Ich bin seit gestern allein mit den Hunden, Chris ist bei seiner Familie.
Seit Dienstag ist mein Urlaub vorbei, deswegen ging Kalle schon gestern und heute wieder in die Huta.
Hier ist "Land unter", es regnet dauerhaft in Strömen und unser Garten ist ein matschiger See, den die Hunde und Katzen mit reinschleppen und matschige Pfotenabdrücke auf die hellen Fliesen verteilen. Ich will Sonne und Wärme und einen trockenen Garten.
Als ich Kalle heute in der Huta abgab, waren die Betreuerin und ich uns einig, dass "draußen sein" keine Option ist.
Als ich ihn abends abholte, erzählte sie mir, dass er mit seinen liebsten Raufkumpeln zusammen war. Einer ist so groß wie er, der andere ein kleiner Jack Russel-Mix.
Bezüglich des Russels hatte ich schon vor einiger Zeit vorsichtig angefragt, ob Kalle etwas gemäßigter mit dem Kleinen umgeht als mit dem Großen. Kalle spielt halt sehr grob.
Nee, würde er nicht. Bräuchte er aber auch nicht, weil der Kleine genau so drauf wäre und zudem noch flinker ist.
Okay...
Da draußen-sein keine längere Option war, hat die Betreuerin die Hundegruppen reihum aus den Zimmern ins Gebäude gelassen.
Als Kalle und Kumpels dran waren, kam richtig Leben in die Bude. Von der Futterküche über die Gänge zum Empfangsraum und zurück.
Dann stolperten die Drei über eine aussortierte wattierte Hundedecke. Alle drei zergelten daran und machten eine Art Seilziehen, die Decke zwischen sich gespannt und der Kleine hielt gut mit.
Kalle freute sich, mich bei der Abholung zu sehen, drehte die obligatorischen Freudenkreise durch den Empfang und zergelte kurz die Leine, die ich ihm anlegte.
Zuhause begrüßte er liebevoll Paco und Krümel, fraß seine Abendmahlzeit, löste sich kurz im Garten und krabbelte aufs Sofa, um in tiefen Schlaf zu fallen.
Am Anfang hatte ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, ihn von Krümel und Paco zu trennen und ihn in der Huta zu lassen.
Ich denke aber mittlerweile, dass es eine Win-Win Situation ist:
Kalle kann mit anderen Hunden spielen. Das kann er hier nicht so. wie es seinem Naturell entspricht.
Er hat gelernt, dass er Paco nicht anspielen darf (der gerne mitmachen würde), weil er Paco schlicht umwirft.
Mit Krümel sieht es so aus, dass dieser vor dem sitzenden Kalle Spielaufforderungen macht, sich an ihm hochreckt und ihm das Maul abschleckt und dann wieder spielerisch vor ihm herumturnt. Kalle leckt zurück und schaut ansonsten etwas hilflos angesichts wibbeligen Krümels.
In der Huta hat er "Gleichgesinnte" und hat Spaß. Krümel und Paco haben derweil einen "Gartentag" und es macht auf mich nicht den Eindruck, sie wären dadurch unterfordert.
Paco tut das kalt-feuchte Wetter nicht gut. Er humpelt vorne und das Erklimmen des Sofas ist eine Herausforderung. Was er braucht, ist Trockenheit und Wärme und möglichst bald die Möglichkeit, an einem Hundestrand zu schwimmen. Als wir das letzte Mal in Noordwijk waren, war es, als ob er in einen Jungbrunnen gefallen wäre. Und der Effekt hat lange angehalten, weit über die zwei Tage am Strand.
Herr, wirf Wärme vom Himmel, bitte.