Zeit läuft ab für Halter von Kampfhunden
Vom 1. 11. an ist Plakette Pflicht
Die Halter von Kampfhunden müssen sich beeilen. Sie haben nur noch bis 31.
Oktober Zeit, um fristgemäß dem Amtstierarzt ein polizeiliches
Führungszeugnis, einen Sachkundenachweis und ein so genanntes
Negativzeugnis über die Friedfertigkeit des Hundes vorzulegen. Nur wer
diese Unterlagen hat, bekommt für seinen Vierbeiner eine grüne Plakette.
Diese ist seit Juli Vorschrift, denn nach der tödlichen Attacke zweier
Kampfhunde auf einen Jungen in Hamburg gilt in Berlin eine neue
Hundeverordnung.
Bereits am 31. August war die Frist verstrichen, in der Hundehalter ihr
Tier beim Veterinäramt des jeweiligen Bezirks vorstellen mussten. 4391
Kampfhunde wurden bis zum 20. Oktober angemeldet. Geschätzt wird aber,
dass es in Berlin etwa 5000 Kampfhunde gibt. Wer seinen Hund noch nicht
angemeldet hat, riskiert Ordnungsstrafen bis zu 10 000 Mark. Außerdem kann
das Tier eingezogen werden.
Die für die grüne Plakette notwendigen Zeugnisse können bei
Sachverständigen erworben werden. Deren Namen werden von den
Veterinärämtern herausgegeben. Die Senatsverwaltung für Soziales
appelliert noch einmal an die Hundehalter, die neue Verordnung unbedingt
einzuhalten. Neben der grünen Plakette ist vorgeschrieben, dass alle
Kampfhunde einen Maulkorb tragen und angeleint sein müssen. Nach Aussagen
von Harald Kussack, Sachgebietsleiter bei der Polizei für den täglichen
Dienst, wird die Hundeverordnung im Großen und Ganzen eingehalten.
Allerdings mussten 361 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Verordnung
geschrieben werden. Mehr als 2000 Funkwageneinsätze waren notwendig.
«Bislang haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass fast alle Kampfhunde,
die bei uns vorgeführt wurden, friedfertig sind», sagte Burkhard Raehse,
stellvertretender Amtstierarzt von Köpenick. Um die grüne Plakette der
Unbedenklichkeit für einen Hund zu erhalten, sind allerdings Gebühren zu
entrichten. 60 Mark kostet die Anmeldung beim Veterinäramt, 100 Mark die
Plakette. Außerdem müssen 200 Mark für den Sachverständigen und 20 Mark
für das polizeiliche Führungszeugnis bezahlt werden. 1731 Besitzer von
Kampfhunden haben bislang bezahlt und für ihr Tier bereits die grüne
Plakette erhalten.
Doch einigen Berlinern ist das offenbar zu teuer. Sie setzten ihre Hunde
einfach aus. Neue Heimat für sie wurde das Tierheim Lankwitz, dort
befinden sich derzeit 119 Kampfhunde. Das Heim platzt inzwischen aus allen
Nähten, deshalb wurden in Strausberg bei Berlin 30 Boxen für Kampfhunde
angemietet. Positiv: Die Zahl der ausgesetzten Kampfhunde ist seit diesem
Monat rückläufig. Musste das Tierheim im September, als die Frist zur
Anmeldung bei den Veterinärämtern ablief, noch 51 Kampfhunde aufnehmen,
waren es im Oktober erst 15. Zum Vergleich: Im Juli, dem Monat des
In-Kraft-Tretens der neuen Hundeverordnung, waren es 60 Kampfhunde.
Den Mitarbeitern des Tierheims hat die neue Verordnung viel Arbeit
beschert; die Mitarbeiter der Oberfinanzdirektion reiben sich dagegen vor
Freude die Hände. Aufgrund des großen öffentlichen Drucks in Sachen
Kampfhund werden dieses Jahr für 8000 Vierbeiner mehr Steuern bezahlt als
noch 1999.
