Bernhardinerfleisch schmeckt wie Rindfleisch

dog-aid

20 Jahre Mitglied
Bernhardinerfleisch schmeckt wie Rindfleisch


China/Schweiz, 12.11.01

Es dampft köstlich, sieht aus wie appetitliches, dunkles Hühnerfleisch von der Keule. Es schmeckt wie gut durchgekochtes Rindfleisch und zergeht auf der Zunge. Doch der Gedanke, dass hier des Menschen treuester Freund geschlachtet worden ist, lässt einen durchschnittlichen Europäer würgen.

"Hundefleisch mit scharfer Soße" für 30 Yuan oder umgerechnet acht Mark serviert mit Nudeln und Gemüse in einem Restaurant im Norden Pekings. 20 Auto-Minuten von Peking nach Norden liegt in Shunyi eine staatliche Hundefarm. In den geräumigen Zwingern laufen große Bernhardiner auf und ab. Sie bellen laut, werden ganz aufgeregt, wenn Besucher kommen. In einem großen Gehege tapsen verspielt kleine, nur vier Monate alte Bernhardiner zum Zaun, schnuppern erwartungsvoll. "Wir forschen, wie die Tiere am besten gezüchtet werden", sagt der Manager. "Reinrassige Tiere", meint er stolz. "Aus der Schweiz." Genau das ist es, was die Schweizer auf die Barrikaden bringt. "Als Schweizer Bürger betrachten wir es als Beleidigung für unsere geliebte Schweiz, dass China unser altes Schweizer National-Symbol als Indus-trie-Fleisch benutzt und fördert", schrieb Eleonora Moser von der Schweizer Organisation "SOS St. Bernard Dogs International". Doch die Chinesen verzehren den Schweizer Nationalhund gar nicht. Der Bernhardiner dient als Grundstock für die Kreuzung mit lokalen Hunden, um daraus Fleischhunde zu züchten. Hundefleisch hat in China eine Jahrtausende alte Tradition. Schon vor 2000 Jahren sollen die Kaiser Hundefleisch gesessen haben. Doch der Volksmund sagt bis heute "gourou shangbuliao xi". Das heißt so viel wie, Hundefleisch kann bei offiziellen Banketten nicht serviert werden. "Bernhardiner zu züchten, ist wirtschaftlich gesehen viermal so profitabel wie die Zucht von Schweinen und dreimal so profitabel wie Hühner", verkündet das chinesische Fernsehen. Deswegen fördern die lokalen Behörden die Zucht. Hundefleisch sei gesund, sagen die Chinesen. "Es hält nicht nur warm, es stärkt auch das (weibliche) Yin und nährt das (männliche) Yang", so Restaurantbesitzer Wang. Aber auch für die Nieren und die Milz sei es gut. Doch den Schweizern geht es an die Nieren. Für sie ist der Bernhardiner vielleicht das, was der Panda für den Chinesen ist ­ allemal mehr als ein Tier. Er ist Legende, Wahrzeichen und Stolz der Schweizer Nation. Sie stehen für Selbstlosigkeit und Großherzigkeit. Ihre Geschichte führt zurück zum Großen St. Bernhard zwischen der Schweiz und Italien, wo einst Mönche in einem Kloster die Hunde gehalten und erzogen haben. Der Schweizer Vizepräsident Kasper Villiger entgegnete Tierschützern, die in Bern eine Petition eingereicht hatten, es stehe der Regierung in Bern nicht zu, "die Ernährungsgewohnheiten anderer Länder zu verurteilen". Die Chinesen fänden vielleicht manche Schweizer Essgewohnheit ungewöhnlich. Der Protest der Tierschützer entzündet sich auch an den Schlachtmethoden. Ma Youtai von einer Hundefleischfarm in Heshui (Provinz Gansu) denkt sich wenig dabei: "Wir schlitzen ihnen die Kehle auf, lassen sie ausbluten, bis sie sterben." Westliche Tierschützer prangern an, dass viele Tiere mit einer Schlinge erhängt werden, wo sie nur langsam erstickten und der Todeskampf bewusst verlängert werde. Durch diese Schlachtmethoden soll das Tier im Leiden ein Höchstmaß an Adrenalin ausstoßen. Der Verzehr des Fleisches führe dann beim Menschen angeblich zu einer S.exuellen Stimulierung. Das ist jedoch eine Theorie, von der viele Fleischhundzüchter oder Restaurantbesitzer noch nichts gehört haben. "Natürlich haben jene, die einen Hund als Haustier haben, eine enge Beziehung zu ihm. Wer nur ein oder zwei Hunde hat, empfindet besonders", sagt Frau Zhang. "Doch wenn man eine Hundefarm hat und viele, viele Hunde für die Fleischproduktion, dann fühlt man nicht mehr so viel und bringt sie einfach um."


