Ich bin auch seehr streng.
Aaaber ich bin auch sehr geduldig und wiederhole Dinge, die gelernt werden sollen, unzählige Male mit meinen Russelln.
Russell haben eine andere Herangehensweise als Bullis. Sie stellen sich nicht stur, sondern entwickeln Plan B,C,D.....
Da ist Geduld und Konsequenz gefragt. Mir macht es immer viel Spaß zu sehen, wie sie die Lücke im System suchen. Noch mehr Freude hab ich, wenn ich sie erwische und ihnen die Tür vor der Nase zu mache.
Nach vielen Jahren mit Russelln kenne ich all ihre Tricks und Spielchen mit denen sie ihren Willen durch setzen wollen.
Hier wird nach Rat zu einem aktuellen Problem bei einem bestimmten Hund gefragt dennoch möchte ich gerne mal etwas grundsätzliches los werden.
Bevor sie 1 1/2 - 2 Jahre sind erwarte ich nicht viel von meinen Hunden. Zuhause keine Streitereien. Vor allem Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren ist mir wichtig. Ihre Power können sie draußen ausleben. Natürlich wird von Anfang an trainiert. Ganz wichtig ist mir ein gut sitzender Rückruf.
Die Jungen schauen sich viel von meinen erwachsenen Russelln ab. Bestraft wird nicht wenn sie nicht umgehend vor mir sitzen.
Erhobener Finger, vorwurfsvoller Ton, kein Leckerlie, wenn es nicht klappt. Loben, freuen, Leckerlie, wenn es klappt.
Junge Russell sind in den ersten Jahren vorsichtig. Sie sondieren das Terrain und beschwichtigen viel. Mit Geduld und Konsequenz kann man eine gute Grundlage schaffen. Das sind Kinder, die sich ausprobieren.
Einiges an Erziehungsarbeit nehmen mir auch die erwachsenen Russell ab.
Ab zwei Jahren hab ich noch mal richtig Arbeit. Der Hund ist erwachsen. Wenn alles gut gelaufen ist besitzt er ein gutes Selbstverständnis und weiß in welchem Rahmen er sich bewegen kann.
Aber er hat auch mich gut kennen gelernt und ist jetzt selbstbewusst genug Grenzen absichtlich raus schieben zu wollen.
Ständig weiter trainiert wird natürlich der Rückruf und je nach Hund fällt die Konsequenz bei nicht folgen härter aus.
Genauso ist es bei anderen Dingen, die ich für wichtig halte. In dem Alter wissen sie was von ihnen erwartet wird und entscheiden sich wissentlich dagegen. Das hat natürlich Konsequenzen.
Darunter fällt auch der viel zitierte Jagdtrieb.
Natürlich ist der Trieb genetisch fixiert, aber sie können sich jetzt bereits gut genug kontrollieren, um ihm in den meisten Fällen nicht nach zu geben.
Bis etwa zum 5. Lebensjahr sind Ausrutscher möglich, aber danach kommen sie kaum mehr vor.
100% erreicht man nie, aber 99% schon.
Wenn ich mit meine 8 jährigen Hunden unterwegs bin, ist das schon sehr easy.
Geduldig, konsequent, berechenbar, vorausschauend und dem Hund angemessen agieren.
Jeder meiner Russell ist eine eigene komplexe Persönlichkeit und braucht “seine“ Ansprache.
Meine Quixsy bestrafen, schwierig. Hyperaktiv, sehr empathisch, Adrenalinjunkie, starker Jadtrieb.
Die bekommt man nur mit extrem viel Bindungsarbeit und Geduld erzogen. Ein ruhiges, überschaubares Umfeld und Entspannungsübungen sind auch wichtig.
Madoxx, dreist, kräftig, wenig Empathie, wenig Jagdtrieb, dagegen braucht derzeit noch ständig das Gefühl, das ich ihm die Ohren lang ziehe, weil er sonst Schwächere ärgert und sich mit Gewalt durch setzen will.
Die Rüden haben ihn auf seinen Platz verwiesen. Die Mädels arbeiten noch daran.
Seit kurzem versucht er es jetzt ab und an mit Charme, weil er langsam auf den Trichter kommt, das seine Gewaltaktionen nicht zum Ziel führen. Ganz witzig! Man kann es so richtig in seinem Kopf rattern sehen.
Er möchte eigentlich drauf hauen und versucht die Kurve zu kriegen.
Wasser Flasche ist nicht mein Ding, TIG auch nicht. Nicht das ich generell dagegen bin, aber ich hätte Schwierigkeiten mit dem Punkt genauen Einsatz.
Aber ich habe beides auch nie nötig gehabt. Es gibt sicher Hunde bei denen ein TIG Einsatz Sinn macht, aber bis jetzt hatte ich noch keinen solchen Hund.
Brösel käme bei mir an die Leine und dann ginge es jeden Tag 5-10 Kilometer durchs Gelände. Mit der Zeit läuft der schon.