppen. Dazu kommen Ehrenamtliche aus dem Dorf, um die Betreuer/innen zu unterstützen.

Ich bin froh, wenn sich das mit dem Homeschooling wieder erledigt hat. Aber eigentlich nur aus dem Grund, weil ich dann anders arbeiten werde. Grundsätzlich war das Homeschooling eine schöne Zeit, auch wenn die Kinder ihr normales Leben arg vermisst haben. Aber sie fanden es auch klasse, so viel Zeit mit den Eltern zu haben. Die Eltern mussten sich völlig umstellen von "Karriere mit betreuten Kindern" zu "Karriere mit Kindern, die nicht in die Schule gehen können". Auf jeden Fall sind einige strikte Regeln gefallen: Die "Screentime" wurde um einiges ausgeweitet und es gibt Süßigkeiten, das Wohnzimmer hat sich komplett in ein Spielzimmer verwandelt und die lieben Kleinen dürfen auch schon mal richtig heftig auf dem Sofa toben. Und als kleine Iren bestehen sie nun auf eine Tasse Tee, weil sich die Mutter um 16 Uhr eine macht. :D

Wenn die Kinder wieder zur Schule gehen, werde ich meine Wochenstunden nach Absprache mit den Eltern auf 2 statt auf 4 Nachmittage aufteilen. An den Tagen hole ich die Beiden um 13 Uhr ab, mache ihnen ein Mittagessen und kümmere mich um sie, bis die Eltern mich ablösen. Die restlichen Tage bleibt jeweils einer der beiden Eltern im Homeoffice. Ich merke wirklich, dass mir der zusätzliche Tag fehlt. Normalerweise arbeite ich 3 Nachmittage pro Woche, jetzt an 4. Auch wenn ich an den 4 Tagen weniger arbeite: Der Nachmittag ist halt weg. Chris ist im Homeoffice, aber er arbeitet nicht weniger als im Büro vor Corona. Immerhin fällt die Fahrzeit für ihn zum Büro weg, dafür ist die Arbeit mehr.

Am Wochenende haben wir uns auf den Garten konzentriert und einiges geschafft. Im Haus ist allerdings einiges liegen geblieben, was nach Aufarbeitung schreit und mich leicht nervös macht. *lach*
Chris hat noch bis mindestens Ende Juni Homeoffice. Danach dürfen 10% der Beschäftigten wieder in die Firma. Chris Arbeitsbereich war im Homeoffice nach kurzen Anlaufschwierigkeiten aufgrund Netzüberlastung recht gut und es zeigte sich, dass die Arbeit im Homeoffice nicht leidet. Daher glauben wir, dass er noch länger im Homeoffice bleiben wird, was mich dolle freuen würde.
Heute hatte Chris eine Onlinekonferenz und die Hunde bellten/heulten im Hintergrund. Normalerweise reicht ein "Ey,Ruhe!!!" aus, um die Hunde still werden zu lassen. Dummerweise war ich schon auf der Arbeit und Chris konnte das Meeting nicht einfach verlassen, um das Kommando sehr eindringlich zu geben. Netterweise hörten sie schnell von selbst wieder auf, aber Chris bekam einige humorvolle Bemerkungen zu den Hintergrundgeräuschen. :cool:
 
:applaus::applaus::applaus:..ich schmeiß mich gerade weg und kann es mir gut vorstellen. Hundekonzert im Meeting :rofl:
 
Andreas hatte letztens auch ein Online-Meeting und weil Polly noch nicht im Büro unter ihre Couch robben durfte, hat er sich ins WZ gesetzt.
Draussen warm, Terrassentür auf...
Tja, nur an die 30 Spatzen stellst du nicht mal eben mit einem kurzen verbalen Kommando ruhig :albern:.
Auf Nachfrage hat er's erklärt und wollte die Tür zumachen...
Nix da, die USA'ler fanden es "complete lovely" und die Tür blieb offen....:sarkasmus:
 
