BERGTOUR: HOCHMUTH - LEITERALM - TAUFERSCHARTE - OBERKASER - GRÜNSEE - LANGSEE - MILCHSEE - HOCHGANGSCHARTE - HOCHGANGHAUS,
am 02.09. 2011 mit meiner Französischen Bulldogge Chili -oder sollte ich lieber Tiroler Bergziege sagen?
Von dem pittoresken kleinen Bergdorf Ort Tirol, dass sich oberhalb der Stadt Meran befindet, starteten Chili und ich um 09:00 Uhr unsere gemeinsame Tour in die Bergwelt der Süd Tiroler Texelgruppe, die uns noch lange in Erinnerung bleiben sollte.
Für die ersten 750 Höhenmeter benutzten wir die Seilbahn (sehr zum Missfallen meiner Hündin Chili, da die Kabine proppenvoll war und sie sich verständlicherweise zwischen klobigen Bergschuhen nicht so wohl fühlte) hinauf zur Bergstation Hochmuth( 1400 m), da wir den Weg zur Bergstation schon einmal gegangen sind und schon kannten. Von der Bergstation aus ging es auf einem breiten aber exponierten Wanderweg (Schwindelfreiheit ist hier angebracht) zwischen frechen Tiroler Bergziegen, die einen willkommen hießen (oder auch nicht), quer hinüber zur Leiteralm auf 1550 m. Von hier aus führte der recht steinige Weg zunächst durch einen Wald bis die Baumgrenze erreicht war. Ab hier windetete sich der Weg in steilen Serpentinen bis hinauf zur Tauferscharte in 2231 m Höhe. Hier angekommen genossen Chili und ich erst einmal die wunderschöne Aussicht auf Meran, das Vinschgau, das Etschtal und auf die Berge der Texelgruppe.
Weiter ging es durch die schöne steinige Hochgebirgslandschaft hinüber zum Jägersteg, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die unten im Spronsertal gelegene Bocker Hütte hat, in Richtung Oberkaser Schutzhütte. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir das Pfitscher Jöchl und vor unseren Augen lag der Pfitscher See, der südlichste See der Spronser Seen. Bald darauf folgte der Kaser See in dem Chili ihr erstes heißgeliebtes Bad nehmen konnte. Nach kurzer Zeit erreichten wir dann die Oberkaser Schutzhütte (2131m). Hier legten wir erst mal eine Rast ein und freuten uns über eine frische Apfelsaftschorle und einen Napf Wasser.
Nach etwa einer halben Stunde machten wir uns wieder auf die Socken zu den Sponser Seen. Steil und steinig ging es hinauf. Chili war mir immer ein paar Meter voraus, was ich wirklich an ihr bewunderte - zeitweise dachte ich, dass Chili zur Bergziege mutierte, aber sie bleibt Gott-sei-dank immer noch meine kleine Bulldogge. Ihre Blicke zeigten mir deutlich, dass sie dachte: "Nicht schlapp machen Junge" und damit meinte sie mich... aber da erwachte natürlich auch der Elch in mir und wir legten noch ein Brikett drauf, bis wir endlich am Grünsee ankamen. Chili ist übrigens nicht nur eine Bergziege sondern auch eine, mit dem "Seehündchen" ausgezeichnete Wasserbulldogge, und so ließ es sich nicht nehmen, in jeden der Sponser Seen zu springen und eine Runde zu schwimmen. Die Abkühlung tat ihr gut, es war nämlich ein heißer sonniger Tag. Weiter ging es am Langsee entlang bis zur Abzweigung Milchsee. Der Weg dorthin war alles andere als leicht für Chili, da es über eine größere Felspassage ging. Hier musste Chili voll den Steinbock in ihr aktivieren.
Mittlerweile waren wir auf ca. 2500 Höhenmeter ( übrigens bin ich noch nie einer Französischen Bulldogge in dieser Höhe begegnet und da die Zeit drängte und wir noch eine gewaltige Strecke vor uns hatten, entschloss ich mich den Abstieg über die Hochgangscharte vorzunehmen. Wir genossen noch einmal die wunderschöne Aussicht auf die Berge der Texelgruppe - alle über 3000m hoch und unwahrscheinlich beeindruckend. Es ist wirklich toll hier in Süd Tirol.
