Blinden Hund erziehen!?

beate66

10 Jahre Mitglied
wie bereits einige von euch wissen, habe ich im Februar den blinden Smerf aus dem TH Masuren übernommen. Er ist ca. 2-3 Jahre alt, lebte bisher nur auf der Straße, ist ein sehr schmusiger aber auch ein sehr lebhafter Hund, mag alle Menschen(obwohl er misshandelt wurde) und Hunde, will immer gefallen,, eigentlich ein perfekter Familienhund, wenn eben nicht seine Blindheit im Vordergrund stände. Smerf hat in Masuren noch nichts gelernt,

Bisher habe ich mit meinen anderen 3 Hunden per Handzeichen gearbeitet, was wirklich gut funktioniert hat. Das geht ja beim Smerf nicht. Hat jemand schon Erfahrung mit blinden Hunden und kann mir einige Tipps geben? Smerf sollte anständig an der Leine gehen, Sitz und Platz machen und eben die wichtigsten Grundregeln können.

Smerf ist der rechte Mischling, das li. Auge wurde aufgrund einer massiven Verletzung entfernt, das rechte Auge hat 0% Sehkraft. Alles wurde bereits ausgiebig untersucht
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LG Beate
 
  • 19. April 2024
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Hi beate66 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Zum Sitz:
Lecker in die Hand und es von vorne so "über den Hundekopf" führen, dass der Hund sich setzt.
Platz kannst Du dann ähnlich aus dem Sitz weiter entwickeln.
Sprich, Hund sitzt, dann "ziehst" Du ihn mit Lecker ins Platz

Die Leinenführigkeit würde ich ähnlich wie bei einem sehenden Hund aufbauen:
Wenn er zieht, bleibst Du stehen.
Zieht er nicht, geht ihr weiter.
Bei Krümel hilft da auch das Kommando "Langsam"
Allerdings würde ich beim Ziehen nur stehenbleiben, nicht umdrehen, weil das Umdrehen für einen Blindi schwierig ist.
Er sieht ja nicht, dass Du wendest.

Ein bezauberndes kerlchen, übrigens (hier fehlt mir der Herzsmiley)
Schön, dass er bei Dir gelandet ist.
 
  • 19. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Also im Grunde lässt sich ein blinder Hund genauso wie ein Sehender erziehen.

Riechen können sie ja trotzdem, somit funktioniert das geführte Lecker über die Nase noch immer als Motivation fürs "Sitz".
Beim Platz genauso. Leinenführigkeit war ebenfalls das Bekannte. Wer zieht bleibt stehen und viele Richtungswechsel.

Für den Freilauf habe ich am Anfang ein kleines Glöckchen am Schuh gehabt. So konnte Stevie sich leichter orientieren und wusste immer wo ungefähr ich bin. Wichtig fand ich die Kommandos "Treppe", "Stop" und "Achtung".

Jedes Mal wenn wir an Treppen kamen hab ich eben "Treppe" gesagt. und je nachdem "Auf" oder "Ab". Das hatte Herr Hund schnell raus und ist mir dann nicht mehr ständig Treppen hoch oder runter gestolpert. :rolleyes:

"Stop" halte ich bei jedem Hund für wichtig. Ob Straße oder sonstwas, stehen bleiben sollten sie alle können.

"Achtung" heißt Hindernisse jeglicher Art. Ob Baum, Graben oder Zaun. Da weiß er, er muss langsam macht sonst rummsts oder geht abwärts.

Ansonsten ist eigentlich alles genauso einfach oder schwer wie mit jedem anderen Hund auch. Ich mache da aber auch relativ wenig Geschiss um den Kerl.

Der fetzt genauso wie die anderen leinenlos übers Feld, und wenn er wirklich mal abschmiert, ists halt so. :D:D
 
Danke!
Das mit den Leckerlis habe ich natürlich schon probiert, aber irgendwie klappt das nicht so ganz. Ich weiß nicht an was das liegt.
Beim Gassi gehen habe ich natürlich auch immer die anderen Drei dabei und bleibe ständig stehen, da mir der Smerf immer vor die Füße läuft. er kapiert das aber auch nicht warum ich stehen bleibe. So gestalten sich die Gassigänge manchmal echt nervenaufreibend. Mit Smerf alleine zu üben macht keinen Sinn. Er verlässt das Haus nicht ohne seine Hundekumpels. Er bekommt im Haus die Ansagen vom ältesten Hund. Sitzt auch meist separat
Das"Halt" bei Treppe hat er kapiert, da er schon bei uns im Haus schon seine Erfahrung mit der Treppe gemacht hat.
 
Hmm... warum verlässt er das Haus nicht?

Stevie hatte das am Anfang auch. Ich denke das war viel Unsicherheit und er hat sich die Orientierung lieber bei anderen Hunden gesucht. Das ist zwar an sich nicht schlecht, aber in erster Linie sollte er mir Vertrauen.

Somit hab ich ihn einfach mit raus geschleppt, im Feld abgesetzt und bin losgelaufen.
So hat er sich ganz schnell daran gewöhnt auch mit mir alleine zu gehen.

