Das wilde Dorfleben - von der Stadt aufs Land :-)

.. dabei bekommt man die Tränen der Rührung fast auch in die Augen. Selbst wenn man denkt ein Jahr geht auch schnell vorbei und man sieht sich wieder,- so trauert man dem perfekten Augenblick doch nach.. genießt ,- inhaliert/ saugt/....ungefiltert alles auf,- das trägt und freut Euch es erleben zu dürfen :love:
 
  • 26. April 2024
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Hi Grinschy ... hast du hier schon mal geguckt?
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Luxemburg hat uns wieder... und die Rückreise war nicht ohne :)
Samstag starteten wir um 18.30 Uhr nach einem tränenreichen Abschied Richtung Lyon.
Kalle hatte sich auf den letzten Urlaubstag noch eine Wasserrute "geholt", war aber trotzdem recht vergnügt. Wir hatten geeignete Medis dabei, mussten also nicht noch in die TK.

Kurz vor unserem Ziel kündigte Paco auf der Autobahn an, dass er nun dringend pieseln müsse. Das hatte sich dann aber erledigt, als wir auf dem Parkplatz waren. Da wir mit sowas rechnen, liegt Paco auf der Fahrt auf einem Berg von Matten und Decken. Wir mussten also nur die obersten 3 wegnehmen und Paco lag wieder trocken.

Gegen 23 Uhr steuerten wir das Hotel an und fuhren durch mausetote Dörfer wie "Charly". Dann landeten wir in einem auch im Dunklen überaus hässlichem Industriegebiet und sahen eine Tabledancebar, daneben das Motel. Wir fuhren auf den Parkplatz und entdeckten als erstes eine sehr leichtbekleidete Dame, worauf Chris sinnierte, ob er uns in einem Stundenhotel eingebucht hat. Auf mein "Aber doch nicht zu diesem Preis?" meinte er grinsend, dass wir schliesslich die ganze Nacht gebucht hätten.
Im dazugehörigen Restaurant bekamen wir die Zimmerschlüssel, wobei sich auch herausstellte, dass die leichtbekleidete Dame zu einer Hochzeitsgesellschaft gehörte. Das Zimmer war zweckmässig, unglaublich hässlich, hatte aber die versprochenen 3 Betten. Immerhin hatte das Motel eine Art Zimmerservice und wir liessen uns 2 grosse Bier bringen, die wir zeitnah herunterkippten. Danach wusch ich die bepieselten Decken in einer winzigkleinen Dusche aus, während Chris die Möbel im Zimmer so umstellte, dass das grosse Bett an einer Seite an der Wand stand und Paco nicht herausfallen konnte.

Um 1.30 Uhr hatten wir uns auf die Betten verteilt. Chris lag im Einzelbett, ich mit Paco im Doppelbett.
Dann kam Kalle und schaute sehnsüchtig zu uns auf. Ich machte mir ein bisschen Sorgen, weil der Boden kühl war und seine Wasserrute Wärme braucht. Das Ende vom Lied war, dass er ebenfalls mit im Bett schlafen durfte und ich zwischen zwei Hunden versuchte, ein bisschen Platz zu finden.
Die Nacht war für mich folglich alles andere als erholsam und ich fühlte mich völlig übermüdet und gerädert, als wir wieder aufstanden.

Tagsüber war die Gegend noch hässlicher und wir gingen im Restaurant frühstücken. Dabei überlegten wir, ob und wie man das Hotel aufhübschen könne. Chris Meinung war eindeutig: Abreissen und woanders neu bauen :)
Mich erinnerte das Motel an amerikanische Krimis, in denen lost people in deprimierender Umgebung stranden.
Folglich sahen wir zu, dass wir möglichst schnell wegkamen.