Wir waren heute spazieren und Lotta verschwand. Das war verwunderlich, weil sie normalerweise super gut abrufbar ist.
Auf unserem Spaziergang kommen wir an einem riesigen "Heuschober" vorbei. Unter einem großen hohen Dach stehen Berge von richtig großen Strohballen. Am Anfang vom Herbst stand bis unters Dach alles voll. Der Bauer hat wöchentlich zwei Ballen abgeholt, wodurch der Berg ein bisschen abgebaut wurde. Lotta und Kalle schnuppern da gerne herum, wenn wir vorbeikommen und finden das alles sehr spannend. Der Bauer bringt zum Abholen immer seine zwei Hunde mit, was einen Teil der Spannung erklärt.
Heute war Chris mit auf dem großem Spaziergang und ich wollte ihm mal zeigen, wo Kalle und Lotta gerne herumschnüffeln.
Tano an der Schlepp, der sonst nicht zu den Heuballen kann, weil Schlepp mit 20 Metern zu kurz, wuselte aufgeregt um die Heuballen und verschwand in einem kleinen Schlitz. Wir mussten ihn energisch zurück angeln und er war sehr betrübt.

Weil die Sonne so schön schien, beschlossen wir, eine Pause zu machen und setzen uns auf einen Baumstamm in der Nähe vom Heuschober. Und dann war Lotta weg. Auf Pfiff mit der Pfeife kam kein weißer Blitz angefegt. Wir waren irritiert.
Chris ging Lotta suchen, ich blieb mit den Hunden beim Heuschober. Da es mir langweilig wurde, ging ich noch mal zum Heuballenberg und spähte in die Lücke, in die Tano verschwunden war. Dabei meinte ich, ein fernes aufgeregtes Wiffern zu hören. Es klang sehr nach Lotta und es klang weit entfernt, so, als ob es vom Wald in der Nähe käme. Mir sank der Allerwerteste auf Grundeis, aber so richtig.

Ich richtete mich auf, um das Wiffern genauer einzunorden. Und hörte nichts mehr, wobei ich leicht an mir selbst zweifelte. Ich kniete mich wieder hin und spähte durch die Lücke zwischen den Heuballen. Und hörte das Wiffern wieder, von ganz fern aus dem Wald.
Ich pfiff dann einfach mal spontan in die Lücke. Das Wiffern hörte auf und einige Momente später wurde ich vor dem Spalt hockend quasi von einer weißen Kanonenkugel überrollt. Lotta arbeitete sich durch den Schlitz und schien heilfroh, wieder draußen zu sein. Entweder hatte sie das Pfeifen nicht gehört oder sie hatte sich im Strohballenlabyrinth verlaufen. Andere verlieren ihre Hunde in einem Fuchsbau. Ich verliere Lotta in Strohballen. Ne, nä?

Sie ist bezaubernd: Lieb, anschmiegsam, zärtlich, sensibel, super verträglich mit allem und jedem und bescheiden. Wenn wir beide ganz entspannt kuscheln, nimmt sie einen oder zwei Finger von mir ins Maul und kaut liebevoll darauf herum, ganz zart. :love::love::love:
Zuhause ist sie ruhig, aber bei den Spaziergängen dreht sie auf. Da muss sie einfach laufen, aus purer Lebensfreude. Und sie legt dabei ein beachtliches Tempo vor. Ist sie für meinen Geschmack zu weit entfernt, pfeife ich und sie dreht auf der Hinterhand um und kommt im gleichen Tempo zurückgerannt, um nach einem "fein" und "weiter" wieder loszurennen. Mir geht immer das Herz auf, wenn sich meine Tiere so glücklich zeigen.
Sie ist nicht die Cleverste, kommt aber sehr gut durchs Leben. :D

Ich würde wirklich gerne mal wissen, was mit ihren Augen ist und was sie überhaupt sieht. Sie schielt arg und schafft es nicht, ein zugeworfenes Leckerli zu fangen. Entweder sie schnappt vorbei und nimmt es dann vom Boden auf oder sie bekommt es gar nicht erst mit, wohin es gefallen ist. Je weiter sie von mir entfernt ist, desto weiter schaut sie an mir vorbei, wenn sie mich ansieht. Auf weite Entfernung könnte man meinen, sie schaut ganz woanders hin und weit an mir vorbei. Ich brauche dann aber nur meinen Arm auszustrecken (Kommando für "Komm" und sie stürmt in meine Richtung :love::love::love:
Da es sie nicht einschränkt, werde ich das nicht untersuchen lassen. Aber interessieren würde es mich schon.
 
