Cauda Equina - wer hat Erfahrung?

Consultani

15 Jahre Mitglied
Baltons Befinden hat sich in den letzten 14 Tagen sehr verschlechtert. Sein Gangbild ist deutlich unkoordinierter geworden, er hat (noch mehr) Muskulatur abgebaut (trotz Physiotherapie und täglichen Spaziergängen - letztere freilich nur in dem Rahmen, die seine Konstitution zulassen). Hinten rechts hat er kaum bis keine Reflexe mehr, schleift die Pfote beim Laufen oft hinterher (vor allem, wenn es "schnell" gehen soll, aber auch in normalem Tempo) und hat sich die Krallen schon entsprechend abgeschliffen.

Wie oft er mir hinten weg gebrochen ist weiß ich nicht genau - aber alle 2 Tage kommt das wohl vor. Einmal ist er komplett umgefallen und ich musste ihm helfen, sich wieder aufzurichten.

Nun soll er operiert werden. Ich weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll - auch fehlt mir die Erfahrung mit Cauda Equina Patienten.

Wie sind denn überhaupt die "Erfolgschancen" bei einem 13 Jahre alten Hund von über 60 cm SH und runden 40 kg? Macht eine Operation "Sinn" (ich habe da so meine Zweifel ...)? Wie sieht der Heilungsprozess aus? Was muss beachtet werden?

Über Ratschläge und Infos wäre ich dankbar ... :hallo:
 
  • 28. März 2024
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P.S.: Hier im Forum - und auch sonst im Netz - findet man relativ viel über die Krankheit als solches, die mögliche medikamentöse Behandlung und die Möglichkeit, das es eine OP Variante gibt. Aber ich finde nichts (befriedigendes ;)) darüber, wie erfolgversprechend eine OP ist (bei einem alten Hund, welcher bereits Lähmungserscheinungen hat, auch was Harn- und Kotabsatz betrifft), was "passieren" kann (im schlimmsten Fall), wie lange der Heilungsprozess (nach der OP) dauert, welche Art der Pflege/Schonung notwendig ist usw ... :(
 
Über die Chancen im konkreten Fall wage ich keine Prognose - darüber könnte höchstens der behandelnde Arzt was sagen, der sich in Balton's Fall wohl schwer tun wird damit, da die Vorgeschichte ja nicht so umfassend bekannt ist (wie z.B. bei einem Hund, der ein Leben lang in ein und derselben Familie war)

ich kann Dir nur sagen, warum wir - Arzt und ich - damals gegen eine OP entschieden haben, was automatisch die Euthanasie meines Herzenshunds bedeutete, seine Geschichte findest Du in meiner Signatur verlinkt ....

die Schwierigkeit bei Quetschungen der Nerven ist, dass diese sich zwar bedingt erholen können, es aber von der indivduellen Konstitution des einzelnen Hundes abhängt und leider massgeblich auch von der zeitlichen Dauer der Kompression ...

letzteres dürfte bei Obelix bereits sehr lange gegeben gewesen sein - durch die Vielzahl seiner anderen gesundheitlichen Auffälligkeiten waren zwar alle Anzeichen sichtbar (und im Nachhinein auch als solche erkenn- und zuordnungsbar), wurden aber von mir falsch interpretiert ...

dies führte dann im Endeffekt dazu, dass auch beim behandelnden TA ein falsches Bild der Gesamtsituation entstand (massgeblich durch meine Schilderungen der Auffälligkeiten), was dann bedingte, dass das CE unbemerkt voranschritt

die vollständige Lähmung der Hinterhand kam dann quasi von heute auf morgen, verglichen mit der Zeit, in der schon Beschwerden sichtbar waren (mehr als eineinhalb Jahre), innert Wochen konnte der Hund nicht mehr laufen und hatte sich die Krallen bis aufs Leben abgeschliffen ....

die CT-Aufnahmen vom Nervenkanal waren schockierend und trafen mich damals völlig unvorbereitet (auch wenn ich im Innersten schon geahnt hatte, dass das ungut ausgeht ..)

die Chancen für eine erfolgreiche OP schätzte der Arzt als gering ein, eine Verbesserung des aktuellen Zustands vielleicht, aber nicht das, was man einem bewegungsfreudigen jungen Nordischen wünscht....

wie eingangs geschrieben, wirklich hilfreich kann ich Dir nicht sein, sondern nur berichten, was ich erlebt und entschieden habe
 
Ich kann wie immer nur auf die alten, operierten Hunde von mir hinweisen, die die OP's letztendlich tadellos überstanden haben. Da die Narkosemittel verbessert wurden, kann man endlich mal den alten Zopf von wegen "alter Hund und OP - ein NoGo" abtrennen.

Auch die Geschichte von Weißfüßchen kennst Du, die 12jährig nach ihrem Bandscheibenvorfall hinten gelähmt war (was in meinem Rudel in Sachen Nervenquetschung der CE am Nächsten kommt) und nach Ansicht von TK und TA inoperabel war und sofort eingeschläfert werden sollte. Sie wurde nicht operiert und dank alternativer Medizin, Physiotherapie, Tens- und Schallwellentherapie kann sie wieder laufen. Und Balton ist ja (noch!!!) weit weg vom Zustand, in dem sich WF befand.

