Ich fürchte, wenn der so weiter macht, spielt der doch noch mit seinem neuen Zuhause....
Ja, das tut er. Meine Lieblingsbrille
Und so, wie es aussieht, gibt es die Fassung nicht mehr.
Allerdings bin ich trotz allem froh: Der kleine Chaot hat ja auch die Gläser rausgekaut. Und ich hatte Sorge, dass davon was in seinem Magen/Darm gelandet ist. Ich habe viele Stücke gefunden, die waren aber so klein, dass nicht klar war, ob das alles ist. Da das jetzt schon 4 Tage her ist, hoffe ich, dass nichts mehr nachkommt.
Ich habe mal eine Liste aufgestellt: Was dafür spricht, dass wir Endstelle werden und was dagegen spricht.
Dagegen spricht, dass er nicht so ein easy going Hund ist, wie wir sie bisher hatten. Franzi hat zwar in absehbaren Momenten gebissen, hat aber unser geliebtes Haus zumindest heil gelassen. *lach*
Heute habe ich übrigens den Salzstreuer im Garten gefunden. Der stand eigentlich auf dem Küchentisch.
Dafür löst Tano sich brav draußen, seitdem es wieder trocken ist.
Er ist im Moment während meiner Arbeitszeit in der Flugbox von Kalle. Ich fühle mich deswegen ein bisschen wie eine Tierquälerin, aber er geht ohne Probleme rein. Ich muss ihm nur einen Kaustängel in die Box legen und er geht sofort in die Box, um sie zu fressen. Er schaut dann auch gar nicht auf, wenn ich die Box hinter ihm schließe.
Ich tröste mich damit, dass er sich bei seiner Cleverness mit einer Kaustange nicht überlisten ließe, wenn die Box für ihn gruselig wäre. Und so wie die Box abends aussieht, wenn Chris oder ich ihn wieder rauslassen, ist er da ganz ruhig drin. Die Decke ist jedes Mal zu einem Nest zusammengescharrt. Der offene Wassernapf ist unversehrt. Und die Box ist richtig groß. Er kann darin stehen, sich natürlich drehen, sich komplett ausstrecken, auf die Hinterbeine stellen und es gibt Platz für sein Deckennest, einen Napf, einen Kong, ein Geweihstück.
Ich denke natürlich da auch weiter an unsere Hundeurlaube. Bisher konnten wir jeden Hund im Ferienhaus oder im Hotelzimmer allein lassen, wenn wir abends gehen. Das werden wir mit ihm nicht können. Da gäbe es aber Lösungen: Wir könnten ihn mitnehmen. Wir könnten ihn im Auto in der Box lassen. Oder wir nehmen die Box raus, das geht ratzfatz, und stellen die in die Ferienwohnung.
Das ist also lösbar.
Wir wollten eigentlich keinen 4. Hund mehr. Es ist leichter, drei Hunde in unserem hundelosen Urlaub unterzubringen als vier, von denen der Vierte leider bisher nicht zuverlässig allein bleiben kann und bei Regen nicht ganz sauber ist. Okay, Hundepensionen könnten damit leben, aber die Viererbande privat und damit familiärer unterzubringen wird schwerer.
Auf der positiven Seite steht: Er ist soo witzig und süß und lieb. Abruf an der Schlepp mit Pfeife klappt mittlerweile super.
Er kann "sitz", "rum" und "Männchen", wobei er sich auf den Hinterbeinen auf der Stelle dreht. Er hat unglaublich Spaß daran. Er kann auch über meiner Schulter sitzen, ohne dass ich ihn sichere und an meinem Rücken herunter springen. Vorher klatsche ich auf meine Oberschenkel, er springt an mir hoch und macht sich ganz lang, damit ich ihn gut greifen kann. Dann hebe ich ihn hoch und setze ihn auf meine Schulter. Das können wir mehrmals hintereinander machen.
Demnächst üben wir wohl den Feuerreifen und gehen in den Zirkus.
Wir hatten jetzt einige richtig heftige Matschspaziergänge und das Auto bleibt trotzdem sauber.