Ergänzend dazu:
BILD
(Hier auch Bilder der Bernhardiner-Zuchtanlage in Peking)
– Es dampft, sieht aus wie Hühnerfleisch von der Keule, schmeckt wie Rindfleisch und ist eine der beliebtesten Speisen in chinesischen Restaurants – Bernhardiner-Kreuzungen.
Die Speisekarte bietet „Hunde-Rippchen“, „Hunde-Haut“ und „Hunde-Innereien“. Beliebt ist auch der „Hunde-Feuertopf“, Fondue für die ganze Familie. „Hundefleisch mit scharfer Soße“ kostet umgerechnet 8 Mark, wird mit Nudeln und Gemüse serviert.

Die Speise-Hunde werden eigens gezüchtet. 20 Autominuten nördlich von Peking liegt eine von rund 50 staatlichen Hundefarmen mit geräumigen Zwingern für Bernhardiner. In einem großen Gehege tapsen verspielt kleine, nur vier Monate alte Bernhardiner.

„Wir forschen, wie die Tiere am besten gezüchtet werden“, sagt der Manager. Die Bernhardiner dienten nur als Grundstock für die Kreuzung mit anderen Hunderassen, um daraus günstige Fleischhunde zu züchten. „Bernhardiner zu essen“, sagt er, „wäre zu teuer, und ihr Fleisch schmeckt nicht so gut.“

Die Tierschützer in aller Welt sind empört. Denn die Hunde werden grausam sterben. Ein Tierschützer: „Die Tiere werden erdrosselt, damit sie nur langsam ersticken. Das Tier soll im Leid ein Höchstmaß an Adrenalin ausstoßen, weil dann der Verzehr angeblich S.exuell stimuliert.“


Ergänzend dazu:
Hamburger MoPo
Umgerechnet acht Mark kostet eine Delikatesse in chinesischen Restaurants, die Europäer eher zum Würgen bringt. "Hundefleisch mit scharfer Soße" oder "Hunde-Innereien" gehören in China zum Standardessen. Besonders beliebt ist der "Hunde-Feuertopf", ein China-Fondue für die ganze Familie. Die Zutaten kommen aus der Schweiz: Reinrassige Bernhardiner!

Die Hunde werden aus dem Alpenland nach Asien geflogen. Allerdings kommen sie nicht direkt in den Kochtopf, sondern werden mit anderen Tieren gekreuzt, um "Fleischhunde" zu züchten.

Hundefleisch sei gesund, sagen Anhänger der oastasiatischen Spezialität. "Es hält nicht nur warm, es stärkt auch das weibliche Yi und das männliche Yang", erklärt Koch Wang vom Hamdu Restaurant in Shen-yang. Auch für Nieren und Milz sei es gut.

Abgesehen davon ist das Fleischhunde-Geschäft lukrativ. "Bernhardiner zu züchten ist viermal so profitabel wie die Zucht von Schweinen und dreimal so profitabel wie die Hühnerzucht", verkündet das chinesische Fernsehen. Die Hundezucht wird von lokalen Behörden gefördert.

Die Schweizer sind vom Hundeboom in China wenig angetan. Für sie sind Bernhardiner ein nationales Wahrzeichen. Dass die Tiere zur Produktion von "Industriefleisch" benutzt werden, passt ihnen gar nicht.

Konkrete Argumente gegen die Verarbeitung von Hundefleisch haben Tierschützer. Sie prangern an, dass viele Tiere mit einer Schlinge erhängt werden, so nur langsam ersticken und das der Todeskampf bewusst verlängert werde. Auch seien Hunde oft nicht tot, wenn ihren in heißem Wasser das Fell abgezogen werde. Ma Youtai von einer Hundefleischfarm denkt sich wenig dabei: "Wir schlitzen ihnen die Kehle auf, lassen sie ausbluten, bis sie sterben. Das dauert zehn Minuten. Wenn sie verbluten, gibt es gutes Fleisch, das frisch aussieht." Sonst sehe es zu dunkel aus. Und das sei schlecht für das Geschäft.

bis denne

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Tiere empfinden wie wir auch Freude, Liebe, Angst und Leiden, aber sie können das Wort nicht ergreifen. Es ist unsere Pflicht, als Stellvertreter zu wirken und denen, die sie ausnützen, niedermetzeln und foltern, zu widerstehen.
Denis de Rougemen
 
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