Um 17 Uhr waren wir wieder zuhause und freuten uns über unser Haus, den Katzen und dem Garten. Auch die Hunde freuten sich sehr, liefen immer wieder durch den Garten, schnuffelten alles ab und stellten beruhigt fest, dass alles beim Alten war.
Im Garten hatte sich kaum etwas verändert, allerdings war die Terrasse repariert. Im Winter waren ein paar senkrechte Begrenzungssteine herausgefallen, die unser Nachbar in unser Abwesenheit wieder an Ort und Stelle gebracht hat. Sieht schön aus.
Hier hat es auch in unserer Abwesenheit so gut wie nicht geregnet. Nur die Ackerwinde hatte sich explosionsartig ausgebreitet und bedrohte meine Lieblingspflanzen.
Während Chris auspackte, warf ich die erste Ladung Hundedecken in die Wäsche und bewaffnete mich mit einem Unkrautstecher, um der Ackerwinde den Garaus zu machen. Dadurch, dass die Erde staubtrocken ist, konnte ich die Wurzeln in der Tiefe gut freilegen und nach 2 Stunden und einer fetten Blase im Handteller waren die Beete ackerwindenfrei. Mal schauen, wie lange.

Zu den Nachrichten um 20 Uhr trafen Chris und ich uns mit einem Bier auf dem Sofa wieder. Die dritte Maschine mit Hundedecken war durch, der Wagen ausgeräumt und ausgepackt, die Hunde gefüttert und die Post kontrolliert.

Der Urlaub war traumhaft schön und wir sind tiefenentspannt nach diesen 2 Wochen.
Wieder nach Hause kommen hat aber auch was :)
 
... wenn einer eine Reise tut: hat er etwas zu erzählen.. stell mir Eure Blicke vor,- als Ihr dachtet,- es ist eine „ etabliesemont Bar“ :D..., allerdings mit 2 großen Hunden im „ Milleu“ ,- passt doch :p:sarkasmus:... lach mich gerade kaputt..
.. ja Zuhause ist es auch schön :) und freu mich das Ihr wohlbehalten wieder Zuhause seid :love:
 
Die Hotelstory erinnert mich an meine Lehrabschlußfahrt nach Paris. Die erste und zweite Etage war ein Hotel, in der dritten und vierten Etage wurden die Zimmer auch nur "stundenweise" vermietet und die Lobby teilte man sich.
Die Mädchen waren aber echt nett und da ich französisch spreche, bekamen wir von Ihnen super Tips, wo man abends für kleines Geld richtig gut essen gehen konnte;).
 
Ich neige dazu, irgendwelche Krankheiten und Symptome zunächst mal solide zu ignorieren. Nach dem Motto "Geht von selbst wieder weg"
Hinzu kommt, dass meine Schmerzwahrnehmung etwas schräg ist.

Schon vor dem ersten Urlaub hatte ich Probleme mit dem rechten Unterarm. Ich schob das auf Überlastung durch Gartenarbeit zurück und dachte, dass die Ruhe in den Urlauben es schon richten wird.
Tat es auch teilweise, aber Chris bemerkte, dass ich nach grösseren Aktivitäten mit dem rechten Arm Probleme hatte.
Jetzt nach dem Urlaub und dem vielen Falten von Wäsche, Haus- und Gartenarbeit merkte selbst ich, dass da was nicht gut ist.
Chris nahm mir das Versprechen ab, zu einem Arzt zu gehen. Das hatte er schon vor dem Urlaub angeregt, ich fand das aber völlig unnötig :)

Gestern war ich also um 10.30 Uhr in der orthopädischen Ambulanz im Krankenhaus und nach 1,5 Stunden mit einer Diagnose wieder draussen. Eine dicke Sehnenentzündung, die laut netter Ärztin ganz sicher nicht allein verschwinden wird. Ich habe jetzt zwei Monate Zeit, das mit Medikamenten und Stosswellentherapie in den Griff zu bekommen. Wenn nicht, müssen andere Lösungen her *nerv*
Auf jeden Fall werde ich noch länger damit zu tun haben.

Da ich schon mal in der Stadt war, habe ich dann alles in den Tag gepackt, was ich eigentlich über die Woche verteilen wollte:
Frisör, neue Brille, ein paar Sachen im Baumarkt kaufen, Lebensmittel-Grosseinkauf…
Im Endeffekt war ich 6 Stunden ausser Haus, wobei die zurückgelassenen Hunde natürlich in den Garten konnten.