Tja, der arme Kambi kommt am Donnerstag unters Messer. Seine Katastrophenzähne müssen nun dringend gemacht werden. Heute war Chris mit ihm beim TA, um vor der OP ein geriatrisches Blutbild zu erstellen. Er hat abgenommen, sein Fell wirkt etwas struppig. Um auszuschließen, dass da außer den Zähnen noch was "im Busch" ist, also zuerst das Blutbild. Ansonsten hätten wir ihm den zusätzlichen Besuch erspart und das Blutbild vor der OP machen lassen.

Der TA hat Chris stolz seine neueste Errungenschaft gezeigt: Eine Art Mantel für Katzen, denen Blut abgenommen oder Infusionen gegeben werden muss. Das ist eine Art Pucksack für Katzen, in den die Miez mittels Klettverschlüssen eingewickelt wird. Nur der Kopf schaut noch raus. Am Pucksack sind an allen 4 Stellen, wo die Beine der Miez sind, kleine Reißverschlüsse. Durch die Öffnung kann ein Bein herausgezogen werden. Kambi ließ es ergeben über sich ergehen, amused war er aber nicht.

Die Blutergebnisse kommen morgen und ich hoffe, sie fallen gut aus und es erwartet uns nicht ein Drama. Das Kerlchen ist 14 Jahre alt und seit 7 Jahren bei uns. Und dann hoffe ich natürlich, dass sie Zahn-Op gut aus geht. Ach menno.... Er ist doch unser Sozialpädagoge :love:

Um uns abzulenken, planen wir ein bisschen an unserem Hundeurlaub in der Toskana herum. Wir wollen auf dem Weg (12 Stunden Fahrt) wieder eine Zwischenübernachtung einlegen. Leider scheint es unser Hotel vom letzten Jahr nicht mehr zu geben. Wir haben auf Mails keine Antwort bekommen, die Internetseite ist platt und das Hotel nirgendwo zu buchen :(
Also mussten wir uns um eine hundefreundliche Alternative kümmern und Chris und ich schauten uns mal auf den Buchungsseiten in der Nähe des letzten Hotels um
.
Mit 4 Hunden ist es nicht ganz so einfach, eine Unterkunft zu finden, zumal wir als Mehrhundehalter nicht alles buchen können, was Hundehalter mit einem Hund buchen können. Treppen gehen zum Beispiel wegen Krümelchen und Kalle nicht. Vier Hunde brauchen Platz. Wir suchten also nach einem ebenerdigen Familienzimmer, möglichst mitten in der Pampa, aber nicht zu weit von der Autobahn entfernt. Aufgrund Corona möglichst mit eigenem Eingang.

Wir wurden tatsächlich fündig. Ein Agriturismo, hundefreundlich, mit Zimmern im Erdgeschoß. Die Familienzimmer haben ein Doppelbett und zwei Einzelbetten. Die Einzelbetten würden wir mit Decken schützen und die Großen könnten darauf schlafen. Krümel schläft in seinem Nest, in dem er auch die Fahrt verbringt, neben dem Bett und Tano schläft bei uns. So der Plan.

Es gibt auch Zimmer im Obergeschoß über eine steile Treppe, was für uns ein Alptraum wäre. Leider hat die Unterkunft keine eigene Homepage, man kann sie nur über Buchungsportale buchen. Da gibt es aber vor der Buchung keine Möglichkeit, mit der Unterkunft Kontakt aufzunehmen und es gibt keine Möglichkeit, zwischen Erdgeschoß und Obergeschoß zu wählen. Also haben wir ein Familienzimmer gebucht. Mit der Bestätigung der Buchung bekamen wir eine Email, um mit dem Besitzer Kontakt aufnehmen zu können. Danach haben wir eine nette Email in italienisch, übersetzt durch Google, geschrieben: Ob 4 Hunde überhaupt in Ordnung wären und wenn ja, ob wir dann ein Zimmer im EG bekommen können, weil einer unser Hunde treppenungeeignet ist. Und man möge bitte Fehler in der Email überlesen, weil wir mit dem Translator übersetzt haben.
Ich bin mal gespannt.

