Berlin/Kampfhunde müssen draußen bleiben
In Bussen und Bahnen dürfen die gefährlichen Tiere ab heute nicht mehr mitfahren - auch nicht mit Maulkorb
Tobias Miller und Franziska Köhn
Vom heutigen Freitag an dürfen in Bussen sowie den Zügen der U- und S-Bahn in Berlin und Brandenburg keine "Kampfhunde" mehr mitgeführt werden. Das hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg beschlossen. "Das Mitfahrverbot gilt auch, wenn die Tiere angeleint sind und einen Maulkorb tragen", sagte VBB-Sprecherin Ingrid Kudirka. Das Verbot trete sofort in Kraft. Kudirka geht jedoch davon aus, dass die Regelung am Anfang noch kulant ausgelegt werde.
Das Verbot lehnt sich an die beiden Hundeverordnungen in Brandenburg und Berlin an. Tiere der zwölf in diesen Verordnungen aufgezählten Hunderassen dürfen in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr mitgeführt werden - darunter Pitbull, Staffordshire Bullterrier, Mastiff und Bullmastiff. Kompliziert wird es bei den Rassen Dobermann und Rottweiler. Denn in der Brandenburger Verordnung stehen diese auf der Liste gefährlicher Hunde, in Berlin nicht. Die Folge: "In Berlin dürfen sie diese Hunde mitnehmen, an der Landesgrenze müssen sie mit ihrem Rottweiler oder Dobermann aussteigen", sagte VBB-Sprecherin Kudirka.
Für die Einhaltung des Verbots seien die Fahrer, das Bahnpersonal und die Fahrkartenkontrolleure zuständig, sagte Kudirka. Sie seien von den Unternehmen geschult worden. "Es wurden Fotos von den entsprechenden Hunderassen verteilt." Die Fahrgäste werden verwarnt und gebeten, mit dem Tier auszusteigen. Sollte sich jemand weigern, wird der Sicherheitsdienst oder die Polizei geholt. Geldstrafen werden zwar nicht verhängt, aber die Hundebesitzer müssen dann mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs rechnen.
Kudirka rechtfertigt die Maßnahme mit den Klagen vieler Bahnnutzer, die sich von den Tieren bedroht fühlten. Sie verweist auf eine seit langem gültige Bestimmung der Förderungsbedingungen, nach der es verboten ist, Sachen mitzunehmen, die andere Fahrgäste gefährden könnten.
Carola Ruff vom Tierheim Lankwitz bezeichnet das Kampfhunde-Verbot als die "größte Frechheit und Arroganz, die es gibt. Wenn sich die Hundehalter in den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Maulkorb-Pflicht und den Leinenzwang halten, können sie doch nicht so einfach verstoßen werden", sagte sie. Die Leute, die darauf angewiesen seien, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Hundeauslaufgebiete zu kommen, hätten keine Möglichkeit mehr, ihrem Hund Auslauf zu verschaffen. "Bei uns haben viele verzweifelte Hundehalter angerufen, die nur noch eine Lösung sehen: den Hund einschläfern zu lassen", sagte Ruff. Der Tierschutzverein will nun prüfen, ob solch ein Verbot rechtens ist.
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Ich denke, so langsam reichts ja wohl. Gruß Heidi /Mustang
In Bussen und Bahnen dürfen die gefährlichen Tiere ab heute nicht mehr mitfahren - auch nicht mit Maulkorb
Tobias Miller und Franziska Köhn
Vom heutigen Freitag an dürfen in Bussen sowie den Zügen der U- und S-Bahn in Berlin und Brandenburg keine "Kampfhunde" mehr mitgeführt werden. Das hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg beschlossen. "Das Mitfahrverbot gilt auch, wenn die Tiere angeleint sind und einen Maulkorb tragen", sagte VBB-Sprecherin Ingrid Kudirka. Das Verbot trete sofort in Kraft. Kudirka geht jedoch davon aus, dass die Regelung am Anfang noch kulant ausgelegt werde.
Das Verbot lehnt sich an die beiden Hundeverordnungen in Brandenburg und Berlin an. Tiere der zwölf in diesen Verordnungen aufgezählten Hunderassen dürfen in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr mitgeführt werden - darunter Pitbull, Staffordshire Bullterrier, Mastiff und Bullmastiff. Kompliziert wird es bei den Rassen Dobermann und Rottweiler. Denn in der Brandenburger Verordnung stehen diese auf der Liste gefährlicher Hunde, in Berlin nicht. Die Folge: "In Berlin dürfen sie diese Hunde mitnehmen, an der Landesgrenze müssen sie mit ihrem Rottweiler oder Dobermann aussteigen", sagte VBB-Sprecherin Kudirka.
Für die Einhaltung des Verbots seien die Fahrer, das Bahnpersonal und die Fahrkartenkontrolleure zuständig, sagte Kudirka. Sie seien von den Unternehmen geschult worden. "Es wurden Fotos von den entsprechenden Hunderassen verteilt." Die Fahrgäste werden verwarnt und gebeten, mit dem Tier auszusteigen. Sollte sich jemand weigern, wird der Sicherheitsdienst oder die Polizei geholt. Geldstrafen werden zwar nicht verhängt, aber die Hundebesitzer müssen dann mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs rechnen.
Kudirka rechtfertigt die Maßnahme mit den Klagen vieler Bahnnutzer, die sich von den Tieren bedroht fühlten. Sie verweist auf eine seit langem gültige Bestimmung der Förderungsbedingungen, nach der es verboten ist, Sachen mitzunehmen, die andere Fahrgäste gefährden könnten.
Carola Ruff vom Tierheim Lankwitz bezeichnet das Kampfhunde-Verbot als die "größte Frechheit und Arroganz, die es gibt. Wenn sich die Hundehalter in den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Maulkorb-Pflicht und den Leinenzwang halten, können sie doch nicht so einfach verstoßen werden", sagte sie. Die Leute, die darauf angewiesen seien, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Hundeauslaufgebiete zu kommen, hätten keine Möglichkeit mehr, ihrem Hund Auslauf zu verschaffen. "Bei uns haben viele verzweifelte Hundehalter angerufen, die nur noch eine Lösung sehen: den Hund einschläfern zu lassen", sagte Ruff. Der Tierschutzverein will nun prüfen, ob solch ein Verbot rechtens ist.
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Ich denke, so langsam reichts ja wohl. Gruß Heidi /Mustang