Ich brauche mal Euren Input:
Irgendwie geistert zwischen mir und Chris öfter mal das Thema Vierthund hin und her.
Ich bin die Verantwortliche für "Tieraufnahmen" und mir fallen immer wieder Hunde ins Auge, die zu uns passen könnten. Die zeige ich Chris und er ist auch immer genauso begeistert von dem jeweiligen Tier wie ich. Seiner Meinung nach könnte übrigens jeder Hund hier einziehen. Er hat da so gar keine Präferenzen, egal ob Chi oder Dogge. Das macht es natürlich leicht
Wir hätten die Möglichkeiten für einen 4. Hund und überlegen, den Platz neu zu vergeben. Dabei sind wir uns aber nicht schlüssig, was am besten passen würde.
Einerseits ist da Krümelchen. Er ist nun auch schon im zweistelligen Alter, wobei er topfit ist. Trotz seiner Blindheit wirkt er wie ein sehender Hund, allerdings mit der geschulten Nase eines Blinden. Sein Dackelherz gehört ganz mir, er neigt zur Eifersucht und schläft bei uns im Bett, im Gegensatz zu Kalle und Paco, die im Wohnzimmer schlafen. Mit den beiden versteht er sich prächtig. Manchmal versucht er, die beiden strammstehen zu lassen, aber die zucken quasi nur mit den Schultern und lassen ihn gewähren.
Er ist unglaublich gut, wenn er auf Spaziergängen mutig mitläuft und die Leute sind immer wieder erstaunt, wenn sie mitbekommen, dass er blind ist. Gleichzeitig ist er ein kleiner Angsthase. Beim Staubsaugen verzieht er sich weit weg und kommt erst wieder, wenn das gefährliche Ding aus ist. Bei Gewitter bleibt nur, ihn auf den Schoss zu nehmen und eine Decke drüber zu packen. Er zittert dann zwar immer noch wie Espenlaub, aber er läuft wenigstens nicht mehr panisch gegen Gegenstände.
Er ist ein bisschen kläffig und neigt dazu, viele Außengeräusche zu kommentieren, wenn wir ihn lassen würden. Wenn er einen freundlichen Rüden kennen lernen darf, indem er ihn intensiv beschnüffeln kann, ist er absolut verträglich und zeigt trotz seiner Blindheit, dass er die Hundesprache beherrscht. Bei Weibchen ist er immer hingerissen, ob kastriert oder nicht.
Er hält mit Paco die Stellung an den drei Nachmittagen, an denen ich arbeite. Sie haben Zugang zum Garten, während ich abwesend bin.
Kalle ist an meinen Arbeitstagen in der Huta. Ich bringe ihn an zwei Tagen von 13.30 -19.45 Uhr, am dritten Tag von 15.30-19.45 Uhr.
Nach meiner Arbeit hole ich ihn ab, wir fahren nach Hause und der volle Napf wartet schon. Chris kommt als Erster nach Hause, füttert die Beiden und bereitet den Napf für Kalle vor.
Danach schmeißt Kalle sich aufs Sofa und schläft.
Er hat in der Huta feste Hundefreunde, mit denen er spielt, aber alle werden regelmässig vor ihm abgeholt. Deswegen begleitet er die Betreuer beim Putzen in der letzten Stunde und das findet er spannend. Wobei er auch schon mal den Schrubber wegschleppt.
Ein schlechtes Gewissen habe ich dennoch, wenn ich ihn "abgebe"
Die Frage ist, für wen der Neue in erster Linie "gedacht ist":
Für Krümel, der ohne einen anderen Hund Schwierigkeiten hätte, allein zu sein oder für Kalle, der an einem ähnlich sozialen, ebenso verspieltem Hund sicher ganz viel Spass hätte.
Ich freue mich jeden Tag, an dem Paco noch bei uns ist. Mit all seinen Gebrechen und der bitteren Gewissheit, dass jeder Tag ein Geschenk ist. Ich habe keine Ahnung, wie lange er noch bei uns sein wird und wir überlegen schon, wie wir ihn in unserem Septemberurlaub in Spanien an den Strand bekommen, ohne dass er viel laufen muss.
Tatsächlich ist die Überlegung, was passiert, wenn Paco geht? Sowohl Kalle als auch Krümel lieben ihn sehr und er wird bei beiden eine grosse Lücke hinterlassen.
Kalle hat seine Kumpels in der Huta und fühlt sich dort wohl.
Im Moment tendieren wir zu einem Hund im Alter von Krümel, der ihm Halt gibt. Aber das ändert sich täglich. Für beide Varianten gibt es jede Menge Kandidaten.
Es tut weh, da eine Auswahl treffen zu müssen.