Dabei fiel uns mal wieder auf, was man alles buchen könnte, wenn man nur einen Hund hat, den man sich notfalls sogar noch unter den Arm klemmen kann :lol:

Ich hänge noch ein Foto der Unterkunft dran. Nein, es sieht eigentlich nicht nach einem Hotel aus, trifft aber unsere Wünsche genau :lol:


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Entzückend,- wie ein vergrößerter Gartenpavillon einer Landvilla. Erbitte dann Fotos vom Ballkon ,- am besten im Ballkleid. Selbst wenn Du Rapunzel Haaren abgeneigt bist. Es wirkt wie ein Märchen Häuschen.
Kambi drücke ich feste die Daumen ♥️
 
Lustiges Hüttchen.
Alles Gute für Kambi, Daumen sind gedrückt :zustimm: :zustimm:.
 
Morgen (heute) um 9 Uhr hat Kambi seinen OP-Termin, um die bösen Zähne loszuwerden. Ich bin arg nervös, nachdem bei der letzten Katzen-OP Emma in der Narkose verstorben ist. Eigentlich müsste ich bald ins Bett, aber ich bin vor Sorge grade knallewach.

Seit gestern arbeite ich wieder meine normalen Arbeitszeiten. Vorgestern hat die Schule wieder angefangen. Als ich die Kids gestern von der Schule abholte und meinen Nannysohn sah, ahnte ich, dass das ein harter Tag wird. Er hat die Zeit des Homeschoolings richtig gut gemacht, auch wenn es für ihn schwer war. Nun ist wieder Schule, aber da ist alles verändert. Und er kommt halt mit Veränderungen nicht gut klar, weil er eine stete Routine braucht.

Der Kleine war blass, redete kaum und wirkte traurig in sich gekehrt. Er hatte Hausaufgaben auf, Deutsch, Mathe und Französisch. Da er Mathe richtig gut kann, fingen wir damit an und es ging völlig daneben. Er konnte nicht mehr schriftlich multiplizieren und die Umrechnung t-kg-g ging auch überhaupt nicht mehr. Es war wie zu Anfangszeiten: Tränen tropften auf das Arbeitsblatt, Bücher und Stifte flogen. Da in Mathe nichts ging, zogen wir Französisch und Deutsch vor, was halbwegs gut lief. Er wollte danach von selbst noch mal an Mathe gehen, obwohl ich ihm sagte, er brauche das heute nicht mehr und er versuchte noch mal die Multiplikationen. Das Problem ist, dass, wenn er so drauf ist, er nicht ordentlich schreiben kann. Es gibt dann ein ziemliches Geschmiere und als Ergebnis ging schon die erste Rechnung gnadenlos schief. Wieder bittere Tränen, Wut, Verzweiflung. Ich sagte ihm, dass wir aufhören, weil er zu müde sei. Für ihn war das schrecklich, weil er so gerne mit kompletten Hausaufgaben in der Schule auflaufen wollte. Mir tat es in der Seele weh.

Zuhause überlegte ich, was ihn unterstützen könnte. Durch seine Schwierigkeiten beim Schreiben schafft er es nicht, im Heft sauber eine Zahl in ein Kästchen zu schreiben. Dadurch stehen die Zahlen nicht korrekt untereinander, um sie richtig zusammen zu zählen und er hat keine Chance, die Aufgabe richtig zu lösen. Mir fiel ein, dass es für die Erstklässler Mathehefte mit extra großen Kästchen gibt und überlegte, ob ihm das helfen kann. Also schrieb ich eine Mail an die Eltern und bat sie, ein Rechenblatt mit großen Kästchen zu entwerfen und es mehrfach
auszudrucken.

