Wolfgang
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VOLKSDORF
Bissiger Hund - Kritik an Behörde
Ein aggressiver Mischling griff Border-Collie an: schwer verletzt.
Sie war schon fast an ihm vorbei, als es passierte. Fest hielt Sophie H. (16) ihren Border-Collie Glen Mittwochnachmittag an der Eulenkrugstraße in Volksdorf an der Leine neben ihrem Fahrrad, als sich der knurrende, kräftige Mischling links neben ihr von seiner Begleiterin losriss. Der Rüde stürzte sich auf den kleineren Border-Collie, verbiss sich minutenlang in dessen Kehle und verletzte ihn lebensgefährlich. Auch die Begleiterin wurde von ihm gebissen und verlor dabei die Fingerkuppe des rechten Mittelfingers. Ein Unfall, der hätte vermieden werden können, sagt Petra Feder.
"Schon im Februar habe ich das Orstamt auf den Mischling aufmerksam gemacht", so die Tierpsychologin, die von der Stadt Hamburg sogar als Gutachterin für Hunde eingetragen wurde. "Der Hund hatte bereits mehrere Hunde in der Nachbarschaft angefallen, war meines Erachtens sehr aggressiv." Doch das Amt speiste sie mit den Worten ab, dass man in der Behörde "keine privaten Streitigkeiten unter Nachbarn austragen würde", so Petra Feder. Ihr Sohn hatte mit den Hunden der Familie bereits eigene Erfahrungen mit dem Mischling gemacht.
Christine Eillers, stellvertretende Leiterin der Wirtschafts- und Ordnungsabteilung des Ortsamtes Walddörfer, weiß von dem Fall. "Auf Anfragen von Nachbarn haben wir den Hund einem Amtstierarzt vorgeführt, der den Rottweiler-Boxer-Mischling als ruhig und zugänglich beschrieb." Um einen offiziellen Wesenstest, bei dem das Tier auch in Kontakt mit anderen Hunden gebracht wird, hätte es sich jedoch nicht gehandelt.
"Ein Fehler", so Petra Feder, da der Hund gerade auf andere Rüden extrem reagiere. Deshalb hatte auch Sophie H. schon immer Respekt vor dem Hund. "Sonst habe ich keine Angst vor größeren Hunden", so die Schülerin, "doch als der Mischling gestern Glen direkt an die Kehle ging, dachte ich, es ist aus." Die Begleiterin des Hundes, eine Freundin der Halterin, die im Urlaub ist, ging dazwischen, doch gegen die Kraft des Tieres war sie machtlos. Passanten riefen die Polizei, die das Tier einfing. Glen wurde in einer Tierklinik operiert, erholt sich mittlerweile zu Hause. Der Mischling kam ins Tierheim Süderstraße. "Ein unfreundlicher Hund", sagt Wolfgang Poggendorf, Geschäftsführer des Tierschutzvereins, vorsichtig. Jetzt muss das Ortsamt entscheiden, was weiter geschieht. Petra Feder: "Warum muss immer erst etwas passieren, bevor die Behörden reagieren?" (cls)
Wer schützt die Bevölkerung eigentlich vor unfähigen Behördenvertretern?
Gruß
Wolfgang