bei hundejo.de gefunden!!!
Boxermix als Kampfhund brutal beschlagnahmt
Hamburg, 19.11.01
Hamburg und die verschärfte Hundeverordnung. Immer wieder gibt es Ärger. Wegen der Bestimmung der Rassen. Die Klassifizierung entscheidet über Leben und Tod. Kampfhunde (Kategorie I) werden eingezogen. Auch "Bolet" droht die Giftspritze. Obwohl eine handvoll Tierärzte dem Rüden ein überaus freundliches Wesen attestierte, seine Rasse nicht feststellen konnte. Ein Skandal mit amtlichem Segen.
Diana Rafiee kann seit Tagen kaum noch schlafen. Die Inhaberin einer Modeboutique in der Gänsemarkt-Passage bangt um ihren "Bolet". Die impulsive Frohnatur - seit Donnerstag voriger Woche ist sie eine gebrochene Frau. "Alle lieben ihn, er hat den Geist eines sehr lieben Menschens", erzählt Rafiee, die das Tier sogar schon häufig in ihre Laden mitgebracht hat.
Es war kurz nach acht, als es bei der Hundehalterin in Allermöhe klingelte. Vor der Haustür: Beamte des Wasserschutzpolizeikommissariats 2 und Mitglieder des Hundekontrolldienstes. "Die ganze Wohnung voller Polizei, die Nachbarn müssen gedacht haben, mein Mann hat mich umgebracht", stöhnt die Mode-Designerin. Mit brachialer Gewalt hätte der Trupp ihren vier Jahre alten "Bolet" an der Leine hochgegrissen. "Mein Chiuwauwa Devil ist völlig durchgedreht, tobte wie wild um die Männer herum."
Auch Diana Rafiees Sohn (19) wollte nicht wahrhaben, was sich da abspielte: Laut Polizeibericht stellte er sich den Beamten in den Weg, drohte, sie abzustechen. "Quatsch", widerspricht seine Mutter. "Er sagte: Der kommt nur über meine Leiche mit, ich bring mich um." Der junge Mann wurde in Handfesseln abgeführt, hat jetzt eine Anziege wegen Widerstands am Hals.
"Bolet" kam zunächst ins Tierheim Süderstraße, ist mittlerweile in den Harburger "Hundeknast" verlegt worden. Dort soll ihn die dreiköpfige Hundekontrollkommission begutachten. "Bolets" letzte Chance. Denn: Laut staatsanwaltschaftlichem Einziehungsbeschluss fällt das Tier unter die Kategorie I, soll ein Mischling aus Pitbull und American Staffordshire-Terrier sein.
Merkwürdig: Mehrere Tierärzte, darunter ein amtlicher, begutachteten den Rüden bereits. Keiner von ihnen wollte sich bei der Rasse festlegen, zwei hielten eine Boxer-Mischung (!) für wahrscheinlich. Aber: Alle waren sich einig, dass "Bolet" ein "außergewöhnlich freundliches" Tier ist, ein "ausgeprägtes Sozialverhalten" zeigt, "in keiner Weise aggressiv" wirkt.
"Mein Bolet ist in der ganzen Straße als Zirkushund bekannt, weil er so brav ist und gut gehorcht", sagt Rafiee. Sie hat Rechtsanwalt Michael Rockel auf den Fall angesetzt. Er holte schon etwa 90 vermeintliche Kampfhunde aus dem "Hundeknast". "Der Hundekontrolldienst erweist sich nicht nur immer wieder als nicht sachkundig, sondern tritt auch extrem annmaßend bei unschuldigen Hundehaltern auf", sagt Rockel.
LG
Ninchen
Boxermix als Kampfhund brutal beschlagnahmt
Hamburg, 19.11.01
Hamburg und die verschärfte Hundeverordnung. Immer wieder gibt es Ärger. Wegen der Bestimmung der Rassen. Die Klassifizierung entscheidet über Leben und Tod. Kampfhunde (Kategorie I) werden eingezogen. Auch "Bolet" droht die Giftspritze. Obwohl eine handvoll Tierärzte dem Rüden ein überaus freundliches Wesen attestierte, seine Rasse nicht feststellen konnte. Ein Skandal mit amtlichem Segen.
Diana Rafiee kann seit Tagen kaum noch schlafen. Die Inhaberin einer Modeboutique in der Gänsemarkt-Passage bangt um ihren "Bolet". Die impulsive Frohnatur - seit Donnerstag voriger Woche ist sie eine gebrochene Frau. "Alle lieben ihn, er hat den Geist eines sehr lieben Menschens", erzählt Rafiee, die das Tier sogar schon häufig in ihre Laden mitgebracht hat.
Es war kurz nach acht, als es bei der Hundehalterin in Allermöhe klingelte. Vor der Haustür: Beamte des Wasserschutzpolizeikommissariats 2 und Mitglieder des Hundekontrolldienstes. "Die ganze Wohnung voller Polizei, die Nachbarn müssen gedacht haben, mein Mann hat mich umgebracht", stöhnt die Mode-Designerin. Mit brachialer Gewalt hätte der Trupp ihren vier Jahre alten "Bolet" an der Leine hochgegrissen. "Mein Chiuwauwa Devil ist völlig durchgedreht, tobte wie wild um die Männer herum."
Auch Diana Rafiees Sohn (19) wollte nicht wahrhaben, was sich da abspielte: Laut Polizeibericht stellte er sich den Beamten in den Weg, drohte, sie abzustechen. "Quatsch", widerspricht seine Mutter. "Er sagte: Der kommt nur über meine Leiche mit, ich bring mich um." Der junge Mann wurde in Handfesseln abgeführt, hat jetzt eine Anziege wegen Widerstands am Hals.
"Bolet" kam zunächst ins Tierheim Süderstraße, ist mittlerweile in den Harburger "Hundeknast" verlegt worden. Dort soll ihn die dreiköpfige Hundekontrollkommission begutachten. "Bolets" letzte Chance. Denn: Laut staatsanwaltschaftlichem Einziehungsbeschluss fällt das Tier unter die Kategorie I, soll ein Mischling aus Pitbull und American Staffordshire-Terrier sein.
Merkwürdig: Mehrere Tierärzte, darunter ein amtlicher, begutachteten den Rüden bereits. Keiner von ihnen wollte sich bei der Rasse festlegen, zwei hielten eine Boxer-Mischung (!) für wahrscheinlich. Aber: Alle waren sich einig, dass "Bolet" ein "außergewöhnlich freundliches" Tier ist, ein "ausgeprägtes Sozialverhalten" zeigt, "in keiner Weise aggressiv" wirkt.
"Mein Bolet ist in der ganzen Straße als Zirkushund bekannt, weil er so brav ist und gut gehorcht", sagt Rafiee. Sie hat Rechtsanwalt Michael Rockel auf den Fall angesetzt. Er holte schon etwa 90 vermeintliche Kampfhunde aus dem "Hundeknast". "Der Hundekontrolldienst erweist sich nicht nur immer wieder als nicht sachkundig, sondern tritt auch extrem annmaßend bei unschuldigen Hundehaltern auf", sagt Rockel.
LG
Ninchen