Als ich ihn heute abholte, war er wieder schlecht drauf und meinte, er müsse die Matheaufgaben bis morgen lösen, aber er könne die nicht und er würde das nie hinbekommen. Ich meinte nur, dass ich eine Idee habe, wie wir das vielleicht leichter machen können, wovon er nicht überzeugt war. Zuhause lagen schon die Blätter mit den großen Kästchen bereit. Wir haben die erste Aufgabe gemeinsam auf dem Blatt gelöst, die Zweite hat er schon selbst gemacht und machte alles richtig. Ebenso Nummer 3-6. Danach wollte er von selbst in sein Heft mit den kleineren Kästchen wechseln und es klappte tadellos. Zwischendurch ein erstauntes: "Das ist ja pipi-einfach" Ja nee, ist klar :lol:

Auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass er das heute so gut hinbekommen hat. Es wird wohl noch ein paar Tage dauern, bis er seine Spur wieder gefunden hat, aber es wird.
 
Geniale Idee.
..wobei : die Augen sind ok. Das wurde mal gescheckt? Kann auch der Auslöser sein. Ehemalige Kollegin,- dehren Sohn tat sich ab der ersten Klasse total schwer. Schwer erziehbar ,- allein erziehende Mutter - viele Stempel .. nur ich sagte nein ,- da ist etwas anders und auch ich weiß ein wenig ;) . - Diagnose: er erblindet,- seltene Erkrankung,- Uni Bonn - muss er regelmäßig seid dem hin. Dadurch war er oft einfach überfordert und verzweifelt.
 
Morgen (heute) um 9 Uhr hat Kambi seinen OP-Termin, um die bösen Zähne loszuwerden. Ich bin arg nervös, nachdem bei der letzten Katzen-OP Emma in der Narkose verstorben ist. Eigentlich müsste ich bald ins Bett, aber ich bin vor Sorge grade knallewach.

Seit gestern arbeite ich wieder meine normalen Arbeitszeiten. Vorgestern hat die Schule wieder angefangen. Als ich die Kids gestern von der Schule abholte und meinen Nannysohn sah, ahnte ich, dass das ein harter Tag wird. Er hat die Zeit des Homeschoolings richtig gut gemacht, auch wenn es für ihn schwer war. Nun ist wieder Schule, aber da ist alles verändert. Und er kommt halt mit Veränderungen nicht gut klar, weil er eine stete Routine braucht.

Der Kleine war blass, redete kaum und wirkte traurig in sich gekehrt. Er hatte Hausaufgaben auf, Deutsch, Mathe und Französisch. Da er Mathe richtig gut kann, fingen wir damit an und es ging völlig daneben. Er konnte nicht mehr schriftlich multiplizieren und die Umrechnung t-kg-g ging auch überhaupt nicht mehr. Es war wie zu Anfangszeiten: Tränen tropften auf das Arbeitsblatt, Bücher und Stifte flogen. Da in Mathe nichts ging, zogen wir Französisch und Deutsch vor, was halbwegs gut lief. Er wollte danach von selbst noch mal an Mathe gehen, obwohl ich ihm sagte, er brauche das heute nicht mehr und er versuchte noch mal die Multiplikationen. Das Problem ist, dass, wenn er so drauf ist, er nicht ordentlich schreiben kann. Es gibt dann ein ziemliches Geschmiere und als Ergebnis ging schon die erste Rechnung gnadenlos schief. Wieder bittere Tränen, Wut, Verzweiflung. Ich sagte ihm, dass wir aufhören, weil er zu müde sei. Für ihn war das schrecklich, weil er so gerne mit kompletten Hausaufgaben in der Schule auflaufen wollte. Mir tat es in der Seele weh.