Da war ich beim Heimkommen gespannt, wie sich Kalle geschlagen hat. Als er neu hier war, hatte er Probleme mit dem Alleinsein und zerlegte währenddessen die eine oder andere Kudde. Mittlerweile ist das kein Problem mehr. Er bleibt ruhig mit den anderen zuhause und schläft, nachdem er die Schuhe aus dem Schuhregal heil im Wohnzimmer verteilt hat.
Wenn wir heimkommen, bringt er uns freudig einen der Schuhe :)
Wir konnten ihn auch stundenweise im Appartement in Frankreich mit den anderen allein lassen, wenn wir mal kurz essen gingen.
Aber das waren bisher immer nur 2, maximal 3 Stunden, in den wir weg waren.
So lange war neu für ihn.

Als ich vor der Haustür hielt, hörte ich als erstes Krümel, der an die Haustür eilte und mein Kommen mit fröhlichem Bellen verkündete.
Ich schloss auf und aus dem Wohnzimmer kam ein ziemlich verschlafener Kalle mit sehr müden Augen zur Tür, um mich zu begrüssen. Dann fiel ihm ein, dass das Ritual fehlte: Er ging zurück ins Wohnzimmer, schnappte sich einen Schuh, kam wieder und präsentierte ihn mir stolz.
Offensichtlich ist Alleinsein für ihn kein Problem mehr. Er weiss nun, dass wir wiederkommen und hat keinen Stress, weil wir weg sind.

Samstag in einer Woche hat er seinen Luxemburger Wesenstest. Durch seine Erkrankungen konnten wir ihn vom Dressurkurs dispensieren lassen und auch die Prüfung wird verkürzt: Er muss nur "Sitz" und "Platz" machen und auf Abruf kommen. Die Prüfer werden noch schauen, ob er ein freundliches Wesen hat. Das Ganze sollte nach 10 Minuten durch sein und es sollte ihm schwerfallen, durchzufallen :)

Im Urlaub wurde uns noch mal klar, wie klasse Kalle eigentlich ist. Am Hundestrand liess er sich jederzeit abrufen. Wenn wir alle im Sand lagen und uns sonnten, lag er nah bei uns und machte keine Anstalten, auf Tour zu gehen. Selbst wenn ein anderer Hund zu uns kam und ich ihm sagte, dass er liegenbleiben solle, schaute er zwar aufmerksam zum fremden Hund, bewegte sich aber keinen Zentimeter von seinem Platz.

An einem Abend haben wir meine Eltern getroffen, die auf dem Weg zu ihrem "Winterquartier" in Südspanien waren. Wir trafen uns im Restaurant in Perpignan und Kalle kam mit. Er setzte sich brav auf seine Reisematte und benahm sich vorbildlich. Am Nachbartisch sassen Franzosen und fragten, ob Kalle von ihnen ein Stück übriggebliebenes Steak haben könnte. Durfte er natürlich und ich liess ihn an den Nachbartisch. Dort setzte er sich brav und aufmerksam hin und schaute gespannt, wie das Steak in ein paar Stücke zerteilt wurde. Dann nahm er die Stückchen sehr vorsichtig aus den Fingern der Franzosen. Die waren hellauf begeistert von ihm und lobten sein Verhalten in höchsten Tönen. Worauf der Kellner anrückte und fragte, ob Kalle auch noch ein Stück Fleisch aus der Küche haben dürfe. Aber gerne!
Danach konnte sich der Kellner kaum mehr von Kalle losreissen :)
Da er vorher schon von meinen Eltern ein übriggebliebenes Proviantbutterbrot mit Leberwurst bekommen hatte, war das ein sehr erfolgreicher Abend für ihn.
Überall, wo wir im Urlaub mit ihm hinkamen, fand er seine Fans und ich freue mich, dass er sich so klasse verhalten hat.