Ich glaube, ohne dir auf die Füße treten zu wollen, viele machen einfach zu viel Bohei um einen "behinderten" Hund. Und das nutzen die als Opportunisten einfach gnadenlos aus. Ich habe mich dann selbst hinterfragt, ob ich dieses oder jenes Verhalten einem gesunden Hund auch durchgehen lassen würde. ;)
 
  • 19. April 2024
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Und wenn Du erstmal nur einen anderen Hund mitnimmst?
 
mein ältester Hund ist auch ein Handicaphund, aber er ist vom Charakter her ganz anders als Smerf. I
Smerf orientiert sich besonders an Niko(Huskx-Mix), aber er möchte alle Hunde um sich herum haben. Nehme ich nur Smerf aus dem Haus, wird er unruhig und ich kann nicht mit ihm arbeiten. Habe ich aber alle Hunde mit dabei, arbeiten alle außer Smerf mit:D
 
dann kommen noch die Geräusche von draußen dazu(vorbeifahrender Traktor, Glocken läuten, Sägen, etc), die ihn unsicher machen. Da duckt er sich und ist wieder vor meinen Füßen. Ohne Leine kann ich ihn bei uns nicht lassen, da wir im Visier des hiesigen Jägers stehen:wuerg:
 
Ich bin jetzt erstmal unterwegs, schreib aber nachher nochmal was dazu.

Hast du es schon mal mit ner Futtertube zum ordentlichen Fußlaufen versucht. Damit kann man unsichere Hunde auch prima bei seltsamen Geräuschen zum einen ablenken aber ihnen auch zeigen dass eigentlich gar nix Schlimmes passiert.
 
Ich glaub, das Problem ist nicht die Blindheit, sondern das er nicht weiß, das er sich an Dir orientieren soll(te)

ich würd mit Smerf erst mal allein "dumm" in der Gegend rumstehen.
Also allein mit ihm vor die Tür- notfalls tragen-- Versuchen beim Losgehen Körperkontakt herzustellen, damit er fühlt was Du machst/willst bzw er lernt sich an Dir zu orientieren. Sowie er auf Aussenreize unsicher reagiert, stehen bleiben, Körperkontakt zB Hand auf den Rücken,die Seite wo auch immer und nichts tun, bis er sich entpannt. Also weder streicheln, noch loben usw einfach nur Ruhe und "Dasein" vermitteln.

Ist er entspannt wieder loslaufen, so wirst Du ggf nur Zentimeterweise vorwärtskommem, aber das soll auch kein Gassigang werden, sondern Du
sein Anker.

Ich denke, wenn er Dich richtig "wahrnimmt", kannst Du alles Andere auch in Hundebegleitung üben und erreichen.

Futtertube kann ja trotzallem beim "richtigen" Spazierengehen eingesetzt werden, kann Dich nur interessanter machen;)
 
Ich habe ja eine blinde Hündin, sie war nicht von Anfang an blind, wurde dann aber bei mir blind.
Ich kann bestätigen, dass Hunde uns da absolut ausnutzen, wenn wir zu viel helfen. So meinte meine Hündin plötzlich, sie könne gar keine Treppen mehr runter gehen, weil ich sie ein paar mal getragen habe... Tja, dann wollte sie nicht mehr die Treppe gehen, also blieb sie halt zu Hause. Hat sie sich dann ganz schnell wieder angewöhnt die Treppe doch laufen zu können. :D

Ich denke auch, Smerf weiß nicht, dass du eigentlich seine Orientierung sein solltest, daher fällt es ihm schwer, wenn keine Hunde dabei sind, und ebenso schwer, wenn Hunde dabei sind. Ich würde ihn auch mit in den Garten nehmen und üben. Der braucht halt Zeit.
 
Neues von Smerf:
die anfänglichen Probleme haben sich nun gelegt,es geht aufwärts. Seit einiger Zeit läuft Smerf frei, orientiert sich an Luka bzw. Luka sorgt dafür, dass er sich nicht zu weit von uns entfernt. Würde er aber auch nie tun, dafür ist er viel zu arg auf mich fixiert. Er tollt auf den Wiesen umher, ist verträglich mit allen Hunden im Dorf, hat sichtlich Spaß an seiner Freiheit. Allerdings ist mir nun aufgefallen, dass Smerf mit dem rechten Hinterteil beim Laufen etwas nach rechts abfällt. Da möchte ich nun abklären lassen. Hier noch ein paar aktuelle Bilder:
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Auch von Luka gibt es etwas Tolles zu berichten. Er hat vor einiger Zeit drei halbverhungerte Fuchsbabys gefunden. Zwei davon konnten in einem Wildgehege aufgepäppelt werden, dass dritte Baby hat es leider nicht geschafft :kerze: Luka bekam einen große Fleischwurst vom Jäger und war der Held des Tages. Leider gibt es zu dieser Geschichte keine Bilder, aber von Luka schon:

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Und Opa Rudi lebt auch immer noch, hört nichts mehr, sieht ganz schlecht, geht gaaanz langsam, die Gassirunden sind für ihn schon sehr anstrengend, aber er will noch immer mit:
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Von Niko werde ich bei Gelegenheit gesondert berichten, es geht ihm wieder schlechter, er geht nächste Woche zum TA
 
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