Es sollte aber nicht lange rumgedaddelt und rumgefragt/rumgesurft werden ... jeden Tag werden die Nerven mehr gequetscht und 14 Tage sind schon wieder in's Land gezogen.

Zeit, in der der Hund weiter und weiter Muskulatur verliert und das ist das Problem ... bei einem älteren Hund geht der Muskelabbau rasend schnell, der Muskelaufbau ist dafür um so langwieriger, schwieriger und aufwändiger.
 
Wie sind denn überhaupt die "Erfolgschancen" bei einem 13 Jahre alten Hund von über 60 cm SH und runden 40 kg? Macht eine Operation "Sinn" (ich habe da so meine Zweifel ...)?
Bei Ganja wurde die Diagnose vor 1,5 Jahren gestellt. Eine Operation war nie im Gespräch. Mit Bewegung und Zusatzfuttermittel haben wir das Problem gut in den Griff bekommen.
 
Es sollte aber nicht lange rumgedaddelt und rumgefragt/rumgesurft werden ... jeden Tag werden die Nerven mehr gequetscht und 14 Tage sind schon wieder in's Land gezogen.

Zeit, in der der Hund weiter und weiter Muskulatur verliert und das ist das Problem ... bei einem älteren Hund geht der Muskelabbau rasend schnell, der Muskelaufbau ist dafür um so langwieriger, schwieriger und aufwändiger.

Letzten Endes ist das ist nicht meine Entscheidung.

Ich bin aber diejenige, welche im Anschluss an eine OP oder sonstige Therapie mit dem Hund umgeht bzw. umgehen muss, weil er eben bei mir lebt. Deswegen interessieren mich z.B. der Genesungsverlauf nach der OP etc. Auf der Seite einer Tierklinik, welche sich auf das CES "spezialisiert" hat steht z.B., das operierte Hunde mindestens (!) 6 Wochen lang vollkommen ruhig gehalten werden müssen. Wo anders habe ich gefunden, das operierte Hunde sehr lange extreme Schmerzen haben - und da Balton sowohl auf Einschränkung, als auch auf Schmerzen im besten Fall "unwirsch" reagiert (und hier im Moment bis zu fünf Hunde und ein Kleinkind leben - von Ruhe also keine Spur) ist das für mich durchaus eine wichtige Überlegung.

Vor dem Narkoserisiko habe ich keine Angst, wohl aber davor, das z.B. Muskelstränge beschädigt werden und/oder Baltons Körper mit der Heilung nicht "hinterher kommt" (aufgrund des Alters).

Hinzu kommt die "psychische" Komponente. Denn wie Du weißt, ist Balton ein sehr selbstbewusster, extrovertierter und "präsenter" Rüde, der Zeit seines Lebens der "Chef im Ring" war und - meiner Meinung nach - unter seinen körperlichen Einschränkungen leidet (im Gegensatz zu meinen anderen "Behindis" hier, welche dies mit Gelassenheit ertragen. Der Unterschied im Verhalten ist wirklich deutlich sichtbar).

Ich bin mir einfach unsicher, was "das Richtige" ist ... :(
 
Meine meinung auch nach der Schilderung hier:

ich würde diesen Hund solange es geht medikamentös behandeln lassen und tun was ich kann, aber nicht mehr operieren... :knuddel:
 
Hmm ... so wie ich Balton kennengelernt habe ist er nicht grad der Rumsauser, hat sich das geändert?

Und klar kann es sein, dass er Schmerzen hat, muss aber nicht.

Ein bischen schwierig, das Problem über 2 Threads zu diskutieren *gg*.

Was sagt denn der behandelnde Arzt? Ist schon eine TK ausgesucht? Sind verschiedene Meinungen eingeholt?
 
guck mal, hier wurde ein Hund operiert... (müsste auch für nicht-angemeldete lesbar sein)
 
Hallo,

das tut mit sehr leid für Balton.... Wir hatten hier einen Rottimix in der Nachbarschaft, der hatte es leider auch... Es wurde bei ihm trotz Physio, und Medikamenten schlimmer, er hatte keine Op...Am Ende ging es nicht mehr, und er musste erlöst werden:( Das ist wirklich keine leichte Entscheidung was mann da machen soll...

Eine Freundin(Physiotherapeutin) von mir meinte mal, das die meisten Hunde die Op gut überstehen, aber dann sich nicht wieder erholen... Ich würde da, mit dem TA besprechen wie er den Gesamtzustand von Balton beurteilt.. Und was meinst du..? Ist er ein Kämpfer..? Wenn ja... Ich würde es machen...
Denn ich finde es gibt nichts schlimmeres, wenn man sich dann mit den Gewissensbißen rumschlägt anschließend....Mann kann sich dann immer sagen, das man wirklich alles versucht hat...Natürlich ist das alles, nicht ohne für den Hund so eine Op.. Aber das ist es ja jetzt auch nicht...
Aber ich kannn da nur für mich sprechen... Ich hoffe du findest die richtige Entscheidung für euch...

Ich denke an Balton.. und hoffe das es ihm bald besser geht..

Liebe Grüße

Marlene
 
cons, ich hab gestern mit der Physio von Becks gesprochen, die hat gerade nen 13 jährigen Schäfi in Behandlung nach OP in HH und dem gehts den umständen entsprechend ganz gut... :hallo:
 
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