Beim Abstieg wieder hinunter zum Langsee trafen wir noch auf einige Bergschafe und viele pfeifende Murmeltiere die Chili neugierig beobachteten und sich wohl gegenseitig mit ihrem "Gepfeife" warnten. Vom Langsee ging es dann noch einmal bergauf zur 2441m hoch gelegenen Hochgangscharte. Zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass der Abstieg über einen alpinen Kletterpfad (Ferrata) führte, der mit Ketten, die in die Felswände eingeschlagen waren und eingelassenen Trittleitern aus Eisen ausgerichtet war. Jetzt musste Chili ihr ganzes Klettertalent beweisen. Zur Sicherheit habe ich sie natürlich angeleint, was den Abstieg aber nicht unspektakulärer machte. Nicht auszudenken, wenn einer von uns ausgerutscht oder gestolpert wäre, immerhin ging es links und rechts ein paar hunder Meter in die Tiefe.
Nach der schwierigsten Strecke leinte ich Chili wieder ab und wir konnten schon von weitem das Hochganghaus sehen. Der Weg war immer noch sehr steinig und jeder Schritt musste kontrolliert sein. Gerade in dem Moment, als ich mich so richtig auf meine Radlermaß im Hochganghaus freute, hörte ich einen peitschenden Knall in meinem Fußgelenk, der von einem stechenden Schmerz begleitet wurde. In diesem Moment realisierte ich erst, dass ich mit meinem rechten Fuß umgeknickt war und das sich meine Sprunggelenksbänder scheinbar verabschiedet hatten. Halleluja....Tour zu Ende....Urlaub zu Ende....Chili sah mich fragend an. Ich blieb an Ort und Stelle sitzen und konnte nur auf nachfolgende "Tourengänger" warten, die für mich die Bergwacht informierten. Mittlerweile glich der Knöchel meines rechten Fußes einem Tennisball.
Nach ca. 20 Min kam der Rettungshubschrauber, der mich ins Krankenhaus nach Meran bringen sollte. Chili merkte natürlich dass etwas mit mir passiert war und rannte total nervös hin und her. Als mir die Bergwacht dann auch noch mitteilte, dass sie meinen Hund leider nicht im Hubschrauber mitnehmen könnten, war ich zuerst einmal schockiert. Aber nachdem ich ja sowieso keine Wahl hatte, musste ich Chili bei fremden Leuten auf dem Hochganghaus zurück lassen. Als Chili begriff, dass ich sie zurück lassen musste, fing sie furchtbar an zu wimmern und zu jaulen. Dieser Schmerz den sie scheinbar verspürte muss wohl schlimmer gewesen sein als der Schmerz meines Fusses. Den ganzen Flug musste ich an meine Chili denken... Was ist ihr wohl durch den Kopf gegangen? Hat er mich jetzt hergegeben? Wie kann er mich nur alleine mit den fremden Menschen zurück lassen? Jeder Hundeliebhaber weiß ganz genau, was in so einem Moment in einem vorgeht.
Mittlerweile war es 15:30 Uhr und Chili musste noch bis 21:00 Uhr auf der Hütte verbringen, bis sie endlich von meiner Frau abgeholt werden konnte.
Diesen Tag werden wir beide bestimmt nie vergessen!
Ich möchte mich noch bei allen bedanken dir mir und meiner Chili geholfen haben. Mein besonderer Dank geht an die Wirtin vom Hochganghaus, die sich so rührend um meine Chili gekümmert hat, an die Hubschrauber-Rettungsstaffel der Meraner Bergwacht, an das Team des Meraner Krankenhauses und natürlich vielen lieben Dank an unsere liebe Elisabeth Prünster, der Inhaberin des Hundehotels Mair am Ort in Ort Tirol, die uns so liebevoll aufgenommen, uns geholfen und unterstützt hat.
Anhang:
Übrigens verbrachten wir letzten Monat wieder einen traumhaften Urlaub im Hundehotel Mair am Ort in Tirol, das ich wirklich jedem empfehlen kann der einen entspannten Urlaub mit vielen herrlichen Wandermöglichkeiten für Mensch und Hund sucht! (Muss ja nicht so extrem sein
So wohl und so gut aufgehoben haben wir uns mit unseren Hunden noch nie im Urlaub gefühlt.
am 02.09. 2011 mit meiner Französischen Bulldogge Chili -oder sollte ich lieber Tiroler Bergziege sagen?
