Brauche Infos! - Nachbar hat 2 Staff Welpen bekommen - NRW

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und habe keinerlei Erfahrungen mit Listenhunden.
Erstmal kurz zu mir, ich heiße Lisa, bin 29 Jahre alt und mit Hunden verschiedenster Größen aufgewachsen (vom Jack Russel über den Galgo bis zum Leonberger war alles dabei ^^).
Seit 7 Jahren bin ich Frauchen eines zuckersüßen Chihuahua-Weibchens und seit 4 Jahren zählt als Pflegehund (sie ist Mo-Fr von 7-16 Uhr bei mir) auch eine Podenco-Schäferhund-Mix-Hündin zu unserem Gespann.
Aber dies nur kurz zur Vorstellung.

Warum ich mich hier angemeldet habe kommt jetzt...
Und zwar klingelte es gestern Abend an meiner Tür und mein Nachbar stand vor mir, mit der Bitte ihm ein paar Tipps zur Erstausstattung für Welpen zu geben, da er 2 Welpen bekommen hat.
Ich bin dann also mit zu ihm (wollte natürlich Welpis gucken ^^) und dort kamen mir auch direkt 2 zuckersüße Staff Welpen entgegen, ein Männchen und ein Weibchen.
Das Männchen sieht schön kräftig aus,breites Kreuz, gut genährt, ein richtiger Wonneproppen halt.
Das Mädel (soll seine Schwester sein, aber einen Monat jünger, geht das überhaupt???) ist noch etwas kleiner, sie scheint nicht direkt unterernährt, aber man kann deutlich ihre Rippen sehen.
Mein Nachbar sagte, die beiden wären die letzten gewesen und er wollte sie halt nicht trennen, da ihm das Mädchen auch leid tat, daher hat er beide genommen, ist sich aber jetzt schon nicht mehr sicher, ob das die beste Idee war...
Er sagte, er hätte die beiden von einem Züchter (ohne Papiere) in unserer Stadt.

Gestern hab ich mir noch gar nichts dabei gedacht, da ich mich noch nie mit diesen Rassen beschäftigt hatte. Ich wollte zwar schon immer einen Staff haben, weil ich diese Rasse einfach wunderschön finde, aber da ich finanziell eh nie die Möglichkeit hatte mir einen zuzulegen, hab ich mich auch noch nie über die Gesetzeslage informiert.
Also habe ich heute das erste Mal das Internet durchforstet und dabei einige interessante Dinge gefunden wie:
-Hunde dieser Rasse dürfen in NRW gar nicht gezüchtet werden, sondern müssen aus Tierheim oder Tierschutz kommen wenn man einen adoptieren möchte
-man muss sich schon vor der Adoption prüfen lassen, ob man einen Hund dieser Rasse aufnehmen darf

Nun kommen meine Fragen, da mir das Ganze nicht so mit rechten Dingen vorsichzugehen scheint.

- Ist die Zucht dieser Rasse nach wie vor verboten?
Der "Züchter" meines Nachbarn kann dann ja keinem legalen Geschäft nachgehen.

- Wie sieht es aus, wenn der Welpe bereits im Haus ist und man dann erst die Prüfung ablegt?
Kann einem der Hund solange weggenommen werden, bis man die Prüfung abgelegt hat?

In unserer Familie hatten wir bisher nur Hunde aus dem Tierschutz/Tierheim oder Tötungsstationen, daher habe ich auch keinerlei Ahnung, was bei einem Hund vom Züchter zum Service gehört.
Die beiden Staffs von meinem Nachbarn haben beide Impfbücher wo auch schon die erste Impfung und Wurmkur vermerkt sind, außerdem hat er Futter und Spielzeug mitbekommen.

Falls ihr euch fragt, warum ich hier schreibe und das nicht einfach meinem Nachbarn überlasse, ich mach mir einfach Sorgen um die Welpis. Da die Zucht anscheinend verboten ist, habe ich Angst die Kleinen könnten krank sein oder halt einfach im Heim landen, sollte mein Nachbar diese Prüfung nicht bestehen.
Auch wenn ich es schön finde, wenn Menschen gerade diesen Hunden ein zu Hause bieten, bin ich schon etwas beuruhigt allein wegen der Aussage "Vielleicht waren 2 aufeinmal doch zuviel".
Darüber sollte man sich meiner Meinung nach vorher Gedanken machen...... -.-

Ich bin aber auch ganz ehrlich, als mein Nachbar erwähnte, dass er vielleicht einen wieder abgeben möchte, hat mein Herz schon heftig geklopft, da ich mir schon lange so einen süßen Kampfschmuser gewünscht hab.
Und ich wäre im Notfall auch definitiv bereit einen der beiden bei mir aufzunehmen (mittlerweile läufts finanziell sehr gut, so dass Prüfung, Hundeschule, Steuern etc. abgedeckt wären).
Aber falls es dazu kommen sollte, möchte ich nicht unvorbereitet sein und möglichst schon alles erledigt haben, was die Aufnahme ermöglicht.