Krümel bleibt brav in der offenen Tasche auf dem Sitz. Den Sitz habe ich sicherheitshalber noch mal mit so einem Schutzüberzug ausgestattet, wie Autowerkstätten ihn benutzen, aber da ich Krümel rein hebe und er sich in der Tasche schüttelt, bleibt sowieso alles feini.
Tano ist so lieb zu den Katzen. Das hätten wir nach den ersten Tagen nie niemals nicht gedacht. Ich dachte damals, wenn es gut läuft, schaffen wir es, dass er die Katzen ignoriert. Wir haben aber auch schon drüber nachgedacht, wie wir hier doch trennen können, was aber für die Katzen und die Hunde große Nachteile gebracht hätte.
Trevor und er sind ein witziges Team, auch wenn Tano öfter mal einen fängt, dies aber ohne Krallen. Es wirkt eher spielerisch, aber beide trauen sich noch nicht wirklich, auch wenn Tano gelegentlich Spielaufforderungen macht. Gestern lag Trevor in der Kudde und sein puscheliger Schwanz, der sich gelegentlich bewegte, hing über dem Rand. Tano schnappte sich den Schwanz, war ganz vorsichtig und Trevor wirkte jetzt nicht so, als müsse er fliehen. Dafür saß Tano heute auf dem Stuhl neben mir und sein Schwanz hing über der Sitzfläche. Trevor hatte großen Spaß daran, da immer wieder gegen zu pföteln.
Tano ist zu allen lieb und ohne Arg. Wenn wir ihn knurren hören, ist er grade im wilden Spiel mit Kalle. Ansonsten geht er allen Konflikten aus dem Weg und kommuniziert toll. Heute spielten er und Kalle und kamen zu nah an mich und Lotta, die neben mir stand und von mir gestreichelt wurde. Lotta ging zu den Beiden, stellte sich zwischen sie und blieb einfach so stehen. Tano und Kalle standen sofort stramm und verzogen sich, um weiter weg weiter zu spielen. Lotta kam wieder zu mir und ließ sich weiter streicheln. Ich finde diese hündischen Kommunikation faszinierend.
Nur Krümel hat ein Problem damit, wenn Kalle und Tano spielen: Die Beiden sind dabei recht laut und Krümel meint, er müsste hinlaufen und sie verbellen. Sie ignorieren ihn, aber er steigert sich rein und ich habe Sorge, dass er vielleicht doch mal "unter die Hufe" gerät. Deswegen nehme ich ihn frühzeitig aus dem Rennen.
Wenn Tano in ein neues Zuhause gehen müsste, müsste Kalle mit ihm ausziehen. Und finde mal ein Zuhause für solch ein Pärchen.
Einer unsauber und zerstörungswütig, der andere ein Listi .
Die beiden sind so witzig miteinander: Der große Teddy und das fragile Hundchen, völlig gegensätzlich. Es ist aber die große, große, große Liebe. Sie spielen wild und laut, aber beide kommen unversehrt aus der Sache raus. Tano beißt Kalle gerne in die Halsfalte, wenn er spielen möchte und zieht daran. Höher kommt er ja auch nicht. Kalle neigt den Kopf und der Kleine hapscht in seine Ohren. Das sieht total heftig aus. Ich habe Kalles Ohren und die Halsfalte mal untersucht, aber da ist tatsächlich keine Macke dran.
Wenn beide im Spielmodus sind, beißt der Kleine in Kalles Bein, zupft an seinen Ohren und rangelt mit offenem Maul wild knurrend an dessen Kopf. Irgendwann hat Kalle dann doch genug (ich bewundere seine Geduld) und er legt die Pfote über den Kleinen, der sich sofort hinlegt. Seit neuestem wird Tano dann beleckt und gepflegt. Kalles lange Zunge schlabbert intensiv über den Hundekopf, dann über den ganzen Körper von Tano und dann widmet er sich wieder den Kopf und da insbesondere den Ohren.
Tano schläft dabei ein und wird immer länger...
Also ja, natürlich bleibt der Kleine. Wir geben doch Kalle nicht weg.
