Bulli-Vorurteile im Film

Hi!

Gestern hab ich mich wieder über nen Film geärgert. Im TV lief "Schweinchen Babe" und ein tierischer Darsteller war ein Bulli. Nicht nur, dass er zum Pitbull gemacht wurde, er hat auch das Image eines "Kämpfers" wegen seiner Abstammung zugeschustert bekommen.

Die Vorurteile der Mehrheit der Zuschauer wurden da wieder mal schön unterstützt. Diese Hunde sind einfach böse, verdienen auch den Tod, nur aus Mitleid hat das liebe Schweinchen den ekligen Kampfhund gerettet und so weiter... Passt mal wieder voll ins Bild. Der einzige Hund im Film, der einen Maulkorb hatte.

Vorurteile, noch schön humorig und sentimental verpackt, kommen sehr gut an. Wie zum Beispiel Ausländerwitze usw.....

Solange dieses Image über unsere Hunde unterschwellig oder gezielt vermittelt wird, solange werden wir es verdammt schwer haben.

Micha

hi micha!

ich hab den film auch gesehen, ich fand dieses "kämpfer-gelaber", dass dem bulli ins maul gelegt wurde, auch nicht so prickelnd...
lustig dagegen fand ich die englische bulldogge und den mastino, die wie die zwei opis in der muppet-show oben am treppengeländer standen und einen auf "distinguierte herren" machten... die kamen eher trottelig rüber...

in der fortsetzung von "zurück nach hause" gehörte ein ambull zu den "guten", ein vollkupierter boxer und ein bm zu den "bösen"... ich kann mir gut denken, dass den kinderchen, die zusammen mit mutti und vati vor der glotze hockten, gesagt wurde:"guck mal, die beiden da, das sind böse pitbulls, und der "chance", das ist eine liebe dogge" (naja, so in der art... der boxer sah mit seinen abgeschnittenen ohren wirklich furchtbar aus... aber die diskussion läuft an anderer stelle... ).

aber so läuft eben die manipulation. wenn die kleinen das schon im tv/kino etc sehen... schön wäre es, wenn z.b. "zurück nach hause" wirklich von disney wie im buch mit einem bullterrier verfilmt worden wäre... sicher, es gibt eine verfilmung mit einem bulli, aber welches kind mag s/w- filme gucken?

ich finde es nur schade, wenn kindern und leuten, die im umgang mit tieren eh unsicher sind, durch spielfilme sowas suggeriert wird. aber das war schon immer so, siehe rotkäppchen.

LG
Ninchen

Also ich habe nur einen kurzen Ausschnitt gesehen und zwar an der Stelle wo er zu Babe sagt, dass er bös sein muss, weil er früher ein Kämpfer war und es einfach sein Image ist.
So furchtbar hab ich es aber nicht empfunden, da er es eher traurig gesagt hat und wer ein bissl Gefühl hat wird es auch so verstehen. Ich denke es sollte auch so rüberkommen.
Vielleicht reagieren wir da manchmal etwas überempfindlich, weil wir ja eh schon genug Ärger am Hals haben.
LG Volker

Hi!

Ihr hab bestimmt recht, ich bin da etwas empfindlich. Wenn Du aber schon seit Jahren mit diesen Vorurteilen konfrontiert wirst, mal mit Humor, mal im BLÖD Stil, da wirst Du einfach sensibel. Mir geht das furchtbar auf die Nerven, wenn den Bullies Dinge zugeschustert werden, mit denen sie schon seit vielen Generationen seriöser Zucht nix mehr zu tun haben. Schon länger nicht mehr, als es überhaupt die laut Gerichten so "anerkannte" Rasse DSH gibt. Ich bin auch kein Nazi, nur weil irgend ein Verwandter von mir in der Nazipartei war.

Durch Staat und Medien geschürte Vorurteile brachten der Welt schon viel Leid. Schaut in die Geschichte, schaut euch die aktuelle Weltpolitik an. Überall sind massig Vorurteile. Wie leicht sich Menschen fanatisieren lassen, zeigt sich doch durch die Anschläge am 11.9 und dem was seither passiert. Darum bin ich der Meinung, dass man sehr aufpassen sollte was Vorurteile und unterschwellige Verurteilungen angeht.

Micha

leider haben alle randgruppen dieses prop.

saludos la loca

hallo,
kommerzielle filme sind dazu da um umsatz zu machen. sie wollen verkaufen und nicht aufklären. so ist das nun mal. deshalb greifen sie vorhandene vorurteile auf und vermarkten sie. sie machen keine vorurteile, sie bestätigen sie bestenfalls. wer solche filme sieht, der sieht quasi den gößten gemeinsamen nenner der angepeilten zielgruppe. diese filme sind ein produkt das sich verkaufen soll indem es möglichst vielen gefällt. wenn man sich amerikanische filme anschaut, dann hat der bösewicht, der unsympatische meistens einen haufen kopierter dobermänner und er ist raucher. dort hat der dobermann eben ein schlechtes image und raucher sind unbeliebt. in englischen filmen rauchen alle aber der rottweiler übernimmt den part des bösen hundes. man sollte sich diese filme anschauen um zu sehen wie vorurteile vermarktet werden. die macher werden nicht das risiko eingehen und ein bestimmtes image erfinden und damit weniger umsatz riskieren. komerzielle filme sind prima wenn man sehen will wo man z.b. beim thema gefährliche hunde steht. wer sich bei "babe" darüber aufregt, der tut das umsonst. dieser film will niemandem weh tun, ganz im gegenteil. dokumentationen und reportagen sind sehr viel prägender weil sie einen anderen anspruch haben und die zuschauer informationen erhalten wollen, die sie aufnehmen um sich eine meinung zu bilden. das sollte man nicht durcheinander schmeißen - finde ich.
gruß
dogface