Zuhause überlegte ich, was ihn unterstützen könnte. Durch seine Schwierigkeiten beim Schreiben schafft er es nicht, im Heft sauber eine Zahl in ein Kästchen zu schreiben. Dadurch stehen die Zahlen nicht korrekt untereinander, um sie richtig zusammen zu zählen und er hat keine Chance, die Aufgabe richtig zu lösen. Mir fiel ein, dass es für die Erstklässler Mathehefte mit extra großen Kästchen gibt und überlegte, ob ihm das helfen kann. Also schrieb ich eine Mail an die Eltern und bat sie, ein Rechenblatt mit großen Kästchen zu entwerfen und es mehrfach
auszudrucken.

Als ich ihn heute abholte, war er wieder schlecht drauf und meinte, er müsse die Matheaufgaben bis morgen lösen, aber er könne die nicht und er würde das nie hinbekommen. Ich meinte nur, dass ich eine Idee habe, wie wir das vielleicht leichter machen können, wovon er nicht überzeugt war. Zuhause lagen schon die Blätter mit den großen Kästchen bereit. Wir haben die erste Aufgabe gemeinsam auf dem Blatt gelöst, die Zweite hat er schon selbst gemacht und machte alles richtig. Ebenso Nummer 3-6. Danach wollte er von selbst in sein Heft mit den kleineren Kästchen wechseln und es klappte tadellos. Zwischendurch ein erstauntes: "Das ist ja pipi-einfach" Ja nee, ist klar :lol:

Auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass er das heute so gut hinbekommen hat. Es wird wohl noch ein paar Tage dauern, bis er seine Spur wieder gefunden hat, aber es wird.
Auf diese, eigentlich "pipi-einfache", Idee muss man aber auch erstmal kommen.
Was bin ich für den Kleinen froh, das du ihm erhalten geblieben bist :zustimm:.

Alles Gute für Kambi, Daumen sind gedrückt :dafuer:.
 
Geniale Idee.
..wobei : die Augen sind ok. Das wurde mal gescheckt? .

Ja, er wurde medizinisch durchgecheckt, als es darum ging, die Diagnose zu stellen. Er sieht sogar ausgesprochen gut. Was natürlich möglich wäre, ist, dass er aus psychischen Gründen in solchen Momenten schlechter sehen kann, aber das lässt sich schlecht messen.
 
Der Sozialpädagoge mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung hat 6 Zähne lassen müssen und hat alles super überstanden. Es ist jetzt schon zu merken, dass der Gewichtsverlust (immerhin 500 Gramm) tatsächlich von den Zähnen kam. Das Blutbild war außer dem Hinweis auf eine Infektion (klar, die Zähne) für einen 14-jährigen Kater bilderbuchmäßig, wie der TA anmerkte.

Ihm ging es ja in der letzten Zeit gar nicht gut. Zunächst die neurologischen Ausfälle, in denen sogar die Pupillenreaktion eingeschränkt war. Der TA tippte auf eine Meningitis und Kambi bekam jede Menge verschiedener AB, um ihn zu stabilisieren. Bei der Untersuchung wurden auch die schlechten Zähne ganz hinten bemerkt. Bevor wir ihm aber weiteren Stress aussetzen konnten, musste erst mal die Meningitis im Griff sein. Die neurologischen Probleme verschwanden, aber er wirkte trotzdem schwach und krank. Er blieb die meiste Zeit oben im Katzenzimmer und schlief viel. Er fraß zwar, aber sein Fell wirkte struppig und er nahm immer mehr ab. Nach der Blutuntersuchung blieben dann nur noch die Zähne als Ursache.

Ich habe heute Nachmittag gearbeitet, deswegen hat Chris ihn um 15 Uhr wieder abgeholt und hörte ihn schon bei Ankunft laut maunzen. Er ist mit Langzeit AB und Schmerzmittel versorgt und Chris nahm ihn zuerst mit ins Büro, damit er seine Ruhe hat. Da wurde er aber schnell recht lebendig, weswegen Chris ihn nach 2 Stunden ins Katzenzimmer brachte. Wo er Chris wortwörtlich anschrie, weil er Hunger hatte. Er bekam eine kleine Portion, verschlang sie und maunzte nach mehr. Da er eigentlich erst heute Abend fressen sollte, blieb Chris hart bis 19 Uhr. Dann haute Kambi sich den Magen voll und schlief noch eine Runde die Narkose aus. Vorhin kam er runter, hüpfte zu uns aufs Sofa und ließ sich laut schnurrend kraulen. Er wirkt jetzt schon völlig verändert. Sein Fell liegt wieder glatt an (unglaublich, wie schnell das geht) und er ist viel aktiver.

