Berliner Hundemuseum aufgelöst: Sa Versteigerung der Exponate

dog-aid

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Berliner Hundemuseum aufgelöst: Sa Versteigerung der Exponate


Berlin, 17.10.01

Leider wird das traditionsreiche Berliner Hundemuseum aufgelöst, welches sogar im Guinessbuch der Rekorde steht.
Tausende von Exponaten aus der Geschichte des Hundes werden jetzt versteigert.
Unter "Lesen Sie hier" gelangt man direkt zum Auktionskatalog.
Die Auktion findet am Sonnabend, d. 20.10.01, ab 18.00 im Auktionshaus Altus in Berlin statt. Gebote können auch schriftlich abgegeben werden.


Zur Geschichte des Berliner Hundemuseums:
OEKO-NET
Das Hundemuseum in Berlin-Blankenburg

Nahe am Stadtrand von Berlin, tief im Osten zwischen Blankenburg und Karow, Alt Blankenburg 33, versteckt sich ein Denkmal, ein Wallfahrtsort der innigsten Mensch-Tier-Symbiose, der im Bewußtsein der täglich vom gemeinen Berliner Zuhälter mit seinen Beißhunden traktierten Bürger den längst nicht gebührenden Platz einnimmt, obwohl 1992 ins Guinnness-Buch der Rekorde aufgenommen: "Wir bestätigen, daß das Ehepaar Margarete und Gerhard Laske in Berlin-Blankenburg den Rekord ,Gründung und Aufbau eines Hundemuseums` aufgestellt hat." Das liest sich so merkwürdig unbeholfen, unfreiwillig komisch, beinahe schon liebenswert, wie es ist. Zumal: Das ist kein Höher-schneller-weiter-mehr-Rekord, sondern das Berliner Hundemuseum ist das einzige seiner Art. Das alte Gesindehaus eines noch älteren Bauernhofes, ohne Heizung, Wasser und Toilette, hundekalt noch jetzt während der ersten sommerwarmen Tage des Jahres, birgt eine unüberschaubare Fülle von Hundedevotionalien. Ein Ort, der bis zum letzten Quadratzentimeter ausgenutzt ist, und sollte je ein freies Plätzchen in einer Vitrine oder an der Wand den Eindruck erweckt haben, der Hund wäre nicht imstande, das ganze Leben zu füllen, so wurde aus einer Frauenzeitschrift schnell das Bild von Thomas Fritsch mit seinem handgenudelten Pinscher ausgerissen und darübergedeckt. Alles in Eigenleistung.

"Erst kommt das Essen", sagt Herr Laske (75), "dann die Wohnung und dann das Tier. Das Tier ist immer das Dritte, der erste Luxus noch vor dem Auto. Das ist im Osten wie im Westen so." Bei den Laskes ging der Luxus in den 50er Jahren los. Da wollte Margarete (heute 74) einen Hund und man besorgte sich aus Westberlin über nebulöse Kontakte zu den Westalliierten einen Chow-Chow. Und damit waren die Laskes für den Aufbau des Sozialismus weitgehend verloren. In Kürze bretterte die resolute parteilose Margarete durch alle denkbaren Positionen des zentralistischen Hundezüchter- oder Hundesportverbandes, preisrichterte und institutionalisierte die wunderbaren und in aller Welt gelobten Rassehundeausstellungen in Berlin Biesdorf. Und Gerhard überließ seine Polsterei, er blieb eigenständig und verdiente so vergleichsweise gutes Geld, "wer, wenn nicht ich", vertrauensvoll mehr und mehr seinen verläßlichen sieben bis acht Arbeitern, wenn er mit seiner Frau Wochenende um Wochenende die großen Hundeschauen der sozialistischen Bruderländer bereiste. Und im Rentenalter dann ab nach Amerika, Kanada, Israel. Man kannte die Laskes und schätzte die Ostzucht. Da waren die Kriterien manchmal etwas strenger, man konnte nicht in Konkurrenzunternehmen ausweichen, wenn einem Köter die Ohren zu schlapp hingen. Ja, der Westen mit seinem Geld, der besorgte sich gerne gutes Zuchtmaterial im Osten. Ob Hasen, Hühner, Hunde. Ein Beispiel: 1971 wählte für die Weltausstellung in Budapest Frau Laske elf Hunde verschiedener Rassen aus der DDR-Zucht aus. Zehn davon wurden Weltsieger. Jetzt kommen Sie, lieber Leser! Aber um zurückzufinden: Schon beim ersten Schwanzwedeln des ersten Chow-Chows beschloß Frau Laske alles zu sammeln, was mit den Hundchen je zu tun haben würde, fürs Alter, fürs Erinnern. Und vor vierzehn Jahren begannen sie die Bude vollzustopfen. Ein kleiner Ausschnitt aus der Beschreibung der Exhibition:


