So ist es – wie kann auch ein kleines Würstchen wie ich es wagen, Gott und die Welt einzuschalten und gegen eine amtliche Verordnung angehen – pfui aber auch und Asche auf mein Haupt, stell dich in die Ecke oder so.
Noch eine weitere kleine Anekdote, die mir selbst mit der Stadtverwaltung widerfahren ist in Sachen „bei uns hat alles seine Richtigkeit“ – die habe ich Beckersmom auch schon am Telefon geschildert.
Vor 2 oder 3 Jahren hatten wir eine Hundezählung, bei der festgestellt werden sollte, ob und wenn ja, was für eine Rasse Hund in jedem einzelnen Haushalt lebt. Diese wurde von Studenten durchgeführt. 3 Wochen nach Abschluß der Zählung kam ein bitterböses Schreiben an meinen Mann (der einen anderen Nachnamen hat als ich – wie kann man nur *kicher*), in dem er beschuldigt wurde, Steuerhinterziehung zu betreiben, er hätte laut Feststellung einen Hund, der nicht angemeldet wäre und für den keine Steuern entrichtet würden. Er wurde mit Fristsetzung dazu aufgefordert, den Hund rückwirkend anzumelden und die Steuern nachzuzahlen. Mein Mann wollte das ganze ja laufen lassen und dann (falls es vor Gericht gegangen wäre) mit Robert an der Leine im Gericht erscheinen und sagen: Euer Ehren, ich habe gar kein Auto *grins* bzw. keinen Hund. Wenn der Richter ihn dann gefragt hätte, was das denn da an der Leine sei, hätte er gesagt: Ach soooo, das ist Robert Stolz, der Hund meiner Frau, der seit Anbeginn seiner Familienzugehörigkeit auf sie angemeldet ist und für den WIR natürlich auch Steuern zahlen.
Wir hätten das echt tun sollen, wenn im nachhinein so drüber nachdenke und am Tag der Verhandlung die Presse einladen. Ich aber wollte keinen Ärger und habe da angerufen und gefragt, warum das Ordnungsamt nicht mal ein Stockwerk höher im Einwohnermeldeamt nachgefragt hat – oder zumindest mal im Computer gekuckt hätte – wer noch unter unserer Adresse gemeldet ist außer meinem Mann und ob vielleicht eine dieser Personen einen Hund gemeldet hat (schließlich haben wir ja auch 2 erwachsene Kinder im Haus).
Zur Antwort bekam ich: Dazu sind wir nicht verpflichtet, da hätten wir ja viel zu tun. Also ich weiß ja nicht, wir haben das Haus auf beider Namen gekauft, alle Abgaben an die Stadt (wie Wasser, Kanal und Müll, Grundsteuer etc.) laufen auf beide Namen, die wissen, dass die Adresse ein Einfamilienhaus und kein Mietshaus mit mehreren Parteien ist –
DA VERSTEH NOCH EINER DIE WELT DER BÜROKRATEN!
Ich konnte mir allerdings nach Aufklärung der Geschichte damals in meinem Zorn nicht verkneifen zu fragen, wie blöd man eigentlich sein muss, um dort arbeiten zu dürfen, dann könnte ich sie eventuell mal weiterempfehlen – meine Güte, was bin ich doch frech und jetzt mache ich auch noch solche Probleme!