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merlin
Vom 1. 11. an ist Plakette Pflicht
Die Halter von Kampfhunden müssen sich beeilen. Sie haben nur noch bis 31.
Oktober Zeit, um fristgemäß dem Amtstierarzt ein polizeiliches
Führungszeugnis, einen Sachkundenachweis und ein so genanntes
Negativzeugnis über die Friedfertigkeit des Hundes vorzulegen. Nur wer
diese Unterlagen hat, bekommt für seinen Vierbeiner eine grüne Plakette.
Diese ist seit Juli Vorschrift, denn nach der tödlichen Attacke zweier
Kampfhunde auf einen Jungen in Hamburg gilt in Berlin eine neue
Hundeverordnung.
Bereits am 31. August war die Frist verstrichen, in der Hundehalter ihr
Tier beim Veterinäramt des jeweiligen Bezirks vorstellen mussten. 4391
Kampfhunde wurden bis zum 20. Oktober angemeldet. Geschätzt wird aber,
dass es in Berlin etwa 5000 Kampfhunde gibt. Wer seinen Hund noch nicht
angemeldet hat, riskiert Ordnungsstrafen bis zu 10 000 Mark. Außerdem kann
das Tier eingezogen werden.
Die für die grüne Plakette notwendigen Zeugnisse können bei
Sachverständigen erworben werden. Deren Namen werden von den
Veterinärämtern herausgegeben. Die Senatsverwaltung für Soziales
appelliert noch einmal an die Hundehalter, die neue Verordnung unbedingt
einzuhalten. Neben der grünen Plakette ist vorgeschrieben, dass alle
Kampfhunde einen Maulkorb tragen und angeleint sein müssen. Nach Aussagen
von Harald Kussack, Sachgebietsleiter bei der Polizei für den täglichen
Dienst, wird die Hundeverordnung im Großen und Ganzen eingehalten.
Allerdings mussten 361 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Verordnung
geschrieben werden. Mehr als 2000 Funkwageneinsätze waren notwendig.
«Bislang haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass fast alle Kampfhunde,
die bei uns vorgeführt wurden, friedfertig sind», sagte Burkhard Raehse,
stellvertretender Amtstierarzt von Köpenick. Um die grüne Plakette der
Unbedenklichkeit für einen Hund zu erhalten, sind allerdings Gebühren zu
entrichten. 60 Mark kostet die Anmeldung beim Veterinäramt, 100 Mark die
Plakette. Außerdem müssen 200 Mark für den Sachverständigen und 20 Mark
für das polizeiliche Führungszeugnis bezahlt werden. 1731 Besitzer von
Kampfhunden haben bislang bezahlt und für ihr Tier bereits die grüne
Plakette erhalten.
Doch einigen Berlinern ist das offenbar zu teuer. Sie setzten ihre Hunde
einfach aus. Neue Heimat für sie wurde das Tierheim Lankwitz, dort
befinden sich derzeit 119 Kampfhunde. Das Heim platzt inzwischen aus allen
Nähten, deshalb wurden in Strausberg bei Berlin 30 Boxen für Kampfhunde
angemietet. Positiv: Die Zahl der ausgesetzten Kampfhunde ist seit diesem
Monat rückläufig. Musste das Tierheim im September, als die Frist zur
Anmeldung bei den Veterinärämtern ablief, noch 51 Kampfhunde aufnehmen,
waren es im Oktober erst 15. Zum Vergleich: Im Juli, dem Monat des
In-Kraft-Tretens der neuen Hundeverordnung, waren es 60 Kampfhunde.
Den Mitarbeitern des Tierheims hat die neue Verordnung viel Arbeit
beschert; die Mitarbeiter der Oberfinanzdirektion reiben sich dagegen vor
Freude die Hände. Aufgrund des großen öffentlichen Drucks in Sachen
Kampfhund werden dieses Jahr für 8000 Vierbeiner mehr Steuern bezahlt als
noch 1999.
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