Die Handlung meines Nachbarn war definitiv falsch, er scheint sich überhaupt nicht über diese Rasse informiert zu haben. Allein, dass er schon die Erstausstattung nicht zu Hause hatte als die Welpis kamen...
Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, mir geht es jetzt hauptsächlich darum, dass die Kleinen bleiben dürfen. Denn auch wenn mein Nachbar unüberlegt gehandelt hat, er geht wunderbar mit Hunden um und wäre ein ganz toller Hundepapa, da bin ich mir sicher.

Und nun seid ihr gefragt, liebes Forum, was meint ihr zu diesem Fall?
Was tun? Und wie weiter verfahren?

Liebe Grüße, eure Liz

Legal ist weder die Zucht, noch die Anschaffung von privat. Auch du darfst keinen der Welpen von deinem Nachbarn übernehmen, weil dies eine Anschaffung von privat ist.

Finger weg. Die natur wird seinen lauf nehmen, ambesten bringt der nachbar gleich beide ins tierheim und zeigt den verkäufer an.

Geschwister mit einem monat unterschied??? Das geht nur wenn sie verschiedene mütter haben und den gleichen vater.

Du hast dich richtig informiert.
Zucht und private übernahme sind in NRW verboten. Spätestens wenn er die Hunde anmeldet wird er da Probleme bekommen und das würde dann auch bei dir so sein, falls du einen Hund von deinem Nachbarn übernehmen möchtest.
Selbst wenn er die Hunde unter einer falschen Rasse anmeldet muss nur ein Nachbar beim OA anrufen, dass es dort Kampfhunde gibt. Die kommen dann bei ihm vorbei, sehen sich die Hunde an und wenn es blöd kommt nehmen sie diese direkt mit.
Wie hart mit der illegalen Anschaffung umgegangen wird ist immer unterschiedlich. Aber er muss damit rechnen, dass ihm die Welpen abgenommen werden. Du könntest dann höchstens den einen aus dem TH zu dir nehmen (wenn es soweit kommt) und du entsprechend vorher alle notwendigen Unterlagen vorlegen kannst.

Zu dem Züchter vielleicht noch:
Da diese Hunde in NRW kastriert werden MÜSSEN kann es sich nur um ein illegales Geschäft handelt, also ein Vermehrer und keinen Züchter. Ich persönlich würde den Verkäufer dem OA oder Vetamt melden, damit nicht noch weitere illegale Welpen "produziert" werden können!

Aaah danke, das ist ja schonmal ganz hilfreich und gut zu wissen!

Ohjee, ja das Heim hätte ich beiden natürlich gerne erspart.
Werde das natürlich so weiterleiten, ob er das auch tut, kann ich nicht versprechen. =/

Das mit dem Monat Unterschied kam mir direkt spanisch vor...

Aber auf jeden Fall schon allein für mich gut zu wissen, dass ich keinen seiner Welpen einfach übernehme, danke dafür!
Auch wenn mir die Kleinen immer noch total leid tun...

Übrigens sind beide auch sehr schüchtern. Kann natürlich sein, dass sie gerade deswegen die Letzten waren, allerdings hab ich schon zu viele Reportagen über die "Hundemafia" etc. gesehen, dass ich mir auch gut vorstellen könnte, dass die beiden zuvor einfach noch nicht viel (oder schlechten) Kontakt zu Menschen gehabt haben. Sie kommen zwar neugierig entgegen und schnuppern, aber vor Händen scheinen sie sich zu fürchten, auch wenn man sie ihnen nicht entgegenstreckt, sondern nur langsam zur flachen Hand ausbreitet.

Habe ich es denn richtig verstanden, dass wenn ich den Gedanken hege, mir eine solche Rasse ins Haus zu holen, dass ich vorerst die Prüfung ablegen muss?
Besonders das dünne Weibchen hat mir nämlich mein Herz gestohlen. *-*
Also nehmen wir mal an, mein Nachbar würde die Beiden ins Tierheim bringen und ich hätte die Absicht das Mädchen aufzunehmen.

Wie lange würde es dauern und wieviel kosten die Prüfung zu absolvieren? Oder ist das von Stadt zu Stadt unterschiedlich? Wenn ja, wo bekomme ich die notwendigen Informationen (Rathaus, Bürgeramt, Tierheim???)?
Ich konnte für meine Stadt bisher nur die Hundesteuer in Erfahrung bringen (ganze 627 € im Jahr).

Welche regelmäßigen Kosten würden noch auf mich zukommen? Abgesehen von Hundesteuer, -schule und Futter- sowie Tierarztkosten.
Müssen diese Prüfungen regelmäßig wiederholt werden?

Gerade wenn man sie so klein ins TH gibt, haben sie viel bessere Chancen auf ein zu Hause, als wenn sie mit 3, 4 Jahren beschlagnahmt werden und dann sitzen. Und Mitleid ist da ein schlechter Ratgeber, wie bei allen Hundekäufen. Gerade wenn man Mitleid hat, sollte man eigentlich die Finger davon lassen. Genau deswegen sind ja die Vermehrer und Kofferraumhändler so erfolgreich im Geschäft.

