Zunächst einmal möchte ich sagen, dass mir die Beiträge hier wirklich sehr geholfen haben. So hatte ich heute Morgen den Mut, um ein Gespräch zu bitten und meinen kleinen Kämpfer nicht einfach operieren zu lassen.
Heute Morgen habe ich mit "unserem" Tierarzt gesprochen - über meine Ängste, über die Erfolgsprognose einer OP, darüber was geschehen würde, wenn mein Russell nicht operiert wird. Das Gespräch hat sehr gut getan und am Ende haben wir gemeinsam entschieden, dass er erst einmal nicht operiert wird. Erst ein mal, weil es - hoffentlich nicht - immer noch eine Situation geben kann, die es unumgänglich macht. Sein Ohr sieht wirklich aus, als ob es bald platzen würde.
Grundsätzlich befürwortet der Arzt die OP nicht. Der alternative Weg ist zwar langwierig, aber hoffentlich auch sanfter für den Hund.
Gegen Entzündung und Schmerzen hat er nochmals Antibiotikum und Schmerzmittel gespritzt bekommen. Außerdem Vitamin K1 (hab ich das richtig behalten?) für die bessere Gerinnung.
Von Salben (Traumeel und Co) rät er dringend ab, da ja eine Entzündung im Ohr ist.
Ich werde das Ohr jetzt weiterhin kühlen, mit Leukoplast fixieren und die weiche Halskrause bleibt permanent am Hund. Außerdem soll ich das Ohr zwischendurch nach erhaltener Anleitung vorsichtig reinigen - was er übrigens auch ganz toll findet.
Das Kühlen gefällt ihm. Hab ja auch zwei Hände - eine Hand kühlt, die andere streichelt. Und der kleine Kämpfer drückt sich so an mich, dass ich mich kaum rühren kann.
Liebe Linschen, Deinen Rat, ihm eine Nylon überzuziehen, wollte ich heute nochmals befolgen. - Er will mich schon fressen, wenn er nur sieht, dass ich meine Hand anders halte, geschweige denn, wenn er auch nur einen Zipfel sieht. Also hoffe ich auch weiterhin auf die Leukoplast-Klebekraft.
Wird Dich vielleicht auch interessieren - der Doc hat mir heute auch den Tipp mit dem Nylonstrumpf gegeben.
Zum Kühlen nehme ich weiche Kühlakkus, wenn er anlehnungs- und streichelbedürftig ist.
Für zwischendurch habe ich noch eine weitere Lösung gefunden. Habe ein nasses Waschläppchen in Frischhaltefolie gewickelt und ins Eisfach gelegt. Das gebe ich dann in einen Nylonstrumpf und kann es ums Ohr wickeln (die Ohren sind ja mit Leukoplast nach oben gebunden und verbunden und bilden sozusagen nen Ring mit dem Kopf) und dank Strumpf verknoten. Wenn er liegt und nicht so viel läuft - und im Moment ist er eher in seinem Körbchen - ist es auch nicht so schwer für Ohr bzw. Kopf.
Die Ohren sollten nach oben gebunden werden und nicht nach unten, da es sonst zu einem feuchten und warmen Milieu im Ohr und somit zu weiteren Problemen kommen könnte.
Die Angst ist schon noch da, dass er nicht wieder der gesunde, putzmuntere kleine Kerl wird, irgendetwas anderes noch kommt oder die OP doch nicht umgangen werden kann. Ich bin jetzt aber zumindest wieder hoffnungsvoller und habe den festen Ehrgeiz zu kühlen und das Ohr zu fixieren wie es nur möglich ist. Und für meinen kleinen Kampfhund will ich positiv denken. Er spürt meine Stimmung schließlich auch.