Von dem pittoresken kleinen Bergdorf Ort Tirol, dass sich oberhalb der Stadt Meran befindet, starteten Chili und ich um 09:00 Uhr unsere gemeinsame Tour in die Bergwelt der Süd Tiroler Texelgruppe, die uns noch lange in Erinnerung bleiben sollte.
Für die ersten 750 Höhenmeter benutzten wir die Seilbahn (sehr zum Missfallen meiner Hündin Chili, da die Kabine proppenvoll war und sie sich verständlicherweise zwischen klobigen Bergschuhen nicht so wohl fühlte) hinauf zur Bergstation Hochmuth( 1400 m), da wir den Weg zur Bergstation schon einmal gegangen sind und schon kannten. Von der Bergstation aus ging es auf einem breiten aber exponierten Wanderweg (Schwindelfreiheit ist hier angebracht) zwischen frechen Tiroler Bergziegen, die einen willkommen hießen (oder auch nicht), quer hinüber zur Leiteralm auf 1550 m. Von hier aus führte der recht steinige Weg zunächst durch einen Wald bis die Baumgrenze erreicht war. Ab hier windetete sich der Weg in steilen Serpentinen bis hinauf zur Tauferscharte in 2231 m Höhe. Hier angekommen genossen Chili und ich erst einmal die wunderschöne Aussicht auf Meran, das Vinschgau, das Etschtal und auf die Berge der Texelgruppe.
Weiter ging es durch die schöne steinige Hochgebirgslandschaft hinüber zum Jägersteg, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die unten im Spronsertal gelegene Bocker Hütte hat, in Richtung Oberkaser Schutzhütte. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir das Pfitscher Jöchl und vor unseren Augen lag der Pfitscher See, der südlichste See der Spronser Seen. Bald darauf folgte der Kaser See in dem Chili ihr erstes heißgeliebtes Bad nehmen konnte. Nach kurzer Zeit erreichten wir dann die Oberkaser Schutzhütte (2131m). Hier legten wir erst mal eine Rast ein und freuten uns über eine frische Apfelsaftschorle und einen Napf Wasser.
Nach etwa einer halben Stunde machten wir uns wieder auf die Socken zu den Sponser Seen. Steil und steinig ging es hinauf. Chili war mir immer ein paar Meter voraus, was ich wirklich an ihr bewunderte - zeitweise dachte ich, dass Chili zur Bergziege mutierte, aber sie bleibt Gott-sei-dank immer noch meine kleine Bulldogge. Ihre Blicke zeigten mir deutlich, dass sie dachte: "Nicht schlapp machen Junge" und damit meinte sie mich... aber da erwachte natürlich auch der Elch in mir und wir legten noch ein Brikett drauf, bis wir endlich am Grünsee ankamen. Chili ist übrigens nicht nur eine Bergziege sondern auch eine, mit dem "Seehündchen" ausgezeichnete Wasserbulldogge, und so ließ es sich nicht nehmen, in jeden der Sponser Seen zu springen und eine Runde zu schwimmen. Die Abkühlung tat ihr gut, es war nämlich ein heißer sonniger Tag. Weiter ging es am Langsee entlang bis zur Abzweigung Milchsee. Der Weg dorthin war alles andere als leicht für Chili, da es über eine größere Felspassage ging. Hier musste Chili voll den Steinbock in ihr aktivieren.
Mittlerweile waren wir auf ca. 2500 Höhenmeter ( übrigens bin ich noch nie einer Französischen Bulldogge in dieser Höhe begegnet und da die Zeit drängte und wir noch eine gewaltige Strecke vor uns hatten, entschloss ich mich den Abstieg über die Hochgangscharte vorzunehmen. Wir genossen noch einmal die wunderschöne Aussicht auf die Berge der Texelgruppe - alle über 3000m hoch und unwahrscheinlich beeindruckend. Es ist wirklich toll hier in Süd Tirol.