Es tut mir so leid, dass wir ihn nicht vorher operieren konnten und es ihm die letzte Zeit so schlecht ging. Nun hat er seinen langen TA-Marathon endlich hinter sich und kann sich erholen. Ganz ehrlich: Ich habe nicht daran geglaubt, dass er wieder so fit wird. Erst als das Ergebnis der Blutuntersuchung da war, habe ich wieder ein bisschen Hoffnung geschöpft. Davor dachte ich, dass er die Meningitis nicht ohne Schäden überlebt. Chris und ich haben eben fasziniert-begeistert zugesehen, wie er vom Boden aus auf die hohe Sofaoberkante gehüpft ist, um zu uns zu kommen. Uns standen beiden die Tränen in den Augen :love:
Boah, bin ich froh. So viele Tage Sorge um den Kleinen und dann ist er ein paar Stunden nach der OP wieder fast der Alte, nur ein bisschen dünner. Ich denke, das holt er aber schnell wieder auf. Leider können wir ihn nicht besonders päppeln, denn er frisst nur und ausschließlich Trockenfutter. Selbst irgendwelche Pasten oder Katzenmilch, für die die anderen Katzen morden würden, lassen ihn absolut kalt. Er dreht sich angewidert weg und würde tatsächlich lieber hungern, als etwas anderes zu fressen. Da Katzen auf Anorexie sehr schnell mit Leberproblemen reagieren, kann man das aber nicht einfach aussitzen.
Okay, es hat ein kleines Vermögen gekostet, aber Kambi ist back. Wunderbar :love::love::love:

Auch sonst war der Tag super schön. Vor der Arbeit bin ich mit den Hunden spazieren gegangen und es war traumhaft. Wir haben auf einem Feld einen zeitlich befristeten Abenteuerspielplatz. Das Feld wurde schon gemäht, die runden großen Heuballen gepresst und in Plastikfolie eingewickelt, aber sie stehen noch auf dem Feld. Alle lieben es, da herumzuwuseln und zu schnuffeln, sich zu wälzen und ganz weit zu rennen. Lottas zusätzlicher Spaß ist es, wenn sie auf einen Heuballen springen darf, sie dafür ein Leckerli bekommt und ich sie begeistert lobe. Das Feld ist riesig und es gibt jede Menge Heuballen. Mittlerweile kann ich sie mit einem Hopp und nach vorne ausgestrecktem Arm 20 Meter vor dem Ballen losschicken und sie saust hin und hüpft drauf. Oben tippelt sie aufgeregt mit den Vorderpfoten, propellerndem Schwanz und lachendem Gesicht, bis ich nachgekommen bin.
Warum ich ihr Sitz nicht richtig und Platz gar nicht beibringen kann, sie aber alles, was mit Hüpfen verbunden ist, ratzfatz lernt, bleibt ihr Geheimnis. :D

Bei diesem Spiel macht sich ihr Schielen übrigens heftig bemerkbar: Ich deute in Richtung Heuballen, sie folgt meiner Richtung und landet auf dem Heuballen daneben. Immer wieder :lol:. Also nichts mit einer Karriere als Agility-Hund. Wobei ich so was gerne mit ihr machen würde, weil sie so viel Spaß daran hat. Das Problem dabei: Die, die sowas hier anbieten, sind Turnierleute mit den entsprechenden Bordercollies. Ich habe ja mit Paco bei ihnen kurz Longieren gemacht und die Trainerin hat das in den Einzelstunden richtig ernst genommen. Sie fand Paco unglaublich frech, weil er mal aus dem Longierkreis ausgebrochen ist, um sich eine Pylone zu schnappen und stolz mit ihr im Maul auf dem Gelände herum zu galoppieren, wie ein übermütiges Fohlen. Ich musste grinsen, die Trainerin fand es gar nicht lustig. Sie schüttelte nur den Kopf und wiederholte immer wieder: "Der ist so frech". Deswegen arbeiteten Paco und ich nur die Zehnerkarte ab und ließen es danach sein. :D

