Doch
@bxjunkie , du verurteilst mich.
Du schreibst selbst, du kennst mich nicht, urteilst aber aufgrund dessen, was ich geschrieben habe ich sei angewidert von meinem Hund und rolle die Augen, weil er sich an mich kuschelt.
Ich gebe zu, dass man das sicher so interpretieren kann.
Ich habe einen derben Schreibstil und bin auch im realen Leben eher derbe.
Ja, ich finde es einfach unschön, dass ich das Fellfett meines Hundes nach dem Streicheln an meinen Händen habe, ich wasche sie mir dann einfach.
Ja, mein Schlaf ist mir heilig, ich hasse es geweckt zu werden, und ich kann bei Gewitter bestens schlafen und liebe Gewitter gradezu. Da kann ich die Angst meines Hundes nur am Rande verstehen.
Nichtsdestotrotz bin ich mit der Anschaffung dieses Hundes Mutter geworden, völlig ungewollt übrigens.
Ich hatte vorher einen harten Hund, der schlief in seinem Körbchen, hatte Angst vor nichts und war wie ich.
Dann kam das Weichei, und zeigte mir deutlich, wie wichtig es ihm ist, dicht bei mir zu sein und "social support" von mir zu bekommen.
Das kriegt er auch.
Nebenbei kriegt das Tierchen Stofftiere, weiche Kuscheldecken, Halsbänder mit Teddymotiv und ich habe ihn (25kg!) regelmäßig auf meinem Schoss.
Und ich rolle die Augen über die Gesamtsituation, dass dieser Hund es in mein Bett geschafft hat, denn soooo schlimm kann das für ihn gar nicht sein, es gibt schließlich auch Hunde, die sitzen speichelnd und zitternd in irgendeiner Ecke. Er erpresst mich und schläft dann seelenruhig.
Ich finde es schön, dass ich so viel Schutz für ihn bedeute und er mir so vertraut.
Trotzdem ist und bleibt er für mich an manchen Stellen eklig, dafür kann er aber nichts und ich bin das ja auch bewusst mit der Anschaffung eines Hundes eingegangen. Das ist nun mal so. Wäre schöner, wenn Hunde Katzenfell hätten, haben sie aber nicht. Trotzdem möchte ich nicht auf das, was ein Hund mir gibt verzichten, nur weil er ein paar unschöne Eigenschaften hat. Ich schätze ihn trotzdem, auch wenn ich wieder einen harten Hund wollte, den habe ich nicht bekommen. Ich habe nun halt ein Hundekind, also bin ich Hundemutter. Nicht mein Wunsch, aber ich schaffe das Vieh doch nicht wieder ab, nur weil es nicht meinem Idealbild-Hund entspricht.
Ich liebe diesen Hund, auch wenn er eklig ist.
PS: "Vieh" ist bei mir ein ausgesprochen liebevoll gemeintes Wort.