Am letzten Tag trafen wir am Strand in Spanien Gäste mit einem Minibulli, die wir schon vom letzten Jahr kannten. Ich ging zu ihnen, um ein bisschen zu plaudern, sagte Kalle aber vorher, dass er auf unserem Platz bleiben soll. Er war unangeleint. Chris war in seiner Nähe, musste aber nichts machen, denn Kalle blieb aufmerksam sitzen und beobachtete mich aus 30 Meter Entfernung, wie ich den Minibulli knuddelte, ohne auf dem Platz zu wibbeln oder gestresst zu wirken.
Toller Hund mit einem ganz tollen lieben Wesen.

Der Hammer dabei ist, dass ich wirklich nur ganz wenig Arbeit in seine Erziehung stecken muss. Wir müssen nicht viel üben, das meiste ergibt sich von allein. Er bekommt ganz wenig Kommandos, weil es die im Alltag nicht braucht. Er ist abrufbar bei unseren Spaziergängen, wobei er sich sowieso nicht weit entfernt. Mal dreht er ein paar verrückte Runden auf dem Feld, um sich danach hinzuschmeissen und sich glücklich auf dem Rücken zu aalen, aber er kommt immer schnell wieder.
Bälle lässt er auf Kommando fallen :eek:. Das hat Paco in all den Jahren nicht hinbekommen und war maximal zu einem Abtausch bereit.

Was früher in Pacos wilden Zeiten nie gegangen wäre, klappt nun: Im Haus liegt Spielzeug herum. Kalle hat Kongs im Garten und Haus verteilt und bringt die öfter mal, damit ich mit ihm spiele. Wenn ich nicht darauf eingehe, beschäftigt er sich eben selbst damit. Kein Drängeln, kein Bellen. Maximal lässt er einen Kong vor meine Füsse fallen und wenn ich dann nichts mache, nimmt er es gelassen hin, nimmt den Kong wieder auf, geht in den Garten und wirft ihn herum.

Es gibt wirklich nichts, was an Kalle schwierig ist. Als er hier ankam, dachte ich, dass es anfangs viel Arbeit werden würde, weil er fast nur im Zwinger gehalten wurde und dann in die Tötung abgegeben wurde, wo er auch ein paar Monate sass.
Anfangs war er sehr vorsichtig und manche Dinge machten ihm Unbehagen. Aber er hat sehr schnell gelernt und sich immer im übertragenen Sinn bei mir angelehnt, wenn ihm etwas unheimlich war. Es reichte, durch mein Verhalten zu signalisieren, dass da keine Gefahr droht.
Mittlerweile gibt es nur noch ganz selten Situationen, in denen er ängstlich ist und er lässt sich schnell beruhigen. In Frankreich hatten wir eine Situation, in der eine Frau mit einem Gehstock auf ihn zugekommen ist. Er hat sich kurz abgeduckt und ist hinter mich ausgewichen. Ich habe ihn dann ermuntert, sich mit mir der netten Frau zu nähern und er hat schnell gemerkt, dass der Stock ihm nichts tut.

Ich liebe diesen sanften Muckijungen :love::love::love:
 
Das Pacotier :love::love::love:
Mein Schatzebär, Pacolino, Oberschnuffel, tollster Staff von Welt...

Nicht nur, dass er vorhin eine Dreiviertelstunde mit auf dem Spaziergang war, wenn auch nicht im Marschtempo, sondern sehr behäbig.
Danach war für ihn noch eine Runde Ballspielen angesagt :D Und dann Ruhen in der Kudde.

Nun sind es schon 3 Monate, die uns geschenkt wurden und Paco geht es mit den neuen Medikamenten besser als im halben Jahr davor.
Wenn ich ihn so sehe, hüpft mein Herz und ich bin dankbar für unsere gemeinsame Zeit.





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Armer Kalle :)
Paco kann nicht mehr richtig kauen. Also bekommen Kalle und Krümel Schweineohren und Paco eine Reiswaffel.
Das funzt auch in der Regel.