Nach dem Spaziergang habe ich gearbeitet und mein Nannysohn war so gut drauf und so übermütig, dass ich ihn schon wieder sanft bremsen musste. Er flog quasi durch die Hausaufgaben. Seine Schwester war ebenfalls super drauf. Mir ging es sowieso gut, weil ich wusste, dass Kambi die OP gut überstanden hat. Nach den Hausaufgaben gingen wir zwei Stunden auf den Abenteuerspielplatz, wo wir die ganze Zeit herumalberten und richtig viel Spaß hatten. Danach haben wir gemütlich zu Abend gegessen, wobei ich vor Lachen fast vom Hochstuhl gefallen bin. Grund war: Ich habe angemerkt, dass die Hecke, die das Grundstück einzäunt, wieder voller Blätter ist und man gar nichts mehr von den Nachbarn sieht. Mein Nannysohn meinte, dass das auch besser wäre, wenn niemand reinschauen kann. Ich fragte, warum. Er machte eindeutige Körperbewegungen , die auf S.ex hindeuteten und seine Schwester sah verständnislos zu. Ich fragte ihn, ob er wüsste, was er da macht. Seine Antwort: "Klar, S.exen". Der Kleine wird übrigens nächsten Monat 10 Jahre alt. Worauf seine Schwester (grade 8 geworden) kauend meinte: "Igitt, hör auf. Darüber redet man nicht beim Essen." :lol: Ich liebe diese Kinder.

Im Kühlschrank standen frische Erdbeeren, die ich für den Zwischensnack auf den Tisch stellte. Ich machte mir meine in Milch mit ein ganz bisschen Zucker. Beide Kids waren fassungslos und meinten übereinstimmend bäh. Ich bot ihnen an, bei mir mal zu probieren und zeigte ihnen, wie schön rosa die Milch wird. Ich musste beide lange überreden, bis sie meinen angebotenen Löffel nahmen, den ich ihnen hinhielt. Zuerst traute sich meine Nannytochter, mit sehr skeptischer Miene. Die verwandelte sich in Begeisterung, als der Löffel in ihrem Mund war. Sie kaute genüsslich und meinte: "super". Ihr Bruder wollte dann natürlich auch und war ebenso begeistert. Beide holten sich umgehend aus dem Schrank eine Schale, packten halbierte Erdbeeren hinein und übergossen sie mit Milch. Dann löffelten sie glückselig Erdbeeren mit Milch aus ihrer Schale.
Dabei kam die Mutter nach unten, um sich einen irischen Tee zu machen und sah fasziniert auf die Erdbeeren in Milch. Sie meinte, dass das eine gute Idee wäre. Sie hätte Erdbeeren noch nie so gegessen. Mein Nannysohn antwortete, dass es so gut wäre, eine deutsche Nanny zu haben. Sonst hätten sie nämlich nicht gewusst, dass man Erdbeeren mit Milch essen kann und die gekochten Eier mit Salz hätten sie auch nicht gekannt.

Heute kam dann auch mein erstes Gehalt mit der Gehaltsabrechnung. Läuft rund im Moment. Wäre schön, wenn das eine Zeitlang so bleibt.
 
Schön mit Kambi, das freut mich für den kleinen Kämpfer!
Was die Heuballen angeht- ich will euch nicht den Spaß verderben aber... Wenn die Plastikfolie auch nur 1 kleines Loch von den Krallen bekommt kann der Bauer das Heu weg werfen weil es vergammelt. Deswegen ist es leider keine gute Idee Lotta da hoch hüpfen zu lassen.
Schau mal, da ist es ganz gut, wenn auch ein wenig dramatisch, erklärt:
 
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