Und da der nun einen kleinen Schatten hat, muss der halt auch bleiben.
Das war klar: Solange keins der anderen Tiere und auch er sich nicht unwohl fühlen, bleibt er bei uns. Aber selbst der Captain bekommt keine Krise, wenn der Kleine ins Katzenzimmer kommt. Er bleibt gelassen auf der mittleren Etage des Kratzbaums sitzen und schaut ihm zu. Bei mir flüchtet er in die obere Etage *seufz*
Und natürlich ist das 8,2 Kilo-Hundchen schon so in Chris und meinem Herzen, dass wir ihn nicht mehr hergeben könnten.
Er hat halt Charme
Aber das mit der Brille hätte er sich sparen können. Ich weiß schon, warum wir eigentlich nie so einen jungen Hund wollten. Und er ist wie ein Welpe, der alles lernen muss. Ihm fehlt ja einiges an Erfahrung. An der Kette hat er eher auch nicht viel kennen gelernt.
Er ist so clever: Einmal hat er es geschafft, meine Kaffeetasse auszutrinken. Ich bereitete da das Frühstück für die Hunde zu und hatte die Tasse auf dem Tisch stehen lassen. Seitdem bringe ich sie immer in Sicherheit.
Nun kommt er jedes Mal mit in die Küche, wenn ich das Morgenfressen richte. Wenn ich gut damit beschäftigt bin, rennt er kurz ins Esszimmer, springt auf meinen Stuhl, schaut nach, ob Kaffee auf dem Tisch steht und kommt zurück gesaust. Er nutzt halt jede Chance.
Ich weiß gar nicht, ob ich hier von Chris, dem Bettler und dessen Hund erzählt habe. Chris macht unsere Einkäufe in der Mittagspause in einem Geschäft in der Nähe seiner Arbeit. Da sitzt seit Jahren ein Bettler mit seinem Winzlingshund. Chris und er plaudern immer ein bisschen. Irgendwann kam der Mann ohne Hund. Er war in eine Kontrolle geraten und Lady, seine Hündin, war nicht mehr up to date, was die Tollwutimpfung angeht. Deswegen haben sie gedroht, Lady beim nächsten Mal einzuziehen, wenn sie sie ungeimpft erwischen. Deswegen musste Lady zuhause bleiben, denn der Mann hatte kein Geld für die Impfung. Chris gab ihm das Geld und zwei Tage später waren er und Lady wieder da. X zeigte Chris den Impfpass von Lady: Alles gemacht
Heute kam Chris heim und meinte, dass Lady friert. X hätte zwar zwei Handtücher für Lady. Auf einem lag sie, in das andere war sie eingewickelt. Aber das reichte nicht. Ob wir was im Fundus hätten?
Ich erinnerte mich eine etwas dickere Einlegematte eines ehemaligen Bettchens. Der "Rahmen" war hinne, aber das Pad hatte ich behalten und mangels besserer Idee zusätzlich in ein Hundebett gepackt.
Dazu fand ich noch eine leichte Decke. Beides ist leicht und lässt sich schnell eng zusammenrollen, zusammenbinden und bequem transportieren.
Außerdem fand ich noch einen Wollpullover für kleine Hunde und zwei leichte Regenmängel in unterschiedlichen Größen, die man mit dem Pullover bei Nässe kombinieren könnte. Dann noch Krümels Wintermantel, warm gefüttert.
Chris hat alles schon im Wagen und wird morgen schauen, was Lady passt.
Ich hatte auch Meg-megs Wintermantel in der Hand. Den rosa, dick gefütterte Wintermantel, der bei Nässe blaue Blumen bekommt.
Aber das konnte ich irgendwie nicht. Obwohl der wahrscheinlich besser passen würde als der von Krümel. Chris Größenangaben ist da zu trauen. Die lautete: "Ein bisschen wie Meg-meg, aber kleiner. Sie hat nicht so hohe Beine und ist noch kleiner als Tano"
Wenn es richtig kalt wird, wird ihn Lady bekommen. Aber an den Gedanken muss ich mich erst mal ein paar Tage gewöhnen.