Heute allerdings nicht, denn Paco hat dreist ein Stückchen Schweineohr von Kalle geklaut, als der auf dem Hauptstück herumkaute.
Viel kann er damit nicht anfangen, aber er kann es zumindest festhalten. "Meins"
Kalle hat grossen Respekt vor Paco und würde sich nie trauen, ihm was wegzunehmen. Folglich verfolgte er Paco in respektvollem Abstand in der Hoffnung, dass Paco es ablegt und vergisst.
Tat der aber nicht, sondern legte sich in die Kudde und schlief ein, das Stückchen immer noch fest zwischen den Vorderzähnen.

Nun wartet Kalle, dass Paco wieder aufwachen möge :D

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Das war aber auch gemein,- der arme Kalle,- jetzt hoffe ich aber fett das du noch ein Schweineohr ( ersatzweise ) hattest,- das ist aber so toll :D,- so eins ( Schnuller gleich ) fest zu halten und ein zu schlafen ... :sarkasmus:
... und GSD ist Kalle so respektvoll und schaut nur ... möchte auch so ein :love: auf Pfoten,- der ist nur kostbar
 
Ach wie süß, da schläft der Paco mit dem Schweineohr in der Schnüss und Kalle wartet ganz geduldig :girl_pinkglassesf: Ihr habt schon tolle Hunde, das muss man mal sagen :love:

Ich drück euch die Daumen für den Wesenstest nächsten Samstag :dafuer:


Die Gite ist wirklich traumhaft und eigentlich nicht teuer, wenn man yie mietet. Sie hat 36 Betten, davon 19 auf 5 verschiedene Appartements aufgeteilt. Die restlichen sind in einem Schlafsaal. In der Hauptsaison kostet sie 3800 Euro pro Woche.
Wenn sich da ein paar Leute zusammentun, ist das eigentlich nicht teuer. Es wäre tatsächlich ein toller Ort für einen gemeinsamen Hundeurlaub. Es gibt eine grosse Küche und einen grossen Speiseraum, man kann sich also gut und günstig selbst verpflegen.

Oh ja, um darauf nochmal zurück zu kommen... stimmt, das ist wirklich günstig, wenn man mit so vielen Leuten sich die ganze Gite teilen würde ...sind ja bei 36 Leuten, pro Nase so um die 105,-€ pro Woche, da kann man echt nicht meckern und man bekommt ja wirklich was schönes un d vor allem Hundegerechtes dafür :herzen:.
Wäre doch mal ein KSG-Urlaub Wert ;) :D
 
Herzlichen Glückwunsch für euch alle! Und mir war klar, dass Kalle es locker schaffen wird!
 
Danke Euch :)

Die Prüfung war um 11 Uhr, wir hatten aber eine knappe Stunde Anfahrt und wollten Kalle noch vorher ein bisschen auspowern.
Also waren wir um 9.30 Uhr mit ihm unterwegs. Dummerweise hatte Kalle einen Clown gefrühstückt. Offensichtlich dachte er, wir sind auf dem Weg zum Meer, weil es so früh war. Ansonsten sind wir immer wesentlich später dran. Vor lauter Freude rannte er grosse Kreise über das Feld, schmiss sich auf den Boden und schaute mich bei meinen Kommandos erst mal fragend an "Frauchen, was willst Du denn von mir???"
Statt "Sitz" gab er Pfötchen, machte "Rum" und hüpfte albern vor mir herum.