Mit der Hundemafia wirst du wahrscheinlich recht haben. Ist ja zum Teil deren Strategie, die Welpen an Privatvermittler zu verkaufen, die die dann als ihre eigene Nachzucht ausgeben.

Bei der schwächlichen Hündin könnte ich mir Parasiten oder dergleichen vorstellen...

Erkundigen kannst du dich beim Ordnungsamt, Abt. Gefahrenabwehr / Aufgaben nach dem Landeshundegesetz:

Super, vielen Dank soweit!

Werde heute noch das Gespräch mit meinem Nachbarn suchen und ihn über alles aufklären und natürlich hoffen, dass er sich auch an die Vorgaben hält.
Und ich werde mich auch noch weiter in diese Richtung informieren. Leider kenn ich bisher keinen Namen oder Anschrift des angeblichen Züchters, ich weiß nur, dass er in der Nähe des Zollamts in Gelsenkirchen ansässig ist.
Vielleicht bekomme ich noch was heraus, dann werde ich den Vermehrer anzeigen.

Ich hoffe wir hören/lesen noch etwas über den weiteren Verlauf.

Frage an die NRW´ler...da ich aus Niedersachsen komme läuft der Hase bei uns ja ganz anders, daher meine Frage, ob es vielleicht Sinnvoll wäre, wenn @Liz9188 sich quasi mit dem ansässigem Tierheim schon mal in Verbindung setzt und sich quasi schon mal ( nach ausführlichem Gespräch und Aufklärung des Sachverhaltes) für eines der Welpen vormerken lässt, wenn es dann soweit sein sollte. Sie ist dann ja den legalen Weg gegangen und könnte in der Zwischenzeit schon mal die nötigen Papiere/ Anforderungen erfüllen..oder würde da das TH sich gegen sperren, der ehemaligen Nachbarin eines der Welpen abzugeben?

baghira226 schrieb:

Ich hoffe wir hören/lesen noch etwas über den weiteren Verlauf.

Frage an die NRW´ler...da ich aus Niedersachsen komme läuft der Hase bei uns ja ganz anders, daher meine Frage, ob es vielleicht Sinnvoll wäre, wenn @Liz9188 sich quasi mit dem ansässigem Tierheim schon mal in Verbindung setzt und sich quasi schon mal ( nach ausführlichem Gespräch und Aufklärung des Sachverhaltes) für eines der Welpen vormerken lässt, wenn es dann soweit sein sollte. Sie ist dann ja den legalen Weg gegangen und könnte in der Zwischenzeit schon mal die nötigen Papiere/ Anforderungen erfüllen..oder würde da das TH sich gegen sperren, der ehemaligen Nachbarin eines der Welpen abzugeben?

Zum Vergrößern anklicken....

Probieren geht ueber studieren, vielleicht klappt das.

Kommt auf das jeweilige Tierheim an.

Danke @baghira226 !
Das würde mich auch sehr interessieren!

Konnte meinen Nachbarn bisher leider nicht antreffen, aber sobald es was Neues gibt, werde ich es in diesem Thread posten!

baghira226 schrieb:

Ich hoffe wir hören/lesen noch etwas über den weiteren Verlauf.

Frage an die NRW´ler...da ich aus Niedersachsen komme läuft der Hase bei uns ja ganz anders, daher meine Frage, ob es vielleicht Sinnvoll wäre, wenn @Liz9188 sich quasi mit dem ansässigem Tierheim schon mal in Verbindung setzt und sich quasi schon mal ( nach ausführlichem Gespräch und Aufklärung des Sachverhaltes) für eines der Welpen vormerken lässt, wenn es dann soweit sein sollte. Sie ist dann ja den legalen Weg gegangen und könnte in der Zwischenzeit schon mal die nötigen Papiere/ Anforderungen erfüllen..oder würde da das TH sich gegen sperren, der ehemaligen Nachbarin eines der Welpen abzugeben?

Zum Vergrößern anklicken....

Klar kann man das versuchen, aber man sollte darauf gefasst sein, dass das Tierheim nicht mitspielt.
Wäre ich tierheimleitung, dann würd ich es nicht machen.
Damit hätte ich das Gefühl anderen vermehrerkäufern tür und tor zu öffnen.
Das ist jetzt nicht böse gemeint gegenüber der TE. Aber da kann ja jeder kommen und was von seinem Nachbarn erzählen und dann seinen Welpen über mich legalisieren. Am Ende hab ich keine Belege dafür und vielleicht landet der Welpe irgendwann doch wieder im Tierheim, weil die schock-liebe auf den ersten Blick dann doch nicht so das wahre war.

Klar, ist es ein Versuch wert. Aber mam sollte sich drauf gefasst machen, dass es nix wird und dann dem Welpen zu liebe platz machen, dass der legal angemeldet wird.

@kitty-kyf , deswegen ja meine Frage . Ich denke auch, dass das TH da dann an Mauschelei denken könnte/würde. Schwierig da dann ernstes Interesse zu belegen ohne irgendwelche Hintergedanken von Seiten des TH´s zu haben. ( Ohne jetzt der TE was unterstellen zu wollen)