Raum 3: Hundesport international
Plakate aus vielen Ländern, Renndecken von Windhunderennen, Ehrenpreise, Diplome, Siegerschleifen aus Israel, Kanada, SU, und Polen, Spielkarten, Streichholzschachteln, Hundefiguren von 1860 und andere Metallhunde, Pokale und Ehrenpreise.
Wände: Plakate, Wimpel, Knüpfarbeiten aus Rumänien, SU, Bulgarien, Bilder alter Meister (Reproduktionen aus Zeitschriften, pau), Jagdmotive, Pferd und Hund.
Regale: Ehrenpreise aus Holland, Frankreich, Polen, Ungarn, Bulgarien, Sowjetunion und der Tschechoslowakei.
Vitrine: 1. in der DDR gezüchteter Bassethound-Wurf (Bilder) Jagdmotive, Prominente mit Hund.
Vitrine: Schmuck mit Hund, Plaketten, Medaillen, Holzschnitzerein, Schuhanzieher, Spazierstöcke, Tabakpfeife, Mokkalöffel.
Vitrine unten: Große Hundefiguren aus Keramik und Porzellan, Grabstein.
Flur unten: Kalender-Ecke, Poster, Chow-Chow-Spiegel und -Stickbild.
Und Treppe: Regal mit wertvollen Figuren, Anhänger, Zigarrenbauchbinden.
Flur oben: Vitrine Beirat für Tierschutz und Tierhygiene und Tierschutzvereine Berlin, Tierschutzplakate, Gobelin, Bilder, Wolfsfell, vom Tierparkdirektor geschenkt.
Gang: Hundeposter, Wandtafel um 1900, Dogge als Kreidezeichnung, Bronzehund, Unterglasmalerei, NBI-Hundeserie von Kießling-Laske, Kinderzeichnungen, Gobelins aus Marokko, Karikaturen von Schrader, Zille u.a.
Lichtkasten: Welpen mit Abnormitäten in Formalin (Windspiel mit drei Beinen, Spulwürmer, Nierensteine, Malteser mit offener Bauchdecke, Nachgeburt, Pudel mit Hasenscharte, Chow-Chow mit Gaumenspalte, Katze mit zwei Gesichtern...)
Hundezwinger: 140 Plüschhunde aller Rassen und "Nichtrassen"...
Spiegelzimmer: Handarbeiten aus Hundewolle, Röntgenbilder der HD (degenerative Gelenkserkrankung)...

Und auf einer Vitrine oben auf, da mag er gar nicht richtig hinsehen, der Herr Laske, da stehen völlig falsche Windspiele in einem satten Pink, die hat ihm eine Künstlerin angeschleppt, eine reizende ältere Dame, die so oft kam, um nach ihren Hundchen zu sehen, bis sie eben ihren Platz gefunden hatten.

Ein gefülltes Leben. Nur eins nagt an den Laskes. Überall im Westen wurden sie nach der Wiedervereinigung wie Könige empfangen. Die Laskes sind da! Und ausgerechnet bei dem Chow-Chow-Verband, der ihnen, als sie noch hinter der Mauer saßen, beiden die Ehrennadel in Gold verliehen hatte, werden sie nicht aufgenommen. Ein Funktionär hat Widerspruch eingelegt. "Ja", sagt der Herr Laske, "menschlich war der Hundesport früher besser."


Ergänzend dazu:
Berliner Hundemuseum
Tierische Leidenschaft: Berliner Hundemuseum

Auf den Hund gekommen sind Margarete und Gerhard Laske bereits vor über 40 Jahren. Seitdem sammeln sie alles, was den vierbeinigen Freund des Menschen betrifft. Rund 20.000 Exponate sind in dem einzigartigen Museum zu finden. Es gibt wohl keine zweite Sammlung in der Welt, die sich ausschließlich mit Hunden beschäftigt.

Im Jahr 1982 sind die Ausstellungsstücke erstmals an das Licht der öffentlichkeit gekommen, als das Ehepaar das Museum eröffnete. Neben der Zusammenstellung der Bellos aus Plüsch, Holz und Porzellan sowie aus vielen anderen Materialien, gibt es auch 600 Bücher zum Thema, Medaillen, Pokale, Briefmarken und vieles andere mehr. Kuriosestes Stück dürfte ein "Hunde-Musterungsbefehl" aus dem Jahr 1945 sein.

Witzig sind auch Uhren, die nicht mehr ticken, sondern bellen, hecheln oder knurren - zu jeder vollen Stunde, versteht sich. Mehr als 50.000 Gäste besuchten in den letzten Jahren die sieben Ausstellungsräume in dem Weißenseer Ortsteil Blankenburg. Einen besonderen Lohn für ihre Leidenschaft haben die Berliner Sammler auch bekommen: Einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Das Hunde-Museum befindet sich in einem ehemaligen Gesindehaus eines Bauernhofes in Alt-Blankenburg 33, 13129 Berlin.

Quelle:www.hundejo.de


bis denne

dog-aid
clinton.gif

gnadenhof_flemsdorf@gmx.de
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi dog-aid ... hast du hier schon mal geguckt?
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Und warum, um Himmels Willen, soll das jetzt alles versteigert werden?

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vielleicht für einen guten zweck?

bis denne

dog-aid
edbull9.gif

gnadenhof_flemsdorf@gmx.de
 
Na Hallo-was für ein guten Zweck?
Wer weiß, was die daraus machen wollen, habe gehört, das kein geld mehr da ist und das Museum abgerissen werden soll.
Liebe Grüße Dangermaus
 
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