Crimlaer sind empört über die Heimkehr des Kampfhundes
Skepsis gegenüber Maulkorb- und Leinenpflicht / Opfer erschüttert Von Petra Schenk Crimla. Die Gefahr sei wieder nach Crimla zurückgekehrt, sagte Bürgermeister Bernhard Grunitz, als er von der Entscheidung seines Amtskollegen in Weida erfuhr. "Weida ist unsere erfüllende Gemeinde. Ich hätte es normal gefunden, wenn man mit mir gesprochen hätte, aber nichts", zeigte sich Grunitz verärgert. Stein des Anstoßes ist die Entscheidung des Weidaer Bürgermeisters Werner Beyer (parteilos), den Kampfhund Boss aus dem Tierheim Weida wieder zu seinem Eigentümer nach Crimla zu geben, obwohl der Staffordshire Bullterrier einen Pfleger angegriffen hatte und der Eigentümer die Fähigkeit zur Haltung eines so gefährlichen Hundes bislang nicht nachgewiesen hat.
Die Nachricht ging um wie ein Lauffeuer. Die Crimlaer seien empört, fasst Grunitz seine Gespräche zusammen. Auch ihm ist unverständlich, warum der gefährliche Hund seinem Besitzer zurückgegeben wird. Den Auflagen wie Maulkorb und Leinenpflicht stehen die Crimlaer skeptisch gegenüber. "Wenn der Hund mal Gassi gehen muss, ist fraglich, ob mit Maulkorb und Leine", gibt Frank Asmus zu Bedenken. Und auch Hilde Schleicher bekräftigt die Zweifel: "Der Hund lebt nur im Haus. Da ist gar kein Garten dran." Gleich über die Straße hinweg liegt ein Wiesenstück. Gisela Schöppe sei etwas mulmig, wenn sie am Haus des Hundehalters vorbeigeht, sagt sie. Sie schlingt die Jacke enger um sich und schaut verstohlen zur Eingangstür. "Wenn die Tür offen steht, kann der Hund sofort raus, was dann?", fragt die Crimlaerin. Auch die Nachbarschaft sei sprachlos gewesen. Es habe schon Überlegungen gegeben, mit Unterschriften gegen die Entscheidung zu protestieren.
Als "Frechheit und unzumutbar", bezeichnet Barbara Hirsch, Verkäuferin der Bäckerei Treibmann, die Sache. Sie hatte Ende Mai den jungen Pfleger blutüberströmt gefunden. Der Staffordshire Bullterrier hatte ihm beide Unterarme aufgebissen. Der Hund hatte seit diesem Angriff im Tierheim gelebt und ist nun wieder am Ort des Geschehens. Für Schwester Susann eine angsteinflößende Situation. Der Pflegevertrag für die Mutter des Hundehalters sei gekündigt, sagte sie. Vier Wochen müsse der Dienst noch weiter laufen und nicht immer könnten die Mitarbeiter des Pflegedienstes Julia Rzegotta zu zweit arbeiten. Der Eigentümer habe versprochen, den Kampfhund wegzusperren, so Schwester Susann.
"Der Hund gehört eingeschläfert", spricht Petro Wondrak aus Seifersdorf aus, was viele denken. Der Hund sei eine Gefahr, betont der Jäger. Thomas Bonitz aus Crimla will sich kein Urteil darüber erlauben. Er wisse das alles nur aus den Erzählungen der Eltern, die darüber aber sehr erbost seien. So wie die Eltern des verletzten Pflegers. Der junge Mann kann die praktischen Anforderungen in seinem Beruf nicht mehr erfüllen. Heben sei kaum möglich, Schreiben ginge langsam wieder. Mit Hilfe der Berufsgenossenschaft sei ihr Sohn jetzt in einer Umschulung, sagt der Vater. Die Nachricht vom heimgekehrten Kampfhund habe ihn aber zutiefst erschüttert.
03.10.2003
Skepsis gegenüber Maulkorb- und Leinenpflicht / Opfer erschüttert Von Petra Schenk Crimla. Die Gefahr sei wieder nach Crimla zurückgekehrt, sagte Bürgermeister Bernhard Grunitz, als er von der Entscheidung seines Amtskollegen in Weida erfuhr. "Weida ist unsere erfüllende Gemeinde. Ich hätte es normal gefunden, wenn man mit mir gesprochen hätte, aber nichts", zeigte sich Grunitz verärgert. Stein des Anstoßes ist die Entscheidung des Weidaer Bürgermeisters Werner Beyer (parteilos), den Kampfhund Boss aus dem Tierheim Weida wieder zu seinem Eigentümer nach Crimla zu geben, obwohl der Staffordshire Bullterrier einen Pfleger angegriffen hatte und der Eigentümer die Fähigkeit zur Haltung eines so gefährlichen Hundes bislang nicht nachgewiesen hat.
Die Nachricht ging um wie ein Lauffeuer. Die Crimlaer seien empört, fasst Grunitz seine Gespräche zusammen. Auch ihm ist unverständlich, warum der gefährliche Hund seinem Besitzer zurückgegeben wird. Den Auflagen wie Maulkorb und Leinenpflicht stehen die Crimlaer skeptisch gegenüber. "Wenn der Hund mal Gassi gehen muss, ist fraglich, ob mit Maulkorb und Leine", gibt Frank Asmus zu Bedenken. Und auch Hilde Schleicher bekräftigt die Zweifel: "Der Hund lebt nur im Haus. Da ist gar kein Garten dran." Gleich über die Straße hinweg liegt ein Wiesenstück. Gisela Schöppe sei etwas mulmig, wenn sie am Haus des Hundehalters vorbeigeht, sagt sie. Sie schlingt die Jacke enger um sich und schaut verstohlen zur Eingangstür. "Wenn die Tür offen steht, kann der Hund sofort raus, was dann?", fragt die Crimlaerin. Auch die Nachbarschaft sei sprachlos gewesen. Es habe schon Überlegungen gegeben, mit Unterschriften gegen die Entscheidung zu protestieren.
Als "Frechheit und unzumutbar", bezeichnet Barbara Hirsch, Verkäuferin der Bäckerei Treibmann, die Sache. Sie hatte Ende Mai den jungen Pfleger blutüberströmt gefunden. Der Staffordshire Bullterrier hatte ihm beide Unterarme aufgebissen. Der Hund hatte seit diesem Angriff im Tierheim gelebt und ist nun wieder am Ort des Geschehens. Für Schwester Susann eine angsteinflößende Situation. Der Pflegevertrag für die Mutter des Hundehalters sei gekündigt, sagte sie. Vier Wochen müsse der Dienst noch weiter laufen und nicht immer könnten die Mitarbeiter des Pflegedienstes Julia Rzegotta zu zweit arbeiten. Der Eigentümer habe versprochen, den Kampfhund wegzusperren, so Schwester Susann.
"Der Hund gehört eingeschläfert", spricht Petro Wondrak aus Seifersdorf aus, was viele denken. Der Hund sei eine Gefahr, betont der Jäger. Thomas Bonitz aus Crimla will sich kein Urteil darüber erlauben. Er wisse das alles nur aus den Erzählungen der Eltern, die darüber aber sehr erbost seien. So wie die Eltern des verletzten Pflegers. Der junge Mann kann die praktischen Anforderungen in seinem Beruf nicht mehr erfüllen. Heben sei kaum möglich, Schreiben ginge langsam wieder. Mit Hilfe der Berufsgenossenschaft sei ihr Sohn jetzt in einer Umschulung, sagt der Vater. Die Nachricht vom heimgekehrten Kampfhund habe ihn aber zutiefst erschüttert.
03.10.2003