Hundeflächen schwierig umzusetzen
In Celle findet das Gassigehen mit dem Hund derzeit meist an der Leine statt. Denn seit dem 1. April herrscht in Niedersachsen die Anleinpflicht für Hunde. Der Bedarf für Auslaufflächen ist da, doch die Umsetzung ist kompliziert.
CELLE. Im Frühjahr bekommen die wildlebenden Tiere ihren Nachwuchs. Damit die Tierkinder ungestört aufgezogen werden können, gelten für Menschen und ihre Hunde in dieser Zeit besondere Regeln. Vom 1. April bis 15. Juli läuft die Brut- und Setzzeit, Hunde dürfen im Wald und in der freien Landschaft ausschließlich an der Leine geführt werden, ebenso in Fußgängerzonen, städtischen Parkanlagen und Naturschutzgebieten. Grundlage für den Leinenzwang ist das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG). Viele Hundehalter fragen sich nun: Wo können Hunde noch frei laufen?
„Als verantwortungsvoller Hundebesitzer kann ich meinen Border Terrier nicht nur an der Leine halten“, sagt Hans Dieter Hoffmann aus Celle. Doch spezielle Hundeauslaufflächen gibt es in der Residenzstadt nicht - anders als zum Beispiel in der Stadt Dortmund. Hier gibt es seit elf Jahren 17 ausgewiesene Flächen, auf denen Hunde ohne Leine frei toben können. Das Pilotprojekt wird vom Tierschutzverein Groß-Dortmund betrieben. Die Stadt baute die Flächen und stellt sie dem Verein umsonst zur Verfügung. Diese kümmern sich um die Pflege der Anlage. „In Dortmund gibt es über 25.000 Hunde. Wir sind froh, dass wir dieses Angebot haben. 10.000 bis 12.000 Hundehalter nutzen diese Fläche regelmäßig“, so die Vorsitzende Erika Scheffer.
Die Stadt Celle sieht auch einen Bedarf, doch die Schaffung der Flächen ist schwierig: „Die Voraussetzung wäre eine Fläche im Außenbereich, weil sonst die Lärmimmission zu hoch wäre. Die Anwohnerbeschwerden wären programmiert. Eine solche Fläche zu finden, ist nicht unproblematisch“, so Sprecherin Myriam Meißner. Zudem sei es auch nicht Aufgabe der Kommunen dafür zu sorgen, dass die Vierbeiner Freiflächen zum Toben bereitgestellt bekämen. Der Vorschlag der Stadt: „Wir empfehlen Hundehaltern, sich in Privatinitiativen zusammenzuschließen, um gemeinsam eine Fläche zu pachten.“
Auch im Landkreis Celle gibt es keine ausgewiesenen Flächen. Dafür gibt es beispielsweise in Bergen aber auch keine örtlichen Vorschriften, die über die Vorgaben des Landes hinausgehen: „Jeder Hundehalter trägt Verantwortung, und muss dafür sorgen, dass die Sicherheit gewährleistet ist“, sagt Frank Heins, Leiter des Ordnungsamts Bergen. In der Samtgemeinde Eschede ist für den Auslauf der Hunde gesorgt. So verkaufte die Gemeinde vor zwei Jahren ein 1000 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet am Höhenbergweg an den Verein der Hundesportfreunde Südheide aus Eschede. Hier bekommen die Hunde nicht nur Auslauf, sondern auch eine Ausbildung. „Die Arbeit im Verein entwickelt sich gut, demnächst soll noch eine zweite Fläche hinzukommen“, berichtet Günter Berg, Bürgermeister der Samtgemeinde.
Ich rege mich gerade maßlos über die dick hinterlegte Aussage der Sprecherin der Stadt auf.
Wenn die Stadt Celle 67,20€ Hundesteuern und 600€ Kampfhundsteuern kassiert, dafür aber nichts tut, dann frage ich mich wessen Aufgabe es denn sonst sein soll eine längst überfällige Auslauffläche zu schaffen!?