Beim Abstieg wieder hinunter zum Langsee trafen wir noch auf einige Bergschafe und viele pfeifende Murmeltiere die Chili neugierig beobachteten und sich wohl gegenseitig mit ihrem "Gepfeife" warnten. Vom Langsee ging es dann noch einmal bergauf zur 2441m hoch gelegenen Hochgangscharte. Zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass der Abstieg über einen alpinen Kletterpfad (Ferrata) führte, der mit Ketten, die in die Felswände eingeschlagen waren und eingelassenen Trittleitern aus Eisen ausgerichtet war. Jetzt musste Chili ihr ganzes Klettertalent beweisen. Zur Sicherheit habe ich sie natürlich angeleint, was den Abstieg aber nicht unspektakulärer machte. Nicht auszudenken, wenn einer von uns ausgerutscht oder gestolpert wäre, immerhin ging es links und rechts ein paar hunder Meter in die Tiefe.
Nach der schwierigsten Strecke leinte ich Chili wieder ab und wir konnten schon von weitem das Hochganghaus sehen. Der Weg war immer noch sehr steinig und jeder Schritt musste kontrolliert sein. Gerade in dem Moment, als ich mich so richtig auf meine Radlermaß im Hochganghaus freute, hörte ich einen peitschenden Knall in meinem Fußgelenk, der von einem stechenden Schmerz begleitet wurde. In diesem Moment realisierte ich erst, dass ich mit meinem rechten Fuß umgeknickt war und das sich meine Sprunggelenksbänder scheinbar verabschiedet hatten. Halleluja....Tour zu Ende....Urlaub zu Ende....Chili sah mich fragend an. Ich blieb an Ort und Stelle sitzen und konnte nur auf nachfolgende "Tourengänger" warten, die für mich die Bergwacht informierten. Mittlerweile glich der Knöchel meines rechten Fußes einem Tennisball.
Nach ca. 20 Min kam der Rettungshubschrauber, der mich ins Krankenhaus nach Meran bringen sollte. Chili merkte natürlich dass etwas mit mir passiert war und rannte total nervös hin und her. Als mir die Bergwacht dann auch noch mitteilte, dass sie meinen Hund leider nicht im Hubschrauber mitnehmen könnten, war ich zuerst einmal schockiert. Aber nachdem ich ja sowieso keine Wahl hatte, musste ich Chili bei fremden Leuten auf dem Hochganghaus zurück lassen. Als Chili begriff, dass ich sie zurück lassen musste, fing sie furchtbar an zu wimmern und zu jaulen. Dieser Schmerz den sie scheinbar verspürte muss wohl schlimmer gewesen sein als der Schmerz meines Fusses. Den ganzen Flug musste ich an meine Chili denken... Was ist ihr wohl durch den Kopf gegangen? Hat er mich jetzt hergegeben? Wie kann er mich nur alleine mit den fremden Menschen zurück lassen? Jeder Hundeliebhaber weiß ganz genau, was in so einem Moment in einem vorgeht.
Mittlerweile war es 15:30 Uhr und Chili musste noch bis 21:00 Uhr auf der Hütte verbringen, bis sie endlich von meiner Frau abgeholt werden konnte.
Diesen Tag werden wir beide bestimmt nie vergessen!
Ich möchte mich noch bei allen bedanken dir mir und meiner Chili geholfen haben. Mein besonderer Dank geht an die Wirtin vom Hochganghaus, die sich so rührend um meine Chili gekümmert hat, an die Hubschrauber-Rettungsstaffel der Meraner Bergwacht, an das Team des Meraner Krankenhauses und natürlich vielen lieben Dank an unsere liebe Elisabeth Prünster, der Inhaberin des Hundehotels Mair am Ort in Ort Tirol, die uns so liebevoll aufgenommen, uns geholfen und unterstützt hat.
Anhang:
Übrigens verbrachten wir letzten Monat wieder einen traumhaften Urlaub im Hundehotel Mair am Ort in Tirol, das ich wirklich jedem empfehlen kann der einen entspannten Urlaub mit vielen herrlichen Wandermöglichkeiten für Mensch und Hund sucht! (Muss ja nicht so extrem sein
So wohl und so gut aufgehoben haben wir uns mit unseren Hunden noch nie im Urlaub gefühlt.