Chris und ich dachten, dass das ja heiter werden kann und ich tröstete mich damit, dass Generalproben meistens schief gehen.
Wir waren die letzten in der Prüfung, alle anderen waren schon durch und hatten bestanden. :love:
Chris hob Kalle aus dem Auto, wir gingen auf das Prüfungsfeld und Kalle war wie ausgewechselt. Zuerst begrüsste er die Prüfer freundlich (unseren Trainer, einen Hundeführer von der Polizei und eine TÄ), liess sich brav den Chip auslesen und sass wie eine Eins neben mir.
Dann sollte ich in die Mitte des Feldes gehen, Kalle ins "Platz" bringen, zurück zu den Prüfern kommen und ihn abrufen.
Kalle lag reglos in der Mitte des Felds, den Blick fest auf mich gerichtet und sauste heran, als das Signal kam, um vorbildlich neben mir im Sitz zu landen.
Das Ganze noch mal mit "Sitz", dann ein bisschen "Fuss" und die Prüfer waren sich einig, dass sie nicht mehr sehen brauchten. Sie riefen mich zurück und erklärten Kalles Leistung als "bestanden", während Kalle perfekt neben mir sass und von einem zum anderen schaute, während sein Schwanz über das Gras wedelte und er breit lächelte.

Hat er toll gemacht :love:
Ich hatte mir natürlich viel zu viel Sorgen gemacht, nachts nicht schlafen können und musste nach einem ausgiebigen Frühstück nach dem Nach-Hause-kommen erst mal ein bisserl Schlaf nachholen.
Kalle haute sich beim Heimkommen ebenfalls in eine Kudde und musste das Ganze erst mal schlafend verdauen :)
 
Noch ist alles fast okay, aber...

Die neuen Medis aus Frankreich haben Paco noch mal so richtig gepushed. Er geht mit spazieren, was vor den neuen Medikamenten undenkbar war. Zuerst ist er nur hinterhergetippelt. Dann habe ich für Kalle den Kong mitgenommen, als Jackpot, um den Abruf für die Prüfung noch mal zu üben. Da tippelte Paco dann nicht mehr, sondern wurde für seine Verhältnisse recht hurtig. Seitdem bekommt er seinen Ball auf dem Spaziergang und das Tippeln hat sich zu einem begeisterten Hoppeln entwickelt.

Ihm fehlt aber das Schwimmen und wir sehen, wie die mühsam aufgebauten Muskeln wieder verschwinden. Seit 2 Tagen wirkt er müder auf den Ball-Spaziergängen und er wird auch wieder wackeliger im Haus. Noch ist es okay, aber wir fragen uns, wie lange noch. :(
Leider spielt das Wetter nicht mit. Dabei hätten wir ihm noch so gerne ein Wochenende in Noordwijk gegönnt.

Der TA in Frankreich hatte uns gesagt, dass wenn die Medikamente wirken, es dann aber auch das Ende der Fahnenstange ist.
Paco hatte unglaubliches Glück. dass das Wetter so mitgespielt hat und der Sommer/Herbst so warm sind. Ich befürchte aber, dass er einbricht, sobald es kälter wird.

Wir dachten Mitte Juni, dass wir ihn gehen lassen müssen. Nun sind fast 4 Monate vergangen und er ist immer noch bei uns. 4 Monate sind für einen alten Hund eine lange Zeit und wir haben sie, so glaube ich, richtig gut genutzt. Viele Wochenenden in Holland und ein Traumurlaub für ihn in Frankreich.
Er ist so viel gereist, so viel geschwommen und ich denke, er hat es bei uns gut getroffen.

Trotzdem zerreisst es mir das Herz. In den letzten Wochen haben Chris und ich einfach verdrängt, wie alt er ist und wie begrenzt sein Leben ist. Es war einfach Normalität as usual. Okay, bis auf die vielen Momente, in denen wir waschen mussten. Paco hat seinen Kotabsatz nicht mehr richtig unter Kontrolle und lässt die Haufen fallen, wo sie dringend raus müssen. Aber das hat uns nie genervt, solange er sein Leben geniesst. Ich würde gerne bis in alle Ewigkeit putzen und waschen.

Nun holt uns die Realität ein bisschen ein und lenkt den Blick darauf, dass es eben nicht "as usual" ist.
 
Der Bericht über Kalles Prüfung ist wunderbar. Es hat mich so gefreut,/ er ist ein super lieber Junge
.. für Paco ja wäre schwimmen. Wunderbar. Gibt’s kein Schwimmbad oder See / das wäre Paco zu wünschen ..
 
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