Hallo in die Türkei.
Blutohren hatten "wir" auch schon öfter im Laufe der Jahre. Meist in fortgeschrittenem Alter der Hunde und immer durch Traumata, also irgendwo angeschlagen beim Spielen oder Schütteln (Tischkante).
Verschiedenste Ausprägungen. Von der Größe einer halben Walnuss bis hin zu einem zur Hälfte vollgelaufenen Stehohr (was allein von dem Gewicht natürlich umkippte).
Jedesmal wurde vom Tierarzt zur OP geraten, was ich aber u. a. wegen des Alters der Hunde ablehnte, weil ich die Narkose vermeiden wollte. Eine Tierärztin sagte mir daraufhin vor vielen Jahren, daß das normalerweise IMMER von selbst, bzw. ohne OP weggehen würde - es könne aber sehr, sehr lange dauern. Ähnliche Aussagen fand ich dann auch im Internet (dazu viele schlechte Erfahrungen mit Punktieren und Operieren...). Und da ich jeweils das Gefühl hatte, daß die Hunde keine Schmerzen hatten, versuchte ich es. Und es klappte jedesmal.
Es dauerte in allen Fällen EWIG! Je nach Größe und Ausprägung war "schon" nach einigen Tagen zu fühlen, daß das Ohr nicht mehr so heiß und die Schwellung nicht mehr so prall war. Das war dann in der Regel der Moment, wo es anfing, langsam zurück zu gehen.
Ich hatte aber auch schon mal den Fall, daß das Ohr - trotz sofortiger Behandlung mit Heparin - noch tagelang weiter anschwoll und so heiß und prall wurde, daß ich Angst hatte, es könnte platzen. Aus Verzweiflung hätte ich beinahe doch die OP machen lassen.
Es gab dann Stimmen, die meinten, das Heparin könnte die weitere Schwellung sogar begünstigt haben, da es ja blutverdünnend wirke und somit dazu beiträgt, daß die Blutung im Ohr nicht aufhört. Daraufhin habe ich auf "Traumeel GEL" umgestellt. Es wurde besser, aber ich weiß nicht, ob's an dem Traumeel lag, oder ob eben einfach dann der Höhepunkt zufällig erreicht war und es vielleicht auch mit Heparin genauso gut zurück gegangen wäre. In anderen Fällen hatte Heparin ja schon funktioniert.
Halicar Salbe (?) wurde mir auch schon empfohlen, habe ich aber selbst noch nie ausprobiert.
Also, du wirst viel, viel Geduld brauchen, vielleicht zwei, drei Monate, wenn es schlimm ist. Du solltest den Pilz oder die Ohrenentzündung natürlich parallel bekämpfen, damit der Hund sich nicht kratzen und möglichst nicht den Kopf schütteln muß. Evtl. über einen "Trichter" nachdenken, wenn der Hund ohne Aufsicht ist, damit er nicht am Ohr kratzen kann.
Zusätzlich wäre Kühlen eine hervorragende Idee. Zum einen die Salbe kühl lagern, oder - wenn dein Hund da mitspielt - vorsichtig feuchte Kälte aufbringen, indem du z. B. ein Coldpack in einen feuchten Waschlappen packst und immer mal wieder leicht dran hälst. Ich hab auch schon mit gekühltem Quark hantiert, den ich dick auf's Ohr geschmiert habe, aber das kann - je nach Hund - durchaus auch dazu führen, daß er sich erst recht schüttelt und versucht, den Quark abzukratzen. Bei meiner uralten, tiefenentspannten Hündin klappte das aber prima.
Was die anschließend "verkrüppelten" Blumenkohlohren betrifft: meine alte Hündin hatte mehrmals Blutohren und trotzdem waren ihre Ohren hinterher nicht erkennbar beschädigt. Fühlen konnte man es ganz minimal, wenn man es wusste. Das größte aller Blutohren machte aus einem Stehohr ein Knickohr. Aber auch nicht irgendwie verschrumpelt oder extrem vernarbt, sondern einfach nur umgekippt...
Ich drücke dir die Daumen, daß ihr das gut hinter euch bringen könnt und wünsche deinem Hund gute Besserung.
Nachtrag noch: Die OP und die anschließenden Wundschmerzen, sowie die langwierige Rekonvaleszenz dürften unter'm Strich auch nicht wesentlich angenehmer und schneller über die Bühne gehen. Deshalb würde ich es tatsächlich jederzeit wieder ohne Operation versuchen.